Zhang Jie

 3,4 Sterne bei 5 Bewertungen
Autor*in von Schwere Flügel, Abschied von der Mutter und weiteren Büchern.

Lebenslauf

Zhang Jie, geboren 1937 in Peking, studierte Volkswirtschaft und arbeitete zwanzig Jahre in einem Industrieministerium. Nach der Kulturrevolution veröffentlichte sie mit 39 Jahren ihre ersten Erzählungen, mit denen sie sogleich Aufsehen erregte. Sie schreibt über die Umwälzungen der Modernisierung und über das Schicksal der Frauen. Zhang Jie gehört zu den bekanntesten Schriftstellerinnen Chinas und wurde in ihrer Heimat vielfach preisgekrönt. Viele ihrer Werke wurden auf Deutsch übersetzt. Sie lebt in Peking.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Zhang Jie

Cover des Buches Schwere Flügel (ISBN: 9783446143081)

Schwere Flügel

(3)
Erschienen am 01.06.1998
Cover des Buches Abschied von der Mutter (ISBN: 9783293308138)

Abschied von der Mutter

(2)
Erschienen am 01.05.2020
Cover des Buches Die Arche (ISBN: 9783423108263)

Die Arche

(0)
Erschienen am 01.03.1995

Neue Rezensionen zu Zhang Jie

Cover des Buches Schwere Flügel (ISBN: 9783446143081)

Rezension zu "Schwere Flügel" von Zhang Jie

Ein LovelyBooks-Nutzer
Dem Drachen die Stirn geboten

Die Volksrepublik China ist nicht unbedingt als ein Land bekannt, in dem der offene, kritische Dialog und die unverhüllte Dokumentation von Problemen und Missständen Tradition haben. Unter Mao und seinen Nachfolgern blühte vielmehr eine Praxis der Günstlingswirtschaft, der Unterdrückung einer freien Meinung und Presse sowie die Ausbeutung der Arbeiterschicht bei gleichzeitiger Akkumulation von Kapital in den oberen Klassen der Gesellschaft. Und obwohl diese Umstände bekannt sind, ist es im modernen China nicht möglich, darüber zu berichten. In diese Phalanx des Schweigens bricht die Autorin Zhang Jie mit ihrem 1981 erschienenen Roman Schwere Flügel ein: anhand eines lokalen Fixpunktes, namentlich des Schwerindustrieministeriums in Peking, werden die Räder in der Maschinerie von Politik und Ökonomie offen gelegt, wird schonungslos gezeigt, wieviel Zeit und Energie in persönliche Ränkespiele investiert werden, statt sie dem Aufbau eines funktionierenden Staates angedeihen zu lassen. Demgegenüber steht die Arbeiterklasse, die für jede noch so geringe Verbesserung ihrer Lebens- und Produktionsbedingungen hart kämpfen muss und dabei nicht selten auf der Strecke bleibt. Als Bindeglied fungieren Menschen, die auf dem ideologischen Boden des Humanismus gediehen und ungeachtet ihrer persönlichen Reputation die Kritik an der Oberschicht nicht scheuen. Dabei geht es Zhang Jie in ihrem Werk darum, die Schwierigkeiten einer Annäherung zwischen beiden Welten aufzuzeigen: in einer Gesellschaft, die vom Karrierismus und dem rücksichtslosen Drang nach sozialem Aufstieg geprägt ist, wird jede noch so kleine Verfehlung, jeder schwarze Fleck im Lebenslauf genutzt, um den politischen Gegner zu vernichten. Jeder Versuch, eine Brücke zu schlagen, bringt hohe individuelle Opfer mit sich. Leben werden genommen, Familien und Karrieren zerstört. Beeindruckend klar und mutig plädiert der Roman für eine Gesellschaft der ideologischen Erneuerung; für einen Abbau von Schranken und einer Harmonie aller Schichten. Dies geschieht aber nicht auf eine übermäßig melodramatische Weise, sondern immer eingedenk der chinesischen Mentalität und langen Tradition. Der Text hat fast vierzig Jahre nach seinem Erscheinen nichts an Aktualität verloren und ist ein starkes Zeichen für ein Umdenken der Menschen im Umgang miteinander.

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