Bewertung zu "Zwei wie Pech und Flitter" von David Pawn
Zwei wie Pech und Flitter von David Pawn, hatte mich wegen dem Thema in seinen Band gezogen. „Queere Märchenadaption mit einer ordentlichen Portion scharfzüngigen Witz!“ Schon bei queere Märchenadaption hatte mich die Geschichte. Dass schöne Cover und der wunderschöne Farbschnitt vom Wunderzeilen Shop haben sein Übriges getan. Ja, ich bin sehr oberflächlich. Dass es sich bei den Märchen in erster Linie um „Frau Holle“ und „König Drosselbart“ handelt, fand ich auch sehr schön, da es nicht die gängigsten Märchen, wie Disney sie verfilmt hat, sind.
Jetzt wo ich mit der Geschichte durch bin ist meine Meinung etwas durchwachsen. Am besten führe ich in Stichpunkten auf, was mir gefiel und was nicht.
Positiv:
♕ die Märchenadaption von Frau Holle und König Drosselbart. Aber auch, dass andere Märchen, wie Rumpelstilzchen und Der Rattenfänger von Hammeln eine Rolle gespielt haben.
♕ der Schreibstil, der sich sehr flüssig lesen lässt und auch mit Wörtern geschmückt sind, die für die Geschichte zeitgemäß sind
♕ das ich die Geschichte in gut 2 Wochen durch hatte. In der Regel bin ich mit einem Monat gut dabei
♕ das Abenteuer von Marie und Adelaide zu verfolgen
♕ die Beschreibung der Umgebung,
♕ scharfzüngig auf jeden Fall. Humor ist bekanntlich Geschmackssache. Ich musste nicht lachen, habe aber auch einen sehr dunklen Humor.
Negativ:
🃏 fehlende Gefühle. Gerade weil die Geschichte aus der Ich-Perspektive von Marie geschrieben ist, hätte ich mir oft mehr Gefühle gewünscht. Am Ende bekommen wir einen kleinen Inneren Monolog. Aber auch wenn sie an ihre Vergangenheit denkt, hätte ich mir mehr gewünscht.
🃏 das „Queer“ fühlt sich sehr gezwungen an. Die ganze Zeit hatte ich beim Lesen das Gefühl, dass ihre Beziehung erst, wie eine Zweckgemeinschaft ist, bei der man sich besser kennenlernt, was zu einer Freundschaft sich entwickelt und schließlich zu einer schwesterlichen Liebe. Wäre es relativ am Ende auch nur bei „Ich liebe dich“ und dem Küssen geblieben, hätte ich noch sagen können, dass sie sich halt „ausprobieren“ aber die Liebe eher wie zu einer Schwester ist. Dann aber zu lesen „Wir haben in der Nacht Sachen gemacht, über die man nicht redet“, war für mich zu überstürzt. Und das sagt jemand, die normalerweise gerade bei Girls Love alles hineininterpretiert und Charaktere shippt, die nicht unbedingt zusammen gehören.
🃏 trotz, dass es ein paar Mal erwähnt wird, dass es Magie in der Welt gibt, war die Welt für mich nicht „magisch“ genug. Es gab vielleicht 2 magische Gegenstände. (Bei dem Juwelier am Anfang und die Flöte) selbst Adelaides Fähigkeit würde ich eher in Hypnose einstufen als Magie.
🃏 ich weiß, dass haben schon viele hier erwähnt, dennoch möchte ich es auch sagen: schlechter Umgang mit Adelaides Missbrauch und Gewalt, die sie erfahren hat. Ich meine ihr Verhalten hat schon gepasst. Diese überdrehte Art hatte immer einen bitteren Beigeschmack. Ich hätte mir dennoch am Ende noch ein Nachwort oder so gewünscht, wo nochmal expliziert erwähnt wird, dass solche Taten schrecklich sind und niemand zu spüren bekommen sollte.
🃏 Marie wurde mich schnell als zu „schwach“ dargestellt. Im ersten Kapitelfand ich das Marie durchaus, als fähige Diebin dargestellt wurdee und die, was von ihrem Handwerk versteht. Dann kommt Adelaide und führt sie komplett vor. Das fand ich schade, dass so ein krasser Unterschied von den Fähigkeiten aufgetan wurde.
Schlusswort: Am Ende habe ich die Geschichte von Marie und Adelaide dennoch gerne gelesen. Es war kurzweilig und habe die Geschichte schnell abgeschlossen. Dennoch muss ich leider sagen, dass die Geschichte eher im Mittelfeld betrachte und mir persönlich das queer viel zu kurz und viel zu plötzlich gekommen ist.