Rezension zu "Shake" von Yvonne Roberts
Es war im Winter 67. Alle nannten mich Lily. Irgendwie auch mein richtiger Name. Es war nachdem Präsident Kennedy ermordet worden war, die Beatles ihren Durchbruch gehabt hatten, und als ich es nicht abwarten konnte, aufs College zu gehen. Das war der Sommer, in dem ich dachte, dass ich nie einen Jungen finden würde, der so krank ist wie mein Dad.
Es erscheint ein Ferienresort ...
NEIN! Es erscheint die Realität!
Eine Familie in Wales, die sich mit Gelegenheits-Jobs über Wasser hält. Der Vater ist kein Arzt sondern ein Dean Martin-Double - allerdings nur am Wochenende ... Die Mutter ermahnt ihre vier Töchter nicht dazu, den Rücken gerade zu halten, sondern dazu, so bald wie möglich zu heiraten. Und die vier Mädels sind alle keine Babies - erst recht nicht Lily, die Hauptprotagonistin!
Wo "Dirty Dancing" aufhört, macht "Shake" weiter! Die Musik übernimmt hier nur eine Nebenrolle - anders als auf Grund des Covers erwartet.
Und auch was die Kameraführung angeht, muss man erst einmal lernen, sich hier zurechtzufinden. Die Perspektiven reichen vom Ich der Protagonistin bis hin zur dritten Person zahlreicher anderer Charaktere. Denk' nicht, lieber Zuschauer, dass du dich so schnell wieder daran erinnern wirst, wer jetzt bitteschön "Carl" war!
Aber damit schreiben wir auch schon ein "Ende" unter die Kritikpunkte.
Der Kampf der Schwestern, der behinderten Tante, der Familiengeheimnisse, sich freizukämpfen, wird atmosphärisch, mit wenigen Ausnahmen fesselnd und very british dargestellt. Brenzlige Themen wollen hier nicht einfach nur schockieren, sondern die damalige Zeit authentisch wiedergeben.
Prädikat: wertvoll!