Cover des Buches Die hellen Tage (ISBN: 9783596184378)
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Rezension zu Die hellen Tage von Zsuzsa Bánk

Die Hellen Tage

von ClaryBlack vor 8 Jahren

Kurzmeinung: Beinahe magisch, regt zum Träumen und Nachdenken an und ist berührend schön geschrieben.

Rezension

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ClaryBlackvor 8 Jahren

Es ist eine zauberhafte Geschichte, die Zsusa Bank da geschrieben hat. Eine Geschichte über Heimat, Freundschaft, Erwachsenwerden, Familie und Abschied.


Im Mittelpunkt stehen Seri, die dem Leser die Geschichte aus der Ich-Perspektive erzählt, ihre beste Freundin Aja und Karl. Die drei Kinder wachsen zusammen in dem kleinen Ort „Kirchblüt“ auf, doch obwohl sie eine schöne Kindheit erleben, ist diese nicht immer leicht. Seris Vater stirbt, als sie sehr klein ist, und sie kann sich kaum an ihn erinnern. Ajas Vater Zigi arbeitet im Zirkus, ist dauernd unterwegs und sieht seine Tochter nur für wenige Wochen im Jahr. Karls Bruder wurde entführt und bleibt vermisst, woran vor allem sein Vater zerbricht. So sind es hauptsächlich die Mütter, die das Leben der Kinder prägen, wenn auch jede auf sehr unterschiedliche Art und Weise.

Als die drei größer werden, versuchen sie aus der deutschen Provinz auszubrechen und ziehen nach Rom. Doch egal wohin ihr Weg sie führt, Kirchblüt bleibt für die Drei stets als Heimat in ihnen verankert und ist wie ein sicherer Hafen, den sie ansteuern können, wenn ihr Leben turbulent wird...


Trotz der Hürden, die sich den drei Hauptcharakteren in den Weg stellen, trotz der Traurigkeit, die unterschwellig immer präsent bleibt, so trotzt das Buch der Schwermut und wirkt dennoch trunken vor Glück. Die beschriebenen Orte wirken beinahe magisch, sie schweben genauso wie das schiefe Häuschen von Ajas Mutter zu schweben scheint. Die Sprache ist blumig, sie hat mich an die Geschichte gefesselt, sodass ich eigentlich gar nicht mehr aufhören wollte zu lesen.

Ab und zu nähert sich das Buch zwar gefährlich nahe dem Kitsch, doch gelingt es ihm, gerade so daran vorbei zu schrammen.

Es ist vielleicht ungewöhnlich, dass keine wörtliche Rede verwendet wird, doch der Erzählfluss plätschert so ungestört und leicht vor sich, dass mir das Fehlen der direkten Rede zuerst gar nicht aufgefallen ist. Und letztlich habe ich sie überhaupt nicht vermisst.

Das Buch entführt in eine eigentümliche Welt, in die man gerne eintaucht und die Charaktere sind so faszinierend gezeichnet, dass man sie am liebsten über das Ende der Geschichte hinaus durch ihr Leben begleiten möchte.


http://www.fischerverlage.de/buch/die_hellen_tage/9783100052223

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