Rezension zu Glücklich die Glücklichen von Yasmina Reza
Die Göttin des emotionalen Gemetzels
von bookscout
Rezension
B
bookscoutvor 9 Jahren
Ähnlich einem Kaleidoskop gewährt Yasmina Reza bruchstückhafte Einblicke in das Leben und die Gefühlswelten unterschiedlichster Pariserinnen und Pariser, kurze Episoden, die auf den ersten Blick rein gar nichts miteinander zu tun haben. Erst nach und nach erschließen sich die Verstrickungen, die verschlungenen Beziehungen voller Zärtlichkeit, Hoffnung, Trauer oder Wut, sowohl in als auch außerhalb der Ehe.
Das Spektrum reicht dabei von Banal-Alltäglichem, wie der Zankerei eines Ehepaares an der Käsetheke im Supermarkt, über Tiefgründig-Philosophisches, wie den Überlegungen eines alternden Mannes zur Form seiner Bestattung, bis hin zu Unerwartet-Dramatischem, wie einem Jungen, der sich für Céline Dion hält und damit seine Eltern in die stille Verzweiflung treibt.
"Glücklich die Glücklichen" ist durch und durch französisch, es versprüht den charakteristisch-melancholischen Pariser Charme, wobei auch der so typische Aspekt des "Bäumchen, wechsle dich" nicht zu kurz kommt.
Yasmina Reza versteht es blendend, die Vielschichtigkeit der menschlichen Gefühle einzufangen, sie entwirft einen wilden Reigen aus edler Nonchalance, zerstörerischer Verlorenheit, verzweifelter Zuneigung und rasender Eifersucht. Immer schneller dreht sich der Kreisel, stets um die gleiche Mitte: dem Glück, das so viele Formen annehmen kann, für jeden von uns eine andere.
Yasmina Reza ist neben "Glücklich den Glücklichen" auch die Autorin von "Der Gott des Gemetzels", das 2011 von Roman Polanski verfilmt wurde. Wer diesen Film mochte, wird ihren neuen Roman lieben. So wie hoffentlich viele andere, denn er ist einfach großartig ;-)
Das Spektrum reicht dabei von Banal-Alltäglichem, wie der Zankerei eines Ehepaares an der Käsetheke im Supermarkt, über Tiefgründig-Philosophisches, wie den Überlegungen eines alternden Mannes zur Form seiner Bestattung, bis hin zu Unerwartet-Dramatischem, wie einem Jungen, der sich für Céline Dion hält und damit seine Eltern in die stille Verzweiflung treibt.
"Glücklich die Glücklichen" ist durch und durch französisch, es versprüht den charakteristisch-melancholischen Pariser Charme, wobei auch der so typische Aspekt des "Bäumchen, wechsle dich" nicht zu kurz kommt.
Yasmina Reza versteht es blendend, die Vielschichtigkeit der menschlichen Gefühle einzufangen, sie entwirft einen wilden Reigen aus edler Nonchalance, zerstörerischer Verlorenheit, verzweifelter Zuneigung und rasender Eifersucht. Immer schneller dreht sich der Kreisel, stets um die gleiche Mitte: dem Glück, das so viele Formen annehmen kann, für jeden von uns eine andere.
Yasmina Reza ist neben "Glücklich den Glücklichen" auch die Autorin von "Der Gott des Gemetzels", das 2011 von Roman Polanski verfilmt wurde. Wer diesen Film mochte, wird ihren neuen Roman lieben. So wie hoffentlich viele andere, denn er ist einfach großartig ;-)