Cover des Buches Schwarzblende (ISBN: 9783453410435)
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Rezension zu Schwarzblende von Zoë Beck

Spannender und aktueller Thriller

von j125 vor 8 Jahren

Rezension

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j125vor 8 Jahren
Inhalt:
In London wird Niall Stuart zufällig Zeuge eines brutalen Überfalls. Zwei Männer greifen mit Macheten einen jungen Soldaten an. Niall filmt die grausige Tat mit seinem Handy und gerät so unbeabsichtigt nicht nur in den Fokus der Medien. Die Attentäter präsentieren sich mit einer Flagge des sogenannten „Islamischen Staates“ und geben an, dass Verbrechen im Namen Allahs begangen zu haben. Niall bekommt den Auftrag eine Dokumentation über die Täter zu drehen und deckt dabei nach und nach eine grausame Geschichte auf.

Meine Meinung:

Mit einer guten Freundin habe ich die Lesung der Autorin besucht, bei der sie mir schon wahnsinnig Lust auf das Buch machen konnte. Am nächsten Tag musste ich es gleich in einem Rutsch lesen, weil es so unglaublich spannend war.

Vielleicht kommt dem ein oder anderen der Inhalt ein wenig bekannt vor, denn tatsächlich ist die Anfangsszene an den grausamen Mord an Lee Rigby angelehnt, der sich 2013 in London ereignete. Nicht nur der Anfang, sondern auch der Rest des Buches ist erschreckend aktuell. Es geht um den Islamischen Staat, die Angst vor dem Terror und die Rolle der Medien in diesen Zeiten.

Ich kann nur schwer in Worte fassen, was das Buch mit mir gemacht hat. Man ist sofort in der Geschichte drin und muss immerzu weiterlesen, weil man nicht fassen kann, wie Menschen so grausam sein können. Weil man sich immer die Warum-Frage stellt und weil man hofft, eine befriedigende Antwort zu bekommen. Mich persönlich hat vor allem auch die wirklich aktuelle Thematik ans Buch gefesselt, die Tatsache, dass ich mich noch gut an den Mord an Lee Rigby erinnern konnte. Das Buch ist sehr realistisch und gerade deshalb so grausam.

Hinzu kommen der fesselnde Schreibstil der Autorin und die Einteilung des Buches in einzelne Tage. Die Kapitel sind angenehm kurz – aber nicht zu kurz – was zusätzlich zum Weiterlesen anregt. Ich mochte auch die Charaktere sehr gern, den Kameramann Niall der immer nur Tier- und Landschaftsdokus dreht, aber eigentlich etwas ganz großes, etwas wichtiges machen will und seine Producerin Beth, die an ihrer Panzerstrategie festhält, weil man sonst nicht überlebt.

Das Ende setzt dem ganzen ja noch einmal die Krone auf. Schon in der Lesung wurde es angedeutet, dass da noch etwas kommt. Laut Autorin käme es zu einer Hochzeit und man wüsste nicht, sagt die Dame (sie würde aber nicht verraten welche, es gäbe ja zwei) ja oder sagt sie‘s nicht. Stimmt natürlich nicht, war aber lustig. Nichtdestotrotz ist das Ende fantastisch und war für mich das Beste am ganzen Buch!

Fazit:

In der Lesung sagte die Autorin (sinngemäß), dass nur Unterhalten einfach nicht ihr Ding sei und das merkt man diesem Thriller an. Er ist erschreckend aktuell, spannend bis zur letzten Seite, zum Nachdenken anregend und durchaus kritisch. Eine absolute Leseempfehlung von mir!
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