Rezension zu "Margot" von Wynfried Schecke zu Gülitz
Das schmale Büchlein kommt im zartrosa Cover mit stilisiertem Pferdekopf ganz unschuldig daher, dabei hat es der Roman "faustdick hinter den Ohren" oder besser gesagt: zwischen den Buchdeckeln.
Die Story handelt von einer sadistischen Baroness, die es liebt, ihr Pferd Wynfried (im übrigen auch der fiktive Autor!) zu schlagen.
Das Buch ist völlig anders als alles, was ich in den letzten Jahren gelesen habe. Die Andersartigkeit zeigt sich bereits im Schriftbild: Der Roman ist in Fraktur-Schrift gesetzt. Aber wie ist der Inhalt? Grotesk oder großartig? Brillianter Wortwitz oder wahnsinnige Blödelei? Das mag jeder für sich selbst entscheiden; für mich ist es jedenfalls eine sehr originelle Mixtur, die sich selbst nicht allzu ernst nimmt. Eine Melange aus Absurditäten à la Monty Python´s Flying Circus, intelligenten Anspielungen, die vom humoristischen Altmeister Loriot stammen könnten und dem schrägen Wortwitz eines Karl Valentin.
Die Ausstattung des Hardcovers ist hochwertig, die Illustrationen von Josephine Schlepitzka und einige (fiktive) Rezensionen im Anhang sind hübsche Details.
Alles in allem sicher nichts für Spießer, aber eine klare Empfehlung für MAD- oder Titanic-Leser.