1) Fazit: Hoffstetter's Darstellung der Gefahren durch KI, Big Data, Google, Facebook usw. sind sehr lobenswert, ebenso ihre Vorschläge zu dringend nötigen Gegenmaßnahmen. Sie erkennt aber nicht
a) die prinzipielle Ungeeignetheit aller unserer digitalen Systeme, die auf zweiwertiger (binärer) Logik basieren (notwendig ist eine drei- oder vierwertige Logik (trinär, ternär, siehe Hartmut Müller & Gotthard Günther "Das Bewusstsein der Maschinen")
b) die Erkenntbarkeit & Nachvollziehbarkeit der Ursache-Wirkungs-Kette bei komplexen digitalen Systemen durch Menschen nicht mehr gegeben ist (aber EINER weiß & kann es ;-)
c) daß Materie "gefallenes Geistiges" ist, also auch Rechner-Hardware, Speicher usw.
d) daß die negative Totalisierung von Macht & Einfluß bereits so groß & beständig wachsend ist, daß eine Rückkehr zu halbwegs gesunden Verhältnisse hoffnungslos & unmöglich ist (siehe Netzwerk-der-Macht-Bertelsmann)
e) die wahren Ursachen & Gefahren dieser Entwicklungen extremer "geistiger Entartung! (!) & totalitärer Herrschaftssysteme (siehe Rainer-Mausfeld-Bücher!), die Christus in seinen umfangreichen nachbiblischen Mitteilungen, Mahnungen & Prophezeiungen beschrieb! Siehe v.a. die Literatur von Jakob Lorber & Bertha Dudde (Gerd Gutemann)! Der 3. Weltkrieg, der durch den "Feind aus den Lüften" zwangsbeendet wird, steht vor unserer "Haustür" (m.E. 2026), gefolgt von den "letzten sieben Jahren der Erde" (m.E. 2026-2033)!
(Letzte Änderung: 24.01.2024, © Georg Sagittarius)
2) Hilfreiches
Leseprobe: 44 S. penguin.de
3) Rezensionen
a) perlentaucher.de: FAZ 2016: Rezensent Thomas Thiel rät dazu, die Signale, die Yvonne Hofstetter aussendet, schleunigst zu erhören und ihre Vorschläge für eine europäische IT-Infrastruktur anzugehen. Durchdacht und keineswegs utopisch scheint ihm Hofstetters Forderung nach der Abkehr von der Gratisökonomie, einem erweiterten Klagerecht gegen Maschinen und dem Ausbau des Umgebungsrechts, um uns gegen Google und Co. und ihre - das sind sich Rezensent und Autorin einig - antidemokratischen Tendenzen zu schützen. Hofstetters Thesen über die Diktatur der amerikanischen IT-Konzerne findet Thiel nicht zu hoch gegriffen, weil die Autorin ihre Argumente gut verdichte und den Prozess der Erosion unserer Demokratie Punkt für Punkt erläutere. Eine kraftvolle Stimme, meint Thiel, die auch die Verbindungen zwischen US-Wirtschaft und Regierung offenlegt."
b) deutschlandfunkkultur.de: Vorschläge gegen die technologische Dystopie
Um die vielen Vorzüge des Buches schätzen zu können, muss man Hofstetters skeptische Haltung gegenüber dem Silicon Valley nicht teilen, ebensowenig den Ton des Buches, der mitunter etwas alarmistisch gerät. Es ist Hofstetters Verdienst, ihr technischen Know-How nicht nur in eine Sprache zu übersetzten, die auch außerhalb der Fachwelt verstanden werden kann. Sie gehört auch zu den wenigen Technik-Unternehmern in Deutschland, die gesellschaftliche und politische Folgen ihres Wirkens zuende denken.
Und: Anders als die meisten Science-Fiction-Dystopien bleibt Hofstetter nicht bei düsteren Szenarien stehen, sondern skizziert Auswege, wie eine digitale Zukunft human gestaltet und die Demokratie bewahrt werden kann. Darunter sind vor allem solche Ideen, die in Programmcode und Architektur der Systeme verankert sind. Das wundert nicht, verdient doch auch die Firma, der Hofstetter als Geschäftsführerin vorsteht, mit jenen Künstlichen Intelligenzen ihr Geld, die genau diesen Anspruch erfüllen sollen. Das jedoch mindert weder die Relevanz des Themas und noch die Überzeugungskraft von Hofstetters Argumentation.
c) blinkist.com: "Buch, das die zunehmende Bedrohung der Demokratie durch die fortschreitende Digitalisierung und Überwachungstechnologien beleuchtet. Es warnt vor den Konsequenzen und fordert zum Handeln auf.
<Das Ende der Demokratie> in 9 Kernaussagen verstehen:
Kernaussage 1 von 9 Unsere Welt ist komplex und befindet sich stets am Rande des Chaos. ....In den 70ern fand man dann heraus, dass komplexe Systeme bestimmte Eigenschaften teilen. Eine der wichtigsten Eigenschaften ist die Dynamik. Das bedeutet: Komplexe Systeme sind nicht statisch, sondern verändern sich fortwährend. Allerdings verlaufen diese Veränderungen nicht linear und sind nicht vorhersehbar. Deshalb kann auch niemand sagen, welche Reaktionen ein bestimmter Post bei Facebook auslösen wird oder welche Themen übermorgen bei Twitter aktuell sind.
Und weil das noch nicht kompliziert genug ist, rivalisieren die Systeme auch noch untereinander. Das liegt daran, dass jedes Individuum Teil von mehreren Systemen ist, die unterschiedlich funktionieren. Jeder Facebook-User in Europa bspw. ist zugleich auch Teil eines demokratischen Systems, das jedoch viel langsamer reagiert als soziale Medien. Wenn nun zwei solcher Systeme aufeinander treffen, muss sich eines der beiden anpassen. Geschieht das nicht, verliert es seine stabilisierenden Strukturen." https://www.blinkist.com/de/books/das-ende-der-demokratie-de
4) Zitate aus dem Rezensionsbuch
"Das Internet oder wenigstens einen Teil davon als freien öffentlichen Raum herzustellen, wäre vordringliche Aufgabe der Politik. Die
Marktmacht der Internetgiganten und der Raum des Internets müssen entkoppelt werden. Entweder sind die Internetgiganten zu entmachten – oder man schafft sich einen zweiten unabhängigen digitalen Raum, jetzt primär aus politischem Willen statt aufgrund wirtschaftlicher Erwägungen. Dann käme es zu einer Art »dualem System« von öffentlichem und privatem Internet, selbst wenn ein öffentliches Internet »neben« dem privaten Raum der Wirtschaftsakteure jene nicht aus ihrer Verantwortung entlassen würde, zu Pluralismus und Meinungsvielfalt beizutragen.10 Die diffuse Beunruhigung der Menschen über ihre Depersonalisierung müsste dazu führen, ein öffentliches Internet einzufordern, weniger aufgrund abstrakter Überlegungen zur Freiheit oder zu sonstigen verfassungsrechtlichen Garantien. Was sie bewegen sollte, ist die Frage nach einem »guten Leben« in digitalen Zeiten.11 Wie sieht das Narrativ für das 21. Jahrhundert aus?"
"Je intelligenter Software ist, desto komplizierter wird die Einbindung von Werten. Aber unmöglich ist sie nicht. Nimmt die
Umgebungsintelligenz zu, kann trotzdem Umgebungsrecht geschaffen werden, indem technische Schutzschichten zwischen intelligente
Maschinen und den Anwendern eingezogen werden. Solche Schutzschichten können aus Softwareagenten bestehen, die die Rechte
»ihrer« Anwender wahren, so wie es schon bei der Proling-Problematik erörtert wurde. Sie werden nur für den Anwender aktiv,
aber nicht für den Anbieter einer digitalen Leistung. Softwareagenten können persönliche Daten verwalten, ihre Weitergabe kontrollieren
oder informierte Zustimmungen in Vertretung ihres Anwenders erteilen, nachdem sie Nutzungsbedingungen eingesehen haben.28"