Ausbruch aus dem System
von kaboe
Kurzmeinung: Die Geschichte ist eben so fesselnd, wie das System, in dem Méto lebt. Der Leser steigt in das Haus ein, Méto versucht zu entkommen ...
Rezension
MÉTO - Das Haus von Yves Grevet ist der Beginn der Geschichte von Metos Leben.
Méto ist ein Junge von etwa 14 Jahren. So lange er sich erinnern kann, lebt er in dem Haus. Das sind etwa 5 Jahre. Was davor war, weiß er nicht.
Den anderen Jungen im Haus geht es ähnlich.
Alle Jungen im Haus leben ein durchorganisiertes Leben: Unterricht, Sport, Essen, Schlafen. Zum Zeitvertreib gibt es regelmäßig Wettkämpfe.
Wer aus der Reihe tanzt, oder zu schlecht ist, wird bestraft. Manchmal in der Gruppe, manchmal alleine. Kühlkammer oder Ohrfeigenkreis.
Die Herren im Haus gehen mit den Jungen nicht zimperlich um und verzeihen nicht das kleinste Vergehen.
Alle leben in Angst.
Doch eines Tages formiert sich Widerstand und Méto wird ein Teil davon.
Obwohl ich dem Buch erst skeptisch gegenüber stand (das Cover gefällt mir erst, seit ich es verstehe), war ich von der ersten Seite an wie gebannt. Die Fragen, die auch Méto sich stellt, prasselten sofort auf mich ein und wurden wohldosiert im ganzen Buch verteilt beantwortet, ohne die Lust auf die Folgebände der Trilogie zu vermiesen. So vieles bleibt unbeantwortet, vor allem das 'Warum?'.
Die Spannung bleibt durchgehend erhalten, obwohl der beschriebene Alltag im Haus wenig Abwechslung bietet.
Sehr angenehm empfand ich die Namen der Hausbewohner. Sie haben, bis auf Méto, lateinische Namen und sind so für mich leichter zu merken, als französische.
Die Altersangabe des Verlages finde ich gut, aber auch älteren Lesern hat Méto einiges zu bieten.