"Pierogi" beginnt mit einer kurzen Einleitung über das Buch, die Geschichte der Teigtaschen und zur Küchenpraxis. Anschließend werden ausführlich mit anschaulichen Fotos die verschiedenen Pierogiformen und Verziermöglichkeiten erklärt.
Anschließend folgen zwei große Kapitel "Traditionell" und "Modern", die jeweils noch in die Region, verschiedene Variationen, kreativ, vegan und glutenfrei unterteilt sind. Wobei das Kapitel "Traditionell" deutlich größer ist, als "Modern".
Ebenso gibt es zu jedem Kapitel eine kurze Anmerkung von der Autorin, wofür diese Region bekannt ist und welche Pierogi dort zu finden sind.
Die Struktur der Rezepte gefällt mir nicht ganz so gut. Das Rezept ist meist auf einer Doppelseite, wobei der Text auf zwei Spalten pro Seite aufgeteilt ist. Der Text besteht aus einer Einleitung, den Zutaten und der Durchführung. Die drei schließen aber nahtlos aneinander an. Egal wie lang welcher Text ist, es wird kein Absatz gelassen und die drei Texte stehen pro Rezept also immer woanders, was das ganze etwas unübersichtlich macht. Dazu kommt, dass die Fotos mal großflächig auf einer Seite sind, dann wieder klein neben dem Text. Ich mag es lieber einheitlich.
Der Text der Zubereitung ist aber in kleine übersichtliche Abschnitte unterteilt, was auch gut ist, da er oft sehr lang ist. Die Zutaten sind ebenfalls nach Teig, Füllung, Brühe, Garnitur, oder ähnliches unterteilt.
Die Rezepte sind unglaublich abwechslungsreich. Nicht nur die Füllungen (süß, herzhaft, mit Fleisch, Fisch, Gemüse...) unterscheiden sich von Seite zu Seite, auch der Teig ist immer wieder anders. Mal nur mit Mehl und Wasser, dann mit Buttermilch, Roggen, Hefe, oder auch viel mit Kartoffeln. Gebraten, gekocht, gedämpft, oder gebacken.
Auch für Beilagen, wie zum Beispiel Lauchsalat, ist gesorgt.
Vegetariern würde ich ehrlich gesagt von dem Buch abraten, außer man hat Lust, jedes Mal eine Alternative zu Fleisch oder Fisch zu suchen. Außerdem fehlt mir hier eine übersichtliche Kennzeichnung, ob das Gericht vegetarisch ist.
Man sollte sich im Klaren sein, dass Pierogi nicht mal eben schnell nach Feierabend gemacht sind. Man muss den Teig herstellen, die Füllung, beides zusammenbringen, am besten noch eine Beilage zubereiten und die Pierogi natürlich garen. Am besten nimmt man sich Zeit und bereitet etwas mehr zu, um ein paar Teigtaschen einzufrieren. Auch braucht es etwas Übung, die Taschen zu füllen, so dass sie im Wasser nicht aufgehen.
Eine sehr tolle Ergänzung im Kochbuchregal. So ein Pierogi-Kochbuch hat bei uns noch gefehlt.
Zuza Zak
Lebenslauf
Quelle: Verlag / vlb
Alle Bücher von Zuza Zak
Pierogi
Polska - Die neue polnische Küche
Baltikum
Neue Rezensionen zu Zuza Zak
Die Rezepte des am 25.08.2022 im Christian Verlag erschienenen Buches mit der ISBN: 978-3-95961-850-2 sind traditionelle Teigtaschen-Rezepte aus den einzelnen polnischen Landesteilen und moderne z.T. glutenfreie oder vegane Teigtaschen-Rezepte, die die Autorin Zuza Zak, eine gebürtige Polin, die jetzt in England lebt und Kulturanthropologin ist, aus ihrer Familie und Freundeskreis und auf Reisen durch Polen gesammelt hat. Fotografiert hat Ola O. Smit. Auf 176 Seiten mit etwa 120 Abbildungen stehen über 50 Rezepte und Geschichten rund ums Essen und die polnische Kultur.
Dieses Buch ist die Übersetzung von dem 2022 erschienenen Buches “ Pierogi: Over 50 Recipes to Create Perfect Polish Dumplings“ bei Hardie Grant London Ltd.
Was versprechen der Verlag bzw. die Autorin?
Ihr Wunsch ist es, „die alten Traditionen zu bewahren, aber auch frischen Wind in die Dinge zu bringen, damit jeder polnische Pierogi genießen kann.“ „Pierogi sind ein Symbol des Polentums innerhalb und außerhalb des Landes.“
Ihr Interesse gilt der Kultur und Geschichte des Essens und daher nutzt sie das Geschichtenerzählen als Medium, um in eine andere Küche und damit in eine andere Kultur einzutauchen. Schon als Kind hat sie gern mit ihrer Mutter in der Küche gestanden und ihre Großmutter auf der Suche nach regionalen Produkten aufs Land begleitet. Heute bezeichnet sie „sich selbst als Geschichtenerzählerin und Köchin“.
Aufbau des Buches
Den Vorspann gibt es in Form des Inhalts und der Einführung, Worten über das Buch und die Geschichte der Teigtaschen. Dann wird im Abschnitt „Küchenpraxis“ unterstützend mit vielen Bildern auf 18 Seiten die Herstellung von den verschiedenen Pierogi-Arten ausführlich erklärt: Teig herstellen, Pierogi füllen und formen, versiegeln und verzieren.
Ab Seit 30 beginnt der erste Teil des Buches “Traditionell“ mit 6 Unterkapiteln:
Der Norden – Ostsee – Teigtaschen mit Fisch
Der Süden – Gebirgszüge – rauchige und saure Aromen – Teigtaschen mit Schafskäse
Der Osten – Grenzland zum Osten mit Litauen und der Ukraine und deren Einflüsse
Der Westen – von Schlesien bis Böhmen – Teigtaschen aus Kartoffeln
Die Mitte – von Warschau bis Gnesen – städtische Küche
Festliches – Weihnachten und Ostern – gemeinsame Zubereitung der Pierogi zum Fest.
Ab Seite 120 beginnt der zweite Teil des Buches „Modern“ mit 4 Unterkapiteln.
Themen mit Variationen – weiterentwickelte Pierogi in einer modernen Welt
Kreativ – mit Vergnügen und Freude spielerisch selbst an die Pierogi-Rezepte gehen
Vegan – Teigtaschen ohne Milch und Fleisch
Glutenfrei – Teig aus Buchweizen oder Kartoffeln für die Pierogi
Nach den Rezepten folgen noch Quellen und Anregungen, das Register der Rezepte und Essays, Dank und Impressum.
Für die Rezepte sind die Seiten zweispaltig bedruckt. Unter der Überschrift folgt eine kurze Geschichte über die Herkunft oder die Zutaten für die jeweilige Teigtasche und Anmerkungen, falls die Zubereitung sich über Tage erstreckt.
Die Zutaten werden unterteilt in Teig, Füllung und Garnitur bzw. Beilagen. Dann folgen ausführlich die einzelnen Arbeitsschritte in zeitlicher Abfolge. Den meisten Rezepten wird eine Abbildung mit der servierten, fertigen Teigtasche samt Beilagen spendiert.
An wen richtet sich das Buch?
An alle, die sich gerne auf eine neue Länderküche einlassen möchten – sei es nun eher traditionell oder modern und Veränderungen aufgeschlossen. An alle, die Polen kennen oder kennenlernen möchten.
Was hat mir besonders gefallen?
Hier lernt man eine neue Länderküche aus Sicht einer modernen Frau kennen, die gleichzeitig auch Traditionen bewahren möchte. Ich finde den Ansatz, „die regionale polnische Küche einem weltweiten Publikum näherzubringen“ sehr reizvoll.
Im Buch sind sämtliche erste Seiten der Kapitel mit einem roten Hintergrund gedruckt worden, das hilft einem, sich schnell zu orientieren.
Fazit:
Wer auf Entdeckungsreise gehen möchte, oder seinem letzten Polenurlaub nachhängt, ist hier genau richtig. Die Vielfalt der Pierogi wird hier aufgedeckt. 5*.
‚Dieses Buch stellt Ihnen regionale und moderne Versionen polnischer Teigtaschen aus allen vier Ecken des Landes (und der Mitte) sowie aus aller Welt vor.‘ (Seite 4)
Zuza Zak stellt in ihrem Buch sowohl traditionelle Pierogi als auch moderne Variationen (u.a. vegane und glutenfreie Optionen) vor. Zudem bietet sie Informationen über bestimmte Lebensmittel wie Honig, Kartoffeln und Buchweizen.
Bebildert ist das Buch sowohl mit den verschiedenen Pierogi als auch mit polnischen Naturlandschaften.
Wir kochen sehr gern und sehr viel, probieren gerne Neues aus, leben (nahezu) vegan. Ich habe, glaube ich, noch nie Pierogi gegessen und war dementsprechend neugierig auf das Buch und die Rezepte.
Die Fotos im Buch sind sehr gelungen, machen Appetit und Lust auf Pierogi (und auf Polen!). Dabei sind die Pierogi-Formen zum Teil echte Kunstwerke, so dass das Buch nicht nur was für den Magen, sondern auch fürs Auge ist.
Die meisten Rezepte im Buch sind nicht vegan (was ich allerdings auch genauso erwartet hatte), doch meiner Meinung nach lassen sich viele Pierogi leicht veganisieren. Insgesamt braucht man recht viele Zutaten, doch diese sind nicht zu exotisch, zumindest haben wir die meisten Gewürze, Kräuter etc. immer im Regal.
Gefallen haben mir auch die Tipps für Vereinfachungen und Veränderungen der Rezepte.
Ein schönes Kochbuch, mit dem man auch mehr über Polen und seine Esskultur im Allgemeinen erfährt.
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