Kleines und feines und packendes Buch über die 60er- und 70er- Jahren in Albanien, und dann in Skodra. Das Buch ist gegliedert in 3 Teile, 1. vor dem ersten Fernseher im Haus des Hauptfigur,s 2. während dem ersten Fernseher im Hause des Hauptfigurs mit recht uneingeschränkten Empfang von ausländischen Sendern (Jugoslawien und Italien). Und dann den 3. Teil, wenn es schon viel mehr Fernsehern gab, und die Zensur eingerichtet wird. Es gibt Störsender, damit nur noch die offiziellen Albanischen Sender gesehen werden kann.
Das Leben dreht sich nicht nur um den Fernseher, sondern auch um den Haus und die Familie. Eigentlich ist das Leben einfach. Man liest sehr klar wie man mit den verschiedenen mehr oder weniger regimenahe Bekannten umgeht. Aber man ist immer auf dem Hut, damit man nicht verraten wird oder etwas falsches sagt. Regelmässig werden auch Verräter oder Geflohenen öffentlich bestraft, damit das normale Volk nicht auf falsche Ideen kommt. Oft sind die Anklagepunkten total absurt.
Ein anderes Aspekt dieses Buches ist, die Möglichkeit die einige haben um im Ausland zu arbeiten oder zu studieren. Die gehen meist in ein anderes Ost-Blockland, aber die Länder sind, auch damals, weitaus moderner und fortschrittlicher als Albanien. So ist auch der Vater der Schriftstellers an den Fernsehern gekommen. Also zwischen den Zeilen liest man einiges über das Ost-Europa von damals. Und genau dass hat dieses Buch für mich so interessant gemacht.
Eigentlich passiert nicht spannendes im Buch. Es ist wirklich das normale Leben aus Sicht ein recht bevorrechte Familie in Skodra. Und genau das gefallt mich.
Für wen ist dieses Buch? Genau für jeden, der mal wieder etwas von Albanien in den 60er- und 70er- Jahre lesen möchte.