Yeonmi Park

 4,7 Sterne bei 105 Bewertungen

Lebenslauf

Yeonmi Park wurde 1993 in Hyesan, Nordkorea, geboren und lebt derzeit in New York, wo sie ein Studium an der Columbia Universität absolviert und bei der UNO tätig ist. Die Geschichte ihrer Flucht aus Nordkorea wurde in der englischen Presse breit dokumentiert, u.a. in Artikeln des »Daily Mail«, des »Telegraph« und des »Independent«. Ihre Aufsehen erregenden Reden, u.a. beim »One Young World Summit« in Dublin, dem »Oslo Freedom Forum« oder »TEDx« in Bath, machten sie einem breiten Publikum bereits vor Erscheinen ihres Buches bekannt. Yeonmi Park ist mit ihren jungen Jahren eine herausragende Aktivistin für Menschenrechte und kämpft mit großem Engagement dafür, ihrem Volk eine Stimme zu geben.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Yeonmi Park

Neue Rezensionen zu Yeonmi Park

Cover des Buches Meine Flucht aus Nordkorea (ISBN: 9783442159130)
Metalfischchens avatar

Rezension zu "Meine Flucht aus Nordkorea" von Yeonmi Park

Teilweise ekelt man sich beim Lesen vor der Menschheit
Metalfischchenvor einem Monat

Was einem beim Lesen bewusst sein muss

Berichte von Nordkorea-Flüchtlingen faszinieren mich. Leider muss man sie mit Vorsicht geniessen, wie etwa den Bericht «Flucht aus Lager 14», bei welchem sich im Nachhinein herausgestellt hat, dass einige Angaben nicht ganz der Wahrheit entsprechen (siehe online Spiegel-Artikel vom 19.01.2015). Es ist ja verständlich – dramatische Berichte bringen den Flüchtigen (welche meist keine gute wirtschaftliche Perspektive haben) Geld. Teilweise fehlt auch die Reflektion, was ebenfalls verständlich ist, diese Leute kennen ja oftmals nichts Anderes und/oder sind traumatisiert, erzählen vielleicht aus Selbstschutz nicht die ganze Story. So viel muss man sich bewusst sein. Yeonmi selbst geht im letzten Drittel auf solche Phänomene ein.

Zur Autorin

Ich kannte Yeonmi zuvor als Youtuberin (wo sie über ihre Erfahrungen wie auch ihre Weltanschauungen berichtet) und wollte mich vertiefter mit ihrer Lebensgeschichte befassen. Sie hat etwas auf dem Kasten und kann sich eloquent ausdrücken (das kann sie durchaus auch ohne die Co-Autorin dieses Buchs, Maryanne Vollers). Yeonmi und ihre Meinungen werden  auch kritisch diskutiert: Sie ist Anhängerin von einigen libertären und anti-«woke» Ideologien der USA. Darüber möchte ich hier kein Werturteil abgeben und die Entwicklung ihrer politischen Ansichten wird auch nicht explizit im Buch diskutiert – ABER dieses Wissen macht die Lektüre umso interessanter. Man merkt, dass Yeonmi so negativ geprägt wurde von der alles-überschattenden Diktatur, dass nun ihr inneres Pendel stark in die andere Richtung schwingt.

Einserseits ist Yeonmi mit dreizehn alt genug geflüchtet, um alles bewusst miterlebt zu haben, aber jung genug, sich gut in die Gesellschaft der südlichen Seite der Grenze einzufügen und dort sogar zu glänzen. Deshalb ist sie die ideale Botschafterin, das Erlebte für Westler wie mich verständlich zu übermitteln.

zum Buch

Leider empfinde ich gerade im ersten Drittel des Buchs (Yeonmis Kindheit in Nordkorea), dass Dramatik zumindest teilweise höher gewichtet wurde als sachliches Schildern. Bitte nicht falsch verstehen. Der Hunger, die Unterdrückung, die Diktatorenverehrung etc. sind Fakt. Was ich sagen möchte, ist dass man sich übertriebene Aussagen wie «in Nordkorea gibt es keine wahre Liebe ausser die zum Diktator» hätte sparen, und stattdessen die Fakten für sich hätte sprechen lassen können. Yeonmi selbst gibt genügend Beispiele z.B. von Eltern, die bereit sind, für ihre Kinder zu sterben. Was ist denn das, wenn nicht wahre Liebe.

Apropos Fakten: Das Buch ist keine Gutenachtgeschichte. Gerade im mittleren Drittel (Flucht und Zeit in China), ekelte es mich beim Lesen schlichtweg vor den vorkommenden Figuren. Allesamt Vergewaltiger und Versklaver. Hier kann man auch «schön» beobachten, wie ein «Kreislauf der Gewalt» entsteht – die versklavten Frauen werden teilweise selbst zu Menschenhändlerinnen, weil sie einerseits abstumpfen, andererseits alles tun, um zu überleben, und einfach nichts anderes mehr kennen. 

Erst im letzten Drittel (Zeit in Südkorea und auf Reisen) kehrt der Glaube in die Menschheit in mich als Beobachterin langsam wieder zurück, auch wenn das Leben in Südkorea für Yeonmi als traumatisierte Aussenseiterin immer noch schwer ist.

Besonders interessant waren für mich nebst Yeonmis Lebensweg die Schilderungen des Alltagslebens. Wie man sich beispielweise als Familie im Winter um den Küchenofen herum direkt auf den Boden legt, um von der traditionellen Bodenheizung etwas abzubekommen. Dass die Bevölkerung ihren eigenen Kot sammeln und abliefern muss, damit er als Düngemittel verwendet werden kann. Wie man sich Narkosemittel selbst auf dem Schwarzmarkt besorgen muss, um sie dem Krankenhauspersonal für eine OP zu übergeben. Oder welche überragende kulturelle Rolle die Hauptstadt Pjöngjang einnimmt und wie sehr sich das Leben der Stadtbewohner von dem der Landbewohner unterscheidet.

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Cover des Buches In Order To Live: A North Korean Girl's Journey to Freedom (ISBN: 9780241973035)
Gotjes avatar

Rezension zu "In Order To Live: A North Korean Girl's Journey to Freedom" von Yeonmi Park

Alles aufgeben für das Unbekannte
Gotjevor 9 Monaten

Yeonmi Park ist mit 13 Jahren aus ihrer Heimat Norkorea geflohen, dem einzigen Ort den sie je kannte. In dieser emotionalen Autobiografie setzt sie sich schonungslos mit ihrer eigenen Vergangenheit auseinander und zeigt Punkte auf, die nur eine Person, die diese Realität gelebt hat, so echt herüberbringen kann. 

Ein Buch, das mich berührt hat wie noch keines zuvor. 

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Cover des Buches Meine Flucht aus Nordkorea (ISBN: 9783442159130)
maedchenausberlinliests avatar

Rezension zu "Meine Flucht aus Nordkorea" von Yeonmi Park

Interessant aber grausam
maedchenausberlinliestvor 2 Jahren


TW: Flucht, Diktatur, Vergewaltigung, Gewalt

"Meine Flucht aus Nordkorea" ist die Autobiographie von Yeonmi Park. Im Alter von 13 Jahren flüchtet sie mit ihrer Mutter aus Nordkorea.
Freiheit war für die Beiden ein Fremdwort. Hunger, Krankheit und sogar Exekution drohten im Land.
Yeonmi erzählt vom Kampf ums Überleben in einem der dunkelsten Regime unserer Zeit.
Sie erzählt von ihrer Flucht, von Schmugglern und Menschenhändlern in China und von einer wahren Odyssee nach Südkorea, wo sie endlich Freiheit findet.

Ein wirklich toll übersetzes Buch. Besonders gut daran hat mir gefallen, dass man auch nach dem Ankommen in Südkorea noch viel von ihrem Leben erfährt.
Aber auch wie ihr Leben in Nordkorea von Angst geprägt war, hat mich richtig gefesselt.
Die Geschichte ist bewegend und spannend zugleich. Ich hab das Buch auch relativ schnell gelesen gehabt, da es so gut übersetzt ist.

Hier noch ein Zitat das mir sehr gut gefallen hat:

"Zu Hause habe ich nur gelesen. Ich inhalierte Bücher we andere Leute Sauerstoff. ich las nicht nur, um etwas zu lernen oder zum Vergnügen. Ich las, um zu leben.
Ich hatte nur dreißig Dollar im Monat zur Verfügung und gab alles, was mir nach Abzug der Lebenshaltungskosten blieb, für Bücher auf.“

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