Yara Rodrigues Fowler

 3 Sterne bei 74 Bewertungen

Lebenslauf

Yara Rodrigues Fowler ist eine britisch-brasilianische Schriftstellerin und gilt als eines der größten Talente ihrer Generation. Sie wuchs in Südlondon auf. Ihr erster Roman, Stubborn Archivist, erschien 2019. Sie war auf der Shortlist für den Sunday Times Young Writer of the Year 2019 und für den Orwell Prize for Political Fiction 2022 sowie auf der Longlist für den Desmond Elliot Prize und für den Dylan Thomas Prize 2020. Rodrigues Fowlers Artikel und Aufsätze erscheinen in VOGUE, LitHub, Electric Literature, The Guardian, BBC Brasil, Skin Deep, Litro u.a.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Yara Rodrigues Fowler

Cover des Buches Zwischen Himmel und Erde (ISBN: 9783455016062)

Zwischen Himmel und Erde

(74)
Erschienen am 04.05.2023

Neue Rezensionen zu Yara Rodrigues Fowler

Cover des Buches Zwischen Himmel und Erde (ISBN: 9783455016062)
P

Rezension zu "Zwischen Himmel und Erde" von Yara Rodrigues Fowler

preiselbeer
Nicht überzeugend

London 2016, Catarina zieht bei Melissa in die WG ein. Eigentlich nichts Besonderes. Catarina kommt gebürtig aus Brasilien und Melissa hat brasilianische Wurzeln. Auch nicht wirklich etwas Besonderes. Und doch haben die Beiden eine Verbindung von der sie nichts wissen und die dem Leser im Laufe des Buches bewusst und am Ende klar wird.

Yara Rodrigues-Fowler schreibt in ihrem Roman zwischen Himmel und Erde über einen Teil der brasilianischen Geschichte, über Freundschaft, Liebe und Solidarität.

Leider konnte mich das Buch nicht so überzeugen. Zum einen hat mich der Schreibstil nicht abgeholt, da Dialoge nicht klar gekennzeichnet waren und zum anderen haben nicht die beide oben beschrieben Protagonistinnen einfach genervt.

Ich durfte das Buch als Rezensionsexemplar lesen.

Cover des Buches Zwischen Himmel und Erde (ISBN: 9783455016062)
Buecherwurm1973s avatar

Rezension zu "Zwischen Himmel und Erde" von Yara Rodrigues Fowler

Buecherwurm1973
London im Jahr der Brexit-Abstimmung

Die Autorin führt uns nochmals ins Jahr 2016 zurück. Schauplatz ist London. In jenem Jahr war die Brexit-Abstimmung. Nicht nur für die Briten war dies ein Schicksalhaftes Jahr. Auch in Brasilien standen die Zeichen auf Umbruch. Catarina ist aus Brasilien nach London gekommen. Melissa hat ebenfalls brasilianische Wurzeln. Die beiden Frauen wohnen in derselben WG. Catarina ist soeben in die WG eingezogen. Die beiden Frauen freunden sich zögerlich an. 

Ich habe den Roman für meinen 5-tägigen London-Besuch aufgespart. Das Lesegefühl ist ganz anders, wenn du vor wenigen Stunden an den Örtlichkeiten warst.   Mit den popkulturellen Begebenheit, die sie neben der Politik immer wieder einfliessen lässt, lockern das Ganze auf. Zu Beginn liest sich alles sehr realistisch.

Etwa bis zur Hälfte habe ich voller Begeisterung gelesen.  Alle Stilwechsel und Zeitreisen haben mich bis dahin nicht gestört. Dann wurde es für mich immer ermüdender zum Lesen.  Wenn die Autorin bei einem oder vielleicht zwei Schreibstilen geblieben, hätte sie viel mehr  Sensibilität für die Politik und die Auswirkung auf unser Leben miteinander, erwirkt. 


Cover des Buches Zwischen Himmel und Erde (ISBN: 9783455016062)
dracomas avatar

Rezension zu "Zwischen Himmel und Erde" von Yara Rodrigues Fowler

dracoma
Eine Liebesgeschichte im politischen Umbruch

Der optische Eindruck des Buches ist überwältigend. Diese explosiven Farben und dazu der Titel, der an ein Shakespeare-Zitat erinnert– wunderschön! 

London, zur Zeit des Brexits: Hier treffen zwei junge Frauen, Melissa und Catarina, in einer Wohngemeinschaft zusammen und freunden sich an. Beide haben brasilianische Wurzeln, und v. a. Catarina ist es, die durch ihre Familie, ihren sozialen Status (sie entstammt der brasilianischen Oberschicht) und nicht zuletzt ihren Verlobten in ihrer Heimat stärker verwurzelt ist.

In kleinen Sequenzen wird die Vorgeschichte der beiden jungen Frauen in die Erzählung eingestreut. Beide Frauen erleben persönliche und politische Umbruchsituationen, und der Leser taucht mitten hinein einerseits in die Lebenssituation von Migranten in London und andererseits in die dramatische und blutige Geschichte der politischen Kämpfe in Brasilien. 

In die Geschichte der beiden Freundinnen wird eine andere eingebettet: die traurige Geschichte von Laura, Catarinas Tante, einer kommunistischen Guerilla-Kämpferin, und ihrer Liebe zu einer anderen Kämpferin mit dem Decknamen „Königsmörderin Clitemnestra“. Die Geschichte dieser beiden „queeren Kommunistinnen“ wie die Autorin sie in ihrer Danksagung nennt, ist der eigentliche Kern des Romans, und ich persönlich hätte lieber mehr über Laura und „Clitemnestra“ erfahren als über Catarinas abendliche Vergnügungen. Lauras Geschichte hat aber Auswirkungen auf Catarina: sie führt den Kampf ihrer Tante fort, allerdings auf dem sicheren Boden Londons.

Das alles sind hochexplosive, packende Stoffe für einen Roman. 

Die Autorin macht es ihrem Leser aber nicht leicht und sorgt für eine ständige Distanz zwischen Leser und Erzähltem. Gedichtfragmente, Songtexte, Zeitsprünge, Ortswechsel, Lautmalereien und stilistische Brüche sorgen für Abwechslung. Aber die wiederholte Aneinanderreihung von Anaphern (z. B. „Sie cremte...Sie zog... Sie machte...Sie zog...Sie kochte...Sie sah...etc.) und die fast durchgängige Verwendung von kurzen parataktischen Sätzen lassen kaum einen Lesefluss aufkommen. Gelegentlich fügt die Autorin auch portugiesische Textpassagen ein. Das erhöht zwar die Authentizität, aber sperrt sprachunkundige Leser aus. Auch das Pathos vieler Textpassagen ist sicher Geschmackssache.

Dennoch: Yara R. Fowler versteht das Handwerk des Schreibens, und ich bin neugierig auf einen weiteren Roman.

 







 

 

 

 

 

 

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