Bewertung zu "Solange am Himmel Sterne stehen" von Kristin Harmel
Wow! Das ist meine Entdeckung des Monats!
Nachdem ich "Ein ganzes halbes Jahr" gelesen hatte, suchte ich nach einem würdigen Nachfolgebuch und stolperte bei Facebook in einem Kommentar über dieses Buch. Es hörte sich interessant an, also besorgte ich es mir. Und das Buch hat mich echt überrascht, denn nach dem Klappentext habe ich eigentlich nicht sooo viel erwartet. Aber es war ganz anders als gedacht!
Hope, Mutter einer 12-jährigen Tochter, frisch geschieden, was ihr ihre Tochter permanent zum Vorwurf macht, lebt in Cape Cod. Sie leitet die Bäckerei, die von ihrer Großmutter (Mamie) gegründet wurde. Eigentlich wollte sie ja Rechtsanwältin werden, aber dann wurde sie Mutter und Ehefrau, gab ihr Studium auf und fungierte fortan als Fußabtreter für ihren Mann (auch Rechtsanwalt). Als ihre Mutter an Krebs erkrankte, zog sie mit ihrer Familie wieder ans Cape...nun ist ihre Mutter gestorben, sie kämpft jeden Tag gegen den drohenden Verlust der Bäckerei an und lässt sich ziemliche Unverschämtheiten von ihrer Tochter gefallen.
Ihre Großmutter ist zudem noch an Alzheimer erkrankt. Sie gleitet immer wieder in die Vergangenheit ab und in klaren Momenten wird ihr klar, dass sie ihrer Enkelin ihr Lebensgeheimnis offenbaren muss. Deshalb übergibt sie Hope eine Liste mit Namen und mit dieser schickt sie sie nach Frankreich, wo Mamie ursprünglich herkommt.
Hope will erst nicht, denn der Bäckerei droht der Kollaps, und sie versteht auch nicht, was sie mit den Namen anfangen soll, wo sie suchen soll und weshalb überhaupt. Da macht ihr ihre Tochter Beine und überzeugt ihre Mutter davon, nach Frankreich zu fliegen.
Und dann ist da noch Gavin, ein Handwerker, der ihr vieles repariert und Stammkunde in ihrer Bäckerei ist. Er gibt ihr den richtigen Anstoss, in welche Richtung sie suchen muss....und in Paris dröseln sich so langsam die Geheimnisse auf, richtig schön eins nach dem anderen. Es geht tief in die Vergangenheit...und dadurch stellen sich später auch für Hope einige Fragen... Außerdem gibt es Rückblicke der Großmutter, wenn sie wieder mal in der Vergangenheit festhängt, die immer richtig passen und einem wieder ein Stückchen weiterhelfen, um zu verstehen. So begleitet man Hope durch das frühere Leben ihrer Großmutter, dass auch für sie völlig neu ist.
Es tauchen immer gerade dann bestimmte Menschen auf, die ihr weiterhelfen können, wenn sie sie braucht... Es ist eine rührende Geschichte, die im großen und ganzen um die Liebe geht. Aber nie kitschig, sondern einfach richtig schön. Verlust, junge Liebe, alte Liebe, Liebe zu Familie, zu den Kindern, sich öffnen, etwas verändern...
und auch die Bäckerei nimmt im laufe der Geschichte eine besondere Bedeutung an. Eingestreut sind ein paar Rezepte, die sich oberlecker anhören, die ich aber noch nicht ausprobiert habe.
Und es ist so schön geschrieben! *schwärm*
Für Leute, die diese Art von Romanen mögen, eine absolute Leseempfehlung!