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Aleshanee

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Cover des Buches Die unerhörte Reise der Familie Lawson (ISBN: 9783453321458)

Bewertung zu "Die unerhörte Reise der Familie Lawson" von TJ Klune

Die unerhörte Reise der Familie Lawson
Aleshaneevor einem Tag
Kurzmeinung: Mensch oder Maschine - das Thema der Entwicklung zur KI in einem ganz eigenen Gewand
Das Thema KI in einem völlig neuen Ansatz

Das Thema KI ist ja momentan stark auf dem Vormarsch - und T. J. Klune hat hier sein ganz eigenes Konzept daraus gemacht. Die Evolution der Maschinen, die sich zu etwas weiterentwickeln, das (zumindest meine) Vorstellungskraft sprengt.

Ich weiß auch gerade gar nicht genau, wo ich anfangen soll, weil ich bei dieser Geschichte so vieles zum Nachdenken hatte und die Idee so genial verrückt war, dass ich trotz dem kleinen Gedankenchaos in meinem Kopf immer weitergelesen habe, weil ich nicht davon losgekommen bin!

Wir beginnen in dieser wunderschönen Lichtung, die man auf dem Cover bewundern kann. Giovanni Lawson ist ein Roboter, der sich hier fernab eine Zuflucht aufgebaut hat. Nach einem kurzen Einblick zu seiner Ankunft springen wir auch direkt 21 Jahre weiter, wo er sich dort ein richtiges Zuhause geschaffen hat. Mit seinem menschlichen Ziehsohn Victor, einem Pflegeroboter und einem kleinen Staubsauger-Roboter.
Diese kleine Gemeinschaft hat sofort mein Herz gerührt. Allerdings musste ich mich auch an die Vorstellung gewöhnen, das Giovanni als Androide Gefühle hat - das passt einfach so gar nicht in mein Denken, was die eingangs erwähnte Entwicklung einer KI zum Ursprung hat. Wir alle wissen inzwischen, dass Computer lernfähig sind, wie auch immer das funktioniert, aber Entscheidungen aus Gefühlen heraus sind für mich einfach nicht möglich. Sie sind programmiert und handelt danach, was hier auch der Grundstock der Handlung ist. Mehr dazu kann ich allerdings kaum schreiben, da ich sonst zu sehr spoilern würde.

Victor wird als asexuell beschrieben. Etwas, das noch kaum in der Buchwelt vorkommt, und hier auch echt schwer einzuschätzen ist. Wie entwickelt sich ein Mensch, der noch nie mit Menschen in Kontakt bekommen ist? Keine menschliche Wärme gespürt hat, keinen anderen Kindern, Frauen oder Männern begegnet ist, um überhaupt eine Art von Beziehung aufzubauen?
Andererseits hat er in Giovanni einen äußerst liebevollen Ziehvater, der in seiner Erziehung wirklich mitfühlend und bestärkend einen tollen Job gemacht hat.

Dazu kommt die tiefe Freundschaft zu den anderen beiden Robotern, die ziemlich abstrus ist. Der Pflegeroboter GROB, die ich mir immer als weibliche Krankenschwester vorgestellt habe, macht ihrem Namen nämlich alle Ehre. Alles was sie sagt und tut hat etwas "grobes" und anfangs fand ich ihre Kommentare auch oft unpassend - aber mit der Zeit muss man sie einfach mögen, denn hinter ihrer rauen Schale steckt ein weicher Kern. Auch wenn sie ihn mit größter Anstrengung zu verbergen sucht.
Ihre neutrale Art, alles beim Namen zu nennen, bringt Victor oftmals in größte Verlegenheit, aber sie kann ja nicht anders und bringt damit eine Menge Humor mit ins Spiel.
Rambo, der kleine Staubsauger, ist ein wahres Highlight :D Ängstlich, neugierig, naiv und pausenlos vor sich hinplappernd ist er einfach zu knuffig! Die Bilder die ich bei seinen Auftritten vor Augen hatte waren zu köstlich! Zum Beispiel wenn er plötzlich loszischt, weil er irgendwas entdeckt hat und einen wirbelnden Schweif Blätter hinter sich her zieht xD

Ich war auch ständig am Rätseln, was Giovanni in diese Einsamkeit verschlagen hat. Vor was er geflohen ist und wie die Welt außerhalb ihres kleines Radius wohl aussieht. Das alles erfährt man dann auch, wenn die Reise schließlich losgeht.

Ebenfalls Thema sind unverzeihliche Taten und das Verzeihen. Ich denke, jeder macht in seinem Leben gewisse Dinge oder trifft Entscheidungen, die ihm später leidtun. Allerdings ist es doch etwas anderes, ob das ein Mensch macht oder eine Maschine. Wie schon gesagt - Maschinen sind programmiert etwas zu tun und machen das, was ihnen gesagt wird. Sie haben kein Gewissen. Zumindest jetzt noch nicht.
Was auch die Frage aufwirft: hat wirklich JEDER eine 2. Chance verdient?

Das Gesellschaftsbild, dass sich hier herauskristallisiert, erinnert an manchen Stellen dennoch an die Gesellschaft. An Regeln, Normen, an Marionetten (wie man im englischen Titel sehen kann), die an Fäden von denen, die das Sagen haben, das tun was gewünscht wird.

Am Ende gibt es ein wirklich spannendes Finale, das zu Herzen geht und mit dennoch etwas schwer gefallen ist, weil Mensch und Maschine für mich noch immer kein Bild ergeben, das zusammenpasst, wenn es um zwischen"menschliche" Beziehungen geht. Natürlich kennt man das zur Genüge aus vielen Science Fiction Büchern und Filmen, aber es fällt mir dennoch schwer, mir das vorzustellen.
Insgesamt aber auf jeden Fall wieder eine sehr geniale Geschichte mit viel Tiefgang und zwei großen Helden als Nebenfiguren!

Cover des Buches Erdsee (ISBN: 9783596704064)

Bewertung zu "Erdsee" von Ursula K. Le Guin

Erdsee
Aleshaneevor 4 Tagen
Kurzmeinung: Erstklassige Fantasy im ruhigen Stil mit vielen gesellschaftlichen und zwischenmenschlichen Feinheiten
Cover des Buches Rachefrühling (ISBN: 9783442491087)

Bewertung zu "Rachefrühling" von Andreas Gruber

Rachefrühling
Aleshaneevor 7 Tagen
Kurzmeinung: Sehr spannend aufgebaut mit vielen Wendungen, die neue Rätsel aufgeben. Ein bisschen konstruiert am Ende, dafür ein schöner Abschluss :)
Cover des Buches Erdsee (ISBN: 9783596704057)

Bewertung zu "Erdsee" von Ursula K. Le Guin

Erdsee
Aleshaneevor 10 Tagen
Kurzmeinung: Drei mit großer Intensität erzählte Geschichten aus dem Inselreich von Erdsee
Großartig erzählte, eher ruhige Fantasy

Seit langer Zeit schon wollte ich die Bücher über die geheimnisvolle Inselwelt Erdsee lesen und ich freu mich, dass ich die erste Trilogie endlich für mich entdeckt habe.
In den 1970 Jahren wurde die erste Geschichte geschrieben von einer Frau, die sich zur damaligen Zeit vor allem im Science Fiction Bereich einen Namen gemacht hat und die lange Riege der schreibenden Männer durchbrochen hat.
Die Themen in diesen Büchern sind wichtig, berührend und mit viel Feingefühl umgesetzt - ohne aufdringlich zu wirken und oft nur zwischen den Zeilen spürbar. Ein großartiger Stil, der die vielen Inseln dieser Welt zum Leben erweckt und uns eine Reise ermöglicht, die uns mit den Protagonisten durch innere und äußere Kämpfe führt, aber auch die Gesellschaft der damaligen (und heutigen) Zeit widerspiegelt.

Ein Magier von Erdsee
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Duri wächst in einem etwas lieblosen Zuhause aus unter der harten Hand seines Vaters, dem Dorfschmied. Als seine Tante allerdings merkt, dass er magisch begabt ist, verrät sie ihm allerhand Zaubersprüche, die allerdings auf kleine Alltäglichkeiten beschränkt sind und viele Zauberkundige beherrschen.
Duri wird sehr stolz auf sein Können und durch eine raffinierte Rettung wird ein Magier auf ihn aufmerksam, der ihm seinen "wahren Namen" gibt.

Das mit den Namen und der Magie dahinter fand ich sehr spannend! Hab ich zwar schon öfter gelesen, aber eben in neueren Büchern. Damals war das sicher noch komplett frisch und unverbraucht und die Macht, die jemand bekommt, wenn er den "wahren" (und geheimen) Namen kennt, hatte eine reizvolle und wichtige Komponente im Verlauf der Geschichte.

Duri, mit dem neuen Namen Ged, soll ein großer Magier werden, schießt aber bald über sein Ziel hinaus. Sein Stolz und seine Überheblichkeit, die ihn anfangs auch eher unsympathisch wirken lassen, beschwören ein Unheil herauf, dem er nicht mehr entfliehen kann.
Die Entwicklung von dem selbstgefälligen Jungen zu einem in sich gekehrten und geläuterten jungen Mann war großartig zu verfolgen und hat mich über weite Wege schon einige Inseln dieser Welt kennenlernen lassen.
Auch die Freundschaft mit Vetsch, einem anderen Zauberkundigen, war ein wichtiger Grundstein in Geds Leben und ohne ihn und seinen alten Mentor hätte er wohl nicht geschafft, was ihm letztendlich gelungen ist.

Übrigens gibt es auch ein tolles Nachwort der Autorin, dass ich mit Neugier gelesen habe. Ihre Sicht auf die damalige Zeit, als das Buch entstand (1967), in der z. B. der Protagonist Ged eine dunkle Hautfarbe hat, was aber nicht auf dem Cover gezeigt und größtenteils nicht mal wahrgenommen wurde - wie auch ihre Weigerung, für Fantasy als Kernthema immer Kriege und Schlachten herhalten zu lassen. Vor allem auch da diese Geschichte ja eher für ein jüngeres Publikum (Jugendliche) gedacht war. Die Suche nach sich selbst, das Erkennen und Annehmen, wer man ist, mit allen Stärken und Schwächen, kann ebenfalls ein schwieriges "Kampf" sein - mit einem umso schöneren Ziel.


Die Gräber von Atuan
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In dieser Geschichte befinden wir uns auf einer eher öden Insel im Reich Kargan. Hier haben die uralten, dunklen Götter der Namenlosen noch ein großes Gewicht und so geschieht es, dass die Priesterin der Gräber von Atuan schon über Jahrhunderte über die Tempelstätte herrscht. Ihre Wiedergeburt wird in jungen Mädchen gesucht, die zum Todeszeitpunkt der alten Priesterin geboren wurden und so gerät schließlich Tenar im Alter von 5 Jahren in die Obhut dieser Gemeinschaft.
Nach einem Jahr wird sie in einer Zeremonie "verzehrt" und zu Arha, so dass ihr altes Leben verschwindet und sie in der Rolle als wiedergeborene Priesterin den Willen der Namenlosen ausübt.

Hier haben wir also ein Mädchen als Protagonistin, das wir beim Aufwachsen begleiten. Einem Leben, das geprägt ist von Pflicht, strengen Regeln und Routine. Doch Arha hat auch eine große Macht, das einzige, an dem sie sich festzuklammern versteht in dem lieblosen Kreis der Gläubigen - und ihr auch erliegt. In ihrer Einsamkeit und dieser immensen Bürde leidet sie sehr unter dem Druck, der auf ihr lastet, außen zu stehen und nirgends wirklich dazu zu gehören. Dazu kommt, dass sie keine Schwäche zeigen möchte und trotzdem tief im Inneren danach lechzt, Anerkennung und Lob zu bekommen.

Als dann eines Tages etwas völlig unerwartetes passiert, gerät alles ins Wanken, woran sie bisher geglaubt hat und sie muss eine Entscheidung treffen, die ihre Zukunft in zwei Wege teilt.

Während im ersten Band der Kampf gegen die innere Dunkelheit das Hauptthema ist, wirkt hier das namenlose Grauen im Außen, die undurchdringliche Düsternis und Hoffnungslosigkeit: grausam und tödlich. Doch auch das gehört zum Leben, denn ohne die Dunkelheit findet man auch kein Licht. Die Autorin hat das hier so genial beschrieben und mit viel Liebe zum Detail geschrieben, so dass man regelrecht eingesogen wird in diese kleine Welt, in der Arha zu bestehen versucht.

Auch hier gibt es ein Nachwort, in der die Autorin darauf eingeht, wie die Idee hierzu entstanden ist und wie diese weibliche Hauptrolle in einer Zeit, in der es im Fantasygenre wenige weibliche Heldinnen gab, erwachsen ist. Lohnt sich auf jeden Fall zu lesen!

Freiheit ist eine schwere Last und eine seltsame Bürde für die Seele, die sie auf sich nimmt. Sie ist nicht leicht. Sie ist kein Geschenk, das man bekommt, sondern eine Entscheidung, die man trifft, und die Entscheidung kann hart sein.
Zitat Seite 319

Das fernste Ufer
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Arren, ein Königssohn aus Enlad, kommt auf die Insel Rokh mit einer wichtigen Botschaft: Die Zauberer verlieren ihre Magie, ihre Worte, die wahren Namen. Doch nicht nur dort schleicht sich diese Verlorenheit ein, denn von überall her dringen ähnliche Nachrichten durch, die die Meister Magier nicht so recht einzuschätzen wissen.

Der Erzmagier jedoch nimmt Arren mit auf eine Reise, um diesen Entwicklungen auf den Grund zu gehen.

Mit Arren haben wir einen stolzen und tapferen jungen Mann, der gerne im Dienste des Erzmagiers steht und von Beginn an eine tiefe Verbundenheit mit ihm verspürt. Umso schlimmer für ihn, als er auf dieser Reise in die entlegensten Gegenden des Inselreiches kommt und leise Zweifel auftauchen - an der Macht des Magiers und am Sinn der Reise, dessen Ziel ihnen lange unbekannt ist.

Hier lernen wir etwas mehr von Erdsee kennen. Verschiedene Völker mit ihren ganz eigenen Lebensstilen und Bräuchen - und alle von ihnen scheinen von dieser neuen "Seuche" befallen zu sein, die sie etwas suchen lässt, dass jedoch nie erreichbar zu sein scheint.
Diese Inseln und die Lebensweisen kennen zu lernen war spannend und beinhaltet viele originelle Ideen. Wobei auch hier wieder die beiden Protagonisten im Vordergrund stehen, die auf ihrer Reise zu verstehen versuchen, was mit ihrer Welt passiert.

Auch die Drachen haben einen Auftritt, die in ihrer Bedeutung als uralte, ewige Wesen imposant wirken und man sie fast schon vor sich sieht, wie sie sich elegant und kraftvoll durch die Lüfte schwingen. Obwohl man sie etwas besser kennenlernt bleiben sie einem doch fern, was ihre mystische Größe noch unterstreicht.

Die Themen sind allgegenwärtig: das Gute und das Böse, das Licht und die Dunkelheit, das Leben und der Tod -> und das Streben nach Unsterblichkeit. Im Nachwort spürt man, wie die Autorin viele aktuelle Themen der Gesellschaft mit hineingewoben hat und wie sehr sie sich mit ihrer Geschichte auseinander gesetzt hat. Wie viele andere hat sie sich nicht von Anfang an festgesetzt wohin ihr Weg führen wird, sondern hat sich von den Charakteren leiten lassen, mit denen sie zusammen die vielen Abenteuer durchlebt hat.

Ich hab mir auch viele tolle Zitate notiert, von denen ich euch drei gerne zeigen möchte:

"... aber wenn wir nach Macht über das Leben streben - nach grenzenlosem Reichtum, uneingeschränkter Sicherheit oder Unsterblichkeit - dann entwickelt sich Verlangen zur Gier. Und wenn Wissen sich in den Dienst dieser Gier begibt, kommt das Böse. Dann kippt das Gleichgewicht der Welt, und Zerfall drückt die Waage nach unten."
Zitat Seite 371

"... ich weiß, dass es nur eine Macht gibt, die echt ist und die es sich zu haben lohnt. Und das ist die Macht, nicht zu nehmen, sondern hinzunehmen."
Zitat Seite 468

"Um das Licht einer Kerze zu sehen, muss man sie in die Dunkelheit tragen."
Zitat Seite 47

Viele großartige, berührende Botschaften. Gerade die letzte hat mich nicht losgelassen und zum Nachdenken gebracht. Denn ein Licht in hellen Räumen mag zwar strahlen, bewirkt aber nicht viel. Wenn es sich aber ins Dunkel wagt, kann es manches erhellen und Hoffnung schenken, das in der Düsternis gefangen war.

Als Bonus gibts am Ende noch zwei tolle Kurzgeschichten und interessante Einblicke auf die Völker, Sprachen und Entwicklungen in Erdsee, sowie der Drachen und der Magie.


Mein Fazit
☼☼☼☼☼☼

Man merkt hier einen anderen Stil, als den man heutzutage in dem Genre gewohnt ist - und ich bin davon sehr begeistert! Auch wenn man die Welt kennenlernt lenkt sie den Fokus auf die jungen Protagonisten, die anfangs in ihren bisherigen Erfahrungen feststecken und erst durch neue Wege und Begegnungen lernen, ihre Sicht über den Tellerrand zu heben. Dazu kommen aber auch große Themen, die jeden Menschen mal mehr, mal weniger bewegen, Themen zur Gesellschaft und dem Leben an sich - alles eingebettet in eine großartige magische Welt von Erdsee und einer Spannung, die ohne Action oder blutrünstige Kriege auskommt.

Cover des Buches Die Geheimnisse des Nicholas Flamel - Der unsterbliche Alchemyst (ISBN: 9783570400005)

Bewertung zu "Die Geheimnisse des Nicholas Flamel - Der unsterbliche Alchemyst" von Michael Scott

Die Geheimnisse des Nicholas Flamel - Der unsterbliche Alchemyst
Aleshaneevor 10 Tagen
Kurzmeinung: Sehr spannender Auftakt mit hohem Tempo und vielen tollen Ideen!
Cover des Buches Mr. Parnassus' Heim für magisch Begabte (ISBN: 9783837156300)

Bewertung zu "Mr. Parnassus' Heim für magisch Begabte" von TJ Klune

Mr. Parnassus' Heim für magisch Begabte
Aleshaneevor 11 Tagen
Kurzmeinung: Auch im Hörbuchformat wunderschön! Vor allem auch durch den tollen Sprecher, der den Charakteren die passenden Stimmen verleiht
Cover des Buches Die Mörder-Maschen (ISBN: 9783104021997)

Bewertung zu "Die Mörder-Maschen" von Agatha Christie

Die Mörder-Maschen
Aleshaneevor 13 Tagen
Kurzmeinung: Tolle Krimi Kurzgeschichten mit Miss Marple und anderen
Cover des Buches Der Schattenfürst (ISBN: 9783499246258)

Bewertung zu "Der Schattenfürst" von Bernard Cornwell

Der Schattenfürst
Aleshaneevor 13 Tagen
Kurzmeinung: Eine ganz tolle und abwechslungsreiche Fortsetzung über die Mythen um Artus und Merlin
Hat mir sogar noch einen Tick besser gefallen als Band 1

Nach dem großen Kampf von Lugg Vale geht es nahtlos weiter. Sehr schön fand ich, dass am Anfang die Handlung von Band 1 zusammengefasst wurde, damit man gut wieder reinkommt! Wird ja leider selten in Reihenbänden gemacht.
In das Personenregister würde ich aber nicht reinschauen, das enthält zu viele Spoiler ;)

Der mittlerweile gealterte Mönch Derfel erzählt wieder aus seiner Sicht die damaligen Ereignisse, die sich um den Frieden drehen, den Arthur mit allen Mitteln erkämpfen will - sowie die Suche nach den 13 Kleinodien der Götter, die in den letzten Jahrhunderten verloren gingen.
Das fand ich übrigens sehr interessant, denn über diese Kleinodien hatte ich bisher noch gar nichts gehört oder gelesen. Sie waren ein Schutz der Götter, die in Streit mit anderen Göttern geraten sind und mit diesen mächtigen Artefakten "ihre" Schützlinge in Britannien beschützen wollten. Das Zusammentragen dieser verschollenen Gegenstände setzt Merlin mit unendlich großer Macht gleich und die Rückkehr der wahren Magie.

Der Schreibstil bleibt gleich auf eine nüchterne, aber doch sehr bildhafte Art, die die Geschehnisse sehr anschaulich beschreiben. Es gibt wieder viele Kämpfe und Schlachten, aber auch Verhandlungen über den Frieden, die ruhig, aber doch fesselnd beschrieben sind. Der erste Band hatte mich ja schon beeindruckt, aber der zweite hat mich noch mehr überzeugt! Es gab so viel Abwechslung und Entwicklungen der Figuren, die man immer besser kennenlernt, dass ich von der ersten bis zur letzten Seite mitgefiebert habe!

Arthur bleibt seinem Weg treu und möchte ein vereintes Britannien ohne die Sachsen, muss aber mit schweren Schicksalsschlägen kämpfen.
Merlin möchte die Macht der alten Götter mithilfe der Kleinodien zurück und die Christen vertreiben, die sich immer mehr ausbreiten.
Derfel schätzt beide sehr und versucht, ihnen gerecht zu werden. Für ihn freut es mich besonders, dass er seine Liebe gefunden hat - auf höchst überraschende Weise.

"Vielleicht beten sie eine Forelle an. Was weiß ich? Bis jetzt verehren sie bereits einen heiligen Geist, eine Jungfrau und einen Zimmermann. Warum also nicht auch einen Fisch?"
Zitat Seite 420

Die krassen Gegensätze der Heiden und Christen mit all ihren Ritualen ihres unterschiedlichen Glaubens werden sehr interessant aufgezeigt. Blutige Zeremonien, täuschende Flüche, Angst schürende Bräuche und fanatische Gläubige zeigen, wie tief verwurzelt die Hoffnung auf etwas Übernatürliches ist. Etwas, das größer ist als wir selbst und das Schicksal auf Erden lenken kann und ein besseres Leben verspricht. Dieser Zwang, andere vom eigenen Glauben überzeugen zu müssen und dafür Kriege zu führen, zu töten und andere zu bezwingen schwingt hier sehr deutlich mit. Und zieht sich ja leider auch unentwegt durch die Jahrhunderte.

Die Dinge, die er sich wünscht, sind rührend simpel: Gesetze, Gerechtigkeit, Ordnung, Sauberkeit. Er wünscht sich aufrichtig, dass alle glücklich sind, und das ist schlechthin unmöglich.
Zitat Seite 330

Das steht auch Arthurs tiefstem Wunsch nach Frieden im Weg. Er ist ein sehr simpel gestrickter Mensch, voller Ideale und zutiefst mit einer allumfassenden Ordnung verwoben. Er möchte ein einfaches Leben ohne Kampf und Streit, ein glückliches Leben in dem alle Menschen zufrieden sind.
Ein Wunsch, den wir wohl alle haben und der leider so oft durch die äußeren Umstände vereitelt wird. Arthur muss das hier sehr schmerzhaft erfahren.

Es werden natürlich auch viele bekannte Begriffe und Ereignisse erwähnt. "Camelot" zum Beispiel, das Hof des mythischen britannischen Königs Artus bekannt ist, umfasst hier das gesamte Land. Scheint aber, wie im Nachwort des Autors erwähnt, gar nicht hierher zu passen, da dieser Begriff erst im 12. Jahrhundert aufkam.
Die Ritter der Tafelrunde hat sicher auch schon jeder mal gehört - aber auch dieser Mythos wird hier ganz neu interpretiert und als Trugschluss aufgedeckt.
Auch die Sage von Tristan und Isolde findet hier ihren Platz, wenn auch ebenfalls verändert, aber sie fügt sich perfekt ins Gesamtbild.

Überhaupt fand ich die ganzen Ereignisse erfrischend anders und mag diese Art der Erzählweise, als würde man tatsächlich einer alten Sage lauschen, die der alte Derfel in seinen letzten Tagen aufs Pergament bringt. Ich freu mich jetzt schon sehr auf den dritten und letzten Band!

Cover des Buches Das Rad der Zeit 7 (ISBN: 9783492707176)

Bewertung zu "Das Rad der Zeit 7" von Robert Jordan

Das Rad der Zeit 7
Aleshaneevor 15 Tagen
Kurzmeinung: Wieder eine großartige Fortsetzung! Die vielen komplexen Verwicklungen und Namen verwirren manchmal, dennoch wieder sehr gelungen!
Cover des Buches Im Zeichen der Vier (ISBN: 9783785522349)

Bewertung zu "Im Zeichen der Vier" von Arthur Conan Doyle

Im Zeichen der Vier
Aleshaneevor 16 Tagen
Kurzmeinung: Ich mochte es, aber die Aufklärung hat sich für mich etwas hingezogen und war für mich nicht so spannend
Ein interessanter Fall - nur die Aufklärung im Rückblick zog sich etwas

Der zweite Band um den berühmten Detektivs und Dr. Watson, die mittlerweile wohl schon einige Abenteuer zusammen erlebt haben. Grade herrscht allerdings Flaute, denn Holmes langweilt sich und greift, wie es seine Gewohnheit zu sein scheint, zu seinem Fläschchen Kokain, um, wie er selbst sagt, zumindest seinen Geist rege zu halten, wenn schon sonst nichts zu tun ist.
Dr. Watson ist das ein Dorn im Auge, aber er kann seinen Freund nicht dazu überreden, dieses gefährliche Laster sein zu lassen. Um ihn abzulenken hinterfragt er seine Methoden und wir erfahren, wie Holmes z. B. anhand von Tabakasche 140 Sorten an Zigarren und Zigaretten wiedererkennen kann, wie der Einfluss vom Handwerk Einfluss auf die Form der Hände nimmt - und wie er durch die Taschenuhr der Doktors Rückschlüsse zieht, die für sonst keinen erkennbar wären.
Diese Erklärungen finde ich ja immer besonders interessant und wären in heutiger Zeit nur noch bedingt möglich.

Welch Glück, dass an diesem Abend schließlich eine reizende Dame hereinschneit, die einen höchst merkwürdigen Fall vorträgt.
Mary Morstan möchte mehr über ihren verschollenen Vater erfahren, denn in einem anonymen Brief wird ihr Informationen angeboten und eine alte Schuld, die beglichen werden soll. Diese Spur führt allerdings zu einem kuriosen Mord, dessen Aufklärung Holmes Jagdreiz weckt.
Dieses Mal tritt die Polizei in Form des Detektivs Athelney Jones auf, der am Tatort direkt einige Verhaftungen vornimmt, um seine spärlichen Erkenntnisse zu überdecken und wird als ziemlicher Stümper dargestellt, der neben dem Meisterdetektiv nicht zurückstecken will.

Der Anfang hat viele typische Merkmale, die man kennt und die immer wieder auftauchen. Holmes Sucht nach Inspiration und seiner gefährlichen Melancholie, wenn sein rastloser Geist keine Aufgabe hat. Ein merkwürdiger Fall, ein Mord in einem verschlossenen Raum und viele scheinbar unbedeutende Details, die er mit seiner untrüglichen Gabe recht schnell zu einem Bild zusammensetzt.
Hier scheint ihm allerdings noch ein Puzzlestück zu fehlen, denn so ganz kann er die Hintergründe nicht erfassen. Eine Suche beginnt, in der zuerst der Hund Toby zum Einsatz kommt, ebenso die Bande der Baker Street Boys und die ihn schließlich selbst wieder in eine seiner Verkleidungen zwingt, um dem Täter aufzuspüren, was am Ende in einer spannenden Verfolgungsjagd endet.
Übrigens wird hier erwähnt, dass Sherlock durch Watsons Geschichten einen gewissen Bekanntheitsgrad erreicht hat, der ihm diese Verkleidungen aufzwingt, um nicht erkannt zu werden.

Die Erklärung des ganzen birgt wieder einen Rückblick, der etwas weit ausholt. Wie auch in "Eine Studie in Scharlachrot" ist mir diese Geschichte zu ausführlich und verliert mir einen gewissen Reiz. Ich glaube fast, dass ich hier die Kurzgeschichten lieber mag, weil die Aufklärung reduzierter ist und nicht so von der laufenden Handlung abgeschnitten.

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