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Alue

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Rezensionen und Bewertungen

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Cover des Buches Das Leben zwischen Jetzt und Hier (ISBN: 9783733785857)

Bewertung zu "Das Leben zwischen Jetzt und Hier" von Cara Mattea

Das Leben zwischen Jetzt und Hier
Aluevor 7 Jahren
Kurzmeinung: Mein persönlicher Marmeladenglas-Buch-Moment!
Berührend und mitreißend!

Ich habe es getan, ich habe mein erstes Ebook gelesen! Wer hätte es gedacht? Ich nicht. Aber es musste sein, die Geschichte hat mich einfach sowas von neugierig gemacht! Um was es sich handelt?

„Das Leben zwischen Jetzt und Hier“ von Cara Mattea. Ich bin bei Lovelybooks auf dieses Büchlein aufmerksam geworden, war auf der Suche nach einer Geschichte, die mich tief im Herzen berühren kann und habe sie gefunden.

Emilia zieht für ihr Medizinstudium von München nach Berlin. Alles ist neu, laut, groß und hektisch und macht es Mila – wie sie von ihren Freunden genannt wird – nicht gerade leicht, sich in ihrer neuen Studentenstadt zurechtzufinden. Dann sind da ihre Kommilitonen, die sich schon seit dem ersten Semester kennen und es Mila nicht unbedingt einfacher machen, Anschluss zu finden. Und auch ihre Mitbewohnerin Ivana ist alles andere als umgänglich. Doch dann steht eines Tages Leo in ihrer Küche. Leo, der gutaussehende Modedesignstudent mit den zartbitterfarbenen Augen. Leo, der ihr Nachts Pfannkuchen macht und sich mit seiner liebevollen und kreativen Art in Milas Herz schleicht. Doch auch Mila hinterlässt Spuren in Leos Herz und irgendwann können sich beide nicht mehr vor ihren Gefühlen verstecken… es beginnt eine wunderschöne Liebesgeschichte, die jedoch schon bald von dunklen Wolken überschattet wird. Und Mila und Leo beginnen zu kämpfen, um das Leben im Jetzt und Hier für sich zu gewinnen und zu genießen!

Diese Geschichte verspricht Herzschmerz, kullernde Tränen, hoffnungsvolle Augenblicke und ganz viele Marmeladenglasmomente! Mila ist eine großartige Protagonistin. Die Autorin versäumt es nicht, den Leser an allen Bereichen ihres Lebens teilhaben zu lassen. Nicht nur die Liebesgeschichte der beiden steht im Fokus, sondern auch Milas Studentenleben, ihr Studium als solches und Unwägbarkeiten, die sich ihr in den Weg stellen. Warhmherzig und symathisch – das ist Mila! Genau so wie Leo, der den Leser vor allem auch mit seiner kreativen Ader für sich gewinnt. Man begleitet ihn durch sein hektisches Leben zwischen Studium, eigenem Modelabel und Show auf der Berliner Fashoin Week. Ein Leben, das turbulent, aufregend und spannend ist, aber genau so seine Schattenseiten mit sich bringen kann, die der Leser schon bald miterleben wird.

Cara Mattea besticht in ihrer Schreibweise durch eine emotionalisierende Sprache, berührt den Leser mit ihren Protagonisten, deren Lebensgeschichten und deren gemeinsamer Liebesgeschichte. Sie schreibt mitreißend, bildhaft und verzaubert. Und auch inhaltlich besticht sie durch Präzision! Sie selbst ist Medizinstudentin und ihre Protagonistin Mila profitiert von ihrem Fachwissen. Krankheitsgeschichten werden detailliert beschrieben und vor allem realistisch. Eine Geschichte, die aus dem wahren Leben gegriffen ist und sie so real ist, das sie durch diese Wirklichkeitsnähe noch mehr berührt. Und dem Roman gleichzeitig ein hohes Maß an Qualität verleiht! Mir fällt es immer schwer, wenn Geschichten Faktoren beinhalten, die mir einfach unrealistisch erscheinen. Bei diesem Buch ist das nicht so. Die Liebesgeschichte entwickelt sich langsam, so wie auch Du und ich sie erleben könnten. Und das schätze ich sehr. Trotz Fiktion erscheint dieser Roman sehr real!

Im Nachwort wird eine Fortsetzung angedeutet, auf die ich mich schon jetzt unfassbar freue – denn ich MUSS wissen, wie es mit Leo, Mila und auch ihren grandiosen Freunden weitergeht. Denn trotzdessen, dass die Geschichte zu einem gelungenen Abschluss kommt, bleiben noch Fragen offen, die Lust auf eine Fortsetzung machen.

Ich möchte euch diesen Roman, wie ihr vielleicht schon gemerkt habt, sehr ans Herz legen. Die Geschichte bedeutet mir persönlich sehr viel, da ich den Schatten, der sich über das Leben der Protagonisten legt, auch selbst in meinem Umfeld schon begegnet bin. Auch deshalb bin ich noch immer so begeistert von der Genauigkeit, mit der Cara Mattea ihre Geschichte schreibt. Es ist eine Geschichte, die tief berührt, verzaubert, traurig und gleichzeitig unendlich glücklich macht! Sie zeigt, wie wichtig es ist, sich Pausen und gemeinsame Zeit zu schenken und ist eine Liebeserklärung an das Leben und die kleinen Dinge, die den größten Reichtum beherbergen. Einfach großartig!

Danke für diese Geschichte!

Cover des Buches Bitter & Sweet - Geteiltes Blut (ISBN: 9783492704229)

Bewertung zu "Bitter & Sweet - Geteiltes Blut" von Linea Harris

Bitter & Sweet - Geteiltes Blut
Aluevor 8 Jahren
Kurzmeinung: Eine spannende und gelungene Fortsetzung des ersten Bandes!
Endlich wieder zurück an der Akademie :-)

Vor kurzem hat mich neben Lauren Rowes „The Club-Love“ auch der zweite Teil der Bitter&Sweet Reihe von Linea Harris – „Geteiltes Blut“ – erreicht: vielen lieben Dank an den Piperverlag!

Nachdem ich den ersten Teil an einem Tag durchgesuchtet habe (anders kann ich es nicht nennen :D), war ich soooo gespannt auf Band 2 und habe quasi die Tage gezählt, bis ich ihn in den Händen halten konnte.

Ohne große Vorrede und ohne unnötige Wiederholungen wird der Leser sofort in die Geschichte hineingeworfen und befindet sich mit Protagonistin Jillian bei ihr Zuhause, wo ihre Geburtstagsfeier kurz bevor steht. Sofort treten bekannte und geliebte Personen in Erscheinung, Tante Amalia, Alissa, Ryan… und es scheint, als hätten nicht mehr als drei Monate dazwischen gelegen, dass man den ersten Band gelesen hat. Durch die fehlenden Wiederholungen bestimmter, großer Ereignisse jedoch musste man sich sehr genau an den Vorgänger erinnern, so dass man alles genau verstehen konnte. Ich persönlich habe dann doch einiges an Lesezeit gebraucht, um wieder vollends in der Geschichte zu sein.

Doch als Jillian dann auf der Akademie ankommt und ihr zweites Schuljahr beginnt, begann auch für mich mein Leseabenteuer. Jillians zweites Schuljahr an der Akademie beginnt für sie ohne Ryan, denn ein Vorfall in den Sommerferien hat für einen Riss in deren Beziehung gesorgt. Und so erlebt man Jillian nicht als die neugierige und aufgeweckte Protagonistin, die sie einst im ersten Band verkörperte, sondern vielmehr ein Mädchen, das in sich versunken zu sein scheint und an keinem Ereignis mehr Freude findet. Einzig und allein ihre Freunde schaffen es, sie Stück für Stück wieder aus ihrer Traurigkeit hinauszuziehen – allen voran Nathan, der bereits im ersten Teil Jillians Herz höher schlagen ließ und auch dieses Mal viel in ihr bewegen wird. Bald befindet sich der Leser mit Jillian gemeinsam in einem Beziehungschaos, das jedoch von einem dunklen und grausamen Ereignis überschattet wird – was das ist, das müsst ihr jedoch selber lesen :-)!

Aber nicht nur ihr Liebeskummer trübt ihre Rückkehr an die Akademie – hat sie sich auf harmonische Zeiten gefreut, werden diese schon bald vom naheliegenden Wald und den dort umhertreibenden Wesen überschattet. Irgendwas düsteres geht in diesem Wald vor sich und als sich dann herausstellt, dass die Bedrohung unmittelbar aus der Akademie selbst kommt, weiß nicht nur Jillian nicht mehr, wem sie glauben kann, auch der Leser muss sich die Frage stellen, wem man trauen kann und wem nicht. Und hier wird es sehr spannend, denn Linea Harris macht es dem Leser nicht leicht, so manchen Charakter zu durchschauen.

Neben den gewohnt liebgewonnenen Charakteren tauchen auch Neue auf, die gleichzeitig so seltsam und geheimnisvoll daherkommen wie sie auch liebenswürdig sind. Da wäre zum einen der kleine Kobold Cox, der das Leben von Jillian und ihren Freunden zunächst gewältig auf den Kopf stellt. Und dann wäre da noch Chaz – der geheimnisvolle, gutaussehende, rebellische und draufgängerische Chaz. Eine neue Liebe für Jillian? Eine Bedrohung für die Akademie? Oder hat er eine doch ganz andere Bedeutung? Das bleibt wohl meiner Meinung nach das spannendste Geheimnis des zweiten Bandes und mit der Enthüllung hätte ich niemals gerechnet!

Die Geschichte gewinnt in diesem Band an Tiefe. Man erfährt Puzzlestück für Puzzlestück mehr aus Jillians Vergangenheit, mehr über die Welt der Dämonen und möglichen Verbindungen zwischen der Dämonenwelt und der realen Welt. Dieser Tiefgang bereichert die Geschichte ungemein und macht definitiv Lust auf mehr! Es tun sich neue Möglichkeiten auf, die nicht nur das Leben der Protagonisten als solches sondern auch ihre Beziehungen zueinander beeinflussen und verändern können. Und somit endet auch der zweite Band mit einer ganz anderen Art Cliffhanger als im ersten, der jedoch nicht weniger spannend ist. Und nun sitze ich hier, und muss wieder warten, bis ich den dritten Band dieser spannenden Reihe in den Händen halten kann.

Alles in allem fand ich diesen Band etwas schwächer als den ersten, denn mir fehlte der Mut und der Kampfgeist der Protagonistin, die doch die meiste Zeit des Buches eher in Selbstzweifel und Traurigkeit verfiel. Das haben für mich aber die anderen Charaktere wett gemacht, die dafür um so stärker, mutiger und spannender daherkamen. Lediglich am Ende habe ich die Jillian erlebt, die ich mir das Buch über gewünscht habe! Doch auch in dieser Geschichte ist es wie im echten Leben – man bekommt nicht immer das, was man sich wünscht. Und so sah sich Jillian eben mit Schicksalsschlägen und Ereignissen konfrontiert, die wohl kaum jemand so weggesteckt hätte. Um so wichtiger ihre Freunde, die mir auch im ersten Band schon so sehr gefallen haben. Das macht die Geschichte nur um so menschlicher und bringt sie näher an die Realität.

Für mich ein absolut lesenswertes Buch und eine gelungene Fortsetzung des ersten Bandes!

Cover des Buches The Club – Love (ISBN: 9783492060431)

Bewertung zu "The Club – Love" von Lauren Rowe

The Club – Love
Aluevor 8 Jahren
Kurzmeinung: Das bisher beste Buch der Reihe!
Spannungsgeladener Höhepunkt der Reihe!

Man, habe ich lange gewartet, zumindest kam es mir wie eine Ewigkeit vor, bis ich endlich den 3. Band der „The Club“-Reihe von Lauren Rowe in den Händen halten konnte. Seit Erscheinen des 2. Bandes habe ich eigentlich nur auf den 3. gewartet, damit ich endlich weiß, wie es nach diesem fiesen Cliffhanger weitergeht. Der war doch echt gemein, oder?

Dank des lieben Piper-Verlags konnte ich es dann vergangene Woche endlich in den Händen halten – „The Club – Love“. Und wow, dieses Cover. Mir gefällt die Kombination aus dem schwarzen Hintergrund, den grau/weißen Blättern und dem blauen Schriftzug außerordentlich gut, vermutlich ist es sogar mein bisheriges Lieblingscover.

Wie von Lauren Rowe gewohnt, wird der Leser mit dem ersten Satz sofort wieder ins Geschehen geworfen, keine unnötigen Wiederholungen, keine lange Vorrede, man ist sofort wieder dort, wo man im zweiten Teil aufgehört hat. Das ist etwas, das mir an den Büchern besonders gefällt, denn so wird die Spannung gleich wieder aufgegriffen und es fühlt sich so an, als hätte man nie aufgehört zu lesen. Denn im zweiten Teil wurde Sarah auf der Toilette ihrer Universität niedergestochen, was mit ihr geschehen würde, blieb am Ende des zweiten Teils unklar.

Die Geschichte geht aus Jonas Perspektive weiter. Und hier findet sich bereits die erste Besonderheit des Buches. Mit dem Voranschreiten der Kapitel erlebt der Leser einen Wechsel zwischen gegenwärtigem Geschehen und einem Rückblick in Jonas Vergangenheit. Endlich erfahren wir mehr und Tiefgreifendes aus Jonas wirklich schrecklicher Kindheit, lernen aber gleichzeitig Menschen kennen, die ihm geholfen und die Liebe geschenkt haben, nach der er sich als Kind doch so sehr gesehnt hat. Die ihm geholfen haben, die schlimmen Ereignisse mit seiner Mutter ein Stück weit zu verarbeiten und die ihm gleichzeitig geholfen haben, auch damit fertig zu werden, was sein Vater ihm angetan hat. Mir persönlich haben besonders die Passagen der Vergangenheit so gut gefallen, denn ich habe mich in den vergangenen Büchern so sehr danach gesehnt, noch mehr über Jonas zu erfahren – hier wird der Wissensdurst des Lesers vollends gestillt!

Die Geschichte nimmt dann gewohnt rasant an Fahrt auf. Und auch hier kann ich wieder nur sagen – wow! Welche Geheimnisse im Laufe der Geschichte über den Club ans Tageslicht kommen, hinterlassen den Leser schier sprachlos. Die Autorin beweist an dieser Stelle, dass sie gute Recherchearbeit geleistet hat und greift einen auch heute in den Medien sehr aktuellen Konflikt auf, mit dessen Erscheinen man so nicht gerechnet hätte. Die Geschichte gewinnt durch diese tiefgreifenden Strukturen sehr an Qualität und hebt sich damit von seinen beiden Vorgängern ab.

All die Geheimnisse bringen Jonas und Sarah in Las Vegas in Erfahrung, denn die beiden haben sich mit ihren Freunden Kat, Josh und dem Computernerd Henn auf den Weg gemacht, um Oksana und ihren Handlangern persönlich das Handwerk zu legen. Und hier beginnt ein aufregendes Spiel – ein Spiel um Macht, Intrige und dunkle Machenschaften. Können die fünf es mit diesem gigantischen Netzwerk des Clubs aufnehmen und ihn letztendlich in die Knie zwingen? Das ist die Frage, um die sich alles dreht. Ob sie es schaffen, müsst ihr natürlich selbst herausfinden! Nur so viel: Man hat wirklich eine Menge Spaß mit der Gruppe und möchte unbedingt mehr von ihnen!

Zeitweilens steigert sich die Spannung ins unermessliche, doch Rowe schafft es, auch zwischendrin immer wieder für humorvolle, erotische und liebevolle Momente zu sorgen. Auch hier kommt Sarahs Schlagfertigkeit nicht zu kurz, sie hat noch immer stets einen flotten Spruch parat und sorgt für lustige Momente. Jonas entpuppt sich derweil immer mehr als Romantiker, als ein echter „bookish dreamboy“, der seiner Sarah die Welt zu Füßen legt. Und natürlich, das kann ich euch versprechen, fehlt es auch hier wieder nicht an prickelnder Erotik, die in diesem Band aber eine ganz neue und vor allem wunderschöne Ebene erreicht.

Das Ende des Buches trieb mir die Tränen in die Augen – ob vor Schrecken, Freude oder Rührung, das bleibt ein Geheimnis, bis ihr das Büchlein auch gelesen habt. Nur so viel vorweg: Es ist ein wirklich gelungenes Ende.

Wie ihr lest, bin ich absolut begeistert von diesem Buch und würde sogar so weit gehen zu sagen, dass es das bisher beste Buch der Reihe ist. Aber wer weiß, was sich Rowe für den 4. Band ausgedacht hat, „The Club – Joy“, der im übrigen am 1. Dezember erscheint. Ich freue mich schon jetzt so sehr!

Cover des Buches The Club – Match (ISBN: 9783492060424)

Bewertung zu "The Club – Match" von Lauren Rowe

The Club – Match
Aluevor 8 Jahren
Kurzmeinung: Die Fortsetzung knüpft nahtlos an den ersten Teil an und - ich hätte es nicht geglaubt - kann den ersten sogar noch toppen!Ganz große Liebe!
Einfach nur - WOW!

Bevor ich ins Schwärmen über dieses wiedereinmal grandiose Buch gerate… vielen lieben Dank an den Piperverlag, der mir auch den zweiten Teil von Lauren Rowes „The Club“ als Rezensionsexemplar geschickt hat. Ich freue mich wirklich total über diese schöne Zusammenarbeit!

– nicht ganz spoilerfrei –

240 Seiten rund um die Geschichte von Sarah&Jonas. Nahtlos knüpft das Buch an seinen Vorgänger an und steigt in die Szene ein, mit der der erste Teil endete. Sarah und Jonas kommen aus ihrem wunderschönen Liebesurlaub aus Belize wieder und müssen mit Schrecken feststellen, dass in Sarahs Wohnung eingebrochen und ihr Laptop gestohlen wurde. Auch bei ihrer besten Freundin Kat wurde eingebrochen. Jonas, ein Beschützertyp durch und durch, holt beide Frauen in seine Wohnung, lässt seinen Bruder Josh einfliegen und macht sich gemeinsam mit ihnen an die Arbeit, dem Club das Handwerk zu legen.

Während im ersten Teil Sarahs Dämonen im Fokus stehen und bekämpft werden sollen, stehen dieses Mal Jonas‘ Dämonen im Vordergrund und er ist dazu angehalten, seinen Sprung von seiner ganz persönlichen Klippe zu wagen. Sarah und Jonas sind dabei, ganz gleich ihrer gebrochenen Seelen, tief miteinander verbunden und sind auf dem besten Weg, sich gemeinsam von ihrer Vergangenheit zu befreien. Doch so ganz will es Jonas nicht gelingen, denn er hat Schreckliches in der Vergangenheit erlebt und obwohl Sarah einen großen Teil der Geschichte bereits kennt, trägt er noch ein Geheimnis mit sich, das er nichteinmal seiner „wundervollen Sarah“ offenbaren kann… und genau dieses Geheimnis scheint ihm dabei in dem Weg zu stehen, Sarah endlich offen zu sagen, dass er sie liebt. Denn das berühmte L-Wort kommt ihm einfach nicht über die Lippen. Dennoch wird dem Leser nicht entgehen, auf wieviele verschiedene Art und Weisen der kleine Romantiker seiner Sarah seine Liebe gesteht. Mit Worten Platons, mit seinen Zuwendungen und seiner Fürsorglichkeit und vor allem mit seiner Musik – Madness – ihr wisst, wovon ich rede – zum Dahinschmelzen!

Und auch Lauren Rowes Schreibstil macht es möglich, diese Liebe genau mitzuempfinden. Denn – wie auch im ersten Teil – hält die Autorin daran fest, die Gedanken aus den Perspektiven beider Protagonisten umgangssprachlich auszudrücken. Und sorgt damit für eine herrliche Frische, die der Geschichte sehr gut tut und vor allem auch den erotischen Passagen sehr entgegenkommt.

Denn auch diese kommen im zweiten Teil nicht zu kurz und sind – meiner Meinung nach – sogar noch heißer als im ersten. Ich verrate nur so viel: es wird experimentiert. Und es wird geliebt, aus ganzem Herzen, so dass es den Leser mitreißt und das eigene Herz höher schlagen lässt. Denn egal wieviel Schmerz und Leid beide Protagonisten erleben mussten, ihr Zusammensein heilt und umhüllt sie und gleichzeitig den Leser mit einer Woge großer Liebe.

Und auch die Spannung kommt hier nicht zu kurz. Was sich im ersten Teil bereits andeutete, wird hier deutlich ausgebaut und erreicht in dem dramatischen Ende seinen absoluten Höhepunkt – wie soll ich die Wartezeit bis August nur überstehen?!

Auch wenn Sarah und Kat noch nicht wirklich davon überzeugt sind, glaubt Jonas um so mehr daran, dass der Club hinter Sarah her sein wird und erst Ruhe gibt, wenn sie aus dem Weg geschafft ist – denn Sarah hat Informationen über den Club, die unter keinen Umständen an die Öffentlichkeit geraten sollen. Während Jonas einen Mann zu sehen glaubt, der Sarah nachstellt, glaubt diese nur an Zufälle. Was es letztendlich mit diesem misteriösen Fremden auf sich hat, das müsst ihr selbst herausfinden – einer von hundert Gründen, die mir einfallen würden, diese tolle Fortsetzung zu lesen.

Oft habe ich die Erfahrung gemacht, dass der zweite Teil dem ersten in irgendeiner Weise nachsteht, doch hier ist es anders. Ein nahtloser Übergang, der mir – wieder einmal – ein unwahrscheinliches Lesevergnügen bereitet hat. Ich liebe Jonas&Sarah, ihren liebevollen Umgang miteinander, ihren gemeinsamen Kampf gegen ihre Dämomen und die unendliche Liebe, die bei ihnen mitschwingt. Und ich liebe die Mischung aus Liebe und Spannung, die sich immer weiter steigert. Ich kann den dritten Teil kaum erwarten und kann nicht anders, als diesem Buch volle 5/5 Sternen zu geben.

Unbedingt lesen!

Cover des Buches The Club – Flirt (ISBN: 9783492060417)

Bewertung zu "The Club – Flirt" von Lauren Rowe

The Club – Flirt
Aluevor 8 Jahren
Kurzmeinung: Diese Geschichte hat mich wirklich überrascht! Ihr Potential ist groß!
In diesem Club ist nichts, wie es scheint!

Mein erstes Rezensionsexemplar, das mir der Piperverlag zur Verfügung gestellt hat – vielen lieben Dank!

Nachdem ich eine Leseflaute hatte und zuvor einige meiner begeisterten Bücherwürmer nicht ganz so angetan von dem Büchlein waren, hatte ich beinahe Angst, dass mich das Buch enttäuschen könnte – aber soviel vorweg: es kam anders!

The Club (Flirt) ist der erste Band einer Trilogie rund um die Protagonisten Sarah und Jonas. Sarah ist Jurastudentin und arbeitet aus Aufnahmeassistentin in „The Club“, um sich ihr Studium zu finanzieren. „The Club“ ist ein Sexclub. Dort können sich Menschen gegen Bezahlung anmelden, ihre sexuellen Vorlieben angeben und die Verwalter des Clubs versprechen, den passenden unverbindlichen Partner auszuwählen, der genau das gleiche will, wie die angemeldete Person auch. Sarahs Job als Aufnahmeassistentin beinhaltet die Überprüfung der Neuanmeldungen. Denn diese sollen kein Fake sein, alle Geschehnisse im Club sollen ganz diskret behandelt werden.

Jonas wurde von seinem Bruder Josh auf den Club aufmerksam gemacht, der davon schon total begeistert ist. Jonas – der zunächst als triebgesteuerter Mistkerl auftritt – meldet sich dort an und freut sich auf ein Jahr voller unverbindlicher Abenteuer. Wäre seine Aufnahmeassistentin nicht gerade Sarah und würde nicht alles anders kommen als erwartet. Denn Sarah kontaktiert Jonas auf seine schonungslos ehrliche Bewerbung hin und zwischen den beiden entwickelt sich ein prickelnder Chatdialog. Die Anziehungskraft ist greifbar. Und während Jonas alles daran setzen will, seine „bezaubernde Aufnahmeassistentin“ zu finden, hadert Sarah mit sich, da sie mit dieser Kontaktaufnahme die Regeln des Clubs missachtet hat. Doch als die beiden sich letztendlich gegenüber stehen, lässt sie sich auf das Abenteuer ein. Ihr ganz persönliches Abenteuer mit Jonas Faraday, der sie in ihren Bann zieht. Und auch Jonas kann nicht anders, als in eine hoffnungslose Abhängigkeit von Sarah zu verfallen.

Zu Beginn schien mir die Begeisterung der beiden füreinander zu schnell zu gehen. Wenige Mails reichten aus, um beide völlig verrückt voneinander werden zu lassen. Doch die Suche von Jonas hat seinen Reiz, man fiebert mit, will endlich wissen was passiert, wenn beide voreinander stehen. Und dann entpuppt sich Jonas, der sich anfänglich als Mistkerl vorgestellt hat, als romantisch-philosophisch-wohlhabender Mann, der wohl jedes Frauenherz höher schlagen lässt. Und er trägt ein dunkles und grausames Geheimnis mit sich. Der Leser ahnt es von Anfang an – er ist nicht ohne Grund der Mensch, der er vorgibt zu sein. Seine Seele wurde erschüttert. Und Sarah kann es schaffen, den Kern der harten Schale kennenzulernen. Und auch sie hat ihr Päckchen zu tragen. Es gibt etwas, das sie noch nie in ihrem Leben erlebt hat und wonach Jonas mit ihr gemeinsam streben möchte. Die einzige Person, der ihrem Glück im Weg steht, ist sie selbst. Und Jonas kann derjenige sein, der ihr hilft, die Angst vor sich selbst zu verlieren. Der anfangs rein sexuelle Kontakt der beiden entwickelt sich im Laufe des Romans zu einem tiefgreifenden und liebevollen Miteinander, das den Leser dahinschmelzen lässt.

Die Autorin hat einen herrlich erfrischenden Schreibstil. Sie lässt den Leser vorangig aus zwei Perspektiven an der Gedankenwelt der Protagonisten teilhaben. Es kommt einem beinahe vor, als hätte man im Kopf des jeweiligen Protagonisten Platz genommen und würde alle Gedanken ungefiltert lesen können. Was zunächst gewöhnungsbedürftig war, entpuppte sich für mich als wahrer Glücksgriff. Denn ich habe mich Sarah und Jonas sehr nah gefühlt, könnte ihre Gedanken, Ängste und Gefühle vollends nachvollziehen und ich konnte vor allem eins mit beiden ausgesprochen gut – lachen! Ich bin selten einer so schlagfertigen und lustigen Protagonistin wie Sarah begegnet. Hervorragend!

Das Buch watet zum Schluss des Romans noch mit einigen Überrschungen auf. Der Leser erfährt eine unerschütterliche Wahrheit über den Club, die alles verändert. Und nachdem Jonas und Sarah aus ihrem ersten gemeinsamen Urlaub zurückkehren, wartet auf die beiden eine böse Überraschung. Die Geschichte nimmt richtig an Fahrt auf, die Spannungskurve befindet sich auf dem Höhepunkt und da ist es auch schon – das Ende. Am liebsten würde ich mir sofort den zweiten Teil schnappen und weiterlesen – aber da muss ich mich noch bis zum 1. Juni gedulden

Mich hat dieses Buch wirklich überzeugt, da es nicht -wie anfangs befürchtet – nur um Sex geht, sondern um so viel mehr! Um eine wundervolle Liebe, zwei liebenswerte Charaktere mit ihren Stärken, Schwächen und Fehlern und um eine wirklich spannende, nahezu kriminelle Geschichte. Eine tolle Mischung – ich will mehr davon!

Cover des Buches Vom Ende der Einsamkeit (ISBN: 9783257069587)

Bewertung zu "Vom Ende der Einsamkeit" von Benedict Wells

Vom Ende der Einsamkeit
Aluevor 8 Jahren
Kurzmeinung: Dieses Buch ist die literarische Liebe meines Lebens, danke Benedict Wells!
Ein Meisterwerk!

Wow. Kennt ihr das, wenn euch die Worte fehlen, um zu beschreiben, was euch bewegt, was ihr fühlt, was ihr spürt? So geht es mir bei diesem Buch. Eigentlich bin ich schier sprachlos. Ich hatte viel erwartet, schließlich wurde das Buch bisher nur in den höchsten Tönen gelobt, aber ich hatte nicht erwartet, was ich letztendlich vorgefunden habe.

“Eine schwere Kindheit ist wie ein unsichtbarer Feind: Man weiß nie, wann er zuschlagen wird”. Dieses eine Zitat, das auf dem Buchrücken begleitend zum Klappentext steht, reichte aus, um mich zum Kauf zu bewegen. Ich wollte diese Geschichte lesen, die von drei Geschwistern erzählt, die in ihrer Kindheit einen schweren Schicksalsschlag erleiden.

Lebensklug, philosophisch und vor allem lebensbejahend reflektiert Wells die großen Gefühle der Menschheit. Den Umgang mit dem Tod, Einsamkeit, Liebe und Sehnsucht, Hoffnung und Ausweglosigkeit. So große Themen für nur 354 Seiten. Kommt da nicht etwas zu kurz? Das kann nur mit einem klaren Nein beantwortet werden.

Jules, Marty und Liz wachsen behütet auf. Doch in ihren jungen Jahren verlieren sie ihre Eltern bei einem Autounfall. Sie kommen gemeinsam auf ein Internat, doch schon bald gehen sie getrennte Wege. Jede der drei Figuren entwickelt sich in eine völlig andere Richtung, versucht, das Erlebte zu kompensieren. Der eine verschwindet in seiner Computerwelt, die andere verliert sich in Männergeschichten, wilden Feiereien und einer Momentehascherei und der dritte – Jules – er scheint schlicht und einfach sich selbst zu verlieren.

In seiner Kindheit mutig und furchtlos, zieht er sich immer mehr zurück in seinen “Wald”, wie er es nennt, und scheint keinen Weg mehr heraus zu finden. Der Leser wird die drei Geschwister – und vor allem Jules – auf ihrem Weg von der Kindheit über das Erwachsenwerden bis ins höhere Alter begleiten. Er scheint zeitweilens mit Jules in seinem Wald zu stehen, sich zu verirren, Lichtblicke zu sehen, Auswege zu suchen und vermeintliche Auswege zu finden. Der Leser wird am eigenen Leib spüren, was auch Jules spürt – und das ist Benedict Wells Verdienst. Der Schreibstil ist so eindringlich, brilliert durch klare Worte und ganz viel Gefühl. Wells schafft es, immer wieder Gänsehautmomente zu erzeugen. Während man Zeile für Zeile liest, stolpert man plötzlich über einen kleinen Satz, der so unschuldig an seinem Platz im Text steht und auf den ersten Blick fast untergehen könnte, der aber eine solche Sprachgewalt aufweist, dass man so manches Mal das Buch kurz beiseite legen muss, um dem Gelesenen nachzuspüren und es zu reflektieren.

Auf dem Internat lernt Jules die geheimnisvolle Alva kennen. Ein Mädchen, das ebenfalls eine schwierige Vergangenheit zu haben scheint und genau wie Jules versucht in eine Traumwelt zu flüchten. Ihren Weg findet sie dabei durch die Literatur. Zunächst scheint zwischen beiden ein stilles Abkommen zu bestehen. Sie verbringen Zeit zusammen, oftmals schweigend, und spüren eine enge Verbundenheit – bis sie sich irgendwann aus den Augen verlieren. Zu spät merken beide, was sie füreinander wirklich gefühlt haben. Aber das Schicksal gewährt ihnen eine zweite Chance, als sie sich im Erwachsenenalter wiedertreffen. Es beginnt eine Liebesgeschichte, so voller Sehnsucht, so voller Gefühl, wie man sie selten in der Literatur findet. Man hofft, man bangt und dann sucht die Vergangenheit und das Schicksal die beiden Heim und es zerreißt einem schier das Herz.

Doch wer nun glaubt, dass man am Ende des Buches am Boden zerstört sein würde, der täuscht sich. Wells schafft es, den Leser aus dem dunklen Wald hinaus auf eine helle Lichtung zu geleiten, so dass man mit einem seltsam mutmachenden Gefühl aus der Lektüre hinausgeht. Es ist nun schon einige Tage her, dass ich das Buch beendet habe und noch immer beschäftigt es mich sehr. Ich trage Wells Worte in meinem Herzen, die so weise sind, so lebensklug und so wahr, dass ich sie wohl nie vergessen werde.

Cover des Buches Nur ein Tag (ISBN: 9783841421067)

Bewertung zu "Nur ein Tag" von Gayle Forman

Nur ein Tag
Aluevor 8 Jahren
Kurzmeinung: Die Grundidee der Geschichte ist toll. Die Umsetzung konnte mich leider garnicht überzeugen.
Gayle Forman - nur ein Tag

Teil 1 und für mich wahrscheinlich leider auch der erste und letzte, den ich von diesem Duo lese. Die Grundidee der Geschichte, die uns Forman hier präsentiert, ist wirklich toll: Ein Mädchen begibt sich nach ihrem Highschoolabschluss auf eine Europareise. Mit einer Reisegruppe besucht sie nacheinander die Großstädte des Kontinents. Doch nichts ist wie erhofft – statt viel Kultur erlebt die 18-jährige Allyson vor allem eins: Trinkende und feiernde junge Erwachsene. Und das war es nicht, was die Amerikanerin sich von ihrem Trip erhofft hat. An einem der letzten Abende trifft sie gemeinsam mit ihrer Freundin Melanie, die sie schon aus Kindheitstagen kenn, auf eine Schauspielgruppe, die sich Guerilla Will nennt. Die Gruppe führt an den verschiedensten Orten in der Natur Stücke von Shakespear auf. Gefesselt von der Freiheit und der Spontanität der Schauspieler folgen Allyson und Melanie der Einladung und schauen sich ein Stück der Gruppe an – bei der Allyson der gutaussehende Holländer Willem ins Auge sticht. Ein großer, hübscher junger Typ, mit blonden Haaren und dunklen Augen, der schon seit zwei Jahren durch Europa reist und mal hier und mal dort Zuhause ist.

Am kommenden Morgen wollen sich Melanie und Allyson getrennt von der Reisegruppe nochmal auf den Weg nach London machen, um die letzten Tage vor der Heimkehr dort zu verleben. Wie es der Zufall will, begegnet Allyson Willem im Zug. Allyson erinnert Willem an eine Schauspielerin und kurzerhand gibt er Allyson den Namen Lulu. Eine neue Identität ist geboren. Lulu – spontan, lebensfroh, abenteuerlustig. Das Gegenteil von Allyson, die bisher hauptsächlich das getan hat, was ihre Eltern von ihr erwartet haben.

Doch nun wagt sie sich ins Abenteuer mit Willem, als dieser ihr vorschlägt, für einen Tag nach Paris zu reisen. Der Leser wird mit auf diese Reise genommen und erlebt mit den beiden Protagonisten einen unvergesslichen Tag in Paris. Es begegnen einem bekannte Plätze und Sehenswürdigkeiten, aber auch geheime Ecken, an die Willem sie führt. Doch wer ist Willem eigentlich? Viel weiß Allyson nicht über hin. Und viel gibt er nicht preis. Er ist die große Unbekannte. Aber eben genau das macht ihn für den Leser auch so reizvoll. Er ist da aber doch nicht wirklich greifbar. Man möchte wissen, was hinter seiner Fassade steckt.

Nach einem gemeinsamen Tag und einer gemeinsamen Nacht ist Willem am nächsten Morgen jedoch spurlos verschwunden. Für Allyson ein großer Schock. Denn obwohl sie wusste, dass den beiden nur ein Tag bleibt, hat sie ihr Herz offen gelegt, hat sich in unbekannte Gewässer gewagt und sich dabei in Willem verliebt. Mit gebrochenem Herzen verlässt Allyson letztendlich Paris und kehrt nach Amerika zurück.

Wenige Monate später geht sie aufs Collage und der Leser wird mit einer deprimierten, antirebslosen und unglücklichen Allyson konfrontiert. Denn dieser eine Tag hat ihr ganzes Leben auf den Kopf gestellt. Sie weiß nicht mehr, was sie will. Ist das von ihren Eltern vorgesehene Medizinstudium auch ihr Wunsch? Kann sie sich jemals wieder einem Menschen öffnen und ihm vertrauen, so wie sie es an jenem Tag bei Willem getan hat, ohne verletzt zu werden? Ist das Leben, wie sie es bis jetzt gelebt hat, für sie wirklich lebenswert gewesen? Forman versucht den Leser hier mit der Protagonisten auf eine Identitätssuche zu schicken, die vom Grundgedanken her spannend wirkt, die sich jedoch zieht wie Kaugummi. Auch wenn jedes Kapitel einen neuen Monat beschreibt, hat man doch das Gefühl, es passiert nichts, obwohl die Autorin einen mit den verschiedensten Situationen konfrontiert – Familienfeiern, Elternbesuche am College, Collegeseminare… aber all diese Situationen haben leider eins gemeinsam: Sie sind langweilig kommen nicht richtig in Fahrt, der Leser wird nicht gepackt. Ein Besuch bei der psychologischen Beraterin wird angeschnitten, ein Familienstreit wird angeschnitten. Alles wird nur angeschnitten und nicht zuende geführt. Viele Menschen treten plötzlich in ihr Leben und gehen genau so plötzlich auch wieder. Ihr Leben in Traurigkeit führt sie bis zu dem Moment weiter, in dem sie beschließt nach Willem zu suchen. Und plötzlich muss alles, was sich im Mittelteil wie Kaugummi zog und schier endlos wirkte, ganz schnell gehen. Allyson erarbeitet sich mal eben in 2 Monaten das gesamte Geld für eine Rückreise nach Paris. Sie durchquert dann nicht nur Paris, sondern auch Amsterdam, will weiter nach Kroatien.. sie trifft Altbekannte, trifft Reisegruppen, trifft generell nur Menschen, die ihr wohlgesonnen sind und ihr helfen wollen ihre Liebe zu finden. Der Leser muss fast durch die letzten 70 Seiten hetzen, um alles aufnehmen zu können, so schnell geht es plötzlich. Und das finde ich so schade. Sowohl Anfang als auch Ende sind eigentlich vielversprechend für die Geschichte, hier gibt es auch die wirkliche Liebesgeschichte, die einem versprochen wurde. Doch der größte Teil umfasst Allysons leider langweilige Identitätskrise.

Der eine Tag in Paris war ein Weckruf für sie. Ein Schritt in eine andere Welt, die Willem ihr gezeigt hat. Ein Schritt in ein Leben, wie sie es leben könnte, wenn sie aus ihrem alten ausbrechen würde. Der Leser hat Lust, gemeinsam mit ihr auszubrechen und Neues zu entdecken. Er will mit Allyson gemeinsam ihre Identität entdecken. Diese Idee gefällt mir wirklich sehr. Doch was am Beginn so vielversprechend wirkte, lies mit jeder Seite nach. Das Konzept wurde nicht richtig ausgeformt, relevante Dinge nicht richtig auf den Punkt angesprochen, dafür wurde viel zu viel drumherum gemacht. Eine kürzere Mitte, ein ausführlicheres Ende – das hätte dem Buch wahrscheinlich gut getan. So ist das Buch für mich leider keine Leseempfehlung.

Cover des Buches Maybe Someday (ISBN: 9783423740180)

Bewertung zu "Maybe Someday" von Colleen Hoover

Maybe Someday
Aluevor 8 Jahren
Kurzmeinung: Ein multimodales Leseerlebnis. Eine tiefergreifende Liebesgeschichte. Ein Geschenk an uns Leser!
Colleen Hoover - Maybe Someday

Colleen Hoover – Königin der Liebesgeschichten mit außergewöhnlich alltäglichen Personen und Geschichten mitten aus dem Leben. Geschichten von dir und mir. Stets mit einem Hang zur Kunst, Musik, Poesie. So würde ich die Autorin und ihre Werke beschreiben, wenn ich müsste.

Nachdem mir “Love and Confess” leider nicht wirklich zugesagt hat, wollte ich dennoch “Maybe Someday” eine Chance geben. Und die Geschichte klang vielversprechend: Ein Mädchen, das von ihrem Freund mit ihrer besten Freundin betrogen wird. Sie haut ab, weiß nicht wohin. Sie will nicht zu ihren Eltern, denn die kritisieren ihr Studium und ihre Lebensweise. Sie hat aber auch kein Geld mit, um sich ein Hotelzimmer zu suchen, denn die Handtasche hat sie in aller Hektik in ihrer Wohnung vergessen – in der ihr Freund mit ihrer besten Freundin verweilt. Aber das Schicksal meint es in dieser schier auswegslosen Situation gut mit ihr. Ihre Nachbarn Bridgette und Ridge nehmen Sydney vorübergehend bei sich auf. Viel Kontakt hatten sie noch nicht miteinander, doch Ridge und Sydney verbindet etwas besonderes – die Liebe zur Musik.

Seit mehreren Wochen saßen sie sich abends oft auf ihren Balkonen gegenüber. Ridge spielte Gitarre, Sydney dachte sich Texte aus und sang oft vor sich hin. Eines Tages erhält Sydney eine SMS von Ridge, in der er sie bittet, Songtexte für seine Kompositionen zu schreiben. Denn er selbst hat zurzeit eine Schreibblockade. Sie lässt sich drauf ein und als sie zwei Wochen später vorübergehend bei Ridge einzieht, haben beide einen Deal: Sie schreibt Songtexte und darf dafür in dem freien Zimmer wohnen.

Während ihrer gemeinsamen Arbeit kommen sich die beiden unweigerlich näher. Denn Ridge ist taub. Er hört die Musik und den Gesang nicht, er fühlt es. Fühlt es, wenn er die Gitarre ganz nah an sich drückt und die Schwingungen spürt und fühlt es, wenn er seinen Kopf auf Sydneys Brust legt, um die Vibrationen der Stimme zu spüren. Eindrucksvoll und greifbar beschreibt Hoover diese Situationen zwischen den beiden, die in ihrer Stille und Ruhe so wundervoll melodisch und harmonisch erscheinen, so zerbrechlich, so voller Magie, dass man die beiden als stiller Beobachter niemals unterbrechen möchte. Vielmehr möchte man ihnen für immer zuschauen. Beide entwickeln Gefühle füreinander und es könnte so einfach sein, wäre da nicht Ridges Freundin Maggie. Die liebevolle und wunderschöne Maggie, die Ridge über alles liebt und niemals verlassen will und kann. Denn es gibt ein “Geheimnis”, das Ridge an Maggie bindet, vielmehr, als der Leser zu Beginn erahnen kann.

Sydney und Ridge möchten nicht wie ihr Ex-Freund und ihre beste Freundin sein- sie wollen nicht betrügen. Es beginnt ein Kampf. Ein Kampf gegen Gefühle, gegen Verbundenheit, gegen das eigene Herz. Der Leser erlebt mit, wie beide sich mit aller Macht dagegen sträuben, Maggie zu hintergehen. Wenn die Anziehung zu groß wird,  nennen sie sich stets vermeintlich schlimme Eigenschaften von sich. Dabei wird die Geschichte aus zwei Sichten geschrieben – sowohl Sydney als auch Ridge kommen abwechselnd zu Wort. Und das ist ein besonders gelungener Kunstgriff. Der Leser blickt in beide Gedankenwelten, erlebt nicht nur den Kampf einer Hauptfigur, sondern beider Protgaonisten. Man selbst ist hin- und hergerissen. Wünscht man sich von Herzen, dass die beiden endlich zueinanderfinden, so wünscht man sich auch gleichzeitig ein Happyend für Maggie, die wirklich äußerst liebenswürdig ist und der man das Glück von Herzen gönnt. Nach über 300 Seiten scheint es beinahe aussichtslos – wie sollte ein Happyend möglich sein? Mindestens eine Person würde am Ende mit einem gebrochenen Herzen dastehen… und das hat mir besonders an dem Buch gefallen. Es ging auf das Ende zu und dennoch war es nicht offensichtlich, was passiert. Trotzdessen, dass wir es hier mit einem Liebesroman zu tun haben.

Ein ganz besonderes Schmankerl hat das Leseerlebnis dann noch einzigartiger gemacht. Ergänzt wird das musikalische erleben der beiden Protagonisten durch reale Musik. Gemeinsam mit dem Musiker Griffin Peterson hat Colleen Hoover einen Soundtrack zum Buch geschaffen, der unbedingt begleitend gehört werden sollte. Jeder aufgeschriebe Songtext findet sich auf dem Album wieder und die tiefe Sehnsucht von Ridge und Sydney wird durch die zugehörige Musik noch viel realer. Dem Leser wird ein multimodales Erlebnis geboten – lesen, hören, fühlen. Einfach einzigartig!

Was mir ebenfalls außerordentlich gut gefallen hat, ist der Humor. Denn mit der WG rund um Ridge, Sydney, Bridgette und Co. kann man wirklich Unmengen an Spaß haben. Sie sind einfach genial. Ständig spielen sie sich Streiche, nehmen den anderen auf den Arm und zeigen, wie toll eine solche Wohngemeinschaft sein kann, gerade wenn ganz unterschiedliche Charaktere aufeinandertreffen. Und an dieser Stelle muss auch nochmal hervorgehoben werden, mit welcher erfrischenden Normalität Hoover den gehörlosen Protagonisten Ridge in die Geschichte und das Leben integriert, als hätte er kein Handicap, sondern würde sogar mehr dazugewinnen, als hörende Menschen je erfahren können. Das Leben der Wohngemeinschaft erscheint so problemlos und leicht in dieser Hinsicht. Und das macht Hoover für mich zu einer besonderen Autorin. Sie schafft es, eine herrliche Normalität zu schaffen. Ihre Geschichte ist nicht lebensfern, sondern könnte dir und mir passieren und passiert vielleicht so auch oft auf der ganzen Welt. Und trotzdem ist sie mit ihren Besonderheiten stets einzigartig.

Wie ihr seht, ich bin begeistert. Endlos begeistert und einfach nur verliebt in dieses Buch!

Cover des Buches Wer war Alice (ISBN: 9783442205080)

Bewertung zu "Wer war Alice" von T. R. Richmond

Wer war Alice
Aluevor 8 Jahren
Kurzmeinung: Was kann man in einer Welt noch glauben, in der jeder zu jedem Zeitpunkt sein Bild von anderen und gar von sich selbst konstruieren kann?
Ein Labyrinth aus Wahrheit und Lüge

Zugegeben, Thriller, Krimis, Psychothriller..all das ist nicht wirklich mein Genre. Eigentlich macht es mir eher Angst und ich mache meist einen großen Bogen um diese Bücher. Doch diesmal war es anders. Das Cover und auch der Klappentext zogen mich magisch in ihren Bann. Ich schlich mehrmals in der Buchhandlung um dieses Buch herum, bis ich es mir schließlich kaufen musste. Denn ich musste wissen, wer Alice war und was mit ihr passiert ist.

Das Cover für sich ist schon ein kleines Kunstwerk. Zu sehen ist ein Gesicht einer jungen Frau, Wassertropfen auf ihrer Haut, das Gesicht umhüllt von schwarzem Haar. Schläft sie? Ist sie tot? Ist es Alice Leiche, die im Fluss schwimmt? Der Titel in weiß, eine leicht krisselige Schrift. Die Schrift erinnert an einen krisselnden Fernsehbildschirm und deutet für mich zugleich auf den Medienbezug des Buches hin.

Die Gestaltung des Romans ist besonders. Hier wird nicht durchgehend aus einer Sicht in chronologischer Reihenfolge geschildert was passiert. Nein, hier wühlt der Leser sich durch eine Fülle an Materialien. Wir finden Tagebucheinträge, Blogeinträge, Twitterbeiträge, Polizeiverhöre, Briefe, Chats, Songtitel, Zeitungsartikel.. und das nicht zeitlich geordnet, sondern in Zeitsprüngen. Mal befinden wir uns zu einer Zeit lange vor Alice Tod, dann plötzlich wieder nach ihrem Tod. Der Leser ist gefordert, dem Buch beim Lesen seine ganze Aufmerksamkeit zu schenken, um all die Puzzlestücke, die ihm präsentiert werden, zu einem Ganzen zusammenzufügen. Und wir haben nicht nur einen Protagonisten. Hier kommen viele Menschen zu Wort… Alice Freund/Ex Freund, Alice beste Freundin, Alice Mutter, Alice ehemaliger Professor, Augenzeugen, Polizisten, Journalisten und nicht zuletzt Alice selbst.

In Tagebucheinträgen erfahren wir Vieles aus Alice Leben. Sie lässt uns an ihren Gedanken, Ängsten und Sehnsüchten teilhaben. Und auch an ihrer psychischen Erkrankung. Wir begegnen ihrem ehemaligen Professor Jeremy Cooke, den ein Geheimnis mit Alice Mutter verbindet. Und der akribisch versucht, Alice Leben und ihren Fall zu rekonstruieren. Er sammelt beinahe wie besessen Alles, was er über den Todesfall finden kann und versucht das Rätsel zu lösen. Dem Leser wird schon bald bewusst werden, dass er eigentlich Professor Jeremy Cookes Werk selbst in den Händen hält und mit ihm die Arbeit erlebt, die der Professor sich gemacht hat. Doch welche Absicht steckt dahinter? Es gibt Menschen, die streuen Gerüchte. Schlimme Gerüchte über seine Verbindung zu Alice. Und das im Internet. Öffentlich. Wo jeder es lesen kann. Wo es nicht mehr verschwindet.

Menschen werden im Internet präsentiert, konstruiert.. bis der Leser nicht mehr weiß, wer die Person wirklich ist. Liest man die Abschnitte über die bestimmten Personen rein objektiv, oder wurde man in seiner Meinung durch vorangegangene Blogeinträge, Twitterbeiträge und Co. beeinflusst und liest nun subjektiv? Der Leser ist gefordert, sich selbst und sein Mediennutzungsverhalten zu hinterfragen. Schnell merkt man, dass man den Überblick über Wahrheit und Lüge verliert. In einem Moment geht man von einem Selbstmord von Alice aus, da sie viele Probleme mit sich trug, die einen solchen Ausweg nahelegen könnten. In einem anderen Moment könnte es aber auch der Professor gewesen sein. Oder war es vielleicht ihre beste Freundin Megan? Die Freundin, die auf ihrem Blog all ihren Frust und Kummer von der Seele schreibt. Die Fakten ans Tageslicht bringt, die eigentlich hätten verschwiegen werden müssen – “Nach mir die Sintflut, Alice” – schreibt sie immer wieder. Und was hat Luke mit all dem zu tun? Nachdem er sie betrogen und Alice das herausgefunden hatte, gab es eine zweimonatige Funkstille. Wiedergesehen haben sie sich erst an dem Abend von Alice Tod. War es eine Tat aus Liebe, aus Rache, aus Verzweiflung? Bis zum Schluss weiß der Leser es nicht. Und hier liegt für mich der größte Kunstgriff des Autors.

Er lässt den Leser im Dunkeln tappen, schickt ihn auf Irrwege, präsentiert ihm zig Deutungsmöglichkeiten und macht dabei eins: Er verwirrt so sehr, dass das Offensichtliche in der Flut der Informationen einfach nicht gesehen wird. Wer das Ende kennt, der weiß, dass es eigentlich so klar ist. So simpel. Vielleicht auch schon immer so offensichtlich gewesen. Im Nachhinein reflektiert, lassen sich viele Hinweise bereits im Buch entdecken, doch man hat sie schnell überlesen, so beiläufig erschienen sie.

Meiner Meinung nach ist es dem Autor gelungen, ein Meisterwerk der Konstruktion zu erschaffen. Er baut Medienkritik ein. Regt den Leser zur Reflektion des eigenen Mediennutzungsverhaltens an und zeigt deutlich, wie schnell Lüge und Wahrheit ineinander verschwimmen und die Grenzen verloren gehen. Was kann man in einer Welt noch glauben, in der jeder zu jedem Zeitpunkt öffentlich seine Meinung, sein Bild von anderen und gar von sich selbst konstruieren kann? Er mahnt zur Vorsicht. Und das ist gut, sehr gut sogar.

Das Buch ist nichts für schwache Gemüter – zumindest nicht für meins – denn mich hat es lange bis in die Nacht beschäftigt. Für mich war es ein außergewöhnliches Leseerlebnis und deshalb möchte ich es allen empfehlen, die auch gerne mal etwas Anderes und Besonderes lesen möchten.

Cover des Buches Oleander (ISBN: 9783898417846)

Bewertung zu "Oleander" von Jan Büchsenschuß

Oleander
Aluevor 8 Jahren
Kurzmeinung: Ein Krimi. Eine Hommage an das Bücherlesen. Ein kurzweiliges und sehr gelungenes Lesevergnügen!
Eine Hommage an die Literatur

Dank meines Berufs bei der Zeitung lerne ich ständig neue Dinge, neue Menschen und neue Themenfelder kennen, die ich vielleicht vorher nicht auf dem Radar gehabt hätte. Wer mir bei Instagram folgt, der weiß, dass ich eigentlich hauptsächlich Bücher lese, die sich den Genres Young Adult, Fantasy oder Liebesroman zuordnen lassen. Mit Krimis habe ich bisher wenig bis kaum Erfahrung gesammelt. Umso gespannter war ich, als ich zur Lesung von Jan Büchsenschuß ging, der mit seinem Roman “Oleander” eine vielversprechende Geschichte im Gepäck hatte. Bereits dort fesselte mich das Buch, so dass ich mich umso mehr freute, als ich das Büchlein im Briefkasten fand.

Der Autor erzählt die Geschichte der Familie Oleander. Die Familie folgt einem eigenen Codex – der Lex Oleandrin – für den sie Alles tun würde. Sie verstehen sich als eine eingeschworene Gemeinschaft, als Menschen mit dem Auftrag, Literatur und Intellekt zu pflegen und keinen Platz für banale Unterhaltungsmedien und Verdummung zu lassen. All die Akteure, die als Mitglieder der Familie Oleander auftreten – seien sie gebürtige Oleander oder angeheiratet – weisen ein herausragendes Interesse entweder für Literatur, Philosophie oder Architektur auf. Und noch eine Eigenschaft hegen sie alle: Sie sind sehr ehrgeizig. Wenn sie ein Rätsel bekommen, so wollen sie es um jeden Preis lösen.

Und so soll es auch mit dem Testament von Simon Oleander sein. Der Verstorbene hinterlässt ein beachtliches Erbe, das die Oleanders nur bekommen, wenn sie den Code des Safes herausfinden. Wenn sie es nicht über das Wochenende schaffen sollten, so gehe das Erbe an die Stadtbibliothek. Die Familienmitglieder befinden sich zum Zeitpunkt des Verlesens des Testaments in der Villa des Verstorbenen. Dieser hegte ebenfalls eine außerordentliche Leidenschaft für Literatur und baute sich über die Jahre einen gewaltigen Schatz an Büchern auf, so dass man diesen schon als eine eigene Bibliothek bezeichnen darf. Für die Oleanders ist klar – des Rätsels Lösung liegt in den Büchern. So teilen sie sich auf und machen sich auf die Suche nach Hinweisen, die sich in den Geschichten finden lassen könnten. Sie durchleben nocheinmal Geschichten von Jules Verne oder H.G. Wells, setzen sich mit der Philosophie von Aristoteles auseinander und durchforsten etliche Klassiker. In genauster Detektivarbeit durchforsten sie die Bücher, konstruieren mögliche Hinweise zu einem Gesamten und scheinen der Antwort immer näher zu kommen.Auch entdecken sie die Geheimnisse des Hauses. Geheime Kammern, Aufzüge, den Dachboden… Und mit dem Entdecken dieser Dinge beginnt ein blutiger Todesreigen. Nach und nach versterben Mitglieder der Familie auf unerklärliche Weise. War es einer aus dem eigenen Familienkreis? Oder vielleicht doch der Notar? Oder das Personal des Verstorbenen? Oder aber eine ganz fremde Person oder gar Selbstmord? den Oleanders wird bald klar – das Codewort des Safes ist nicht das einzige Rätsel, das sie lösen müssen.

Zu Beginn des Romans konfrontiert Büchsenschuß den Leser unmittelbar mit all den Familienmitgliedern, die in dem Buch eine Rolle spielen. Für einen Moment fällt es schwer, sich alle Namen und Zuordnungen zu merken, doch im Verlauf der Geschichte gelingt es dem Autor, die Zugehörigkeiten klar erkennbar zu machen. Immer wieder baut er Passagen ein, in denen er die Figuren genauer vorgestellt und charakterisiert, was es für den Leser interessanter macht, da er so erkennt, dass jeder Oleander oder angeheiratete Oleander – trotz der Lex Oleandrin – ein Individuum ist.

Mit beinahe jeder Zeile, die der Autor über Literatur verfasst, lässt sich auch seine persönliche Liebe zur Literatur erkennen. Und so lässt er auch im Epilog verlauten: “Dieser Roman ist, man ahnt es bereits, eine Hommage an das Bücher-Lesen und Bücher-Lieben” (S.192). Und diese Hommage gelingt ihm außerordentlich. Er gibt dem Leser Literaturtipps, Lesarten und neue Denkansätze an die Hand und bringt die Kunst der Bücher besonders mit einem Satz auf den Punkt, den ein Familienmitglied über den Verstorbenen sagt.
“Nein, Dörte, Simon konnte sehr wohl Realität und Fiktion auseinanderhalten. Aber er hat sich seinen Schlüssel zur Tür der Phantasie, den ein normaler Mensch im Laufe seiner Jugend irgenwann verliert, bis an sein Lebensende bewahrt. Und wenn er wollte. nahm er sich ein Buch, öffnete diese Tür und verschwand.” (S.85)

Ich denke an dieser Stelle bringt der Autor auf den Punkt, was er sich vermutlich für sich selbst, seine Leser und Allgemein die Menschheit wünscht: das Bewahren der Phantasie und das Schätzen der Literatur, die eine Tür zum Reich der Phantasie sein kann.

Man selbst ertappt sich als Leser dabei, wie man ständig mit den Oleanders mitdenkt, mitfiebert und miträtselt. In dem Moment, in dem der Todesreigen beginnt, eröffnet sich für den Leser ein erneutes Spannungsfeld, welches viele Rätsel aufgibt, die bis kurz vor Schluss ungelöst bleiben. Es gelingt dem Autor durch seine Konstruktion der Geschehnisse, den Leser bis zum Ende im Dunkeln tappen zu passen. Erst nach und nach lösen sich die Rätsel und die Antworten, die sich dahinter verbergen, hätte zumindest ich persönlich nicht so erwarten. Aus diesem Grund ist das Buch für mich ein wirklich sehr gelungener Kriminalroman und ich kann ihn mit gutem Gewissen jedem Krimileser und auch jedem Neueinsteiger – so wie ich – empfehlen.

Über mich

  • 24.08.1991

Lieblingsgenres

Liebesromane, Fantasy, Literatur, Unterhaltung

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