Trotz der unzugänglichen Form, die fast eine Zumutung, von vielen Wiederholungen, Auslassungen und zunächst unverständlichen Äußerungen und Handlungen geprägt ist, ein gutes bis sehr gutes Buch, das von großer Meisterschaft, totaler Kontrolle über den Inhalt und großem Wissen des Autors zeugt sowie Tabuthemen (z. B. den Partisanenmythos) anspricht bzw. andeutet. In diesem sperrigen Buch geht es um eine bosnische Kleinstadt (wohl Sanski Most) und ihr Verhältnis zum Fluss und die Idee einer Brücke über diesen, um Dinge die im Abstand von je zirka 15 Jahren (1945, 1963, 1978, 1993) ab dem Zweiten Weltkrieg passieren. Wer Andric' "Die Brücke über die Drina" kennt, wird leicht die Parodie auf dieses Werk erkennen. Daneben gibt es aber auch viele schöne (d. h. gelungene) Bilder, ja eine regelrechte Liebeserklärung an die Altstadt von Marseille.
Rezension zu "Wasserhochzeit" von Zilhad Kljucanin