AggiWuerze

Selten ist mir ein Buch auf so vielen verschiedenen Kanälen, so häufig begegnet, wie dieses. Also fühlte ich mich fast gezwungen, auch mal hineinzulesen.

Die beschriebe Fantasywelt hat mir unmittelbar gefallen. Die Idee, dass die Sterblichen neben den Fae, die so viel mächtiger sind als sie, in einem Waffenstillstand leben, der ständig präsenten Bedrohung ausgesetzt, hat mich schnell gepackt.

Dennoch konnte mich das Buch lange nicht so ganz überzeugen. Die Protagonistin mochte ich anfangs nicht besonders, ihre Entscheidungen und Empfindungen konnte ich oft nicht nachvollziehen und die ganze Szenerie am Frühlingshof war mir zu spannungsarm. Sicher war ein Grund auch, dass ich mit ziemlich hohen Erwartungen in dieses Buch eingestiegen bin und mich laufend gefragt habe, wieso es denn zu solchen Begeisterungsstürmen bei vielen Lesern führt.

Doch ab der Mitte des Buches ging die Spannungskurve für mich dann stetig hoch und das letzte Drittel hat mich dann doch komplett gefesselt.

Ab hier: VORSICHT SPOILER!

Nachdem Feyre ihre „Altlasten“ über Bord geworfen hat und nicht mehr allen mit grundsätzlichem Misstrauen und Ablehnung begegnete, konnte ich sie dann doch nach und nach ins Herz schließen.

Ich freue mich nun auf den zweiten Band und besonders auf ein Wiedersehen mit Rhysand. Diesen mochte ich zum Ende hin nämlich viel lieber, als Tam. Tamlin war gewiss durch Amarantha gebrochen und hat sich deshalb gehen lassen, aber ich hätte mir gewünscht, dass er doch ein wenig mehr um das Leben von Feyre kämpft.

Nach einem Flugzeugabsturz über dem Bermuda-Dreieck landet Michelle in einer anderen Welt, mit fremden Wesen die sich in einem Krieg miteinander befinden.

Das Gestalten dieser anderen Welt ist der Autorin gut gelungen, schnell möchte man mehr dazu erfahren. Neben der Grundstory, gibt es auch eine Liebesgeschichte zwischen Michelle, die sich in der fremden Welt Anastasia nennt, und Leandro, der ein mächtiger Krieger ist. Obwohl zwischen Anastasia und Leandro eine große Anziehung besteht, finden sie doch lange nicht zueinander. Mit der Gefühlswelt der Protagonisten habe ich mich recht schwer getan. Ständig sind sie wütend und reagieren total trotzig. Am liebsten hätte ich ihnen mal ein Snickers gereicht.

Auch den Buchtitel, sowie das Cover, finde ich nicht sehr geschickt gewählt. Denn ich habe dadurch ganz viel „Bermuda-Dreieck-Mystik“ erwartet und auf eine rätselhafte Geschichte gehofft. Stattdessen hat die Thematik eigentlich kaum Relevanz und wird nur ganz am Rande mal genutzt.

Alles in allem enthält „In den Fesseln von Bermuda“ einige gute Ideen, hat es für mich aber doch nicht geschafft diese hinreichend auszuarbeiten und genug Fahrt aufzunehmen.

Das zweite Buch der Wynne Shane Trilogie beginnt mit einem großen Abenteuer: wie Indiana Jones schlägt sich Emily allein durch den Dschungel, um die Lacandonen in Mexiko zu finden. Dabei zeigt sie nicht nur viel Mut, sondern wächst auch als Person enorm. Ich hab sie in diesem Buch noch viel mehr lieb gewonnen. Auch fürs Herz hat die Geschichte viel zu bieten und das immer unter dem großen Schatten des 21. Dezembers.

Laufend stellt man sich neuen Rätseln, auf diese Weise fliegen die Seiten nur so an einem vorbei. Am Rande begegnet man auch sehr tiefgehenden Fragen, über die man nebenher für sich sinnieren kann. Abgerundet wird die Geschichte mit dem hervorragenden Wortwitz der beiden Autorinnen, der steht dem aus dem ersten Teil in nichts nach.

Ich bin begeistert von dieser Buchreihe und freue mich bereits auf den dritten Teil.