Rezension zu Blut und rote Seide von Xiaolong Qiu
Rezension zu "Blut und rote Seide" von Xiaolong Qiu
von blueknight60
Rezension
B
blueknight60vor 13 Jahren
Chen - ein Polizeibeamter der anderen Art - ist Beamter für besondere Aufgaben bei der Polizei in Shanghai. Während einer Auszeit um ein literarisches Studium zu betreiben wird er mehr oder weniger unfreiwillig in die Ermittlungen nach einem Serienmörder hineingezogen, der seine weiblichen Opfer obszön bekleidet mit einem roten Qipao - einem traditionellen Kleid - an öffentlichen Plätzen erwürgt ablegt. Zeitgleich soll Chen für das Komitee in einem Korruptionsfall negatives über den Anwalt der Kläger ermitteln. Die Spuren im Mordfall führen Chen in das China der Kulturrevolution und erhellen das Leben einer Familie, die unter der Revolution gelitten hat und daran zugrunde ging. Nur der Sohn konnte den Wirren entkommen und ist nun ein bekannter und unbequemer Anwalt. Hier führen beide Fälle zusammen und Chen kann den Fall wieder auf ungewöhnliche Art und Weise klären. Wer Krimis aus dem asiatischen Raum -insbesondere China liebt - wird an diesem Buch sicherlich nicht vorbeikommen. Auch wenn vieles für einen Europäer unverständlich erscheint, zeichnet der Autor doch ein interessantes Bild von China heute und früher und den Wandel zu dem China wie man es heute kennt. Nebenbei werden - sehr vereinfacht - Grundlkagen des Profilings eingeflochten und auch hier zeigt sich, daß sich China auch in der Kriminalitätsbekämpfung westlichen Methoden öffnet - auch wenn dies den chinesischen Ansichten und Traditionen teilweise widerspricht. Für mich ganz klar eine Buch mit 5 Sternen.