Rezension zu "Hitlers Geld. Vom armen Kunstmaler zum millionenschweren Führer" von Wulf C. Schwarzwäller
Jens65Dieses Buch ist in erster Linie eine Hitler-Biographie. Der Autor beschäftigt sich zunächst mit Hitlers Herkunft, wobei besonderes Augenmerk auf die (gute) finanzielle Situation seiner Familie gelegt wird. Nach dem Tod des Vaters verwendet Hitler sein Erbe, um in Wien das Leben eines Dandy zu führen. Als das Erbe verbraucht ist, muss er sein nun karges Brot als Postkartenmaler erwerben. Finanzielle Sicherheit gewinnt er erst wieder Mitte der 20er Jahre, als er in München zum alleinigen "Führer" der NSDAP aufsteigt. Jetzt fliessen Gelder von Gönnern und Opportunisten; auch die Parteikasse wird nicht geschont. Nach 1933 schliesslich erhält er jährlich Hunderte von Millionen Reichsmark von der deutschen Industrie zur persönlichen Verfügung - steuerfrei, versteht sich. Ein Grossteil dieses Geldes wird für den Ankauf von Kunstobjekten verwendet, die irgendwann einmal Platz finden sollen in einem gigantischen, von Hitler geplanten Museum.
Der Autor räumt gründlich mit dem Mythos vom "armen Führer" auf und zeigt, dass Hitler alles andere als ein nur dem Volke dienender Asket war. Ein sehr interessantes Buch.