Cover des Buches Der Tag, an dem ein Mann vom Berg Amar kam (ISBN: 9783956141669)
AgnesMs avatar
Rezension zu Der Tag, an dem ein Mann vom Berg Amar kam von Yavuz Ekinci

Der Tag an dem ein Mann vom Berg Amar kam

von AgnesM vor 6 Jahren

Kurzmeinung: Toller poetischer Anfang, leider im zweiten Teil zu verzwickt geschrieben, so dass das Buch seinen Reiz verlor.

Rezension

AgnesMs avatar
AgnesMvor 6 Jahren

Der Berg Amar und das Walnusstal haben schon seit Jahrhunderten eine Faszination auf die Menschen und Eroberer der Länder ausgeübt. Viele haben versucht diesen Berg zu bezwingen und sind doch kläglich gescheitert. Doch konnten sich einige wenige Menschen in diesem Tal niederlassen, die jedoch um die Gefahr, die hinter dem Berg lauert, wissen und denen bewusst ist, dass ihr Schutzwall sie nicht ewig vor Angreifern schützen wird.


So wird zunächst weit ausgeholt und ein Märchen von den ersten Siedlern am Berg Amar erzählt. Die poetische, gar romantische Geschichte zieht den Leser in seinen Bann. Die Sprache ist eindringlich und berührt die Seele.

Im weiteren Verlauf des Buches befindet sich der Leser in dem Zeitabschnitt „vor langer Zeit“ und liest von den Nachkommen der ersten Siedler. Zwischen modernen Erneuerungen, wie z.B. dem Fernseher, und den altbewährten Traditionen, z.B. dem Schlachen von Tieren als Opfergaben, leben die Familien am Berg Amar in relativ einfachen Verhältnissen. Jeder ist mit jedem auf irgendeine Art und Weise verwandt und jeder hilft jedem. Die Gemeinschaft funktioniert und unterstützt sich gegenseitig.


Unterschwellig bemerkt man allerdings immer eine gewisse drohende Aura, die von dem Berg Amar herrührt. Das Gefühl, dass von dem Berg, beziehungsweise von dem was sich hinter diesem Berg verbirgt, eine Gefahr ausgeht, ist immer da, bis diese Gefahr tatsächlich sichtbar wird. Ein Mann kommt vom Berg Amar und ruft „Sie kommen!“. Alle Augen richten sich sofort ängstlich auf den Berg und alle spüren, dass der Tag gekommen ist, an dem sie um ihre Häuser und um ihre Leben fürchten müssen.


Hier wird nun aus verschiedenen Perspektiven der Dorfbewohner die vorherrschende Situation geschildert. Der Schreibstil wird ein wenig verzwickt und etwas anstrengend. Die landestypischen Namen der Protagonisten bereiteten mir Schwierigkeiten diese auseinanderzuhalten und so verlor die Geschichte für mich ein wenig an Reiz und Poesie. Der Autor schildert gekonnt die Unsicherheit der Menschen und die immerwährende Angst vor Angreifern, doch zieht sich genau diese Schilderung meines Erachtens über zu viele Seiten, auch wenn es sich hierbei um ein eher kurzes Buch handelt. Selbst hier hätte hin und wieder der Text gekürzt werden können.


Schlussendlich hat mir der erste Teil des Romans mehr zugesagt und mein Interesse an der Geschichte verflog leider zunehmend im zweiten Teil des Buches. Die brisante politische Situation, die Zerstörung einer Heimat, ist am Ende unverkennbar und selbstverständlich fühlt man mit den Protagonisten mit, doch nichtsdestotrotz konnte mich das Buch hier nicht mehr vollständig fesseln.

Angehängte Bücher und Autor*innen einblenden (2)

Was ist LovelyBooks?

Über Bücher redet man gerne, empfiehlt sie seinen Freund*innen und Bekannten oder kritisiert sie, wenn sie einem nicht gefallen haben. LovelyBooks ist der Ort im Internet, an dem all das möglich ist - die Heimat für Buchliebhaber*innen und Lesebegeisterte. Schön, dass du hier bist!

Mehr Infos

Hol dir mehr von LovelyBooks