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Neue Rezensionen zu Zoe Thorogood

Cover des Buches It's lonely at the centre of the earth (ISBN: 9783986664909)
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Rezension zu "It's lonely at the centre of the earth" von Zoe Thorogood

Dunkelheit
Lolyvor 12 Tagen

Mit dem autobiografischen Graphic Novel „It’s lonely at the centre of the earth“ bietet uns die Künstlerin Zoe Thorogood einen Einblick in ihr Leben mit Depressionen.

Sie verwendet verschiedene Zeichenstile und mir gefielen ungefähr 60% davon. Manche Seiten und Szenen waren mir persönlich zu düster oder zu kurios. Sie hat mindestens 5 verschiedene Darstellungen von sich selbst, wobei sie sich auch in jungen Jahren zeigt und sich der Stil der Zeichnung immer ihrer Stimmung anzupassen scheint. Beim Lesen habe ich mich vor dem ‚Monster‘ erschrocken, womit sie die Präsenz ihrer Depression verbildlicht und ich muss ehrlich sagen, dass es von dem Aussehen sehr gut zu dem passt, was ich über diese Krankheit weiß.

Zoe geht erschreckend ehrlich mit ihrer Depression um und teilt Momente aus allen Lebenslagen, nicht nur die positiven. Dabei musste ich bei manchen Äußerungen ziemlich schlucken und vieles erst verarbeiten, bis ich weiterlesen konnte und auch wollte. Schockiert hat mich auch, dass die Leute, die sie im Buch versucht hat auf das Thema Selbstverletzung und Suizid aufmerksam zu machen, ablehnend und zurückweisend darauf reagiert haben. Die Schulleitung hat beispielsweise davon gesprochen, dass weibliche Teenager statistisch gesehen sehr anfällig sind und sie dann zurück in ihr Klassenzimmer geschickt.

Gefallen hat mir der Aspekt oder der Gedanke, dass die Kunst sie unterstützt und ihr eine helfende Hand reichen kann, wenn sie sich mal wieder in der Dunkelheit verliert. Das war tröstlich und hat die Kraft und Magie von Kunst in meinen Augen erneut bestätigt.

Das Buch besteht aus zwei Teilen, wobei ich den ersten als sehr chaotisch und schwer zu folgen wahrgenommen habe. Doch ich vermute, dass sich Zoe genauso mit dieser Krankheit fühlt und finde es bemerkenswert, diese Perspektive zu teilen, die auf manche vielleicht unkoordiniert, träge und ziellos wirken mag. Mir hat es nur gezeigt, wie verwirrt sie manchmal ist und auch geholfen, ihre Denkweise ein wenig zu verstehen. Im zweiten Teil des Buches erzählt sie viel mehr Geschichten und insbesondere die des kleinen Mädchens ‚Angel‘ hat mich berührt.

Alles in Allem ist dieses Buch sehr emotional, zum Teil verstörend und brutal ehrlich. Es sollte nur von Leuten gelesen werden, die sich den Inhalten gewachsen fühlen und die es besonders interessiert. Ich bin sehr froh darüber, es gelesen zu haben und Zoes Geschichte wird mich noch eine ganze Weile beschäftigen.


(https://book-souls.com/2024/08/29/its-lonely-at-the-centre-of-the-earth-eine-autobio-graphic-novel-ueber-das-leben-mit-depressionen-von-zoe-thorogood/)

Cover des Buches It's lonely at the centre of the earth (ISBN: 9783986664909)
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Rezension zu "It's lonely at the centre of the earth" von Zoe Thorogood

Autobiografie einer depressiven Comiczeichnerin
annluvor 23 Tagen

Zoe Thorogood zeichnet in dieser Autobiografie sechs Monate ihres Lebens auf – ein Leben das geprägt ist durch Selbstzweifel, Depression, ihrer Arbeit und Suizidgedanken. 


Diesen Comic zu beschreiben ist nicht einfach. Mir fällt immer wieder ein Gedanke ein, den die Autorin im Buch aufnimmt: „Ich sehe online viele Comics über Depressionen. Sie versuchen leicht, bekömmlich und zugänglich zu sein. Und das ist toll, wirklich. Aber… ich finde in ihnen nur selten meine eigenen Erfahrungen wieder.“ Und so ist diese Autobiografie nicht leicht, nicht bekömmlich und auch nicht zugänglich. Bereits auf der zweiten Seite wird man mit: „und ich denke darüber nach, mir mit einem scharfen Messer in den Hals zu stechen“ konfrontiert. Einer Aussage, die man erst einmal sacken lassen muss. Schon hier wird klar, dass das Ganze keine leichte Kost ist. Dazu kommt, dass nicht nur die zurückgezogene Art von Zoe und ihre Depression den Leser aus der Bahn werfen kann. Auch die Herangehensweise, das Ganze zum Comic zu machen, ist nicht einfach. Das Buch startet, schweift dann ab, wird zum Teil skurril und nicht immer verständlich. Nur um einen Neuanfang zu machen und mittendrin noch mal von Vorne zu starten. Ab da kam mir die Geschichte leichter verständlich vor – wenn auch immer noch schwere Kost. Am Ende geht es aber wieder in etwas verwirrender Form weiter. Zum Teil wird es bescheuert (der Ausdruck stammt nicht von mir, sondern von der Autorin, die Teile des Werks so bezeichnet). 

Als Leser taucht man ein in die Welt von Zoe Thorogood. Eine Welt, die vom Monster der Depression überschattet wird, in der sie mit ihren vielen Persönlichkeiten (bei denen ich gar nicht erst anfange, sie zu interpretieren) lebt, sich aber von anderen Menschen (hier mehr oder weniger immer mit Tierköpfen dargestellt) so gut wie fernhält. Ich konnte nicht wirklich immer verstehen, was da gerade in ihr vorging, als sie Teile des Werks gezeichnet hat. 

Bezeichnend fand ich auch, dass sie schon zu Beginn schreibt, dass dieses Buch sehr unterschiedliche Wertungen bekommen wird. Mir selbst ist es so ergangen. Zu Beginn war ich überzeugt, dass ich mit dem Ganzen absolut nichts anfangen kann und hatte eine sehr negative Einstellung dem Buch gegenüber. Ich habe aber gemerkt, wie es in mir gearbeitet hat, wie es nachgewirkt hat und wie sehr ich weiterlesen wollte, um herauszufinden, wie es Zoe geht. Selten gelingt es einem Comic solche Emotionen in mir auszulösen und so war ich überrascht, dass ich nach dem Ende des Buches zu einer spontanen Wertung von 5 Sternen komme. Woher die kommt, wenn doch alles so wirr, so zum Teil „bescheuert“ und sicherlich nicht zugänglich war? Ich kann mir das selbst nicht ganz erklären, aber das Werk hat eindeutig nachgewirkt und das kann ich nicht von all meinen Lektüren sagen. 


Cover des Buches It's lonely at the centre of the earth (ISBN: 9783986664909)
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Rezension zu "It's lonely at the centre of the earth" von Zoe Thorogood

Ein unvergleichliches Werk
SophieSyndromvor 24 Tagen

Welch hartem Thema sich dieser Comic widmet, wird über den Klappentext äußerst deutlich vermittelt. Autorin Zoe Thorogood illustriert ihr eigenes Leben mit schonungsloser Ehrlichkeit – sechs lange Monate, in denen sie wortwörtlich ums Überleben kämpft.

Depressionen, Angstzustände und ein nagendes Impostersyndrom sind Teil von Zoe und bekommen auf den Comicseiten ein Gesicht. Verschiedene Figuren in ganz unterschiedlichen Zeichenstilen stellen Zoes Innenwelt dar, ein Hin und Her von Gedanken und Szenen sind Abbild von ihrem Überlebenskampf. Dabei schiebt sich die Depression als schwarzes Monster manchmal in den Vordergrund, wacht bedrohlich im Hintergrund – dann versucht Zoe es wegzuradieren, ohne Erfolg. Geschichten aus Gegenwart und Vergangenheit fügen sich zu einem Geflecht zusammen, in dem man Zoe als Ganzes zu greifen versucht. Und dabei hat sie ganz schön viel in mir ausgelöst.

Die Kreativität und vor allem Zoe Thorogoods individuelle Herangehensweise machen diesen Comic zu etwas ganz Besonderem. Ich finde es wahnsinnig beeindruckend, wie sie es geschafft hat, Depression in ihrer für sie persönlich schrecklichen Eigenart zu visualisieren. Die verschiedenen Zeichenstile und der Detailreichtum füllen die Panels mit klarem Aussagegehalt. Zoes Bilder wirken kraftvoll, ehrlich und mutig, machen den Comic einzigartig.

Gespräche aus der Community

Eine ergreifende und originelle Darstellung des Kampfes einer jungen Frau mit ihrer psychischen Gesundheit - durch die Höhen und Tiefen von Angstzuständen, Depressionen und dem Impostersyndrom - während sie eine vielversprechende Karriere in der Comicbranche anstrebt und auf diesem Weg sich selbst findet.

145 BeiträgeVerlosung beendet
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Letzter Beitrag von  Lolyvor 13 Tagen

Der zweite Teil hat sich kohärenter angefühlt als der erste und ich habe ihn deshalb vermutlich auch besser verstehen können.

Besonders gerührt hat mich die Geschichte mit dem kleinen Mädchen auf der Straße. Und ich hoffe ehrlich, dass die Zusammenstellung und Verfassung dieses Graphic Novels Zoe ein wenig helfen konnte - zumindest scheint es am Ende so.

Der Einblick in die Depression war ziemlich heftig und ungefiltert, was ich sehr gut gefunden habe, aber auch dazu führt, dass mich manche Aussagen einfach überwältigt haben. Es wird definitiv noch ein Weilchen in meinem Kopf herumspuken.

Izzy fand ich auch super, vermutlich braucht man einen beständigen Freund, der sich nicht verscheuchen lässt, wenn man in dieser Situation ist.

Community-Statistik

in 21 Bibliotheken

auf 3 Merkzettel

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