Robin Cruiser

Katzenadoption, Glühweinstand und die morgendliche Geilheit in der Dusche - Geschichten, die nur das Leben schreibt! Dazu ein ordentlicher Schuss männlicher Zickenalarm und der übliche Cruiser´sche Sex-Appeal ... fertig ist die jahreszeitenpassende Love-Story!                                                 

Ist dieses Buch nun eine Einführung ins Reiki/Selbstfindung, explizite Erotik oder eine Fußballgeschichte? Die Antwort lautet: Alles drei! Dem Autor gelingt es, die verschiedenen Ebenen so zu verknüpfen, nein, mehr noch: zu verweben, dass die Übergänge und vermeintlichen Unvereinbarkeiten unsichtbar werden. 

Lesenswert ist der Roman auch auf Grund der vielen liebenswerten Nebenfiguren, die allesamt den manchmal etwas ruppigen, aber immer herzlichen Ruhrpottcharme atmen.

Neben den allgemeinen amourösen Verwicklungen ist auf emotionaler Ebene die Fähigkeit dem anderen und sich selbst zu verzeihen vorherrschendes Thema - und das betrifft nicht nur die beiden Protagonisten, sondern zu seiner eigenen Überraschung auch den Fußballtrainer sowie den ein oder anderen Spieler!
Ob und wie schnell ein jeder das kann, sorgt trotz des schon zu Beginn vermuteten Happy Ends für einen Spannungsbogen bis ganz zum Schluss.

Auf der ersten Seite fährt Daniel ins (nicht wirklich am See liegende) Gasthaus seiner Großtante Lotte - auf der letzten verlässt er es wieder. Und doch liegt zwischen Buchdeckel und Rücken eine ganze Welt... 28 Jahre... 3 Männerleben... und eine gemeinsame Zukunft?! 

Das muss der Leser selbst herausfinden und begegnet auf dem Weg zum (Happy?) End neben Großtante Lotte allerlei anderen unterhaltsamen Gestalten wie dem Jäger Sven, einem schwulen Teenager, der es in Sachen Selbstbewusstsein locker mit Vater, Großcousin und deren (ehemaligen?) Gespielen aufnehmen kann, und vielen mehr. Umrahmt wird das Geschehen von der Kulisse des hessischen Berglands, dem namensgebenden See und einer notorischen Dorfdisco. 

Eine klare Hauptrolle spielt neben den Menschen das Gasthaus mit Hotellerie, was dem Leser gleich zu Beginn heimelig vertraut (weil so oder so ähnlich schon dutzendfach besucht!) vorkommt. Doch war hätte gedacht, welch pikante Dinge sich im Inneren so eines gutbürgerlichen, ja, fast spießig anmutenden Etablissements abspielen...