Zuo En

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Cover des Buches Ein Jahr lang Schüler 34 in Klasse A (ISBN: 9783905816327)

Ein Jahr lang Schüler 34 in Klasse A

 (3)
Erschienen am 01.09.2011

Neue Rezensionen zu Zuo En

Cover des Buches Ein Jahr lang Schüler 34 in Klasse A (ISBN: 9783905816327)
annlus avatar

Rezension zu "Ein Jahr lang Schüler 34 in Klasse A" von Zuo En

Appell an die Freiheit der Kindheit
annluvor 5 Jahren

*Ein Instinkt sagte ihm, wie viele Fesseln es auch geben wird, das Leben wird selbst einen Ausweg finden.*


Ein kleiner Junge, der viel lieber die Welt entdecken würde, ist gefangen im System Schule, in den Erwartungen der Erwachsenen und den vielen Regeln, die ihm von einem Moment auf den nächsten auferlegt wurden. Seine Möglichkeiten zur Rebellion sind beschränkt, dennoch schafft er es immer wieder alle Erwachsenen um ihn herum zu enttäuschen – dabei versteht er einfach nicht, warum ihnen all das so wichtig ist, was ihm wie der Raub seiner Freiheit vorkommt.



Mit der Graphic Novel verarbeitet der Autor seine eigenen Kindheits- und Jugenderinnerungen seiner Schulzeit in Taiwan in den achtziger Jahren. Auch wenn der Hauptcharakter – der immer nur die Nummer 34 bleibt – erst sieben Jahre alt ist, spricht die Geschichte ein älteres Publikum an. Viele sehr ernste Themen werden angesprochen, der Verlust der Freiheit durch erdrückende Regeln und Einengungen ist nur eines davon. Auch die Einsamkeit des Jungen, das Unverständnis, das ihm entgegengebracht wird, der sehr hohe Druck der Eltern und Lehrer – der sich auch in körperlicher Gewalt und Strafen ausdrückt - aber auch das Abwenden der Mitschüler werden aufgezeigt. Ein sehr tragisches Ereignis wird nur indirekt angesprochen, setzt aber eine Spitze auf all die Ereignisse, die Nummer 34 beeinflussen.


Die Geschichte wird aus kurzen Textteilen im Zusammenspiel mit den Bildern erzählt. Der Text wechselt zwischen Erzählendem, philosophisch/melancholisch angehauchter Gedanken und Fragen und Anweisungen und Befehle der Erwachsenen. Die Bilder sind zwar in Farbe gehalten, aber an die Stimmung von Nummer 34 angepasst. So sind besonders die Bilder aus der Schule – aber auch aus dem Elternhaus – öfters düster gehalten. Immer dann, wenn er doch noch entfliehen kann – real oder in seiner Fantasie – werden die Bilder bunter.


Der Zeichenstil lässt sich am Coverbild erkennen. Viele der Bilder sind von einem großflächigen einfarbigen Hintergrund geprägt, der nur in einem kleinen Teil die eigentliche Szene aufgreift. Nicht nur die Stimmung von Nummer 34 wird durch die Bilder gut übertragen. Auch die Sicht eines kleinen Jungens auf bestimmte Details haben dazu beigetragen Nummer 34 Einschränkungen zu verdeutlichen. So werden die Schulgebäude wuchtig dargestellt, die Klassenkameraden – durch die Uniformen - gleichförmig, die verzerrten Gesichter der schimpfenden Erwachsenen überdimensioniert.


Aus heutiger – und einer erwachsenen - Sicht lässt sich vieles in die Geschichte interpretieren. Der Junge, der für die Schule nicht geschaffen scheint, wird hier von allen abgestempelt und bekommt immer die Schuld. Dabei sollten hier eigentlich das System Schule, der Leistungsdruck der Erwachsenen aber auch die Haltung der Lehrer und Eltern in der Kritik stehen. Durch die stete Beeinflussung bringen sie auch seine Mitschüler dazu ihn zu mobben.


Die Ausgabe ist zweisprachig, deutsch und chinesisch.


Fazit: Viele Teile der Geschichte waren für mich bedrückend. Gerade den Gedanken anregenden Fragen, die sich Nummer 34 stellt, im Zusammenspiel mit den stimmungsvollen Bildern konnte ich viel abgewinnen. Mich hat das Ganze nachdenklich gestimmt.

Cover des Buches Ein Jahr lang Schüler 34 in Klasse A (ISBN: 9783905816327)
LillianMcCarthys avatar

Rezension zu "Ein Jahr lang Schüler 34 in Klasse A" von Zuo En

Berührt tief
LillianMcCarthyvor 6 Jahren

Auch Ein Jahr lang Schüler 34 in Klasse A beschäftigt sich mit Kindheit, Jugend und Schule in Asien. Auch hier sind die Themen ernst und vor allen Dingen zum ersten Mal auch richtig erschrenkend, sodass mich das Buch wirklich unglaublich tief berührt hat.

Anders als in klassischen Comics gibt es keine Sprechblasen oder eine andere Form von Dialogen. Die Panels oder vielmehr Bilder des Comics nehmen jeweils eine Seite ein und darunter befindet sich der Inhalt´, der sich gemeinsam mit den Bildern zur gesamten Geschichte formt. Dadurch wirkt der Comic zwar auf den ersten Blick wenig nah, er entwickelt aber besonders durch die Charaktere eine unglaubliche Nähe und viele Emotionen. Mir gefiel das Konzept wahnsinnig gut und ich finde den Comic sehr wichtig Deshalb gibt es von mir 5 von 5 Sternen.

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