Rezension zu "Special Delivery" von Zoe Barnes
Das Thema an sich ist ja sehr interessant: Ally springt für ihre ältere Schwester als Leihmutter ein, obwohl die beiden sich eigentlich nie besonders nahe gestanden sind. Um das Thema der Leihmutterschaft geht es in dem Buch allerdings eher "nur nebenbei", was ich ein wenig schade fand.
Statt auf die rechtliche Lage und auf die Probleme, die die Leihmutterschaft mit sich bringt, genau einzugehen, schreibt Zoe Barnes lieber über die anderen, zahlreichen Probleme der Schwestern: Ally und ihr Mann Luke entfremden sich voneinander, Ally fühlt sich zum Mann ihrer Schwester hingezogen, und dieser "Traummann" entpuppt sich natürlich als totaler Schuft, der keine der beiden Schwestern verdient. Dann ist da auch noch Allys bester Freund, der sich in eine Frau verguckt, die psychische Probleme hat usw. usw.
An sich finde ich es ja nicht schlecht, wenn ein Roman mehrere Themenkreise hat. Das Problem für mich war dabei nur, dass das Buch dadurch an Ernsthaftigkeit verlor. Ich hatte mir einen etwas tiefgründigeren Roman über Leihmutterschaft erwartet, weniger Wer-mit-Wem. Manchmal fand ich das Buch beinahe schon kitschig und leider war es ziemlich vorhersehbar, wie die Geschichte endet.
Dennoch ist "Special Delivery" nicht schlecht - eine ganz unterhaltsame Lektüre für zwischendurch eben. Zoe Barnes kann ziemlich gut erzählen, allerding sind ihre Romane wohl eher "Chick Lit" als kritische Gesellschaftsromane.