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AlizeeKorte

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Rezensionen und Bewertungen

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Cover des Buches Irgendwie dazwischen oder: Das mit Percy (ISBN: 9783754373507)

Bewertung zu "Irgendwie dazwischen oder: Das mit Percy" von Sabine Nagel

Irgendwie dazwischen oder: Das mit Percy
AlizeeKortevor 2 Jahren
Kurzmeinung: Lieblingsbuch! Manu und Percy sind ganz besondere Charaktere, an die ich mich sicherlich noch lange erinnern werde.
Eine der besten Coming-of-age-Geschichten überhaupt

Es gibt nicht viele Bücher, die ich erst als eBook lese und dann so begeistert bin, dass ich mir zusätzlich das Taschenbuch kaufe. Aber dieser Roman hat alles, was eine richtig gute Geschichte ausmacht: zwei authentische und auf interessante Weise besondere Protagonisten, einen Schauplatz, der lebendiger Bestandteil der Story ist, kluge Dialoge mit genau dem richtigen Quantum Humor und einen sprachlichen Ausdruck, der den leisen Tönen und dem Ungesagten Raum lässt.

 Zugegeben, der Handlungsort für diesen Coming-of-Age-Roman, in dessen Mittelpunkt zwei Teenager stehen, hat mich zunächst überrascht. Aber warum nicht. Ich mag es, wenn deutschsprachige Romane in Deutschland spielen, hiesige Realität abbilden. Und jugendliches Leben findet eben nicht nur in Berlin oder Hamburg oder an namenlosen malerischen Orten irgendwo in Bayern statt, sondern auch in:  Brunsbüttel. 

Dort geht Manu in die zehnte Klasse des Gymnasiums und abgesehen von der Mutter, die den größten Teil ihrer Zeit leidend im Bett verbringt, ist Manus Welt ziemlich in Ordnung – nicht zuletzt wegen den Freundschaften in der Jungs-Clique.

Nach den Sommerferien kommt der fünfzehnjährige Percy in Manus Klasse. Seine Hochbegabung in Kombination mit einer schweren Schreibschwäche (Legasthenie) ist eine Herausforderung für den jungen Mann – und die Lehrkräfte, die in einem System arbeiten, das sich auf Schwächen fokussiert, statt auf Stärken. Der Schulwechsel ist Percys letzte Chance auf das Abitur. 

Die Begegnung mit Percy zwingt Manu, sich mit der eigenen Identität auseinanderzusetzen. Was kommt nach einer als Junge gelebten Kindheit und Jugend? Wie soll Manu die Gefühle einordnen, die in Gegenwart des schweigsamen Einzelgängers aufziehen?  

Sabine Nagel ist eine Autorin der leisen Töne, die auch Ungesagtes wunderbar herausarbeitet. Nach ihrem wunderbaren Roman „Weil du es bist“, fand ich ihre Erzählstimme hier noch einmal gereift. Das mag nicht zuletzt daran liegen, dass die meisten Begegnungen zwischen Manu und Percy in der Schule oder mit schulischem Bezug stattfinden. Hier wird spürbar, dass sich die Autorin ganz genau mit dem auskennt, wovon sie erzählt. Weil sie selbst Schülerin war und weil sie heute Lehrerin ist. Ich habe etliche Young-Adult-Romane gelesen, in denen Schulgeschehen selbstverständlich zur Handlung gehört. Sehr oft hatte ich das Gefühl, dass aus eigenen (veralteten) Erinnerungen irgendwie eine Kulisse geschaffen wurde, vor der sich die Protagonisten begegnen. Da schöpft Sabine Nagel aus einem ganz anderen Fundus. Entsprechend lebendig und empathisch zeichnet sie Schüler*innen, Lehrkräfte und Unterrichtsgeschehen. Nicht alle Lehrkräfte verhalten sich Percy gegenüber gleichermaßen verständnisvoll. Ich habe es genossen, wie empathisch diese Nebenfiguren dennoch vorgestellt wurden. Der Mathelehrer mit dem Temperament einer Wanderdüne. Herrlich. 

Neben der Identitätsfrage und den Gefühlswallungen im Zusammenhang mit Percy muss Manu sich auch im Elternhaus abgrenzen und das Leid der Mutter als das benennen, was es ist: das Leid der Mutter. Das nicht von Manu verursacht wurde und das Manu nicht beheben kann. Auch hier mein tiefer Respekt für die gefühlvolle Ausarbeitung der psychisch kranken Mutter und des überforderten, hilflosen Vaters.    

Manu und Percy sind ganz besondere Charaktere, an die ich mich sicherlich noch lange erinnern werde. Von und mit ihnen habe ich bei der Lektüre viel gelernt. Über Legasthenie, über Männlich und Weiblich als die beiden Enden eines Kontinuums, über Äthiopien und die Elbmündung, das Watt und die Salzwiesen bei Brunsbüttel. 

Fazit: Eindeutig Lieblingsbuchpotenzial. Dieses Buch sollte Schullektüre werden. Die Geschichte von Manu und Percy sollte verfilmt werden. 

Cover des Buches An Artist of the Floating World: 30th anniversary edition (ISBN: 9780571330386)

Bewertung zu "An Artist of the Floating World: 30th anniversary edition" von Kazuo Ishiguro

An Artist of the Floating World: 30th anniversary edition
AlizeeKortevor 6 Jahren
Cover des Buches Wie ich dich sehe (ISBN: 9783551583475)

Bewertung zu "Wie ich dich sehe" von Eric Lindstrom

Wie ich dich sehe
AlizeeKortevor 6 Jahren
Kurzmeinung: Einfach nur grandios. Eine Protagonistin, so echt wie das Leben. Eins meiner Lese-Highlights 2017.
Cover des Buches Dann nennen wir es Doink (ISBN: B076HZ9DXV)

Bewertung zu "Dann nennen wir es Doink" von Victoria Suffrage

Dann nennen wir es Doink
AlizeeKortevor 6 Jahren
Kurzmeinung: Ein kleines Meisterwerk
Ein kleines Meisterwerk

Das Doink (neue Ausgabe heißt jetzt: "Sag mir, wo die Träume sind") ist eine jener Perlen, für die es sich lohnt, ins Selfpublisher-Meer zu tauchen. Die Geschichte ist in der Tat ein kleines Meisterwerk. Warum? Weil es der Autorin gelingt, über ein stilles und ernstes Thema so kurzweilig und mitreißend zu schreiben, dass sich der E-Reader kaum aus der Hand legen lässt.
Die Ausgangssituation ist denkbar traurig: Rieke, 61, hat nach 40 Ehejahren ihren Mann Meuchel zu Grabe getragen. Er starb allein auf einer Reise, deren Zweck Rieke unbekannt war. Er hatte Rieke ein Abenteuer versprochen, stattdessen erwarten sie nun viel zu viele Jahre als Witwe. Ihre Gefühle fahren Achterbahn. Trauer ist nicht einfach nur große Traurigkeit aufgrund des Verlusts eines geliebten Menschen. Dazu gesellen sich Wut, Sarkasmus, Selbstmitleid. Die Trauer zwingt Rieke, sich auch mit unangenehmen Fragen auseinanderzusetzen. Was, wenn sie ihren Meuchel zwar auf eine selbstverständliche, nie bezweifelte oder hinterfragte Art geliebt, ihn aber nicht wirklich gekannt hat? Was, wenn sie seine Bemühungen um sie nicht erkannt und somit auch nicht gewürdigt hat? Wenn sie sich zu wenig interessiert und ihn deshalb zur Geheimniskrämerei gezwungen hat? Was, wenn sie die wesentlichen Fragen nicht gestellt hat? Dann ist Rieke vielleicht mitschuldig, dass es am Ende kein Abenteuer gibt, sondern nur Witwendasein.
Dass es Victoria Suffrage gelingt, diese Fragen im inneren Monolog der Rieke aufzuwerfen, ohne den Leser in die Depression zu führen, liegt an ihrer ganz eigenen temporeichen Sprache und Erzählweise. Und an acht Maulwürfen, die durch Riekes Fantasie und die Handlung spuken. Anfangs erscheinen sie eher wie ein erzählerischer Gag, der dem Thema „Verlust des Ehepartners“ die Schwere nimmt und den Bogen schlägt zu dem skurrilen Moment, da Rieke feststellen muss, dass ihr braver, skatspielender Ehekerl offenbar einen pornografischen Roman verfasst und erfolgreich einem Verlag angeboten hat. Mit der Zeit ahnt der Leser, dass er tiefer graben muss, um den Maulwürfen auf die Spur zu kommen. So wie Rieke, um künftig ohne Meuchel leben zu können, tiefer in ihre sorgfältig verdrängte Vergangenheit zurückgehen muss.
Die Figur der Rieke ist lebensnah und glaubwürdig herausgearbeitet. Jeder, der schon einmal einen geliebten Menschen verloren hat, kennt diesen Moment, wo man eben noch um den Verstorbenen trauert, der zur Unzeit aus dem Leben gerissen wurde und so vieles nicht mehr erleben darf, und im nächsten Moment beweint man das eigene Schicksal, diesen Menschen vermissen zu müssen und allein so viel schlechter zurechtzukommen. Woraufhin sich Schuldgefühle einstellen. Meuchel starb in einer anderen Stadt an einem Herzinfarkt. Es steht außer Frage, dass Rieke daran schuld sein könnte. Aber das trauernde Herz empfindet diese Schuld. Hätte ich nur, dann wäre vielleicht nicht …
Mir hat gut gefallen, dass Rieke auch in ihrer Trauer stark ist. Obwohl sie leidet, bleibt sie dem Leben zugewandt. Sie nimmt die Hilfe ihrer Freundin Bella an und kommt auf diese Weise doch noch zu ihrem Abenteuer, auch wenn sich dieses anders darstellt, als gedacht.
Fazit: Ein erstaunliches Buch. Gut durchdacht von der ersten bis zur letzten Seite. „Dann nennen wir es Doink“ taugt darüber hinaus als Beweis, dass es auch abseits der Verlagsprogramme bemerkenswerte Geschichten zu entdecken gibt.

Cover des Buches Beziehungsstatus 1: Wer's zuletzt macht, macht's am besten!: Freie Liebe und Ostfriesentee (ISBN: 9783741228773)

Bewertung zu "Beziehungsstatus 1: Wer's zuletzt macht, macht's am besten!: Freie Liebe und Ostfriesentee" von Sookie Hell

Beziehungsstatus 1: Wer's zuletzt macht, macht's am besten!: Freie Liebe und Ostfriesentee
AlizeeKortevor 6 Jahren
Kurzmeinung: Gelungene Mischung aus Intellekt, Humor, Erotik und dem Mut, das Thema Polyamorie unterhaltsam anzugehen.
Humor und Erotik - das passt!

Die wenigsten Leser/innen werden wohl für sich selbst einen polyamorösen Lebensstil wählen. Die Wahl des einen Partners, an dessen Seite man/frau durchs Leben geht, ist zu fest verankert. Doch wie, wenn wir das einmal hinterfragen? Zumindest für die Dauer einer Lektüre? Denn die Situation, dass wir uns zwischen zwei lieben Menschen nicht entscheiden können - oder wollen! - kennen wir alle.
Sookies Protagonistin Anna ist sich sicher, dass sie sich nicht entscheiden muss. Denn mit ihrem Gefährten Sven hat sie ein Abkommen.Sie vertrauen sich, sie sind füreinander da, sie verheimlichen sich nichts - darüber hinaus führen sie eine offene Beziehung. Doch wie kommt John damit klar, der sich Hals über Kopf in Anna verliebt (und sie sich in ihn)?
Die Geschichte entwickelt sich in einer Künstler-WG in Ostfriesland. Eugen hat eine Pension geerbt und richtet dort einen Ort des Schaffens für Künstler ein. Keno zieht ein, ein Musiker, der ein perfektes Elvis-Double abgibt. Ebenso Steffi, betrogene Ehefrau und Möchtegern-Malerin. Lothar, der Hipster-Schriftsteller, und natürlich besagte Anna (hochbegabte Schnulzen-Autorin) und der (ebenfalls hochbegabte) halb-irische Maler John.
Was das Buch für mich besonders macht, ist die Mischung aus Intellekt, Humor und Erotik und der Mut, das Thema Polyamorie in der Unterhaltungsliteratur anzugehen. Im Gegensatz zu anderen Werken aus der Erotik-Ecke zeichnet sich dieses durch seine ganz eigene Stimmung aus. Alle Charaktere der ostfriesischen Künstler-WG sind einzigartig und exzellent herausgearbeitet. Ich freue mich auf Teil 2.
Fazit: Klare Leseempfehlung für Leser/innen, die sich nicht damit zufrieden geben, dass der Millionär tolle Augen und einen sexy trainierten Körper hat - und die es überdies zu schätzen wissen, dass es auch auf intellektuell höherem Niveau knistern kann.

Cover des Buches Darker - Fifty Shades of Grey. Gefährliche Liebe von Christian selbst erzählt (ISBN: 9783641229771)

Bewertung zu "Darker - Fifty Shades of Grey. Gefährliche Liebe von Christian selbst erzählt" von E. L. James

Darker - Fifty Shades of Grey. Gefährliche Liebe von Christian selbst erzählt
AlizeeKortevor 6 Jahren
Kurzmeinung: Nur partiell erhellend, aber als Zerstreuung zwischendurch nicht zu verachten.
Cover des Buches Dem Horizont so nah (ISBN: 9783499290862)

Bewertung zu "Dem Horizont so nah" von Jessica Koch

Dem Horizont so nah
AlizeeKortevor 6 Jahren
Cover des Buches Wovon du träumst (ISBN: 9783401603230)

Bewertung zu "Wovon du träumst" von Kira Gembri

Wovon du träumst
AlizeeKortevor 6 Jahren
Cover des Buches Mein Job. Mein Kind. Mein Leben?: Warum die Vereinbarkeit von Familie und Karriere ein Mythos ist (ISBN: B074XWVRWP)

Bewertung zu "Mein Job. Mein Kind. Mein Leben?: Warum die Vereinbarkeit von Familie und Karriere ein Mythos ist" von Jana Witt

Mein Job. Mein Kind. Mein Leben?: Warum die Vereinbarkeit von Familie und Karriere ein Mythos ist
AlizeeKortevor 6 Jahren
Cover des Buches Incapable (ISBN: 9781458767233)

Bewertung zu "Incapable" von Ainslie Paton

Incapable
AlizeeKortevor 6 Jahren
Kurzmeinung: Zwei starke Protagonisten und eine unerwartete Wendung!

Über mich

  • weiblich
  • 13.01.1971

Lieblingsgenres

Liebesromane, Jugendbücher, Literatur, Unterhaltung

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