"Zdral Tartufo" ist ein wahnsinnig tolles Buch, das zum träumen einlädt. Das Trüffelschwein Leonardo begibt sich auf die Suche nach dem Mörder seines Padrone. Die beiden waren ein unschlagbares Team im Trüffelgeschäft und haben sich mit gutem Essen und Wein den Abend nach einem erfolgreichen Tag versüßt.
Als der Padrone Gobetti stirbt übernimmt der Sohn den Hof und das Geschäft, was weitreichende Folgen und Veränderungen mit sich bringt, mit denen nicht nur Leonardo zu kämpfen hat. Und so verläuft die Geschichte ganz anders, als ich sie mir vorgestellt hätte, hält einige Lacher bereit und klärt zudem auf, über den Spürsinn und das Herz derer Tiere, die leider zu oft nur als Nutztiere angesehen werden.
Besonders gut gefallen haben mir die Stellen in denen klar wird, wie weit wir Menschen uns eigentlich von der Natur entfernt haben. Besprühen uns mit Parfums und sonstigen Düften, dabei wäre der eigene Körpergeruch so aussagekräftig, wie sonst nichts. Hierzu gibt es einen tollen Ausschnitt aus dem Buch: "Da war er wieder, der unvergleichliche Duft. Eleonoras Duft. War in mein Unterbewusstsein gesickert und hatte mit jedem Atemzug meine Geschmackssensoren in Aufruhr versetzt. Schwebte im Raum als unsichtbare Versuchung, nistete sich in meiner Nase ein (...) Ein Fruchtaroma schien ihre Haut zu umhüllen, lieblich und rein."
Ein weiterer schöner Abschnitt im Buch: "Unbeweglich blieb ich liegen, um das schöne Gefühl zu verlängern. Sagte nichts. Schloss die Augen. Ihr Atem dicht an meinem Ohr. Wilde Minze." Es geht als auch um die Liebe! Absolute Leseempfehlung.
Zdral
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Tartufo
Neue Rezensionen zu Zdral
Am Anfang war ich skeptisch, muss ich zugeben, obwohl ich mir dieses Buch selber ausgesucht habe. Als ich anfing zu lesen fiel es mir irgendwie schwer. Ermittelnde Trüffelschweine empfand ich zugegebenermaßen erstmal recht komisch und es fiel mir anfangs schwer, mich neutral an dieses Buch zu setzen und die Geschichte einfach wirken zu lassen. Ich lese sehr sehr gerne Krimis und dies erschien mir alles zu absurd.
Doch ich muss sagen, nachdem ich die ersten Seiten geschafft und mich langsam an den Gedanken gewöhnt hatte, ein Trüffelschwein als Ermittler anzuerkennen und mich von dem Autor über die Geschichte der Schweine seit den Zeiten des Mittelalters und davor aufklären zu lassen, habe ich die Lektüre dieses Buches sehr genossen und mir auch sofort den zweiten Band genommen und auch diesen gelesen.
Die Geschichte um Leonardo das Trüffelschein und dem Mord an seinem Padrone spaltet wahrscheinlich die Leserschaft. Ich kann aber nur jedem empfehlen, dem Buch eine Chance zu geben.
Ich finde das Buch sehr gut geschrieben und die Darstellung der Schweinewelt, mit all ihren - nicht nur namentlichen - Parallelen zu unserer Menschenwelt hat mir oft ein Lächeln entlockt. Ich mag die Geschichte, die in dem Buch dargestellt wird und all die Zusammenhänge zwischen den einzelnen Charakteren und ihren Geschichten, die im Laufe des Buches langsam - ähnlich einer Schatzsuche - entschlüsselt werden. Von einem Hinweis zum nächsten, immer mit dem Rüssel am Boden und der unschlagbaren Logik der Schweine gesegnet ;-). Ich fand die Geschichte spannend und gut geschrieben. Vielleicht gibt es anspruchsvollere Krimis, die dem Leser mehr abverlangen, keine Ahnung, aber ich finde, dass dies gar nicht immer sein muss. Meine Lektüre richtet sich immer ein wenig nach meinen Lebenslagen. Danach, wofür ich Zeit habe, wie ich mich fühle, wonach mir der Sinn steht. Und da kann ich dieses Buch nur empfehlen, wenn es mal keine "schwere Kost" sein soll, sondern einfach ein guter Krimi, bei dem man auch mal lachen kann.
Ein "sau-guter" Krimi. Der Herr desTrüffelschweins Leonardo wird ermordet. Da der ermittelnde Commissario eher auf der Balz ist, als ordentlich zu ermitteln, stellt Leonardo zusammen mit seiner Freundin Cleopatra, dem Nachwuchsschwein Caruos und den 2 wilden Schweinen Diogenes und Hanibal Nachforschungen an. Dabei geht es auch um die Suche nach einer Schatzkarte, wie bei einer Schnitzeljagd, bei der auch Verdiopern eine nicht unerhebliche Rolle spielen. Auf humorvolle Weise erfährt man mehr über das Zusammenleben von Mensch und Schwein, dass der Mensch ohne das Schwein nie diese Entwicklung genommen hätte. Der Krimi erinnert entfernt an Glennkill von Leonie Swann. Die Handlung wechselt zwischen Rätsel und Spannung ab. Fazit: So ein Schwein ist auch nur ein Mensch. Ich habe mir vorgenommen niemanden mehr als "dumme Sau" zu bezeichnen.
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