Rezension zu "Duisburg-Neuenkamp und -Kaßlerfeld" von Zeitzeugenbörse Duisburg e.V.
Fast exotisch schon zu betrachten
Eine weidende Herde Schafe hinter dem Ruhrdeich als Fotografie aus dem Jahr ca. 1900.
Idylle und Landschaft pur. Und das in Duisburg. Über das in der Regel keine Bildbände oder großen Reiseführer erscheinen. Arbeiterstadt. Kohleförderung und Stahl, das sind Stichworte, die sich mit der Stadt am Rhein verbinden und weniger Tourismus, Reisen, Urlaub oder fotografische Schönheiten.
Und zudem dreht sich die Abfolge von Fotografien und erläuternden Texten noch nicht einmal um die gesamte Stadt, sondern um zwei Randstadtteile, Neuenkamp und Kaßlerfeld (eine Halbinsel). Was eher nur den „Eingeweihten“ auf Anhieb etwas sagen wird, jedem Leser dieses Buches aber am Ende die beiden kleineren Ortschaften übersichtlich und informativ nahegebracht geworden sein wird. Mit einer interessanten und anregenden Zeitreise durch die Jahrzehnte.
Alte Ansichten aus vergangene Zeiten bis hin in fast die Gegenwart hinein mit einem separaten Kapitel über den Flugplatz in Neuenkamp, als auch Erinnerungen an Einrichtungen und Institutionen, die in beiden Stadtteilen je prägend zu Zeiten gewirkt haben.
Klar und übersichtlich gegliedert liegt die Stadt damit in vielen Fotografien vor. Bilder, die auch von „ruhigen“ Zeiten künden, mit wenigen Passanten auf den Straßen. Straßen, die von zukünftiger Unruhe aber bereits zu sprechen verstehen, wenn Bilder vom Straßenbau vor den Augen auftauchen.
Industrie, Spaziergänge, Landschaft und Verstädterung, all das zeigen die Bilder und Texte Schritt für Schritt durch die Zeiten auf und ergeben so ein harmonisches Ganzes, das am Ende den Leser bestens informiert über bis dato eher unbekannte Stadtteile aus der Lektüre entlässt.