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ARWalla

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Rezensionen und Bewertungen

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Cover des Buches Wiener Zuckerl (ISBN: 9783800090204)

Bewertung zu "Wiener Zuckerl" von Gerhard Loibelsberger

Wiener Zuckerl
ARWallavor 18 Stunden
Kurzmeinung: Eine bunte Mischung
Eine feine Wiener Mischung.

,, Wiener Zuckerl“ von Gerhard Loibelsberger ist wirklich ein kleines, feines Bonbon-Potpourri. Für jeden Geschmack ist etwas dabei. 

Knackige, wahre und erfundene Mords-Geschichten aus dem alten und neuen Wien im Wiener Schmäh*.

Manche Geschichten aus dem neuen Wien waren für mich etwas verstörend, weil sie gesichtslos blieben und nur die Tat beschrieben wurde. Ich mag mehr die Geschichten mit „Storyverlauf“. Deswegen haben mir persönlich die Geschichten im alten Wien mit Inspector Nechyba am besten gefallen. In die alte Zeit um 1900 einzutauchen, als noch alles herrlich nach frischen Pferdeäpfeln am Naschmarkt roch und wegen ein paar Groschen gemordet wurde, war einfach eine andere Zeit. Vor allem, weil ich hiervon gerne mehr vom Autor lesen werde.

Fazit: Für Krimifans eine abwechslungsreiche Nascherei, die bei einer Melange und einem Stück Sachertorte genossen werden sollte. (Aber auf keinen Fall die grausligen vom Hotel Sacher. 😉)



*Wiener Humor 

Cover des Buches Der Rachekeller (ISBN: 9783757980429)

Bewertung zu "Der Rachekeller" von Roman Just

Der Rachekeller
ARWallavor einem Monat
Kurzmeinung: Zu viele sinnlose und überflüssige Seiten
Zu viele unnütze Wiederholungen und teilweise unlogisch

Eigentlich wäre das Buch eine gute Thriller-Idee. Das Morden kommt hier definitiv nicht zu kurz. Die Handlung ist an sich auch gut nachzuvollziehen.

Aber wenn zahlreiche einzelne Kapitel das Buch füllen, in denen nur die Lebensgeschichte von Personen erzählt werden, anstatt mit Aktion die Handlung zu zeigen, ist es zu viel des Guten. Zudem Wiederholungen und erneute Zusammenfassungen von den Lebensgeschichten. Oder Forrest ermittelt, und im nächsten Kapitel folgt die Sicht von John Doe auf das, was wir durch Forrest schon wissen, was das Kapitel überflüssig macht. Hinzu kommt die  Selbstbeweihräucherung des Psychopathen John Doe, der gefühlt in jedem Kapitel seinen genialen Racheplan wiederholt zum besten geben muß, nimmt jegliche Spannung und wird irgendwann nur noch nervig zu lesen.
Unlogische Zeitsprünge erschweren es, der Handlung zu folgen oder nehmen Spannung raus. (Lektorat?)

Essen, Wasser oder eine Toilette beziehungsweise Fäkalienbeseitigung im Folterkeller ist scheinbar in der ersten Buchhälfte unter der Würde eines genialen John Doe. Weswegen der Autor gänzlich ohne auskommt. Die Opfer hängen Tagelang im Folterkeller ohne jegliche Bedürfnisse und sterben nicht an Dehydrierung. Später gibt es mal Wasser und Butterbrot für bestimmte Personen. 

Zudem kann der Psychopath zwar elektrische Folterinstrumente entwickeln, die er via Handy-App steuert und überwachungstechnisch den britischen Geheimdienst toppen, aber eine Computertastatur überfordert ihn.
Oder die USB-Ladebuchse im Folterkeller vergessen hat zu installieren und deswegen in seine Wohnung zum Laden des leeren Handy-Akkus hochlaufen muß. Während die Geräte mit den Opfern weiterlaufen. Sich vorher noch schnell ein Abendbrot genehmigt, vor der Glotze einpennt und seine Opfer die ganze Nacht lang vergisst und sich am nächsten Morgen wundert. Aber die Rache in meisterhafte Präzision geplant hat. (Es wird später zwar aufgeklärt, was es mit dem Verhalten auf sich hat. Aber es erklärt nicht die fehlende Ladebuchse)
Ab dem Zeitpunkt hat mich der Autor wegen der an den Haaren herbeigezogenen Handlung endgültig verloren.

Hätte ich das Buch nicht im Zuge einer Leserunde bekommen, hätte ich es abgebrochen. Aber nicht aufgrund der Brutalität, sondern der teilweise absurden Handlung, deren Aufklärung mich nicht begeistert.

Show, don’t tell. Und in dem Roman wird fast nur erzählt und erzählt. Anstatt es mit beeindruckten Handlungen der Protagonisten zu zeigen. Dann müsste sich der Leser nicht durch hunderte Seiten überflüssige Lebensgeschichten jedes einzelnen Protagonisten quälen, die später nebenbei entsorgt werden.

Fazit: Wer brutale Szenen erzählt bekommen mag, wird hier vollumfänglich befriedigt, wenn er in Handlung, Logik und wiederholten Ausschweifungen des Autors Abstriche macht.
Wer einen spannenden und durchdachten Thriller lesen will, wird sich bei den absurden Wiedersprüchen die Haare raufen.

Cover des Buches Achtsam morden durch bewusste Ernährung (ISBN: 9783453273870)

Bewertung zu "Achtsam morden durch bewusste Ernährung" von Karsten Dusse

Achtsam morden durch bewusste Ernährung
ARWallavor einem Monat
Kurzmeinung: Gewohnter Wortwitz und Unterhaltung, zu wenig morden
Schöner Wohnen im eigenen Körper

Die Achtsam Morden Reihe ist für mich eine Perle im Buchhandel.


Zwei Wörter, die für spirituelle Menschen absolut nicht zu vereinbaren sind. Aber für mich als morbide, spirituelle Leserin genau meinen Humor trifft.


Das 5. Buch der Reihe behandelt das Thema Ernährung. Da es gerade mein eigenes Thema ist und ich schon seit längerem mit dem Heilfasten liebäugel, passt es gerade sehr gut als meine Leselektüre. Und Joschka Breitners Ausschweifungen, was Ernährung ist oder nicht, haben mich göttlich unterhalten.


(Fleischersatz ist wie eine Perücke, die sie der Freundin aufsetzen, damit sie wie die Ex-Freundin aussieht. Joschka Breitner, Schöner wohnen im eigenen Körper😂) 



Aber das eigentliche Thema, Morden kommt in dem Roman definitiv zu kurz. Allerdings versteht es Karsten Dusse auch in diesem Band gekonnt, seinen morbiden Wortwitz zu versprühen und das Achtsame, mit dem Morden zu verbinden. Oder zumindest der Vorstufe davon. Und so wird aus Armins achtsames Heilfasten, eine kreative Foltermethode.
Aber auf das Morden zu warten, war es dieses Mal wirklich wert. Herrliches Wortspiel mit Ayurveda. 😂


Mir persönlich kam Sascha ein wenig zu kurz.


Fazit:


Nicht der spannendste Band der Reihe. Aber vielleicht gerade für spirituelle Menschen, die mit der Thematik ihre Probleme haben, ein guter Einstiegsband, um in den Genuss des schwarzen Humors zu gelangen.
Es ist kein Ernährungsratgeber, kann aber wirklich zur Ernährungsumstellung anregen, da die Thematik gekonnt umgesetzt wurde. Und es einfach herrlich zu lesen ist, wie Björn sich achtsam und liebevoll dem Thema widmet, und es gekonnt in sein Mafia-Syndikat integriert.
Fans bekommen vom Autor den beliebten morbiden Wortwitz und die beliebte Truppe um Armin, Sascha und Gerd.
Lesenswert

Cover des Buches Gestehe (ISBN: 9783423263801)

Bewertung zu "Gestehe" von Henri Faber

Gestehe
ARWallavor 2 Monaten
Kurzmeinung: Stimmiger Thriller, der gut unterhält
Mehr Thriller wäre schön

Der Schreibstil von Heinri Faber ist erfrischend Wortgewandt und unterhält gut.

Die Hauptfigur Jacket ist meiner Meinung nach etwas zu überspitzt und aufdringlich gezeichnet, weswegen die Handlung zu viele Längen und zu wenig Thriller aufweist. Der Plot um Jacket ist stimmig und bietet viele Twists und Überraschungen.

Allerdings verpulvert der Autor die spärlichen  Actionszenen in Zeitrafer, während er erneut langsam Spannung durch Hintergrundgeschichte aufbauen muss. Dadurch zieht sich der Roman stellenweise in die Länge, ohne dass viel geschieht. Passiert endlich etwas, ist es wenige Seiten später wieder zerpufft. Hätte ich das Buch nicht in einer Leserunde gewonnen, wäre es vermutlich länger mit Unterbrechungen liegen geblieben. Nur die Neugier, wie es ausgeht, hat die Durststrecken vertröstet. Allerdings ist das Ende nichts Neues und wird viel Thriller-Leser wenig befriedigen.

Die Charaktere sind durchweg etwas übertrieben in ihrer Figurenzeichnung dargestellt, dass manches erahnt werden kann. Dennoch ist die Handlung stimmig und logisch nachvollziehbar.
Wer gefallen, an einen Roman mit einem strohdummen Egomanen als Ermittler findet, der keine Gelegenheit der Selbstbeweihräucherung auslässt und ein dunkles Geheimnis verbirgt, wird seinen Spaß mit dem Roman haben. Für alle anderen wird es eine zache Geschichte werden, da „Jacket“ sehr viele Kapitel einnimmt.

Fazit: 3-4 Sterne. Lesenwert, wer einfache Unterhaltung sucht. 

Cover des Buches Die Insel der Erkenntnis (ISBN: 9783753454665)

Bewertung zu "Die Insel der Erkenntnis" von Jonas Pöltl

Die Insel der Erkenntnis
ARWallavor 2 Monaten
Kurzmeinung: Nichts Neues zum Thema
Für Neulinge im Lebenshilfe-Dschungel

Ich habe das Buch als Rezensionsexemplar im Zuge einer Leserunde erhalten.

Die Idee, Fragen zum Leben in eine Geschichte zu verpacken, bei der ein frustrierter Mann (warum nicht mal eine Frau?) an einem seltsamen Ort gelangt und Erkenntnisse findet, ist nicht neu.

Das Café am Rand der Welt oder eben hier eine Insel im Nirgendwo mit glücklichen Bewohnern. Matt strandet auf der Insel, lernt die Bewohner kennen und wird besessener Notizbuchschreiber, um seine Gedanken und Erkenntnisse festzuhalten.
In Geschichten und Metaphern erfährt Matt mehr über das Leben und sich heraus und kehrt „geläutert“ in sein altes Leben zurück, um es komplett umzukrempeln. Interessant finde ich, dass jeder dieser Helden in den Ratgebern danach keine Probleme mehr hat und alle Ziele erreicht hat. Als ob Scheitern nach diesem Trip nicht mehr existiert. Derweil verfolgen viele ihre Ziele und scheitern trotz Ratgebern und Coaches.

Wer Ratgeber bereits gelesen hat, findet hier keine neuen Erkenntnisse. Die Fragen über das Warum, Wer und Was ist meine Bestimmung, sind nur in weitere Geschichten über den Sinn des Lebens verpackt worden. Manchmal originell, oft klischeehaft und bekannt. Meditiere, mach Sport, denke positiv, arbeite an deinen Zielen, etc.

Die Liste der Regeln, die Matt auf seinen Tripp auf der Insel erhält, ist am Ende des Buches aufgelistet. Ich persönlich fühle mich von der biblischen Länge an Ratschlägen (die ja bekanntlich Schläge sind und keine Hilfe) regelrecht erschlagen, worauf ich künftig alles achten soll, wenn ich mein Leben leben will. Da würde die Stunde am Morgen nicht ausreichen, das alles umzusetzen. 😂

Das geht auch einfacher in einem Satz mit einer Regel: 

Entscheide dich, jetzt und für den Rest deines Lebens in jedem Moment glücklich zu sein. Egal, wie die Umstände sind, weil du jederzeit dein Gefühl kontrollieren kannst. Dann ordnet sich die Welt um dich herum von alleine. Funktioniert sehr gut, wer den Mut hat, es radikal auszuprobieren.

Was mich persönlich gestört hat, war der Schriftsatz. Die ganzen Gespräche reihen sich teilweise ohne Schaltung aneinander, so dass es manchmal schwer zu unterscheiden war, wer was gerade sagt. In jedem anderen Buch, dass ich kenne, werden Gespräche mit einem „Return“ getrennt und untereinander gesetzt, damit sie einfacher zu lesen sind. Hier ist es Fließtext, der nur von den Geschichten und Kapiteln unterbrochen wird.

Eine Leseempfehlung gibt es für Neulinge, die keine bis wenig Ratgeber gelesen haben. (Oder diejenigen, die nie in die Umsetzung kommen und Informationen bis zum Lebensende sammeln.😉) Vielleser von Ratgebern finden hier nichts Neues, was nicht in anderen Büchern steht. Es wurde nur das Rad in einer ähnlichen Geschichte neu erfunden.


Cover des Buches TV-Tod (ISBN: 9783800090174)

Bewertung zu "TV-Tod" von Roswitha Wieland

TV-Tod
ARWallavor 4 Monaten
Kurzmeinung: Seichte Unterhaltung ohne wirklicher Raffinesse
Unausgereifte Idee

Ich habe das Buch im Zuge einer Leserrunde erhalten. 

Der Schreibstil ist flüssig und beschreibt das Setting im Bereich Tanz-Show sehr gut. Die Autorin war scheinbar selbst Teilnehmerin einer Tanzshow und weiß hier, wovon sie schreibt. Auch die Morde werden von ihr anschaulich beschrieben, dass sich die Stimmung auf den Leser überträgt. 

Leider ist die Handlung klischeehafte und oberflächliche Kost, deren Elemente in zahlreichen Thrillern vorgekommen ist. Beispielsweise sind die Kommissare nur Beiwerk, die sich in Tatort-Manier verhalten, ohne wirklich saubere und charakterstarke, ausgearbeitete Figurenzeichnung aufzuweisen.

Die Perspektive springt zwischen allen Beteiligten hin und her und vermittelt zu oberflächliche und Sprunghafte Einblicke in die Handlung, was Spannung nimmt. Vieles wird nur erklärt oder dann geballt abgearbeitet, um die fehlende Spannung künstlich zu erzeugen. Anstatt unterschiedliche und zeitversetzte Perspektiven zu nutzen, die sauber nach roten Faden abgespielt werden. Beispielsweise bekommen wir Einblicke in die Psyche eines Charakters. In der nächsten Szene findet Lara dessen Getränkeflasche an ihrem Auto. Zu Hause entdeckt sie eine Überwachungskammera in ihrer Wohnung. Kurz darauf redet die Polizei über diesen Charakter. Eine Szene später spielt der Charakter keine Rolle mehr und wird nicht mehr erwähnt.
Es gibt mehr überflüssige Szenen die im Sand verlaufen und von der Autorin nie mehr aufgegriffen werden.

Keinen Charakter im Buch lernen wir wirklich besser kennen. Das Hauptaugenmerk liegt auf der Hauptprotagonistin Lara Klein, der Show und dem Journalisten Alex, die ein perfekt harmonisches Liebespaar werden. Neben den Anschuldigungen der Polizei und ein paar Zetteln mit Nachrichten am Auto sind die nicht wirklichen Bedrohungen ausgesetzt, um an Charakter wachsen zu können. Es fehlt die körperliche Bedrohung durch den Mörder, der bis zum Ende gesichtslos bleibt. Seine Stimme aus dem Off reicht hier nicht. Vor allem, wenn er es eigentlich auf Lara abgesehen hat.
Aufgrund „Personalmangel“ an Protagonisten war mir der Mörder sehr schnell klar. Blieb allerdings genauso blass, wie alle anderen, so dass er am Ende für mich aus dem Hut gezaubert wirkt. So brutal das Buch anfangs beschrieben war, umso harmloser wurde es. 
Zu Beginn wurden die Kapitel noch ausführlicher aufgebaut und werden im Laufe des Buches kürzer und abgehackter. Das Ende ist mir persönlich zu konstruiert und wirkt wie eine zusammengeschnittene, unlogische Zeitraffer. Gerade hier hätte noch viel Spannung erzeugt werden können. Oft habe ich mich gefragt, warum ein Lektorat hier nicht konstruktiv mitgearbeitet hat? (Oder wurden die Vorschläge ignoriert?)

Thriller-Neulinge könnten mit dem Erstlings-Roman der Autorin warm werden.
Vielleser, die Hunderte Thriller verköstigt haben, finden einen Rohentwurf voller Klischees ohne Tiefgang vor, der gründlich überarbeitet werden sollte. Potenzial wäre da, aber ist bei weitem nicht genutzt. 



Cover des Buches Es war einmal im Dunklen Wald (ISBN: 9783959915854)

Bewertung zu "Es war einmal im Dunklen Wald" von Anne Danck

Es war einmal im Dunklen Wald
ARWallavor 5 Monaten
Kurzmeinung: Nicht ganz ausgereift
Es fehlt was

Ich habe das Buch in Zuge einer Leserunde erhalten.

Die Idee mit der Unruhe, der Bestienkrankheit, der Jäger und Crop auf den Grund gehen, gefällt mir gut. Auch dass die beiden Helden ihre Grenzen überwinden müssen, um zusammen zu wachsen und sich gegenseitig zu helfen (retten).

Das, was mir an dem Roman gefehlt hat, war die Abwechslung der Konflikte in dieser Märchenwelt.
Es ist mir zu ermüdend gewesen, dass sich Bestienangriff an Bestienangriff reiht, deren sich die Helden erwehren müssen. Aber die Autorin sonst aus ihrer komplexen Welt nichts weiter an abwechslungsreichen Konflikten anzubieten hat. Es gibt es Natur, Vegetation, Völker und Jahreszeiten, über die der Leser nichts erfährt. Auch die anderen Figuren bleiben blas im Hintergrund, weil sich die Handlung überwiegend auf Crop und Jäger fokussiert.
Zudem wurde mir mit zunehmendem Lesen der ständige Berührungskonflikt von Jäger ohne nähere Erklärung, was ihre Geschichte ist, zu unglaubwürdig.
Der Schreibstil liest sich flüssig. Allerdings bedient sich die Autorin stark einem erzählenden Schreibstil. Die Antagonistin tritt wenig selbst in Erscheinung, es wird mehr über sie geredet, denn dass der Leser sie aktiv begleiten kann nach ihrem

Ausbruch. Dadurch verpufft das Ende ein wenig, da mir die Bindung zu dieser blass gebliebenen Figur fehlt.


Fazit:

Der Roman wirkt auf mich insgesamt nicht ganz fertig und hätte ein paar weitere Überarbeitungen vertragen. Weniger tell, viel mehr gezeigtes show. Weniger Theatralik zwischen Jäger und Crop und mehr Augenmerk auf sauber ausgearbeitete Nebencharaktere, besonders die Antagonistin, die auch genügend Spielzeit bekommen, um Charakter zu entwickeln und dem Ende entgegen zu fiebern.


Cover des Buches Angry Cripples - Stimmen behinderter Menschen gegen Ableismus (ISBN: 9783701182770)

Bewertung zu "Angry Cripples - Stimmen behinderter Menschen gegen Ableismus" von Alina Buschmann

Angry Cripples - Stimmen behinderter Menschen gegen Ableismus
ARWallavor 5 Monaten
Kurzmeinung: Zu unreflektiert zu der Thematik
Es fehlt die Definition von Ableismus

Ich habe das Buch im Zuge einer Leserunde erhalten.

Nach dem Lesen weiß ich persönlich immer noch nicht, was genau Ableismus über gängige Klischees heraus ist. Es fehlt zu Beginn ein Kapitel mit Definition und Beispielen von Verhaltensmustern, Formulierungen, Gesten und Umgangsformen, um selbst reflektieren zu können, sein Verhalten zu ändern. In den Berichten ist nichts konkretes zu finden.

Ein sehr guter Freund von mir ist körperlich aufgrund eines Unfalls eingeschränkt und halbseitig gelähmt. Ich sehe ihn jede Woche und erlebe mit ihm teilweise völlig andere Situationen, als im Buch beschrieben. Zudem kenne ich Ablehnung, Mobbing und Ängste aufgrund meiner Kindheit selbst sehr gut, und weiß, dass Emotionen nicht an der Gesellschaft liegen, sondern an meiner Einstellung.
Vieles kann ich daher nicht nachvollziehen, da beispielsweise Einsamkeit ein Gefühl ist, für das die Gesellschaft nicht verantwortlich ist. Wer nie gelernt hat, mit den eigenen Emotionen umzugehen, kann es mit Hilfe von Coaches und Therapeuten lernen. Gleiches gilt für die Emotion sich abgelehnt oder beleidigt fühlen. Niemand drückt diese Emotionen in die Hand.

Es ist wichtig, dass diese Menschen, ihre Stimme erheben. Und es ist absolut wichtig, dass in der Gesellschaft mehr Rücksicht gelernt wird im Umgang. Bauliche Maßnahmen vorgenommen werden, um den Zugang zu erleichtern. Oder mehr berufliche Möglichkeiten geschaffen werden. Aber zum Ausbeuten gehören immer zwei. Einer der es macht und jemand, der mitmacht.
Das Buch ist leider nur eine Aneinanderreihung von allgemeiner Unzufriedenheit ohne konkret zu werden, was genau geändert werden muss oder soll. Vieles ist mit Arbeit an der eigenen Persönlichkeitsentwicklung verbessert, wie sich einsam oder abgelehnt fühlen. Diese Gefühle kann ich auch in einer Beziehung oder einem vollen Konzertsaal haben. Änder ich meine Einstellung, sind sie augenblicklich weg.

Fazit:
Schade. Es wäre sehr viel mehr Aufklärung möglich gewesen, wenn ein reflektierteres Buch draus geworden wäre. Beispielsweise jede Äußerung nochmal mit einem Theoretischen Teil zu ergänzen, um das Problem der Aussage in konkreten Verhaltensmustern zu ergänzen. Anstatt nur den aufgestauten Frust. Erst, wenn die Luft raus ist, kann erst zum Kern vorgedrungen werden. Und der Kern fehlt hier.

Cover des Buches Kadaverblume: M/M Urban Fantasy (Höllenblumen 1) (ISBN: B0C3YSN9Y6)

Bewertung zu "Kadaverblume: M/M Urban Fantasy (Höllenblumen 1)" von J. Tomala

Kadaverblume: M/M Urban Fantasy (Höllenblumen 1)
ARWallavor 6 Monaten
Kurzmeinung: Geniale Idee mit viel Luft nach oben
Das Buch schmeckt nach mehr

Die Idee des Pflanzendämons, der in den Überresten eines ermordeten Jungen heranwächst, ist genial.
Einerseits lernt der Dämon Cornelius durch den Geist des Jungen Zeno zivilisierte Umgangsformen. Andererseits übernimmt er durch das Verspeisen seiner Opfer alle Informationen aus den Zellen. Und indirekt kann ein ermordeter Neunjähriger im Körper eines Dämons Teile seines verpassten Lebens nachholen.
Weil der Junge in seinem Kopf ständig quengelt, lässt er auf einen Deal ein: Er tötet findet und dessen Mörder und Zeno verlässt ihn.

Die Grundidee bietet ein unglaubliches Potential, dass die Autorin sehr erotisch-lastig umsetzt, als der Dämon sich in Patrick, Zenos besten Freund zu Lebzeiten verliebt.

Der Schreibstil ist packend und bildlich. Trotz des überwiegend erotischen Parts liest es sich durch die geschickte Wortwahl dennoch spannend, weil Cornelius seine mörderische Natur vor der Welt und seiner Liebe verheimlichen muß.

Trotzdem wäre mir persönlich mehr Morbidität und Vorantreiben der eigentlichen Handlung lieber gewesen. Mehr vom blutrünstigen Dämon und der kindlichen Stimme im Kopf, die auf Verbrecherjagd gehen und weniger Sexualpraktiken zweier Verliebter.

Fazit:

Für Freunde von außergewöhnlichen Ideen zum Thema blutrünstiger Dämon, Mord und Totschlag  ohne sexuelle Berührungsängste ein Lesevergnügen. Allerdings würde ich den Roman eher in die Urban-Erotik-Fantasy verschieben.


Cover des Buches Der Augendieb (Ein Erica Swift Thriller 1) (ISBN: B0CDZ3PYY9)

Bewertung zu "Der Augendieb (Ein Erica Swift Thriller 1)" von M K Farrar

Der Augendieb (Ein Erica Swift Thriller 1)
ARWallavor 7 Monaten
Kurzmeinung: Gute Idee. Umsetzung nicht ganz ausgereift.
Wäre mehr möglich gewesen

Ich habe das Buch als Rezensionsexemplar bekommen.

Wenn ich es vor Veröffentlichung bekommen hätte, wäre meine Antwort an die Autorin gewesen: Guter Entwurf. Und jetzt schreibst du einen spannenden Roman draus und verpackst den Plott stimmig.

Die Idee des Augendiebes und die Hintergründe seines Motives finde ich sehr interessant. Leider ist der Roman zu kurz, um die geniale Idee zu transportieren. Dadurch wirkt das Ende zu abrupt und bietet wenig Spielraum, mit manchen Figuren mitzufiebern. 

Was mir fehlt: Ein paar mehr Opfer, bevor der Täter Erica ins Visier nimmt. Langsamer spannungsaufbau, indem sie ein Opfer beispielsweise fast retten können. Eine vom Täter geplante Rache als diese Zufallsbegegnung. Mehr emotionale Nähe mit den Protagonisten und es wird ein passender Schuh draus.
Trotz der Kürze war mir die Hauptprotagonistin Erica Swift sympathisch. Auch ihr privates Umfeld und die Story des Demenzkranken Vaters, fügt sich gut in die Handlung ein. Der Schreibstil ist flüssig zu lesen und wortgewandt.

Fazit:

Für Thrillerneulinge ein spannender Einstieg in die Materie. Für Thrillerjunkies wie mich ein Appetizer, der noch an den stimmigen Zutaten feilen muss. Aber da es sich scheinbar um den Auftakt einer neuen Reihe handelt, werde ich die Folgebände im Auge behalten. 

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