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Vorausgeschickt: natürlich habe ich den Kalender 2024 nicht 'gelesen'. Dazu ist er auch nicht gedacht, sondern: für jeden Tag einen Spruch, ein Zitat, etwas Nachdenkenswertes. Es macht Sinn, jetzt sofort etwas dazu zu schreiben, falls sich jemand diesen hochwertigen Kalender rechtzeitig – für 2024 - zulegen möchte. Auch wenn er mit € 18,- nicht ganz billig ist, lohnt es sich meiner Meinung nach.

Zuerst mal sieht er wie ein Buch im typischen Diogenes-Design aus: jedes Blatt mit einem Rechteck mit abgerundeten Ecken, darin farbige Flächen und das ist für das ganze Jahr, für jedes Tagesblatt durchgehalten. Es ist ein Abreißkalender im Format 12 x 18 cm, den man auch aufstellen kann und von dem ich annehme, dass der Besitzer / die Besitzerin die meisten Blätter behalten wird. Vielleicht klebe ich mir damit ein Extra-Büchlein zusammen, denn es sind weise Sprüche aus allen Jahrhunderten. Einige wird man kennen, andere sind neu, einige werden einem etwas sagen, andere nicht. Es sind keine langen Texte, sondern nur ein Satz, kurz und knackig.

Ich hatte schon immer vor, mir jeden Tag einen Spruch aus meiner Sammlung vorzunehmen und diese Arbeit haben mir jetzt die liebe Glücksfee von LB und der Diogenes-Verlag abgenommen. Ich freue mich jedenfalls sehr, im neuen Jahr 2024 jeden Tag einen weisen Spruch vor Augen zu haben, einen, über den ich vielleicht den Tag über nachdenken werde.

Was wäre die Adventszeit ohne Weihnachtsgeschichten? Ich jedenfalls liebe weihnachtliche Lektüre und habe mich deshalb sehr über das Buch in meinem ersten Adventskalendertürchen gefreut: „Fröhliche Weihnacht überall. Geschichten aus aller Welt“, ausgewählt von Elke Ritzlmayr. Es handelt sich um eine kleine, aber feine Anthologie mit 27 relativ kurzen Weihnachtsgeschichten von bekannten und weniger bekannten Autor*innen.

Dabei gefällt mir besonders gut, dass es eine schöne Mischung ist: Wir haben zum Beispiel eher klassische Geschichten von Hans Christian Andersen, Selma Lagerlöf und Maxim Gorki, aber auch moderne Texte von Autor*innen wie Zadie Smith, Ray Bradbury und Jussi Adler-Olsen. Auch thematisch enthält das Buch einen guten Querschnitt: Es gibt Geschichten zum Schmunzeln, solche, die nachdenklich stimmen, und wiederum Geschichten, die einfach herzerwärmend und anrührend sind.

Hier ist also für jede und jeden etwas dabei und da die einzelnen Storys selten länger als 10 Seiten sind, kann man sie wunderbar zwischendurch lesen. Zwar war nicht jede Kurzgeschichte nach meinem Geschmack und eine habe ich nach dem Anlesen sogar übersprungen, aber bei so einer vielfältigen Auswahl ist das ja auch quasi unmöglich. Insgesamt kann ich das Büchlein wirklich empfehlen – es macht Spaß zu lesen und versetzt einen in die richtige Stimmung für die Feiertage. Für mich deshalb ein Weihnachtsbuch mit Evergreen-Potenzial, das sicher Jahr für Jahr wieder Freude macht.

„Geschichten für Nachteulen“ heißt dieser kleine Band aus der Minute-Book Reihe von Diogenes. Schneider, Glauser, Dauthendey, Goebel, Zimnik, Thoreau, Highsmith und Dörrie sind die Autoren, die hier versammelt sind und ein paar kleine Anekdoten zum Thema Eulen und Käuzchen zum besten geben. Das ist natürlich eine gute Idee und die Qualitität der Autoren ist unbestritten, doch wie immer würde man sich nur Geschichten wünschen, die unbekannt oder unveröffentlicht sind. Aber natürlich sind diese kleinen Minute-Books auch ein Kleinod, das Sammler interessiert und ganz sicher auch unter dem Aspekt der Limitierung gekauft werden. Das ist legitim und macht auch irgendwie Spaß. Für unterwegs ist das Format schon wieder zu klein, aber als Gimmick ein gelungener.