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AUSGEbuchT-PetraMolitor

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Cover des Buches Alfred Nobel (ISBN: 9783442773657)

Bewertung zu "Alfred Nobel" von Ingrid Carlberg

Alfred Nobel
AUSGEbuchT-PetraMolitorvor einem Monat
Der Mann hinter dem Nobelpreis: Unterhaltsame, aber manchmal auch etwas langatmige Biografie mit vielen interessanten Background-Informationen

Das Buch/Die Autorin: 

„Alfred Nobel – Die Biographie“ erschien im Oktober 2023 im btb-Verlag, der zur Verlagsgruppe Penguin Random House gehört. Das Paperback hat stolze 736 Seiten und kostet 20,00 Euro. Die E-Book-Version ist für 12,99 Euro erhältlich. Aus dem Schwedischen ins Deutsche übersetzte Susanne Dahmann.

Ingrid Carlberg, Jahrgang 1961, ist Autorin und Journalistin. Sie schrieb von 1990 bis 2010 für die große schwedische Tageszeitung Dagens Nyheter und erhielt für ihre Arbeit zahlreiche Auszeichnungen, darunter auch die Ehrendoktorwürde der Universität Uppsala sowie 2013 den Axel-Hirsch-Preis der Schwedischen Akademie. Ihre Biografie über Raoul Wallenberg wurde 2012 mit dem August-Preis für das beste Sachbuch des Jahres ausgezeichnet. Seit 2020 ist sie Mitglied der Schwedischen Akademie, die gemeinsam mit der Königlich Schwedischen Akademie und dem Karolinska-Institut die Nobelpreise vergibt.

Wie es aussieht: 

Nicht aufregend, eher zweckmäßig aber für mich trotzdem durchaus gelungen. Ich glaube, es ist schwer, das Cover einer Biographie ohne ein Bild des/der Protagonisten/Protagonistin zu gestalten. Von daher geht das in Ordnung und man bekommt vor dem Lesen bereits einen ersten visuellen Eindruck von Alfred Nobel. Die goldene Schrift ist sicher eine Hommage an das Gold der Nobelpreis-Medaille. Ergänzt wird das Buch durch zahlreiche, teils bisher unveröffentlichte Dokumente und Fotos sowie ein hilfreiches Personen- und Sachregister.

Worum es geht (Klappentext des Verlages): 

Erfinder, Chemiker und Begründer des Nobelpreises – die faszinierende Biografie eines außergewöhnlichen Mannes.

Die preisgekrönte Autorin und Journalistin Ingrid Carlberg erzählt die erstaunliche und unwahrscheinliche Geschichte des Mannes, der hinter dem begehrtesten Preis der Welt steht: Alfred Nobel (1833–1896). Ein Mann, der durch Kriege reich wurde und doch vom Frieden auf Erden träumte. Sie erzählt meisterhaft von Alfreds mittelloser Kindheit in Stockholm, von familiären Konflikten und romantischen Niederlagen sowie von Erfolgen und Verrat quer durch das Europa des 19. Jahrhunderts bis hin zu seinem Tod in San Remo – und darüber hinaus.

Wie es mir gefallen hat:

Eins möchte ich kurz voranstellen: Ich finde Ingrid Carlberg hat hier herausragende Arbeit geleistet. Ihre Ausführungen sind bestens recherchiert, sehr detailliert und bilden wohl jeden kleinsten privaten und beruflichen Aspekt von Alfred Nobel ab. Ich habe tiefsten Respekt vor ihrer Leistung und ihrem schriftstellerischen und journalistischen können.

Die große schwedische Tageszeitung „Aftonbladet“ schrieb über dieses Buch: „So kann – ja sollte – seriöse Wissenschaft mit einem populärwissenschaftlichen Ansatz kombiniert werden. Dem ist eigentlich kaum etwas hinzuzufügen.

Meine persönliche Meinung: Das Buch ist wirklich hochinteressant und mit seinem flüssigen Schreibstil auch gut zu lesen. Für mich hatte es durchaus einige Längen, da hätte man denke ich durchaus etwas straffen und damit die Seitenzahl verringern können. Das hätte der Aussage des Buches wohl nicht geschadet. Ich hatte teilweise echt Probleme, beim Lesen aufmerksam und fokussiert zu bleiben, da die Autorin wirklich sehr detailverliebt ist. Das war mir an einigen Stellen definitiv too much. Trotzdem ein absolut lesenswertes Buch, besonders für Biographie-, Technik- und Naturwissenschaftsbegeisterte.

Ich vergebe vier von fünf Sternen.

Cover des Buches Der Pfad (ISBN: 9783328109082)

Bewertung zu "Der Pfad" von Megan Miranda

Der Pfad
AUSGEbuchT-PetraMolitorvor 2 Monaten
„Der Pfad“ ist teilweise doch arg fad: Hatte mir deutlich mehr von diesem „Thriller“ versprochen

Das Buch/Die Autorin:

„Der Pfad“, ein Thriller der amerikanischen Schriftstellerin Megan Miranda, erschien Anfang Dezember 2023 im Penguin Verlag. Das Paperback hat 385 Seiten und kostet 16,00 Euro. Ebenfalls erhältlich ist das E-Book (13,99 Euro) und eine Hörbuch-Version.

Megan Miranda ist eine erfolgreiche amerikanische Autorin und steht seit ihrem Spannungsdebüt „Tick Tack“ mit jedem neuen Thriller wochenlang auf der deutschen SPIEGEL-Bestsellerliste. Ihr Markenzeichen sind atemlos machende Pageturner und Plottwists, die selbst ihre größten Fans nicht kommen sehen – bis zur letzten Seite. Megan Miranda lebt mit ihrer Mann Luis und zwei Kindern in North Carolina.

Wie es aussieht:

Das Cover ist definitiv ein Pluspunkt für das Buch, gefällt mir gut. Die Mischung aus mystischen Elementen und modernen Knallfarben auf dem Titel fällt sofort ins Auge und machen auf das Buch aufmerksam. Gelungen.

Worum es geht (Klappentext des Verlages):

Ein gefährlicher Pfad in den Bergen. Sieben verschwundene Menschen. Ein Dorf, das sich in Schweigen hüllt.

Ein abgeschiedenes Dorf im Schatten mächtiger Berggipfel: Seit zehn Jahren lebt Abby in Cutter’s Pass, North Carolina. Längst fühlt sie sich heimisch, obwohl der eigentlich so idyllische Ort ein düsteres Geheimnis hütet – seit Jahren verschwinden hier Wanderer spurlos im Gebirge. Als wäre der Ort verflucht. Dann taucht in einer stürmischen Gewitternacht plötzlich ein Fremder in Cutter’s Pass auf: Trey West ist gekommen, um herauszufinden, was damals mit seinem Bruder geschah. Denn auch er kehrte von jenem berüchtigten Pfad in die Wildnis niemals zurück. Je tiefer sich Abby in Treys Recherchen hineinziehen lässt, desto deutlicher merkt sie, wie die Dorfbewohner zusammenrücken und eine Mauer des Schweigens um sich errichten. Und bald muss sich Abby fragen, wie gut sie ihre Nachbarn tatsächlich kennt – und ob die Gefahr wirklich in den Bergen lauert. Oder nicht vielleicht dort, wo man sich eigentlich in Sicherheit wähnt…

Wie es mir gefallen hat:

„Der Pfad“ war tatsächlich das erste Buch, das ich von der Autorin gelesen habe. Der Name Megan Miranda war mir bis dato auch nicht wirklich geläufig, obwohl ich in Bücherthemen eigentlich recht bewandert bin und sie ja doch eine gewisse Berühmtheit in der Thriller-Szene sein soll.

Aufmerksam wurde ich durch den Klappentext, der sich echt spannend las und genau meinen Geschmack getroffen hat. Leider kann ich das von dem Buch nicht wirklich behaupten. Ich habe in der Überschrift das Wort „Thriller“ bewusst in Anführungszeichnen gesetzt, da mir in der Handlung definitiv der Thrill fehlt. Ich hatte beim Lesen das Gefühl, das eigentlich von ca. 50 Seiten vor dem Ende des Buches überhaupt nicht wirklich etwas passiert. Atmosphäre konnte die Autorin durchaus vermitteln, das erkenne ich positiv an, aber Spannung? Ne, für mich nicht wirklich. Ich glaube, wenn man 100 Seiten aus „Der Pfad“ streichen würde, würde das keinen großen Unterschied – oder das Buch sogar besser - machen. Die Geschichte ist oftmals wirklich unglaublich langatmig und leider auch langweilig.

Hinzu kommt für mich, dass ich keinem einzigen der dargestellten Charaktere emotional etwas abgewinnen konnte, sie bleiben für mich flach und unsympathisch. Und das schließt Abby mit ein. Ich konnte überhaupt keine Verbindung zu ihr aufbauen. Das ist sehr schade, denn die Story hatte durchaus Potential. Das Finale wirkte auf mich zu stark konstruiert, aber ok, es hat mich zumindest ein wenig überrascht.

Romy Hausmanns euphorischem Lob kann ich mich leider nicht anschließen, ich war froh, als das Buch zu Ende war. Eins ist klar: „Der Pfad“ ist kein Buch, das mir über längere Zeit in Erinnerung bleiben wird. Gelesen, vergessen. Leider. Ich vergebe daher nur drei von fünf Sternen.

Cover des Buches Morden mit Maud (ISBN: 9783442772087)

Bewertung zu "Morden mit Maud" von Helene Tursten

Morden mit Maud
AUSGEbuchT-PetraMolitorvor 2 Monaten
Im wahrsten Sinne des Wortes nicht mein Fall: „Morden mit Maud“ wird mir nicht in Erinnerung bleiben

Dass Buch/Die Autorin:

„Morden mit Maud“, eine kriminelle Kurzgeschichten-Sammlung von Helene Tursten erschien im Dezember 2023 im btb-Verlag, der zur Verlagsgruppe Penguin Random House gehört. Das Taschenbuch, bzw. „Taschenbüchlein“ hat 208 Seiten und kostet 12,00 Euro. Das E-Book ist zum Preis von 8,99 Euro erhältlich. Aus dem Schwedischen ins Deutsche übersetzte Antje Rieck-Blankenburg.

Helene Tursten, geboren 1954 in Göteborg, ist eine der beliebtesten schwedischen Kriminalautorinnen. Ihre Serie um die Göteborger Kriminalinspektorin Irene Huss hat nicht nur viele Fans, sondern wurde auch erfolgreich verfilmt. Neben neuen Fällen für die junge Polizistin Embla Nyström sind auch ihre Bände mit Krimigeschichten sehr beliebt.

Wie es aussieht:

Das Titelbild finde ich wirklich hervorragend gelungen, durch die tolle Gestaltung wurde ich überhaupt erst auf das Buch aufmerksam. Kompliment an die Gestalter! Das kann man meiner Meinung nach nicht besser machen.

Worum es geht (Klappentext des Verlages):

Sie geht auf die Neunzig zu, und niemand ist vor ihr sicher…

Mord ist ihr ganz persönliches Hobby: Fünf neue, spannende und unterhaltsame Geschichten rund um die fast 90-jährige Maud, die in Göteborg in einer mittlerweile museumsgleichen Altbauwohnung lebt, immer noch gern Fernreisen unternimmt und einige Leichen im Keller hat. Wir erfahren vom unglücklichen Tod ihrer Schwester, dem Ableben des unfähigen, egoistischen Sohnes einer Nachbarin; zudem berichtet Maud über prägende Ereignisse in ihrem Leben. Es stellt sich heraus, dass sie bereits in jungen Jahren mit allen Wassern gewaschen war. Zuletzt bricht Maud zu einer langen, ereignisreichen Reise nach Südafrika auf.

Wie es mir gefallen hat:

Es tut mir wirklich leid, aber Maud und ich wurden keine Freunde. Die Geschichten sind teilweise unterhaltsam zu lesen und stilistisch auch nicht schlecht geschrieben, ja das stimmt, aber für meinen Geschmack sind sie auch ziemlich platt, eindimensional und vorhersehbar. Auch lustig finde ich sie nicht wirklich. Hinzu kommt auch, dass in manchen Stories überhaupt kein Mord vorkommt, beispielsweise bei den Geschehnissen im Kohlenkeller.

Die Protagonistin hat für mich überhaupt nichts Sympathisches, sondern hat mich mit ihrer überheblichen Art sogar ziemlich genervt, daran ändert auch der überraschende, „versöhnliche“ Schluss für mich nichts. Schade, aber von Helene Tursten, von der ich bereits einige echt gute Bücher gelesen habe, habe ich mir deutlich mehr erwartet.

Ich vergebe 3 Sterne, wobei einer explizit für das schöne Cover ist.

Cover des Buches Tödliche Reitkunst (ISBN: 9783738645989)

Bewertung zu "Tödliche Reitkunst" von Sandra Will

Tödliche Reitkunst
AUSGEbuchT-PetraMolitorvor 5 Monaten
Ein wirklich tolles Leseerlebnis nicht nur für Pferde- und Historienfans: Wer die Geschichten von Rebecca Gablé oder Daniel Wolf mag, ist hier richtig!

Das Buch/Die Autorin: 

„Tödliche Reitkunst“, der erste historische Kriminalroman der Schriftstellerin Sandra Will erschien im Juni 2023 bei BoD – Books on Demand. Das Paperback mit rund 700 Seiten kostet 25,99 Euro, die E-Book-Version ist zum Preis von 9,99 Euro erhältlich. 

Sandra Will studierte Geschichte und Romanistik an der Westfälischen Wilhelmsuniversität in Münster. Seit 2006 ist sie selbstständige Reitlehrerin mit Schwerpunkt Klassische Dressur. Sie lebt mit Freundin, Pferden und Hunden in einem Dörfchen im Taunus. "Tödliche Reitkunst" bildet den Auftakt zu einer losen Reihe Historischer Romane. 

Wie es aussieht: 

OK, wenn ein Buch den Begriff „Dicker Wälzer“ verdient hat, dann ist es „Tödliche Reitkunst“, lach. 700 Seiten in recht kleiner Schrift sind definitiv eine Ansage! Das Titelbild hat mich sofort angesprochen, es zeigt auf royalem Blau ein wunderschönes, weißes Pferd in einer Dressurfigur. Das Design ist recht schlicht gehalten, was ich vollkommen in Ordnung finde, der Inhalt des Buches spricht für sich. 

Eine kleine Anmerkung von mir: Ich hätte „Tödliche Reitkunst“ als „Historischen Kriminalroman“ betitelt. Der „Krimi“ ist mir da irgendwie zu wenig für solch ein hochwertiges Buch. Ist aber sicherlich auch einfach Geschmackssache. Toll finde ich die Übersicht über die handelnden Personen, ich habe sie des Öfteren genutzt. Auch die ergänzenden Angaben der Autorin fand ich richtig hilfreich. Lesen bildet, hier habe ich es wieder einmal bewiesen bekommen! 

Um was es geht (Klappentext des Verlages):

An den königlichen Reitschulen von Paris und Versailles geht ein Mörder um. Er wählt seine Opfer unter den talentiertesten Nachwuchsreitern aus. Normandie, 1729. Pferde züchten und Äpfel zu alkoholischen Getränken verarbeiten - Philippe de Falabraque findet sein Leben ganz wunderbar. Doch der plötzliche Tod seines Vaters und die Schulden seines Halbbruders bereiten der Idylle ein jähes Ende. Über Nacht muss er mit seinen Geschwistern Catherine und Charles nach Paris fliehen. Dort tauchen die Zwillinge in das intellektuelle Leben von Paris ein, während Philippe eine Anstellung an der Akademie des Reitmeisters de la Guérinière erhält. Dort findet Philippe nicht nur seine Berufung, sondern auch die Liebe seines Lebens und einen Feind. Und schließlich wird auch noch der Mörder auf ihn aufmerksam. Zwischen Barock und Aufklärung, Salons und königlichen Reitschulen entrollt sich ein großer Bilderbogen aus Passion, Verrat, Liebe und Mord, so opulent wie das Zeitalter selbst. 

Wie es mir gefallen hat: 

Kurz vorab: Mit „Tödliche Reitkunst“ braucht Sandra Will den Vergleich mit Größen des historischen Romans wie beispielsweise Rebecca Gablé oder Daniel Wolf in keiner Weise zu scheuen. Sie hat wirklich ein außergewöhnlich gutes Buch dieses Genres geschrieben. 

Ich lese grundsätzlich eher dickere Bücher, alles unter 300 Seiten ist für mich eine Zeitschrift. Spaß beiseite! Aber auch ich war von der Seitenzahl und des Kriminalromans erstmal beeindruckt, zudem die Seiten auch eng in recht kleiner Schrift bedruckt sind. Aber wirklich abschrecken tut mich so etwas nicht und ich begann zu lesen. Und das mit zunehmend größerem Vergnügen. Jetzt, wo ich fertig bin, waren es mir eher zu wenig Seiten, so sehr schmerzt es mich, dass ich von dieser perfekt geschriebenen Geschichte und ihren liebgewonnenen Protagonisten Abschied nehmen muss. 

Sandra Will hat wirklich ein außergewöhnliches Talent zum Schreiben. Ihr ganz persönlicher Schreibstil hat mich von Seite 1 in seinen Bann gezogen, ich konnte das Buch wirklich kaum aus der Hand legen. Sie schreibt sehr flüssig, und bleibt dabei in Sachen Ausdrucksweise und Satzbau auf einem durchgängig hohen Niveau. Auch habe ich in ihrem Buch kaum Fehler entdeckt, Kompliment an das Lektorat, denn auch das ist mir bei einem guten Buch wichtig. 

Die Schauplätze sind sehr atmosphärisch beschrieben, ich wohne direkt an der französischen Grenze, war schon oft in Paris und der Normandie und kann sagen, dass die Gegebenheiten vor Ort wirklich gut eingefangen sind. Auch die verschiedenen Handlungsstränge sind perfekt aufgebaut und werden zum Ende des Buches hin meisterhaft miteinander verwoben. Die Charaktere und Verhaltensweisen der agierenden Personen sind sehr gut herausgearbeitet und waren für mich allesamt stimmig und authentisch. 

Auch, wenn ich tatsächlich ein wirklich gutes Gespür habe, wer in einem Kriminalroman die Täterin/der Täter ist, hat mich die Auflösung des Falles tatsächlich überrascht. Damit hatte ich nicht gerechnet. Auch hier hat für mich alles gepasst. 

Zum Schluss noch eine kleine Anmerkung: 

Was Sandra Will hier auf menschliche und tierische Beine gestellt hat, ist eine Phantasieleistung ohnegleichen. Sie mixt meisterhaft verschiedene Genres, von denen der Historische Roman dominiert, und alleine ihre Schreib – und Recherchearbeit wäre alleine 10 von 5 möglichen Sternen wert. Kaum zu glauben, dass dies das erste Buch der Autorin ist. Wo war sie so lange? Und warum? 

Ich bin auf jeden Fall froh, die Autorin und ihr Buch gefunden zu haben und freue mich schon sehr auf weitere Veröffentlichungen von ihr. Sandra Will ist für mich eine echte Entdeckung! Und dazu noch überaus sympathisch, ich hatte nämlich einen sehr angenehmen Schriftwechsel mit ihr. 

Was soll ich sagen? Ein Buch ist wertvoll für mich, wenn ich traurig bin, dass es zu Ende ist. Das ist hier der Fall. Dafür vergebe ich natürlich 5 von 5 Sternen… eigentlich viel zu wenig für ein Buch, das mir solchen Spaß gemacht und mich so gut unterhalten hat. Eine klare Leseempfehlung für ALLE! 


Cover des Buches Engelsmädchen (ISBN: 9783442206414)

Bewertung zu "Engelsmädchen" von Max Bentow

Engelsmädchen
AUSGEbuchT-PetraMolitorvor 6 Monaten
Gute Unterhaltung mit kleinen Schwächen: Endlich Neues von Nils Trojan, wa!

 Das Buch/Der Autor:

„Engelsmädchen“, der nun schon 11. Fall für den von Max Bentow geschaffenen Berliner Kommissar Nils Trojan, erschien im September 2023 im Goldmann-Verlag, der zur Verlagsgruppe Penguin Bücher gehört. Das Paperback mit 446 Seiten kostet 18.00 Euro, das E-Book 14,99. Auch eine Hörbuch-Version ist erhältlich.

Max Bentow wurde am 6. Dezember 1966 in Berlin geboren. Nach seinem Schauspielstudium war er an verschiedenen Bühnen tätig. Für seine Arbeit als Dramatiker wurde er mit zahlreichen renommierten Preisen ausgezeichnet. Seit seinem Debütroman „Der Federmann“ hat sich Max Bentow als einer der erfolgreichsten deutschen Thrillerautoren etabliert, alle seine Bücher waren große SPIEGEL-Bestsellererfolge.

Wie es aussieht:

Schön, sehr gelungen. Mir gefällt das Design von Engelsflügeln generell sehr gut, ich trage auch welche als Tattoo. Die Gestaltung ist grafisch den Vorgängerbänden angepasst, was bei einer Reihe natürlich Sinn macht. Als absolutem Monk ist mir natürlich der fehlende Artikel im Buchtitel aufgefallen, das bezieht sich auf die Einführung der neuen Ermittlerin und soll gewissermaßen als kleine „Abgrenzung“ zu den anderen Bänden gelten. Mich triggert sowas allerdings enorm.  

Worum es geht (Klappentext des Verlages):

Der Berliner Kommissar Nils Trojan kommt einem Rätsel auf die Spur: Warum gibt sich eine Jugendliche fälschlicherweise als ein seit vielen Jahren vermisstes Mädchen aus, kurz bevor sie in den Tod springt? Bei seinen Ermittlungen trifft er auf die Kriminalpsychologin Carlotta Weiss, die unter Lebensgefahr versucht hat, die Jugendliche von dem Sprung abzuhalten. Trojan ist auf Anhieb fasziniert von seiner unkonventionellen Kollegin und bietet ihr an, in dem Fall zusammenzuarbeiten. Während sie gemeinsam versuchen, die mysteriösen Hintergründe des Selbstmords aufzuklären, geraten sie in den Strudel einer Mordserie, der sie unter die Brücken Berlins führt – und Carlotta erneut mit dem schwärzesten Abgrund ihres Lebens konfrontiert…

Wie es mir gefallen hat:

„Engelsmädchen“ ist das dritte Buch, das ich aus der Reihe um Nils Trojan gelesen habe. Alle drei Psychothriller haben mich gut unterhalten, waren ansprechend und flüssig geschrieben und auch der Spannungsbogen war stets auf einem konstanten, hohen Niveau. Max Bentow ist ein ausgezeichneter Autor, das steht außer Frage.

Die Story ist clever aufgebaut, gut ausgearbeitet, bildgewaltig, die handelnden Personen kommen – mit einer Ausnahme – authentisch und sympathisch rüber. Mit der neuen Protagonistin, Carlotta Weiss, wurde ich einfach nicht warm. Ich mag unkonventionelle Charaktere eigentlich sehr gerne, aber hier war es mir einfach zu viel – auch wenn ich selbst tatsächlich auch eine Menge solcher Macken habe. Ich mochte einfach ihre Art nicht, bei manchen Situationen und Vorgehensweisen standen mir echt die Haare zu Berge. Das ist nicht real und viel zu dick aufgetragen, auch wenn sie als Ermittlerin brillant sein mag. Es gibt einfach schon viel zu viele schrullige, sonderbare und problembehaftete Ermittler. Das ist nichts Neues mehr.

Vielleicht gewöhne ich mich irgendwann an sie, wenn sie fester Bestandteil der Reihe werden sollte. Ich möchte nicht spoilern, aber dass ihr erster Fall sich tatsächlich später noch als unmittelbar mit ihr verbunden rausstellt, fand ich einfach too much und zu konstruiert. Eine solche Konstellation hätte ich vielleicht später ganz gut gefunden, wenn ihre Figur fest etabliert ist. War vom Zeitpunkt für mich einfach viel zu früh. Als Konkurrenz zu seiner Ex sehe ich Carlotta eher nicht, ich bin aber auch nicht der große Fand von Liebesgeschichten unter Ermittlern etc.

Trotz dieser Kritik werden Max-Bentow-Fans dieses Buch natürlich ebenfalls lieben. Ich vergebe gute 4 von 5 Sternen.

 

Cover des Buches Nur für dein Leben (ISBN: 9783442206476)

Bewertung zu "Nur für dein Leben" von Harlan Coben

Nur für dein Leben
AUSGEbuchT-PetraMolitorvor 6 Monaten
Megaspannend und voller Adrenalin: Der neue Coben ist mal wieder ein absoluter Pageturner

Das Buch/Der Autor:

„Nur für Dein Leben“, der neue Roman des US-amerikanischen Schriftstellers Harlan Coben, erschien auf Deutsch am 23. August 2023 im Goldmann Verlag, der zur Verlagsgruppe Penguin Bücher gehört. Die Übersetzung stammt von Gunnar Kwisinski und ist meiner Meinung nach sehr gut gelungen. Das Paperback hat 432 Seiten und kostet 17 Euro. Natürlich gibt es auch ein E-Book für 13,99 Euro sowie zusätzlich eine Hörbuch- und MP3-CD-Version.

Harlan Coben wurde am 4. Januar 1962 in Newark/New Jersey geboren. Nachdem er zunächst Politikwissenschaft studiert hatte, arbeitete er später in der Tourismusbranche, bevor er sich ganz dem Schreiben widmete. Seine Thriller wurden bisher in 45 Sprachen übersetzt, erobern regelmäßig die internationalen Bestsellerlisten und wurden zu großen Teilen verfilmt. Harlan Coben, der als erster Autor mit den drei bedeutendsten amerikanischen Krimipreisen ausgezeichnet wurde – dem Edgar Award, dem Shamus Award und dem Anthony Award –, gilt als einer der wichtigsten und erfolgreichsten Thrillerautoren seiner Generation. Er lebt mit seiner Frau und ihren vier Kindern in Ridgewood/New Jersey.

Wie es aussieht:

Von der Gestaltung her hält sich das Buch im Großen und Ganzen an das Design der Vorgängerbände. Ich mag das Titelbild, es ist solide, ja, aber nicht spektakulär. Man identifiziert es sicher als Fan schnell als „Coben“ im Buchladen, aber rein das Titelbild ohne den Autorennamen würde mich eher nicht zum Kauf verleiten. Hier wäre noch Luft nach oben, natürlich verstehe ich aber auch, dass man die Reihe recht einheitlich gestalten möchte.  

Worum es geht (Klappentext des Verlages):

David, Cheryl und ihr dreijähriger Sohn Matthew sind die perfekte Familie – bis sie eines Nachts durch eine schreckliche Tragödie brutal auseinandergerissen werden. Fünf Jahre später verbüßt der traumatisierte David eine lebenslange Haftstrafe für den angeblichen Mord an seinem Sohn. Da zeigt ihm seine Schwägerin Rachel während der Besuchszeit das vor Kurzem zufällig aufgenommene Foto einer Menschenmenge. Im Hintergrund ein ungefähr achtjähriger Junge mit einem unverwechselbarem Muttermal: Matthew. Zutiefst erschüttert beschließt David herauszufinden, was in jener Nacht tatsächlich geschah. Und seinen Sohn zurückzuholen. Um jeden Preis...

Wie es mir gefallen hat:

Puh, dieses Buch hat es in sich. Nach dem zweiten Satz im 1. Kapitel hatte mich der Autor vollkommen in seinen Bann geschlagen. Was für eine krasse Story. Die Idee ist nicht komplett neu erfunden, aber wahnsinnig gut aufgebaut und umgesetzt. Ich war sofort #teamdavid, seine Figur war mir von Angang an sympathisch und wirkte authentisch. Ich habe so mit ihm gefiebert und gehofft, dass er das Rätsel um seinen Sohn lösen kann. Auch die anderen Charaktere haben mir gut gefallen, am Anfang hatte ich ein bisschen Probleme mit den beiden schrulligen FBI-Ermittlern und fand ihren „humorvollen“ Schlagaustausch einfach so gar nicht witzig. Im Laufe der Handlung habe ich mich dann etwas damit angefreundet. Als Sidekick sind sie gar nicht so übel, nur ihre Dialoge sind definitiv noch ausbaufähig. Die Verknüpfung der Ereignisse zum großen Finale versteht Coben natürlich perfekt, da gibt es nichts zu meckern. Spannung ist von Beginn an auf einem sehr hohen Niveau durchgängig vorhanden.

Zwei kleine Kritikpunkte habe ich – und ja, dafür könnte ich auch was an meiner Bewertung abziehen, mache ich aber nicht! Die Flucht aus dem Gefängnis war mir dann doch ein bisschen too much und zu etwas zu konstruiert. Auch die „Lovestory“ am Ende hätte ich nicht wirklich gebraucht.

Mich hat „Nur für Dein Leben“ richtig begeistert. Ich bin ja eine Leserin, die Bücher, die sie in ihren Bann ziehen, in wenigen Stunden wegsuchtet. Das war auch hier der Fall. Daher gibt es natürlich von mir volle 5 von 5 Sternen und eine absolute Leseempfehlung. Der einzige Nachtteil: Nach ein paar Stunden Lesegenuss heißt es jetzt wieder so lange warten auf Nachschub.

Cover des Buches Ganz gewöhnliche Monster – Dunkle Talente (ISBN: 9783453322325)

Bewertung zu "Ganz gewöhnliche Monster – Dunkle Talente" von J. M. Miro

Ganz gewöhnliche Monster – Dunkle Talente
AUSGEbuchT-PetraMolitorvor 7 Monaten
Fantasy, Krimi, Horror: Ein abenteuerlicher Genre-Mix, der richtig Spaß macht!

Das Buch/Der Autor:

„Ganz gewöhnliche Monster – Dunkle Talente“ von J. M. Miro erschien auf Deutsch am 13.10.2022 im Heyne-Verlag (Penguin Bücher). Das Hardcover hat 800 Seiten und kostet 24,00 Euro. Die Übersetzung stammt von Thomas Salter. Ebenfalls erhältlich sind eine E-Book (17,99 Euro)- und Hörbuchausgabe.

Bei J.M. Miro handelt es sich um das Pseudonym, dahinter verbirgt sich der kanadische Lyriker und Autor Steven Price, geboren 1976. J. M. Miro lebt und schreibt im Pazifischen Nordwesten.

Wie es aussieht:

Ich rezensiere hier die E-Book-Version, daher kann ich keine Auskünfte zur Gestaltung des Hardcovers geben. Ich finde das Cover recht schön, hätte aber durchaus noch mehr Spielraum im Design gesehen, das englische Originaldesign gefällt mir besser. Die „Dunklen Talente“, wenn ich richtig informiert bin der Titel der geplanten Trilogie, erscheint – wie auch im Original - gar nicht auf dem Titel. Bin gespannt, wie man das angesichts des Reihen-Charakters löst.

Worum es geht (Klappentext des Verlages):

England am Ende des 19. Jahrhunderts: Es ist Nacht, eine junge Dienstmagd ist auf der Flucht vor der Rache ihres Herrn. Mit allerletzter Kraft schafft sie es, sich in den Waggon eines Güterzugs zu retten – nur um dort eine Entdeckung zu machen, die ihr Leben für immer verändern wird: ein Baby, dessen Haut in einem blauen Schimmer leuchtet. Damit beginnt ein Abenteuer, das von England in den Wilden Westen bis nach Tokio und an die Grenzen des Vorstellbaren führt. Ein Abenteuer voll Magie, Wunder und tödlicher Geheimnisse...

Wie es mir gefallen hat:

Eins möchte ich voranstellen und besonders betonen: Ich bin immer wieder vollkommen begeistert, welche fiktiven Buchideen und Phantasiewelten ein Mensch in der Lage ist zu erschaffen. Was J. M. Miro hier aufs Papier bringt ist schriftstellerisch gesehen für mich eine absolute Meisterleistung.

Ich habe mir – wirklich untypisch für mich – mit dem Lesen und Rezensieren dieses Buches echt viel Zeit gelassen. Irgendwie wurden wir auf den ersten Blick nicht wirklich Freunde und ich muss gestehen, dass ich auch gar nicht mehr so wirklich weiß, warum ich es als Rezensionsexemplar angefordert habe. Sicherlich hat mir eine Leseprobe recht gut gefallen, aber ich bin eher im Krimi-/Thrillergenre unterwegs, was aber nicht heißt, dass ich nicht stets offen für Neues bin. Außerdem ist Schottland mein absolutes Herzensland. Lange Rede, kurzer Sinn: Und habe „Ganz gewöhnliche Monster“ dann doch vor Kurzem gelesen und das, zu meiner großen Überraschung, mit richtig viel Vergnügen! Tatsächlich habe ich das Buch sogar auf meinem Blog zu meinen All-time-Favorites hinzugefügt. Das will echt was heißen!

Wie schon in der Überschrift geschrieben, werden hier mehrere Genres für mich unglaublich gekonnt miteinander verknüpft. Ich wurde komplett in eine Welt und Geschichte hineingesogen, in der ich dem Alltag wirklich einmal richtig entfliehen konnte. Die Story hat mich unheimlich an „Die Insel der besonderen Kinder“ (habe ich nicht gelesen, weiß aber um was es geht) und die „X-Men“ erinnert. Trotzdem ist sie wieder für sich total einzigartig. Die ganz besonderen Figuren sind mir sofort irgendwie ans Herz gewachsen, die Story an sich war unglaublich spannend und mit vielen Twists, die ich so nicht erwartet hätte. Natürlich ist es Fantasy, aber ich konnte mich total darauf einlassen und bin abgetaucht. Was ich nicht wusste ist, dass dieses Buch der Auftakt zu einer Trilogie ist, das Ende des Buches ließ mich das allerdings vermuten. Und ja, ich werde definitiv weiterlesen! Ich will wissen, wie es weitergeht!

Ich kann meinen Followern und den Leserinnen und Lesern dieser Rezension nur empfehlen, auch mal über den Teller- bzw. Buchrand hinauszuschauen und einfach etwas zu wagen. Ich wurde hier sowas von belohnt!

Für mich ganz klar 5 von 5 Sternen und eine absolute Leseempfehlung!

Cover des Buches Die schönste und die traurigste aller Nächte (ISBN: 9783499000492)

Bewertung zu "Die schönste und die traurigste aller Nächte" von Maurício Gomyde

Die schönste und die traurigste aller Nächte
AUSGEbuchT-PetraMolitorvor 7 Monaten
Kurzmeinung: Für zwischendurch durchaus ganz nett. Bisschen viel von allem zusammengemischt.
Cover des Buches The Marriage Act - Bis der Tod euch scheidet (ISBN: 9783453322738)

Bewertung zu "The Marriage Act - Bis der Tod euch scheidet" von John Marrs

The Marriage Act - Bis der Tod euch scheidet
AUSGEbuchT-PetraMolitorvor 7 Monaten
Kurzmeinung: Ich liebe die Bücher von John Marrs. "The Marriage Act" hat mir gefallen, ist für mich aber nicht einer seiner stärksten Titel.
Cover des Buches Die Insel der Seelen (ISBN: 9783311120599)

Bewertung zu "Die Insel der Seelen" von Piergiorgio Pulixi

Die Insel der Seelen
AUSGEbuchT-PetraMolitorvor 8 Monaten
Ein absolutes Meisterwerk: Bis jetzt definitiv mein Lesehighlight des Jahres 2023!

 Das Buch/Der Autor:

„Die Insel der Seelen - Sardiniens dunkle Seite“, ein Kriminalroman des italienischen Autors Piergiorgio Pulixi, erschien im März 2023 auf Deutsch im Kampa-Verlag mit Sitz in Zürich. Die beachtenswerte Übersetzung stammt von Barbara Engelmann, Barbara Neeb und Katharina Schmidt. Neben dem Taschenbuch mit 544 Seiten zum Preis von 19,90 Euro ist auch eine E-Book-Ausgabe (14,99 Euro) erhältlich. 

Piergiorgio Pulixi, am 27.09.1982 in Cagliari, Sardinien, geboren, arbeitete als Buchhändler, ehe ihn Stephen Kings Memoiren „Das Leben und das Schreiben“ dazu ermutigten, selbst Schriftsteller zu werden. Pulixi war Schüler des italienischen Krimiautors Massimo Carlotto und Mitglied des von Carlotto gegründeten Schriftstellerkollektivs Mama Sabot, das die Geschichte des militärischen Sperrgebiets in der sardischen Region Salto di Quirra recherchierte und in vier Romanen erzählte. Für „Die Insel der Seelen“ erhielt Pulixi 2019 den Premio Giorgio Scerbanenco, den renommiertesten Preis für Kriminalromane Italiens. Pulixi lebt in Mailand.

Wie es aussieht:

Einfach nur toll – finde ich. Über das künstlerisch anmutende Cover bin ich erst auf das Buch aufmerksam geworden. Es ist schlecht zu beschreiben, aber die Gestaltung hat für mich einen absoluten „Retro-Touch“ und hebt sich wohltuend von vielen anderen 0815-Mainstream-Covern ab. Reduziert und trotzdem sehr ausdrucksstark, auch die Farbauswahl ist absolut perfekt. Kompliment an die Designer und den Kampa-Verlag, der auch viele weitere wunderschöne Titelbilder im Portfolio hat. 

Um was es geht (Klappentext des Verlages):

Die Kommissarinnen Mara Rais und Eva Croce sind nicht begeistert, als sie in die Abteilung für ungeklärte Verbrechen des Polizeipräsidiums von Cagliari im Süden Sardiniens zwangsversetzt werden. Die eine ist gebürtige Sardin, nicht auf den Mund gefallen und damit schon manches Mal angeeckt. Die andere, eine Mailänder Spezialistin für Ritualmorde, steht privat vor einigen Herausforderungen und wurde suspendiert. Das Büro der neu gegründeten Abteilung Cold Cases: ein staubiger Keller voller alter Akten. An der Seite der beiden Ermittlerinnen: der todkranke Moreno Barrali, seinerseits Ispettore capo der Polizia di Stato. Er will in den wenigen Monaten, die ihm noch bleiben, einen alten Fall lösen: Vor Jahrzehnten wurden zwei Frauen am Tag der Toten in der Nähe von nuraghischen Brunnentempeln brutal ermordet. Ritualmorde, denkt Moreno Barrali. Doch seine Vorgesetzten glauben nicht an seine Theorie. Das Team begibt sich auf die Spur eines uralten Kults - und auf einmal wird der Cold Case brandheiß: Eine zweiundzwanzigjährige Frau ist seit einigen Tagen spurlos verschwunden. Ein drittes Opfer?

Wie es mir gefallen hat:

„Die Insel der Seelen“ war für mich ein absoluter Zufallsfund. Ich weiß ehrlich gesagt gar nicht mehr, wo ich das Buch entdeckt habe, wahrscheinlich irgendwo in den Sozialen Medien. Nach der Lektüre halte ich es für Schicksal, dieses Buch wollte einfach zu mir und mich komplett begeistern. Wie ich schon in der Überschrift habe, habe ich die Geschichte absolut zu Recht zu meinem bisherigen Lesehighlight im Jahr 2023 gekürt.

Nun, was hat mir so gut gefallen? Vorab: Ich war noch nie auf Sardinien und bin mir nach den teilweise wirklich krassen Leseeindrücken jetzt auch nicht mehr sicher, ob ich überhaupt noch dorthin möchte, haha. Scherz beiseite: Als erstes möchte ich die eindrücklichen Landschafts-Beschreibungen von P. G. Pulixi herausstellen. Diese sind so dicht, so unglaublich atmosphärisch, dass ich mich unheimlich gut in die Natur und Örtlichkeiten Sardiniens hineinversetzen konnte. Der Autor sprach für mich gleich mehrere Sinne an, teilweise hatte ich tatsächlich das Gefühl, auch die Schilderungen verschiedener Düfte wahrnehmen zu können. Er erschuf vor meinem geistigen Auge einen wilden, ursprünglichen Ort für seine Handlung, die ihresgleichen sucht. Mit dafür verantwortlich sind sicher auch die herausragende Übersetzung und das gute Lektorat, denn ich habe nicht einen einzigen Fehler im Buch gefunden. Und ich finde normalerweise viele. Auch hierfür, wirklich Hut ab! Ich wusste auch nicht, welch vielfältigen historischen und kulturellen Hintergründe Sardinien hat, das war beeindruckend und lehrreich zu lesen, wenn auch oft ziemlich gruselig. Hier beziehe ich mich auf die „Nebengeschichte“, die archaische Kulthandlungen und Familienbande zum Thema hat. 

Pulixi schreibt von Seite 1 an unheimlich spannend, mehr als einmal war es mir wirklich unmöglich, das Buch aus der Hand zu legen. Dabei ist sein Schreibstil auf einem hohen Niveau, ab und an fast schon etwas poetisch, aber sehr flüssig zu lesen. Sein Ermittlerteam Rais/Croce mag ich sehr gerne. Es hat mir Spaß gemacht, mitzuverfolgen, wie die absolut konträren Frauen sich einander annähern. Ich hoffe auf weitere Fälle für die beiden. Auch die anderen Charaktere waren gut herausgearbeitet und authentisch. Obwohl ich wirklich viele Krimis und Thriller lese, wurde ich am Ende des Buches tatsächlich noch sehr überrascht. Ich hatte zwar eine Ahnung, aber wie gekonnt der Autor die verschiedenen Handlungsstränge schlussendlich miteinander verknüpft und ein furioses Finale liefert, ist wirklich meisterhaft. Ich war wirklich traurig, als das Buch leider zu Ende war. 

Ich vergebe natürlich volle 5 von 5 Sternen (wenn ich könnte, würde ich mehr vergeben) und eine absolute Leseempfehlung. Lieber Kampa-Verlag, bitte mehr von dem Autor! 


Über mich

Lies, um zu leben. Gustave Flaubert
  • weiblich
  • 08.07.1971

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Krimis und Thriller, Historische Romane, Biografien, Sachbücher, Jugendbücher, Literatur, Unterhaltung

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