Rezension
rumble-beevor 11 Jahren
Wulf Dorn profitiert ganz eindeutig davon, als Hörbuch gehört zu werden. Zumindest ist das mein Eindruck. Beim Hören bin ich nicht ganz so kritisch, schaue nicht nach logischen Fehlern, lasse mich mehr von Stimme und Atmosphäre wegtragen.
Also: als Hörbuch war diese Geschichte super! Die Stimme von David Nathan passte wunderbar. Sie hat etwas Stimmungsvolles, Rauhbeiniges. Und: Herr Nathan bemüht sich sehr, jedem Charakter eine eigene Färbung zu geben. Dabei ist er aber nicht ganz so "spinnert" und übertrieben einfallsreich wie beispielsweise Rufus Beck. Das gefällt mir persönlich sehr gut!
Die Kürzungen merkt man dieser Version nicht an. Ich habe keine offensichtlichen Lücken entdeckt, und fand alles logisch nachvollziehbar. Der Spannungsbogen blieb gut erhalten!
Sehr schön fand ich diverse Dinge. Erstens, man merkt - wie bei jedem Wulf Dorn - schon sehr, dass der Autor selber in der Psychiatrie gearbeitet hat. Man erhält spannende Einblicke in Arbeitsweisen und die diversen "Typen", die sich dort so tummeln.
Zweitens, diese Geschichte hatte keinen eindeutigen Erzähler. Die Perspektiven wechselten auch mal - einmal war es Jan, der Bruder des damals verschwundenen Sven, dann wieder Karla, seine Bekannte, oder auch einer der beteiligten Ärzte. Dieser Geschichte hat das gut getan. Zudem werden alle Figuren mit liebevoll ausgesuchten Eigenheiten ausgestattet - wie beispielsweise eine Lieblings-Biermarke, ein Feuerzeug, eine Kneipe, ein enges Verhältnis zu einem Freund, und so weiter. Dabei geht Herr Dorn aber nicht so weit wie manche skandinavischen Autoren, die gerne mal übers Ziel hinaus schießen. Alles sehr angenehm.
Drittens hat mir einfach die Atmosphäre gefallen! Eine dunkle Winternacht, ein Diktaphon auf einer Parkbank, ein kleiner Bruder, der hinterherschleicht, und dann verschwindet. Und natürlich die "unerklärlichen" Selbstmorde... Es war eine gut ausgesuchte Mischung aus Überraschung und Erwartbarem.
Warum dann nur vier Sterne? Hm, das liegt größtenteils am Ende, das ich hier natürlich nicht zerreden möchte. Sagen wir, das letztendliche Motiv des Täters fand ich doch ein wenig bemüht. So etwas gab es schon zuhauf. Ein solch intelligenter Mensch hätte eigentlich mit diesem Schicksalsschlag besser umgehen müssen. Nun ja. Dafür war die Identität des Täters, durch diverse falsch gelegte Fährten, wirklich gut bis zuletzt versteckt worden. Und auch das Rätsel um Svens Verschwinden finde ich angenehm gelöst - nicht zu offensichtlich.
Insgesamt empfehle ich dieses Hörbuch sehr gerne weiter.
Also: als Hörbuch war diese Geschichte super! Die Stimme von David Nathan passte wunderbar. Sie hat etwas Stimmungsvolles, Rauhbeiniges. Und: Herr Nathan bemüht sich sehr, jedem Charakter eine eigene Färbung zu geben. Dabei ist er aber nicht ganz so "spinnert" und übertrieben einfallsreich wie beispielsweise Rufus Beck. Das gefällt mir persönlich sehr gut!
Die Kürzungen merkt man dieser Version nicht an. Ich habe keine offensichtlichen Lücken entdeckt, und fand alles logisch nachvollziehbar. Der Spannungsbogen blieb gut erhalten!
Sehr schön fand ich diverse Dinge. Erstens, man merkt - wie bei jedem Wulf Dorn - schon sehr, dass der Autor selber in der Psychiatrie gearbeitet hat. Man erhält spannende Einblicke in Arbeitsweisen und die diversen "Typen", die sich dort so tummeln.
Zweitens, diese Geschichte hatte keinen eindeutigen Erzähler. Die Perspektiven wechselten auch mal - einmal war es Jan, der Bruder des damals verschwundenen Sven, dann wieder Karla, seine Bekannte, oder auch einer der beteiligten Ärzte. Dieser Geschichte hat das gut getan. Zudem werden alle Figuren mit liebevoll ausgesuchten Eigenheiten ausgestattet - wie beispielsweise eine Lieblings-Biermarke, ein Feuerzeug, eine Kneipe, ein enges Verhältnis zu einem Freund, und so weiter. Dabei geht Herr Dorn aber nicht so weit wie manche skandinavischen Autoren, die gerne mal übers Ziel hinaus schießen. Alles sehr angenehm.
Drittens hat mir einfach die Atmosphäre gefallen! Eine dunkle Winternacht, ein Diktaphon auf einer Parkbank, ein kleiner Bruder, der hinterherschleicht, und dann verschwindet. Und natürlich die "unerklärlichen" Selbstmorde... Es war eine gut ausgesuchte Mischung aus Überraschung und Erwartbarem.
Warum dann nur vier Sterne? Hm, das liegt größtenteils am Ende, das ich hier natürlich nicht zerreden möchte. Sagen wir, das letztendliche Motiv des Täters fand ich doch ein wenig bemüht. So etwas gab es schon zuhauf. Ein solch intelligenter Mensch hätte eigentlich mit diesem Schicksalsschlag besser umgehen müssen. Nun ja. Dafür war die Identität des Täters, durch diverse falsch gelegte Fährten, wirklich gut bis zuletzt versteckt worden. Und auch das Rätsel um Svens Verschwinden finde ich angenehm gelöst - nicht zu offensichtlich.
Insgesamt empfehle ich dieses Hörbuch sehr gerne weiter.