Bösland

Das Buch ist nicht nur besonders wegen Aichners Schreibe, sondern auch wegen der Unvorhersehbarkeit, die er einbaut, als wäre das normal. Er lässt den Leser wirklich auf Tuchfühlung mit dem Hauptprotagonisten gehen.

Das Ende geht mit einer Spannung einher, die den Atem anhalten lässt!

Au Backe. Gilt der Deal? Immer wieder verblüffende Wendungen.

Für einen Moment wechselt die Macht. Wie in Zeitlupe geht sie zurück. Oder?

Kann man Soy trauen? Das Misstrauen zieht sich von hier nach dort durchs ganze Buch.

"Ich träumte, anstatt aufzupassen." Ein programmatischer Satz.

Immer wieder kleine Schocks. Keine Möglichkeit abzusehen, wo diese Geschichte hingehen wird. Der Überlegene ist nicht nur überlegen.

... wenn selbst Kapitelüberschriften zu Cliffhangern werden...

Flucht nach vorn! Das gefällt mir!

Diese Ohnmacht. Keine Ahnung, woher er den Optimismus nimmt - er ist am kürzeren Hebel, am sehr viel kürzeren. Das in einem Dialog zu vermitteln, komplett ohne Beschreibung der Gefühle, ohne jede Mimik oder Gestik - das ist schon große Kunst.

Und er sieht ruhig zu, wie sich die Schlinge um seinen Hals verengt. Diese kurzen Kapitel. Nicht jedes endet mit einem Cliffhanger. Umso wirkungsvoller sind die.

Du lauschst nur dem Gespräch und merkst, wie sich die Kehle enger schnürt und die Luft unter Spannung steht

Den besten Freund aus der Kindheit wiedertreffen. Versuche, mit ihm die traumatischen Erlebnisse aufzuarbeiten. Es kommt anders als erwartet und wird bedrohlich.

Diese Cliffhanger!

Ich habs geahnt, und es ist doch ein Hammer. Lest selbst.

Es geht so schnell, die Kapitel sind so kurz. Und doch entwickelt sich die Geschichte gaaaanz langsam.

Dieses Scheibchenweise. Die kurzen Kapitel. Immer einzelne Bröckchen, an denen man erkennen kann, was noch kommen wird. Nicht auszuhalten. Ich bin dann mal weg, lesen.

Diese Mischung, das Gespräch, aus dem wir viel erfahren, und das Erzählen des lyrischen Ichs. Und dann auf S. 85 die Kapitelüberschrift "Da war Blut"

Man wird ins Geschehen geschmissen und klaubt sich die Geschehnisse zusammen, bevor der Protagonist erzählt. Interessantes Perspektivenspiel.

Chic, die Kapitelüberschriften wie handgeschrieben. Und die Kapitel sind kurz, bisher.