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Aglaya

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Rezensionen und Bewertungen

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Cover des Buches SCHREI IM EIS (ISBN: 9781738064809)

Bewertung zu "SCHREI IM EIS" von Bernadette Calonego

SCHREI IM EIS
Aglayavor 3 Monaten
Erneut ein packender Fall für Calista Gates

Eine Frau wird von Unbekannten niedergeschlagen. Zur gleichen Zeit verschwindet in der Tundra ein Mann – an genau dem Ort, an dem vor acht Jahren schon einmal mehrere Frauen verschwunden sind. Wieder einmal hat Detective Sergeant Calista Gates mehrere Fälle gleichzeitig zu lösen. Und die Zeit drängt, denn der verschwundene Mann ist Calistas Lebenspartner...


Wie bei der Reihe so üblich, werden mehrere Handlungen parallel erzählt, die teilweise in verschiedenen Zeitlinien stattfinden. Jedes der kurzen Kapitel ist mit dem Datum und der Figur, aus deren Sicht das Kapitel erzählt wird, überschrieben, damit man als Leser die Übersicht behält. Die Autorin Bernadette Calonego bleibt sich in dieser Hinsicht treu, auch ihr Schreibstil ist immer noch so fesselnd wie in den Vorgängern, sodass ich öfters dem „Ach komm, nur noch ein Kapitel – Huch, schon so spät?“-Phänomen erlegen bin.


Auch die Handlung ist gewohnt packend, die Autorin entführt den Leser auf ein Neues in die Wildnis Kanadas, dieses Mal unter Anderem in ein Inuit-Gebiet in Labrador. Wer sich jetzt im Winter nach Schnee sehnt, kommt bei den Calista Gates Thrillern voll auf seine Rechnung (ich war jedenfalls froh, das Buch eingekuschelt in der geheizten Wohnung lesen zu können). Eklige Szenen gibt es keine, auch nicht ganz so hartgesottene Thrillerfans sollten „Schrei im Eis“ gut lesen können. Die Spannung entsteht durch geschickt eingestreute Hinweise auf den (oder die?) Täter, die zu einem Wettrennen zwischen Ermittlern und Leser führen. Wer findet die Lösung des Falles zuerst? Neben der Haupthandlung gibt es noch diverse Handlungsstränge um die Hauptfiguren, die sich bereits seit dem ersten Band der Reihe immer weiterentwickeln. 


Bereits zum fünften Mal mache ich mich mit der Polizeichefin Calista Gates auf Spurensuche. Die Thriller bauen zwar locker aufeinander auf (zumindest was die Rahmenhandlung anbelangt), können aber jeweils auch für sich gelesen werden. Ich empfehle trotzdem, die gesamte Reihe in der Erscheinungsreihenfolge zu lesen – einfach, weil die Bücher so spannend sind. Wer packende Krimi/Thrillerunterhaltung abseits der Grossstädte sucht, ist mit Calista Gates jedenfalls bestens bedient. Ich freue mich schon auf den nächsten Band. 

Cover des Buches Eisesdunkel: Kanada-Krimi (Calista Gates ermittelt 4) (ISBN: 9781777919764)

Bewertung zu "Eisesdunkel: Kanada-Krimi (Calista Gates ermittelt 4)" von Bernadette Calonego

Eisesdunkel: Kanada-Krimi (Calista Gates ermittelt 4)
Aglayavor einem Jahr
Der Winter in Kanada ist kalt - und sehr spannend

Detective Sergeant Calista Gates will die die Feiertage in ihrer Heimat Vancouver bei ihrer Familie verbringen. Doch es wird alles andere als geruhsam, denn nach über 20 Jahren scheint die Aufklärung des Mordes an ihrer Schulfreundin Becca plötzlich so nah wie nie.

"Eisesdunkel" ist der vierte Band um die Polizistin Calista Gates. Schon in den drei Vorgängerbänden waren der lange zurückliegende Mord an Becca und ein Überfall, der Calista beinahe getötet hätte, immer wieder ein Thema. Doch nun bilden die beiden Verbrechen den Hauptpunkt der Handlung. Doch natürlich gibt es auch hier, wie in den vorhergehenden Bänden, ein aktuelles Ereignis, das ebenfalls aufzuklären ist. 

Der Krimi spielt in den Wochen vor und nach Weihnachten, was das Lesen im Dezember natürlich sehr passend erscheinen liess. Über die Handlung will ich mich hier nicht wirklich äussern, um niemanden (vor allem nicht die langjährigen Leser der Reihe) zu spoilern. Daher nur sehr kurz: "Eisesdunkel" ist durchgehend spannend und immer wieder überraschend. Ich war wieder mal begeistert!

Während die ersten drei Bände der Reihe in der Provinz Neufundland und Labrador spielten, nimmt die Autorin Bernadette Calonego, die selbst in Kanada lebt, ihre Leser dieses Mal mit auf die andere Seite des Landes, nach British Columbia. Ich war selbst noch nie in Kanada, aber da die Autorin seit Jahren dort lebt, zweifle ich nicht daran, dass Leser, die die Region kennen, die Schauplätze sofort wiedererkennen werden. Wie bei der Reihe üblich spielen nämlich nicht nur die Figuren, sondern auch die Umgebung und ihre Geschichte eine grosse Rolle im Krimi.

Wie auch in den Vorgängerbänden werden die Geschehnisse im Präsens und in wechselnder Perspektive geschildert, bei der Protagonistin Calista in der Ich-Perspektive. Durch die wechselnden Akteure ist der Leser den Ermittlern immer etwas voraus, was das Miträtseln sehr spannend macht. Durch den flüssigen Schreibstil und die rasante Handlung bin ich nur so durch die Seiten geflogen, weil ich unbedingt wissen wollte, wie die Geschichte zu Ende geht. Das führte allerdings dazu, dass ich hin und wieder zurückblättern musste, um die Reihenfolge der Geschehnisse nochmals nachzuprüfen. Manche Ereinisse werden nämlich erst später geschildert, sodass immer wieder Zeitsprünge zu beachten sind.

"Eisesdunkel" ist im Grunde in sich abgeschlossen und kann auch ohne Vorkenntnisse gelesen werden. Alles, was man über Calistas Vorgeschichte wissen muss, wird ausführlich genug erklärt, damit auch Neueinsteiger nachkommen, ohne dabei die Fans der Reihe zu langweilen. Ich empfehle dennoch, alle Bände in der Erscheinungsreihenfolge zu lesen. Nicht nur, weil man die Handlung dann noch besser versteht, sondern vor allem, weil die Krimis einfach toll geschrieben ist und jeder Krimi- und Kanadafan sie gelesen haben sollte. 

Cover des Buches Martin Hais - Generation Z (ISBN: 9783347358904)

Bewertung zu "Martin Hais - Generation Z" von Dennis Kornblum

Martin Hais - Generation Z
Aglayavor 2 Jahren
Gerne mehr von diesem ungewöhnlichen Ermittler

 Im sonst so beschaulichen Quarrenberg geht ein Mörder um, der es auf Teenager abgesehen hat. Während die Polizei noch im Dunklen tappt, macht sich der sehr zurückgezogen lebende Martin Hais auf die Suche nach dem Täter – und einer neuen Lebensweise.

"Generation Z" ist das erste Buch, dass ich von Dennis Kornblum gelesen habe. Es ist zwar nicht sein Erstlingswerk, steht aber für sich alleine und braucht entsprechend keine Vorkenntnisse. Die Geschichte wird in der dritten Person erzählt, oft aus der Sicht des Protagonisten Martin Hais, stellenweise aber auch aus der Sicht der Kioskverkäuferin Ina oder dem Täter.

Der Protagonist Martin Hais ist ein sehr ungewöhnlicher Ermittler. Nicht jung und dynamisch, aber auch nicht ein verbitterter Alkoholiker, wie es in Thrillern sehr beliebt ist. Er ist zwar auch, wie so oft, ein Einzelgänger, was aber bei ihm nicht wirklich auf einer freien Entscheidung basiert. Martin Hais lebt mit dem Asperger-Syndrom, das ihn bei der sozialen Interaktion mit anderen Menschen stark beeinträchtigt und Veränderungen in seiner Lebensweise (und sei es nur der genaue Standort seines Lieblingssessels) schier unerträglich erscheinen lässt. Während ich selbst Asperger nur aus "Film und Fernsehen", wie man so schön sagt, kenne, weiss der Autor Dennis Kornblum ganz genau wovon er schreibt. Auch bei ihm wurde diese Störung diagnostiziert, daher gehe ich davon aus, dass seine Schilderungen absolut realitätsgetreu sind. Gewisse Eigenheiten von Martin Hais konnte ich allerdings sehr gut nachvollziehen. Ich kann mich zwar an veränderte Verhältnisse durchaus einfach anpassen, mag es aber auch nicht, wenn etwas Ungeplantes meinen Tagesablauf durcheinanderbringt.

Während der Klappentext auf einen reinrassigen Thriller hindeutet, spielen die Morde im Grunde nur eine grosse Nebenrolle. Sehr viel Platz nimmt Martin Hais selbst ein. Während er zu Beginn ein von morgens bis abends durchgetaktetes Leben ohne die geringsten Abweichungen führt, lässt er langsam, schrittweise zu, dass andere Menschen in seien Leben eintreten und eine gewisse Unruhe hineinbringen. Im Laufe der Geschichte bleibt ihm nichts anderes übrig, als immer mehr von seinen langjährigen Gewohnheiten abzuweichen, wobei er merkt, dass das Leben auch für ihn mehr zu bieten hat, als immer nur alleine zu Hause zu sitzen.

Aber natürlich geht der Kriminalfall nicht komplett unter. Die Taten an sich werden jeweils relativ kurz abgehandelt, Ekelszenen gibt es keine. Mehr Raum nehmen die Hintergründe ein: wer ist zu solchen Taten fähig, was kann einen Menschen dazu treiben? Die Charakterisierung des Täters wird durch die Szenen aus seiner Sicht sowie die Ermittlungen von Martin Hais immer mehr auf den Punkt gebracht, sodass ich als Leserin auch etwas miträtseln konnte, um wen es sich handelt.

Der Schreibstil des Autors Dennis Kornblum ist recht anspruchsvoll und verlangt eine aufmerksame Lektüre. Die Sätze sind oft lang und verschachtelt, sodass sich "Generation Z" nicht wirklich für ein lockeres Überfliegen eignet. Mich hat das nicht gestört, für nicht so geübte Leser könnte es aber etwas schwierig werden.

Auch wenn "Generation Z" keine atemberaubende Spannung bringt, sondern seine Geschichte grösstenteils eher geruhsam erzählt, so hat mich das Buch dennoch bis zum Schluss gefesselt. Falls Martin Hais in Zukunft noch weitere Fälle lösen wird, werde ich ihn gerne dabei begleiten.

Cover des Buches Grabesgrauen: Kanada-Krimi (Calista Gates ermittelt 3) (ISBN: 9781777919702)

Bewertung zu "Grabesgrauen: Kanada-Krimi (Calista Gates ermittelt 3)" von Bernadette Calonego

Grabesgrauen: Kanada-Krimi (Calista Gates ermittelt 3)
Aglayavor 2 Jahren
Kurzmeinung: Tolle Krimikost aus Neufundland und Labrador
Spannender dritter Band der Reihe

Detective Sergeant Calista Gates wird nach einem Überfall, bei dem sie schwer verletzt wird, von Vancouver nach Neufundland versetzt. Doch dort ist die Polizeiarbeit nicht wirklich geruhsamer als in der Grossstadt, wenn Studenten auf Ausgrabungen verschwinden und Kreuzfahrtschiffe ihre Passagiere vermissen...

Endlich geht es mit der Reihe um Calista Gates weiter! Der Vorgängerband ist zwar erst vor gut acht Monaten erschienen, aber da Bernadette Calonego so spannende Geschichten schreibt, konnte ich die Fortsetzung trotzdem kaum erwarten. 

Wie bei der Reihe üblich, verwendet die Autorin (grösstenteils) die Gegenwartsform und wechselt zwischen der Sichtweise verschiedener Figuren ab. Bei der Protagonistin Calista Gates wird dabei aus der Ich-Perspektive gewählt, damit der Leser stets merkt, ob da die Ermittlerin oder jemand anders im Fokus steht. Durch die häufigen Perspektivenwechsel ist der Leser dabei den Figuren stets ein wenig voraus, da man schn viel mehr Details und Geschehnisse kennt, als die einzelnen Figuren. 

"Grabesgrauen" passt gut zum Stil der bisherigen Bände der Reihe, indem nicht nur ein aktueller Fall (das Verschwinden des Passagiers) untersucht, sondern gleichzeitig auch ein alter "Cold Case" (die beiden verschwundenen Studenten) neu aufgerollt wird. Als dritter Handlungsstrang kommt Calista Gates' eigene Vergangenheit hinzu, denn an den Überfall auf sie kann sie sich kaum erinnern, er prägt ihr Leben aber bis heute. In jeden Band erfährt Calista (und damit auch der Leser) etwas mehr über die Geschehnisse vor zwei Jahren, aber in dem Tempo kann Bernadette Calonego noch viele Bände der Reihe schreiben, bis das Geheimnis endlich gelöst wird. Zum Glück! Auch "Grabesgrauen" ist wieder enorm spannend, sodass ich gerne noch sehr viele Fälle mit Calista Gates lösen werde. 

Wie schon der Vorgänger spielt auch "Grabesgrauen" an real existierenden Orten, die ich mir auf Google Maps und Wikipedia anschauen konnte. Auch wenn ich noch nie in Kanda war, mag ich es, wenn ich über's Internet mehr Informationen über die Schauplätze hohlen und somit noch tiefer in die Geschichte eintauchen kann.

Der Krimi liest sich flüssig, und dank der verschiedenen Handlungsstränge lässt die Spannung auch in ruhigeren Momenten nie nach. Allerdings muss man den Kopf durchaus bei der Sache haben, um die einzelnen Zeitstränge und Figuren auseinanderhalten und miteinander in Verbindung bringen kann, ohne den Faden zu verwirren. "Grabesgrauen" ist der dritte Band um Calista Gates und ist in der Haupthandlung in sich abgeschlossen, sodass er auch ohne Vorkenntnisse gelesen werden kann. Der Nebenstrang um Calista Gates' Vergangenheit und ihr Privatleben ist etwas einfacher zu verstehen, wenn man die Vorgänger bereits kennt, die Autorin streut aber genügen Informationen ein, damit man auch als Erstleser nicht nur Bahnhof versteht. Trotzdem empfehle ich Krimifans, die in Gedanken gerne ins kalte, nordöstliche Kanada reisen möchten, die Reihe ganz von Vorne, beim ersten Band "Eisiger Kerker" zu beginnen. Einfach, weil die Reihe so gut geschrieben ist, dass man am besten alle Bände kennen sollte. 

 

Mein Fazit

Erneut tolle Krimikost aus Neufundland und Labrador

Cover des Buches Kalte Klippen: Kanada-Krimi (Calista Gates ermittelt 2) (ISBN: 9781999230265)

Bewertung zu "Kalte Klippen: Kanada-Krimi (Calista Gates ermittelt 2)" von Bernadette Calonego

Kalte Klippen: Kanada-Krimi (Calista Gates ermittelt 2)
Aglayavor 3 Jahren
Toller zweiter Band der Reihe

Die Einwohner von St. Anthony denken zunächst an einen einfachen Jugendstreich, als ein Junge aus dem Dorf nackt und gefesselt aufgefunden wird. Doch die neue Polizeichefin Calista Gates befürchtet schlimmeres...


„Kalte Klippen“ ist der zweite Krimi um die Polizistin Calista Gates. Nachdem mir bereits der Vorgänger „Eisiger Kerker“ sehr gut gefallen hat, habe ich natürlich nicht gezögert, als mich die Autorin Bernadette Calonego gefragt hat, ob ich ihr neustes Werk lesen möchte. 

Während die Autorin bernadette Calonego den ersten Band der Reihe, „Eisiger Kerker“ noch in der fiktiven Ortschaft Port Brendan spielen liess, versetzt sie „Kalte Klippen“ nun in die real exisitierende Gemeinde St. Anthony, die sie gemäss Nachwort selbst sehr gut kennt. 

„Kalte Klippen wird im Präsens erzählt, hauptsächlich aus der Ich-Perspektive der Protagonistin Detective Sergeant Calista Gates. Eigentlich ist die Ich-Perspektive in der Gegenwart die Erzählform, die mir am wenigsten zusagt, aber die Calista-Gates-Krimis sind so fesselnd, dass mich das hier überhaupt nicht stört. Calista stammt ursprünglich aus Vancouver, wurde aber vor einigen Monaten an die Ostküste Kanadas, in die Provinz Neufundland und Labrador, versetzt. Die Ursache dafür war ein Überfall auf sie, bei der sie eine schwere Kopfverletzung erlitt, unter der sie bis heute leidet. Der Grund für den Überfall ist unklar, doch in „Kalte Klippen“ zeichnet sich ab, dass Calista wohl in Zukunft mehr darüber erfahren wird. Calista war wir schon im ersten Band sehr sympathisch, was sich nicht geändert hat. Sie hat ein starkes Bedürfnis nach Gerechtigkeit, steht immer auf der Seite der Opfer und hat keine Hemmungen, auch gegen die Grossen und Mächtigen zu ermitteln. Dennoch ist sie kein Übermensch, die Nachwirkungen des Überfalls sorgen immer wieder dafür, dass sie ein paar Schritte kürzertreten und sich ausruhen muss. Daher hat sie gelernt, auch wichtige Ermittlungsschritte zu delegieren, selbst wenn es ihr manchmal schwer fällt. So ist es nie Calista alleine, die einen Fall löst und „die Welt rettet“, sondern stets Teamarbeit. Beim ersten Band hatte ich noch bemängelt, dass ich Calista nicht gut fassen könne und sie keine psychischen Nachwirkungen des Überfalls zu verspüren scheine. Dies hat sich nun geändert. Calista Gates wirkt hier sehr glaubwürdig und zeigt auch die von mir erwarteten „Spätschäden“.

Neben der Ich-Perspektive der Protagonistin enthält die Erzählung auch immer wieder Kapitel aus der Sicht anderer Figuren. So hat der Leser immer wieder einen Wissensvorsprung gegenüber der Ermittlerin, was zum miträtseln animiert. Ich mag es sehr, wenn ich versuchen kann, den Fall vor der Polizei zu lösen. 

Die Handlung ist in mehrere Stränge aufgeteilt, neben dem in der Zusammenfassung erwähnten gefesselten Jungen geht es auch um eine Gruppe Studenten, die Eisbergklettern gehen, eine Mädchenclique und ein Schiff, welches vor Jahren gesunken ist. Erst nach und nach wird klar, ob und in welchem Zusammenhang die einzelnen Stränge stehen. Daneben nimmt nun auch der Überfall auf Calista grösseren Raum ein, was die Protagonistin für mich, wie bereits erwähnt, deutlich „echter“ erscheinen lässt als noch im Vorgänger. 

Während die Handlung in erster Zeit eher ruhig abläuft (Ermittlungen bestehen ja meist aus langwierigen Befragungen und Aktenwälzen), ist das letzte Drittel sehr actiongeladen und die Ereignisse überschlagen sich. Nachdem ich zunächst in Abschnitten von rund 50 Seiten gelesen habe, habe ich die letzten rund 140 Seiten in einem Rutsch verschlungen, da ich „Kalte Klippen nicht mehr weglegen konnte. Langeweile kam aber auch zu Beginn der Geschichte nie auf, die Spannung ist durchgehend hoch und ich wollte jederzeit wissen, was hinter den Geschehnissen in St. Anthony steckt. 

Themen wie Gewalt gegen Kinder und Jugendliche sowie Mobbing können für sensible Leser sehr belastend wirken, weshalb dieser Krimi vielleicht weniger für sie geeignet ist. Wirklich eklige Szenen gibt es allerdings keine. Ich empfehle „Kalte Klippen“ gerne an alle Krimifans, die auch mal weniger verbrauchte Szenarien mögen, weiter. Es ist zwar der zweite Band der Reihe, kann aber auch gut ohne Vorkenntisse gelesen werden. Da aber auch schon der erste Band „Eisiger Kerker“ sehr spannend war, empfehle ich natürlich, am besten gleich beide zu lesen. 


Mein Fazit

Sehr spannender Krimi mit einer im Vergleich zum ersten Band deutlich weiterentwickelten Protagonistin.

Cover des Buches Rote Tränen (ISBN: 9783751934961)

Bewertung zu "Rote Tränen" von Mike Landin

Rote Tränen
Aglayavor 3 Jahren
Spannender Thriller mit unerwarteten Wendungen

Die Umstände, unter denen der Teenager Jacob aus seinem alten Leben gerissen wird, werfen Fragen auf. Ebenso die Ereignisse, die sich an seinem neuen Wohnort überstürzen. Was hat seine Familie mit den teilweise jahrzentealten Entführungsfällen zu tun?

Die Geschichte wird aus der Ich-Perspektive des Protagonisten Jacob erzählt. Gerade mal 18 und kurz vor dem Abitur ist er verständlicherweise nicht gerade begeistert, in eine komlett andere Ecke Deutschlands zu ziehen, in der er ausser wenigen Verwandten niemanden kennt. Noch dazu aufs Land, wo sich Fuchs und Hase gute Nacht sagen. Erstaunlich gut mit dem Umzug scheint hingegen seine kleine Schwester Lena zurechtzukommen. Die hockt einfach mutterseelenalleine (ausser ihrer Familie natürlich) auf dem alten Hof mitten im Nirgendwo und scheint nichts zu vermissen. Ich hätte da mit 13 sicher anders reagiert...

Auf dem Cover wird "Rote Tränen" als Roman bezeichnet. Das ist natürlich nicht falsch, schliesslich handelt es sich hier nicht um ein Sachbuch, aber auch mit der Bezeichnung "Thriller" hätte der Autor Mike Landin nicht zu viel versprochen. Der Protagonist Jacob läuft nicht nur gemütlich durch die Handlung, sondern forscht intensiv in der Vergangenheit und gerät dabei nicht nur einmal in eine brenzlige Situation. Neben dem zu lösenden Fall der verschwundenen Mädchen hat auch eine Liebesgeschichte Platz, die aber nie zu aufdringlich wird. 

Nach relativ kurzer Zeit hatte ich beim Lesen das Gefühl, der Autor habe einen grossen Fehler begangen und die Auflösung bereits offenbart, womit der Rest des Buches ziemlich langweilig geworden wäre.  Doch ich kann hier Entwarnung geben, Mike Landin schafft es geschickt, falsche Fährten zu legen und seine Leser an der Nase herumzuführen.

"Rote Tränen" bringt zwar nichts Aussergewöhnliches, noch nie Dagewesenes, aber das hatte ich auch nicht erwartet. Was ich erhofft habe, war spannende, kurzweilige Unterhaltung, und das vermag das Buch absolut zu liefern. Wer also einen unterhaltsamen Thriller sucht, in dem der Protagonist mal nicht  Supercop, Privatdetektiv oder Rechtsmediziner ist, sondern ein ganz normaler Mensch wie Du und ich, dem kann ich "Rote Tränen" mit gutem Gewissen empfehlen. Eklige Szenen gibt es keine, allerdings gibt es einige Ereignisse, die durchaus aufs Gemüt schlagen, daher sollten sich sehr Sensible lieber eine andere Lektüre suchen.

 

Mein Fazit

Spannender Thriller mit unerwarteten Wendungen.

Cover des Buches KRYONIUM (ISBN: 9783865994448)

Bewertung zu "KRYONIUM" von Matthias A. K. Zimmermann

KRYONIUM
Aglayavor 4 Jahren
Ich konnte mich wohl zu wenig auf das Buch einlassen

"Kryonium" besteht aus drei Teilen. Der erste spielt in einer Winter-Märchenwelt, der zweite in einer unheimlichen psychiatrischen Klinik und der dritte… lasst euch überraschen. Erzählt wird die Geschichte in der Ich-Perspektive des Protagonisten, über den der Leser erst im dritten Teil etwas mehr erfährt. In den ersten beiden Abschnitten ist der Leser diesbezüglich komplett auf seine eigene Vorstellung angewiesen (ich habe mir schon mal jemand komplett anderes vorgestellt, als schlussendlich korrekt gewesen wäre). Die drei Teile haben jeweils eine sehr unterschiedliche Stimmung, die sie beim Lesen rüberbringen, sodass es mir fast erschien, als würde ich drei komplett unterschiedliche Bücher lesen.


Wirklich begeistern konnte mich leider keiner der drei Teile. Beim ersten Abschnitt wartete ich vergeblich auf den im Klappentext angekündigten Aspekt des Computerspiels, der Abschnitt in der Psychiatrie erschien mir vor allem unglaubwürdig und mit dem dritten Abschnitt wusste ich gar nicht mehr, wo ich stehe. Der einzige für mich fassbare rote Faden der Handlung war der ständige Gedanke an Flucht. Auch der Protagonist blieb für mich ein Wesen ohne Eigenschaften, wohl weil erst gegen Schluss etwas über ihn erzählt wird.


Ich möchte hier darauf hinweisen, dass ich mit meiner Meinung anscheinend ziemlich alleine dastehe. So wie ich gesehen habe, sind die meisten Leser dieses Buchs absolut begeistert. Daher gehe ich davon aus, dass meine nicht-so-Begeisterung an mir liegt, und nicht an "Kryonium". Es ist wohl ein Buch, auf das man sich mehr einlassen muss, als ich es konnte. Wer sich durch den Klappentext angesprochen fühlt und auf der Suche nach einem Buch ist, dass er nicht nur so locker durchliest, sondern sich tiefer damit beschäftigen will, sollte sich also besser nicht durch meine Rezension abschrecken lassen, sondern dem Buch eine Chance geben.



 Mein Fazit



Ich konnte mich zuwenig auf das Buch einlassen


Cover des Buches Eisiger Kerker: Kanada-Krimi (ISBN: 9781999230227)

Bewertung zu "Eisiger Kerker: Kanada-Krimi" von Bernadette Calonego

Eisiger Kerker: Kanada-Krimi
Aglayavor 4 Jahren
Spannender Kriminalfall in ungewohnter Umgebung

Lange Monate nach einem Überfall auf sie kann Calista Gates endlich wieder ihren Dienst bei der Royal Canadian Mounted Police antreten und wird prompt quer über den Kontinent versetzt. Anstelle von ihrem üblichen Dienst in Vancouver soll sie in Labrador an der Ostküste einen drei Jahre alten Mordfall lösen.


Die Geschichte wird in der Ich-Perspektive der Protagonistin Calista Gates erzählt, einige Kapitel auch in der dritten Person aus der Sicht anderer Beteiligter. Calista ist Polizistin und gehört zur RCMP, den "Mounties" (erinnert sich noch jemand an die TV-Serie "Ein Mountie in Chicago"?). Sie kommt aus Vancouver, aber nachdem sie brutal und beinahe tödlich zusammengeschlagen wurde und erst nach 18 Monaten Rehabilitation wieder ihren Dienst antreten kann, wird sie in die komplett andere Ecke Kanadas versetzt, nach Labrador. Wirklich fassen konnte ich Callista nicht. Sie hat den Überfall auf sie immer noch nicht ganz verarbeitet, scheint aber lediglich physische Langzeitfolgen wie plötzlich auftretende Schmerzen zu haben. Psychisch scheint alles keine Spuren hinterlassen zu haben, obschon der oder die Täter nie gefunden wurden. Aber es muss ja auch nicht jeder Krimi oder Thriller ein psychisches Wrack als Protagonisten haben, jemand geistig Gesundes ist ja mittlerweile eine angenehme Abwechslung.


Als Handlungsort hat sich die Autorin Bernadette Calonego eine Gegend ausgesucht, die ich nur vom Namen her und auch nur wegen der (vielleicht) von dort stammenden Hunde kenne: Labrador. Die Autorin hingegen hat die Gegend schon mehrere Male bereist und schildert hier ihre Eindrücke sehr anschaulich. Der eigentliche Handlungsort Port Brendan ist fiktiv, die in der Nähe gelegene nächstgrössere Stadt (was hier rund 8000 Einwohner bedeutet) Happy Valley-Goose Bay hingegen existiert wirklich, auch wenn der Name absolut erfunden klingt (fröhliche Tal-Gans Bucht?!).


Die Krimihandlung hat mich wirklich begeistert. Bernadette Calonego schafft es wunderbar, die Spannung durchgehend hoch zu halten, ohne ihre Leser in zu hohe Puls- und Blutdruckwerte zu treiben. Eklige Stellen gibt es keine, sodass auch etwas sensiblere Gemüter mit diesem Buch zurecht kommen sollten, aber es ist und bleibt ein Krimi mit mehreren Toten. Die Ermittler wissen zu (fast) jedem Zeitpunkt gleichviel wie der Leser, der damit eingeladen wird, mitzurätseln und den Fall vielleicht noch vor der Polizei zu lösen. Ganz toll fand ich das letzte Kapitel, welches doch grosse Teile der Geschichte plötzlich in einem anderen Licht scheinen lässt.


Das Ende des Buches ist, obschon der Kriminalfall gelöst ist, mehr oder weniger offen gehalten, was mich auf eine Fortsetzung hoffen lässt. Ich habe zwar überhaupt keine Bindung zu Kanada im allgemeinen oder Labrador im Speziellen, und der subarktische Spätwinter wollte auch nicht so recht zu den hier herrschenden schon beinahe sommerlichen Temperaturen passen, aber "Eisiger Kerker" hat mich so in seinen Bann gezogen, dass ich gerne weitere Fälle mit Calista erleben möchte. Wer gerne Krimis in nicht so alltäglichen Umgebungen liest, dem lege ich diesen hier wärmstens ans Herz.



Mein Fazit


Spannender Kriminalfall in ungewohnter Umgebung

Cover des Buches Café Sehnsucht: Lenis Geheimnis (ISBN: 9783752877656)

Bewertung zu "Café Sehnsucht: Lenis Geheimnis" von Ella Wünsche

Café Sehnsucht: Lenis Geheimnis
Aglayavor 4 Jahren
Nett, aber ziemlich vorhersehbar

Als Hannah in ihrem Stammcafé auf eine alte Nähmaschinestösst, weiss sie noch nicht, dass diese Maschine ihr Leben verändern wird – und nicht nur ihres…


Die Geschichte besteht aus zwei Handlungssträngen. Einerseits begleiten wir Hannah, die ihren Platz in der Welt erst noch finden muss, andererseits folgen wir Leni, die ihren Lebensunterhalt in den 1930ern als Hausmädchen bei einer wohlhabenden (jüdischen) Familie verdient. Leider fand ich beide Handlungsstränge ziemlich vorhersehbar, weshalb sich keine wirkliche Spannung einstellen wollte.


Unterhalten wurde ich allerdings nicht schlecht, die Handlung plätschert munter vor sich hin und der Schreibstil liest sich flüssig. Wer keine grosse Spannung braucht und auf Überraschungen verzichten kann, soll sich diesen Liebesroman ruhig mal ansehen. Wer allerdings von seiner Lektüre mitgerissen werden möchte, wird hier wohl nicht fündig.


Mein Fazit

Nett, aber ziemlich vorhersehbar.

Cover des Buches Magisch Verschneit (ISBN: B07MD4GVC1)

Bewertung zu "Magisch Verschneit" von Ina Linger

Magisch Verschneit
Aglayavor 4 Jahren
Die Protagonistin verdarb mir den Spass

Kurz vor Weihnachten. Trish soll die Feiertage wie jedes Jahr mit ihrer Familie bei der Grossmutter auf dem Land verbringen, doch irgendwie hauen alle ab, sodass Trish und die Grossmutter alleine zurückbleiben. Doch irgendetwas scheint faul zu sein. Wieso ist im Dorf wirklich überhaupt niemand in Weihnachtsstimmung und was hat es mit dem Yeti-Monster auf sich, das Trish zu verfolgen scheint?


Die Geschichte wird aus der Perspektive von Patricia erzählt, die ihren Namen nicht ausstehen kann und lieber Trish genannt wird. Leider hatte ich meine liebe Mühe mit Trish (vielleicht liegt's daran, dass ich langsam alt werde…). Sie hat vor einigen Monaten die Schule abgeschlossen und hat keine Ahnung, was sie nun machen will. Das wäre ja eigentlich nichts Schlimmes, nicht jeder weiss schon als Kind, was er später beruflich machen will. Aber anstatt sich ihren Weg zu suchen (oder wenigstens mal ein bisschen zu jobben, damit sie ihren Eltern nicht so auf der Tasche liegt), hängt Trish den ganzen Tag nur rum und geniesst das Faulenzerleben. Und dazu beklagt sie sich wortstark und mehrmals täglich, wenn ihre Eltern finden, sie solle sich an der Uni einschreiben oder einen Job suchen. Viele Teenager werden das wohl nachvollziehbar finden, aber ich bin mittlerweile wohl mehr als doppelt so alt wie Trish und finde es einfach nur unverschämt…


Auch mit den sonstigen Figuren wurde ich nicht wirklich warm. Viele davon erschienen mir furchtbar zickig (auch wenn das, wie sich im Verlauf der Geschichte zeigt, einen Grund hat), andere einfach nur anstrengend überfreundlich, überfröhlich und überplappernd (ich denk an dich, Manja).


Die Handlung ist unterhaltsam gestaltet, wenn auch etwas vorhersehbar. Ich fand sie ganz nett, aus den Socken gehauen hat sie mich allerdings nicht. Insgesamt hätte ich "Magisch verschneit" wohl durchaus gemocht, wenn ich Trish nicht so unausstehlich gefunden hätte.


Mein Fazit

Die Protagonistin verdarb mir den Spass

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