Zoe Ferraris
Lebenslauf
Quelle: Verlag / vlb
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Die letzte Sure
Totenverse
Wüstenblut
Totenverse
Wüstenblut
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Rezension zu "Wüstenblut" von Zoe Ferraris
Nachdem ich bereits die beiden Vorgängerromane "Die letzte Sure" und "Totenverse" von Zoë Ferraris um die Pathologin Katya Hijazi gelesen habe und in die islamische Welt Saudi-Arabiens eintauchen konnte, war ich gespannt auf den dritten Band der Reihe.
Als in der Wüste südlich von Dschidda in Saudi-Arabien ein Beduine ein Massengrab mit 19 Frauenlaichen entdeckt, sind die Polizeibehörden schockiert, dass in ihrem Land ein Serienmörder seit mehreren Jahren unbemerkt sein Unwesen treibt.
Ibrahim Zahrami wird als leitender Kommissar mit den Ermittlungen betraut. Unterstützung erhält er von der sehr engagierten Pathologin Katya Hijazi, die vor allem damit zu kämpfen hat, sich in der Männerdomäne Gehör zu verschaffen.
Bei den getöteten Frauen handelt es sich überwiegend um Arbeiterinnen aus Asien, die als Hausangestellte in Saudi-Arabien beschäftigt werden. Bezogen auf die Bedeutung der Zahl 19 im Koran und eine Botschaft des Mörders, die an einen Koranvers erinnert, gehen die Behörden von einem religiösen Fanatiker aus, auch wenn einzelne Ermittler die Augen vor der Wahrheit verschließen möchten, dass es sich bei dem Massenmörder um einen Einheimischen handelt.
Privat ist Zahrami besorgt um seine Geliebte Sabria Gampon, die als verdeckte Ermittlerin für die Polizei arbeitete, und plötzlich spurlos verschwunden ist. Eine Vermisstenmeldung kommt für ihn nicht in Frage, da ihm als Ehebrecher die Todesstrafe durch Enthauptung droht.
Katya ist sehr modern und möchte sich nicht in die traditionelle Rolle der Frau drängen lassen, weshalb sie beruflich und privat aneckt. Bei den Ermittlungen werden ihr durch die Kollegen solche Steine in den Weg gelegt, dass sie ihrer Arbeit aus persönlichem Ehrgeiz vermehrt in ihrer Freizeit nachgeht. Ihr Verlobter, der Spurenleser Nayir hilft ihr bei ihrer Arbeit und befindet sich damit selbst in einem Konflikt, ob er das emanzipierte Verhalten seiner zukünftigen Frau dulden kann. Katya kommen Bedenken in Bezug auf die bevorstehende Heirat, holt sie sich doch mit Nayir nur einen dritten Mann in den Haushalt, der sich bedienen lassen und zusätzlich noch ihre Nachtruhe einschränken wird.
"Wüstenblut" ist wieder ein Krimi, der den westlichen Leser sehr anschaulich in die saudi-arabische, streng muslimische Welt versetzt, deren Regeln für uns geradezu unwirklich und beklemmend sind. Man erhält erneut einen Einblick in die von Männern dominierte Gesellschaft, in der Frauen voll verschleiert sind und nicht einmal Auto oder Fahrrad fahren dürfen. Interessanterweise leiden aber nicht nur die Frauen unter der Situation und der Berücksichtigung der strengen Auslegung des Korans, sondern auch die Männer, die ihre Frauen im Alltag chauffieren müssen und keine Chance haben, eine arrangierte Ehe zu beenden.
Auch im dritten Band ist es interessant, wie Katya die auferlegten Regeln der religiösen Wächter umgeht, um ihrem Beruf voll nachgehen zu können, der ihr so viel bedeutet und wie sie damit hadert, ob sie bereit ist, sich so weit in ihrer Freiheit einzuschränken, um den Mann, den sie liebt, zu heiraten.
Der Kriminalfall ist dagegen eher schwach und die Suche nach dem Mörder sowie sein Motiv nicht ganz so spannend aufgebaut und durchdacht wie in den anderen beiden Fällen der Autorin.
Rezension zu "Die letzte Sure" von Zoe Ferraris
Ferraris, Zoe: Die letzte Sure
Goldmann Verlag, ISBN 978-3-442-46698 6, 411 Seiten
Nouf Shrawi ist die Tochter einer einflussreichen Familie in Saudi Arabien. Kurz vor ihrer Hochzeit wird sie ertrunken in der Wüste aufgefunden. Ist sie wirklich davon gelaufen, hat ihr Kamel verloren und ist bei einsetzendem Regen ertrunken, weil sie sich bei einem Sturz den Kopf angeschlagen hat? Obwohl die Familie Shrawi einen möglichen Mord zu vertuschen sucht, ermitteln der konservative Wüstenführer Nayir und die moderne Laborantin Katya, die Verlobte des Bruders der Toten. Beide kommen, durch ihre Kultur gehindert, immer wieder an ihre Grenzen, schaffen es aber gemeinsam, den Mord aufzuklären.
Die Autorin lebte ein Jahr im streng gläubigen Dschidda in Saudi Arabien. Wer Krimis mag, sich für die arabische Kultur und dafür, wie der Islam in Saudi Arabien gelebt wird, interessiert, wird dieses Buch mögen. Der Spannungsfaktor ist mittelmäßig. Das Buch liest sich schnell und ist sehr gut geschrieben.
Um dem Leser ein wenig mehr den Orient zu vermitteln, verwendet die Autorin teilweise arabische Ausdrücke oder Aussprüche. Hier vermisse ich am Ende des Buches ein Glossar, denn nicht alle sind im Text erklärt oder erschließen sich aus dem Kontext.
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