Rezension zu "ISLAND" von Ómar Ragnarsson
Im wahrsten Sinne einer „dicker Brocken“.
Als Format A3, zudem ein umfassender Bildband, da kommt schon einiges an Gewicht zusammen, dass sich dann aber auch als gewichtig darstellt.
Ein stabiler Tisch, genügend Licht, das wären die Voraussetzungen, um in den Genuss der vielfachen, eindrucksvollen und durchweg qualitativ hochwertigen Fotografien, die der Bildband in sich versammelt.
Und dabei umfassend und großformatig auch in den vielen Panoramaaufnahmen dem Betrachter einen wunderbaren Einblick in die Natur und Landschaft Islands ermöglicht.
Ein ausbrechender Vulkan zieht dabei ebenso die Aufmerksamkeit auf sich (vor allem in Kontrast zur Fast Idylle der in einigem Abstand weidenden Kühe), wie mythologisch wirkende Eis- und Felsformationen.
Wie sich hier dann Nahaufnahmen von Eisstücken oder aufgewühltem Meereswasser mit großformatigen Panorama-Aufnahmen.
Wenn dann noch Fels- und Klippenformationen vor Augen treten, die aussehen wie Lebewesen, dann ist ebenso leicht zu ahnen, warum die isländische Kultur eine solche Fülle „mythischer Wesen“ kennt.
Allerdings birgt diese Konzentration auf die raue Natur Islands auch einen, kleineren Wehrmutstropfen mit sich.
Zwar sind die Felsformationen sehr unterschiedliche, aber eben vielfach Felsformationen. Das Eis ist unterschiedlich geformt, aber eben doch immer Eise. Was für vielfache Motive im Buch gilt, die einander, je länger die Lektüre fortschreitet, doch auch mit vielen Ähnlichkeiten versehen ist und daher hier und da ein stückweit eintönig nach einer Weile wirken könnte.
Nichtsdestotrotz, jede der Fotografien und die wenigen, aber gut gesetzte textlichen Erläuterungen bringen dem Betrachter die geographische Landschaft Islands intensiv nahe.