Rezension zu "Der ewige Spiesser" von Ödön von Horvath
Hörspiel nach Ödön von Horvath
Ödön von Horváth (1901-1938) war einer der bedeutendsten
österreichisch-ungarischen Schriftsteller und verfasste seine
Werke auf Deutsch. Seit 1950 wurden diese vielfach verfilmt.
Spielt in der Zeit zwischen 2 Weltkriegen. Das Reisen war zur damaligen Zeit eine recht aufwendige Angelegenheit. Man reiste in der Regel mit dem Zug. Von München bis Barcelona war man da schon mal über 90 Stunden unterwegs.
Der Automobil-Verkäufer Alphons Kobler reist zur Weltausstellung
im Jahre 1929 nach Barcelona. Allerdings erhofft er sich dort eine gut
situierte, wenn nicht sogar sehr vermögende Dame anzueignen. Sein
Vorhaben ist schon recht berechnend. Unterwegs auf seiner Zugreise trifft er eine Menge Leute, die das Abteil mit ihm teilen. Einige steigen aus, andere wieder zu. Mit einem fährt er schon recht lange bis ans Ziel.
Die Geschichte dieses Romans ist doch recht ironisch aufzufassen. Die Figuren allesamt sonderbar und auch spießbürgerlich, genau wie der Protagonist selbst. Denn Kobler zeichnet alles auf und protokolliert sämtliche Befindlichkeiten der Reisenden und deren Meinungen.
Herrlich aber, dass es als Hörspiel inszeniert wurde, so sitzt man fast
selbst mit im Zug und lauscht den Gesprächen. Mir hat dieses kurzweilige Hörspiel viel Spaß gemacht.