Konsumtheater

Warum scheinen die Erwachsenen von Morgen vor Idealen davonzulaufen und warum betäuben sie sich mit Konsumgütern der Lifestile- Designer, Alkohol und anderen Drogen? Zwei jugendliche Mädchen zeigen, wozu sie Geld brauchen: Die eine, die viel davon hat, für Markenmode und anderen Luxus, die andere, die wenig davon hat, für Alkohol. Doch irgendwann wird es zuviel und die Freundinnen landen im Krankenhaus – die eine mit einer Alkoholvergiftung, die andere als Elternersatz. Mit der wohlhabenden Freundin flüchtet das sozial angeschlagene Mädchen vor der autoritären Erziehung ihres Vaters, bricht aber auf der Flucht zusammen. Ein merkwürdiger medizinischer Befund bringt eine Lawine von Enthüllungen ins Rollen. Am Ende einer Suche nach lebenswerten Realitäten steht die sinnlose Schuldfrage vor der Schande des Opfers. Die Bühne dieses, frei nach den klassischen Dramen gegliederten Sozialkrimis steht vor der Kulisse des vermeintlichen Werteverfalles der Jugend, der heute in den Medien angeprangert und von den Eltern in ihr schlechtes Gewissen aufgenommen wird. Die Handlung der lebensnahen Erzählung springt aus den Perspektiven der unterschiedlichen Teilnehmer über die Kluft zwischen dem westlichen Arm und Reich geschiedener Ehen sowie dem Erbe einer alten patriarchalischen Kultur. Dabei bieten die verschiedenen modernen Familienformen der Hauptfiguren als gut und schlecht funktionierende Beispiele Erklärungsansätze an. Situationskomik und psychologische Deutung der Probleme der heutigen Zeit weisen auf Handlungsalternativen für Eltern und Jugendliche hin.