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Cover des Buches Murder Swing (ISBN: 9783518469378)

Bewertung zu "Murder Swing" von Andrew Cartmel

Murder Swing
AlwaysReadingvor 5 Jahren
Zu viele Längen

Inhalt

London, heute: Er ist ein Plattensammler, ein Spezialist für äußerst seltene LPs, die er kauft und verkauft. Die Jobbeschreibung auf seiner Visitenkarte lautet: ›Vinyl-Detektiv‹. Und manche Leute nehmen das ganz wörtlich – so wie die geheimnisvolle Nevada Warren, die ihn für eine Unsumme anheuert, um für einen anonymen Auftraggeber eine Platte zu finden, die zu der schmalen Produktion eines winzigen kalifornischen Jazz-Labels gehört, das in den 1950ern nur ein Jahr existierte.
Bald häufen sich seltsame Todesfällen, die allesamt mit dieser Platte zu tun haben könnten. Aber was könnte auf ihr zu hören sein, was sie so ungemein wertvoll macht? Und was hat einer der mächtigsten Konzerne der weltweiten Unterhaltungsindustrie damit zu tun?

Meine Meinung

Bei „Murder Swing“ ist der Protagonist ein namenloser Jazz – und Vinyl Liebhaber, der auf der Suche nach einer ganz bestimmten Aufnahme ist. Unterstützt wird er dabei von einer Dame, die ihm sein Auftraggeber zur Seite gestellt hat und irgendwie, indirekt, auch einem Freund von ihm.
Am meisten fetzen aber ohnehin seine Katzen; die haben für mich eindeutig die Show gestohlen.

Die ganze Suche nach dieser einer bestimmten Schallplatte war dann ziemlich in die Länge gezogen. Zudem gab es auch ziemlich viel Input was, ein Laie wie mich, einfach nur vollkommen überfordert hat. Die Leidenschaft des Protagonisten bezüglich Jazz und Vinyl zieht sich dann auch durch die komplette Geschichte und macht es hin und wieder schwer dem Handlungsverlauf zu folgen. Ich musste immer wieder kurz innehalten und kurz überlegen über wen die jetzt schon wieder reden und ob die Person etwas mit der Handlung zu tun hat, oder ob es einfach nur eine Erwähnung war. Dieses ganze Prozedere hat meinen Lesefluss hin und wieder stark eingedämmt.

Der gesamte Mittelteil hatte extreme Längen. Die ganze Suche nach dieser einen ganz besonderen Aufnahme hat extrem viel Zeit in Anspruch genommen, die auch ziemlich detailliert festgehalten wurde. Über diese Länge hinweg tragen zwar stellenweise der Schreibstil und die relativ amüsanten Charaktere und deren Interaktionen untereinander. Doch auch diese Pluspunkte können nicht alles ausgleichen.

Auch, dass der Protagonist von zwei Auftragskillern oder was die sein sollten, verfolgt wird und die ihm ständig in die Quere kommen, haben den Spannungsbogen nicht zwangsläufig gehoben. Dieser Aspekt der Geschichte wurde so selten aufgegriffen, dass das stellenweise schon an den Haaren herbeigezogen wirkte. Das einzige, was ich richtig gefeiert habe war, dass die Hauptcharaktere die Auftragskiller die "arischen Zwillinge" genannt haben.

Hat man diesen Mittelteil, dann hinter sich gebracht gibt es im Spannungsbogen wieder eine Steigerung. Allerdings wird der Höhepunkt der „A-Seite“ relativ schnell und für die Ereignisse und allem was dem vorausging, auch emotionslos abgehandelt.

Die „B-Seite“ ist etwas kürzer, konnte mich jedoch auch mehr überzeugen. Im Grunde haben wir hier wieder eine Suche, jedoch ist sie hier gekürzt, was auch dem vorangegangenem Teil des Buches gut getan hätte. Von der Thematik fand ich es spannender herauszufinden, was bei der Aufnahme passiert ist, als diese ganze Prozedur das Ding erstmal aufzutreiben.

Das klingt jetzt so, als hätte ich „Murder Swing“ schlecht gefunden. Dem ist nicht so. Ich mochte es, allerdings nicht übermäßig. Die Längen in der Geschichte und die Unendlichkeit der Namen und Labels und Fachbegriffe haben dazu geführt, dass ich extrem lange gebraucht habe um in die Geschichte reinzukommen. Nur der humoristisch angehauchte Schreibstil hat mich dazu gebracht das Buch weiterzulesen. Im Allgemeinen finde ich, dass „Murder Swing“ nicht unbedingt ein Thriller ist, sondern etwas von einer in die Länge gezogenen Detektivgeschichte hat.

Fazit

Im Großen und Ganzen fand ich das Buch in Ordnung. Es hatte nichts, was mich dazu gebracht hat, es öfter als auf dem Arbeitsweg in die Hand zu nehmen, allerdings fand ich es auch nicht schlecht. Dafür haben die sympathischen und authentischen Charaktere und der Schreibstil gesorgt. Zum Ende hin war es dann auch einen Hauch spannender.

3/5 Sternen

Cover des Buches Alles. Nichts. Und ganz viel dazwischen. (ISBN: 9783764170899)

Bewertung zu "Alles. Nichts. Und ganz viel dazwischen." von Ava Reed

Alles. Nichts. Und ganz viel dazwischen.
AlwaysReadingvor 5 Jahren
Gute Geschichte

Inhalt

Leni ist ein normales und glückliches Mädchen voller Träume. Bis ein Moment alles verändert und etwas in ihr aus dem Gleichgewicht gerät. Es beginnt mit zu vielen Gedanken und wächst zu Übelkeit, Panikattacken, Angst vor der Angst. All das ist plötzlich da und führt zu einer Diagnose, die Leni zu zerbrechen droht. Sie weiß, sie muss Hilfe annehmen, aber sie verliert Tag um Tag mehr Hoffnung. Nichts scheint zu funktionieren, keine Therapie, keine Medikation. Bis sie Matti trifft, der ein ganz anderes Päckchen zu tragen hat, und ihn auf eine Reise begleitet, die sie nie antreten wollte ... 

Meine Meinung

Im Dezember 2012 hatte ich meine erste Panikattacke. Leider, blieb es nicht bei einer – es entwickelte sich eine komplette Panikstörung aus der ganzen Sache. Aufgrund der Isolation kamen Depressionen hinzu. Ein Klinikaufenthalt, zwei Therapien, eine Selbsthilfegruppe und über sechs Jahre später komme ich damit einigermaßen zurecht. Auch wenn es für mich immer noch nicht ganz leicht ist, ein Buch zu diesem Thema zu lesen. Es gibt nun mal Menschen, die es triggert Bücher über ihre eigenen Krankheiten zu lesen, vor allem wenn man sich dann selbst ziemlich gut repräsentiert in der Protagonistin wiederfindet.

In „Alles. Nichts. Und alles dazwischen.“ wird der Teufelskreis aus Gedanken und Empfindungen, den man bei einer solchen Krankheit ständig durchlebt sehr gut dargestellt. Das ständige Hin und Her aus völliger Taubheit, Schuldgefühlen und Ratlosigkeit.
Die Handlung konzentriert sich enorm auf Protagonistin Leni, sodass man wirklich jegliche Gefühlsregung nachvollziehen kann. Sicher, gab es im Laufe der Geschichte ein, zwei Punkte, die vielleicht nicht zu 100% realistisch dargestellt waren, doch dienen sie dem Handlungsverlauf.

Die Geschichte schreitet langsam voran, was dazu führen könnte, wenn man sich mit der Materie vielleicht nicht auskennt oder einfach kein Interesse daran hat (Was vollkommen in Ordnung ist!) dass man das Buch dann vielleicht sogar als langweilig empfinden könnte. Es dauert seine Zeit, bis die Krankheit der Protagonistin sich entfaltet hat und sie erkennt, dass es eine Krankheit ist und dementsprechend behandelt werden muss.

Lernt Leni, dann Matti kennen zieht die Autorin auch das Erzähltempo an. Die Beiden im Zusammenspiel haben mir sehr gut gefallen. Anfangs haben sie zwar ihre Probleme, raufen sich jedoch zusammen und funktionieren dann auch gut im Doppelpack.
Mattis Krankheit fand ich hochinteressant, leider wurde darauf nicht annähernd so detailliert eingegangen, wie Potenzial vorhanden war.

Zum Ende hätte ich mir gewünscht, dass vielleicht etwas mehr auf die Heilung an sich eingegangen worden wäre. Was genau man machen kann, damit es besser wird. Wie sowas aussieht. Wie Leni mit Rückschlägen und Erkenntnissen umgeht. Ava Reed hat sich jedoch dafür entschieden, sich mehr auf die Krankheit und deren Entwicklung zu konzentrieren, anstatt auf die konstante Heilung.

Fazit

Alles in Allem hat mir „Alles. Nichts. Und ganz viel dazwischen.“ gut gefallen. Als Betroffene, war es nicht immer leicht für mich zu lesen. Der permanente Teufelskreis aus den unterschiedlichsten negativen Empfindungen wurde gut dargestellt und auch die Protagonisten funktionieren gut zusammen. Ava Reeds angenehmer Schreibstil trägt über einige Schwächen hinweg.

Cover des Buches Lockwood & Co. - Die Seufzende Wendeltreppe (ISBN: 9783570403099)

Bewertung zu "Lockwood & Co. - Die Seufzende Wendeltreppe" von Jonathan Stroud

Lockwood & Co. - Die Seufzende Wendeltreppe
AlwaysReadingvor 5 Jahren
Luft nach oben

Inhalt

LONDON, ENGLAND: In den Straßen geht des Nachts das Grauen um. Unerklärliche Todesfälle ereignen sich, Menschen verschwinden und um die Ecken wabern Schatten, die sich nur zu oft in tödliche von Geisterwesen ausgesandte Plasmanebel verwandeln. Denn seit Jahrzehnten wird Großbritannien von einer wahren Epidemie an Geistererscheinungen heimgesucht. Überall im Land haben sich Agenturen gebildet, die in den heimgesuchten Häusern Austreibungen vornehmen. Hochgefährliche Unternehmungen bei denen sie, obwohl mit Bannkreisketten, Degen und Leuchtbomben ausgerüstet, nicht selten ihr Leben riskieren.

So auch die drei Agenten von LOCKWOOD & CO. Dem jungen Team um den charismatischen Anthony Lockwood ist allerdings bei einem Einsatz ein fatales Missgeschick passiert. Um die Klage abwenden und den Schadenersatz dafür aufbringen zu können, müssen die drei Agenten von LOCKWOOD & CO. einen hochgefährlichen und zutiefst dubiosen Auftrag annehmen. Dieser führt sie in eines der verrufensten Herrenhäuser des Landes und stellt sie auf eine Probe, bei der es um nichts weniger als Leben oder Tod geht …

Meine Meinung

„Lockwood & Co.1: die seufzende Wendeltreppe“ lag ewig lange auf meinem SuB, bevor ich es endlich in die Hand nahm und dann, überraschenderweise, sehr schnell las.

Das Grundkonzept dieser Geschichte hat mir von Anfang an gefallen: die Welt, ganz besonders die Stadt London, wird von Geistern, die in Jonathan Strouds Werk „Besucher“ genannt werden, heimgesucht. Durch dieses Problem (wie es auch in der Geschichte genannt wird) haben die Menschen Agenturen gebildet, die die Besucher verjagen und in Schach halten sollen. Da nur Kinder und Jugendliche diese Besucher sehen können, ist die Stadt also bevölkert von arbeitenden Kiddies.

Die gesamte Handlungsgrundlage der „Geisterjäger“ hat mir also schonmal gefallen, ebenso das was der Autor aus dieser Idee gemacht hat. Er nimmt sich Zeit das ganze Drumherum zu erklären und zu beschreiben; Wichtiges wird auch erst erklärt, wenn es für die Handlung relevant ist. Der Leser wird also nicht gleich am Anfang von tausend Eindrücken erschlagen und kommt mit dem Sortieren gar nicht hinterher. Dennoch verfällt Jonathan Stroud manchmal in ausschweifende Erklärungen und/oder Beschreibungen, was den Lesefluss hin und wieder stört und einfach zu viel des Guten ist.

Meine Befürchtung, dass ich von den Protagonisten genervt sein könnte, ist glücklicherweise nicht eingetreten. Ich hab's ja jetzt nicht so mit Jugendlichen. Und meine Befürchtung, dass sie innerhalb ihres Berufes, unnötige, irrationale und einfach falsche Entscheidungen treffen oder, als allwissende Mini-Genies dargestellt werden, ist glücklicherweise nicht eingetroffen. Der Autor scheint sehr viel wert darauf gelegt zu haben die Charaktere zu erschaffen. Sicher, sie haben durch ihre Aufgabe eine gewisse Reife, bleiben jedoch in vielen Lebenslagen ihrem Alter treu. Im Großen und Ganzen sind die drei Protagonisten gut ausgearbeitet, treffen rationale Entscheidungen, wirken aber nicht übertrieben. Die Dynamik zwischen diesen Charakteren trägt die Geschichte weitestgehend auch über eventuelle Längen hinweg und sorgt für den nötigen Humor.

Die erste Hälfte von „Lockwood & Co.1: die seufzende Wendeltreppe“ bewegt sich irgendwie in dem Genre der Detektivgeschichte. Was auch hervorragend funktioniert. Hat man sich in der Welt zurechtgefunden, funktioniert diese Mischung aus Geisterabenteuer und Detektiv überraschend gut. Der Autor sorgt dafür, dass der Fall um den es geht, eine entsprechende Hintergrundgeschichte erhält, die durchaus interessant ist und auch seinen Platz in den Erzählungen findet.

In der zweiten Hälfte geht dieser Aspekt der Detektivgeschichte etwas unter und die Action beziehungsweise das Abenteuer rückt mehr in der Vordergrund. Was auch funktioniert, jedoch nicht ganz so gut wie die erste Hälfte. In der Hinsicht ist eindeutig Luft nach oben vorhaben. Und vor allem … liebe Autoren der ganzen Welt … wieso? Wieso ist es nötig, dass der Antagonist lang und breit seine Motive erklärt? Der Leser ist im Durchschnitt nicht komplett bescheuert und kann sich, hat er das Buch aufmerksam gelesen, durchaus, das ein oder andere zusammenreimen bzw. Ist ein teil des Spaßes ja, dass man vielleicht dinge interpretiert und vermutet, und niemals rausfinden wird, ob das alles genau so stimmt. Das regt mich tierisch auf und leider lässt auch Jonathan Stroud seinen Antagonisten erstmal ein Kaffeekränzchen abhalten.

Fazit

Im Großen und Ganzen hat „Lockwood & Co.1: die seufzende Wendeltreppe“ mich mit der Mischung aus Detektiv – und Geistergeschichte und dem Humor überzeugt. Es ist noch Luft nach oben und so ganz lässt sich nicht erkennen, wo der rote Faden für die gesamte Buchreihe sein soll, aber man hat Lust auf den zweiten Teil. Und genau das hab ich auch sofort gemacht!

4/5 Sternen

Cover des Buches Monsters of Verity (Band 1) - Dieses wilde, wilde Lied (ISBN: 9783785588635)

Bewertung zu "Monsters of Verity (Band 1) - Dieses wilde, wilde Lied" von Victoria Schwab

Monsters of Verity (Band 1) - Dieses wilde, wilde Lied
AlwaysReadingvor 5 Jahren
Potenzial nicht ganz ausgesczhöpft

Inhalt

In der geteilten Metropole Verity City herrscht ein erbitterter Kampf ums Überleben. Denn jede neue Gewalttat der Menschen bringt leibhaftige Monster hervor, welche nachts den Bewohnern der Stadt auflauern ...
In dieser düsteren Welt treffen die Kinder der beiden verfeindeten Herrscher aufeinander: Kate, die den Drang hat, sich endlich gegenüber ihrem Vater zu beweisen. Und August, der jeden Tag damit ringt, seine wahre Identität zu verbergen – denn August ist ein Sunai, eine extrem seltene und sehr gefährliche Art von Monster. Als Kate eines Tages in einen Hinterhalt gerät, müssen die beiden gemeinsam fliehen. Doch wem kannst du noch trauen, wenn die Grenzen zwischen Gut und Böse verschwinden?

Meine Meinung

Ich habe „Monsters of Verity“ auf Empfehlung gelesen und bereue es definitiv nicht. Das ausführliche Worldbuilding sorgt für einen etwas zähen Anfang, mit ihrem Schreibstil weiß Victoria Schwab allerdings über diese ersten Kapitel hinwegzuhelfen. Obwohl der Einstieg mir etwas schwerer fiel, möchte ich keineswegs das Wort langweilig in den Mund nehmen. Es dauert seine Zeit, bis der Leser die ganzen Eindrücke verarbeitet hat und sich in der Welt, die die Autorin hier geschaffen hat, zurecht findet.

Ein weiterer großer Pluspunkt, der mich schon von Anfang an bei der Stange hielt, war das Grundkonzept der Geschichte. Die grausamen Taten der Menschen entwickeln in dieser Geschichte nach geraumer Zeit ein Eigenleben und verdichten sich zu Schatten, welche sich dann wiederum zu Monstern/Dämonen, wie auch immer man es nennen möchte, entwickeln. Sie werden Corsai, Malchai und Sunai genannt. Letztere gelten als die schlimmsten von allen. Und hier zeigt die Autorin, ob beabsichtigt oder nicht, ganz hervorragend, wie engstirnig die Menschen unter anderem auch sind: was man nicht kennt und eventuell einem anderen moralischen Kompass folgt, ist automatisch böse.

„Monsters of Verity“ wird abwechselnd aus der Sicht von August, einem Sunai, und Kate, einem Menschen, geschildert. Beide Charaktere funktionieren gut innerhalb der Geschichte. August' Sichtweise fand ich jedoch um einiges interessanter. Hier hätte es mir besser gefallen, wenn Victoria Schwab eine klarere Grenze zwischen den Menschen und den Sunai gezogen hätte. August denkt eigentlich wie ein Mensch und handelt auch dementsprechend. Und es mag zwar seinem Charakter entsprechen, da dieser ja menschlich sein möchte, er ist aber kein Mensch. Dieser Aspekt wäre vielleicht noch interessanter gewesen, wenn man einen deutlichen Unterschied im Denk – und Verhaltensmuster entdeckt hätte.

Mit Kate hatte ich anfangs meine Probleme. Sie wirkte mir zu aufgesetzt. Ihre Taten waren anfangs überzogen. Diese unausgereifte Mischung aus Abgestumpftheit und Emotionalität wollte nicht ganz passen und hat mir die Dame in der ersten Hälfte unsympathischer gemacht, als sie eigentlich gezeichnet ist. Erst zum Ende hin kam ich besser mit dem Charakter klar.

Ein klarer Pluspunkt ist jedoch die Dynamik von August und Kate. Im Duo haben die beiden mir außerordentlich gut gefallen. Ich danke der Autorin, dass sie sich hier keine erzwungene Liebesgeschichte aus dem Ärmel gezogen hat, sondern die Beziehung der Protagonisten, als das dargestellt hat, was sie ist und was auch am meisten Sinn macht: eine langsam aufkeimende Freundschaft, die sich jedoch vor allem noch im Bereich der Nutzgemeinschaft bewegt und sich langsam entwickelt.

Hat man die erste, etwas zähe, Hälfte des Buches geschafft, wird man mit einer umso spannenderen zweiten Hälfte belohnt. Die Ereignisse geben sich die Klinke in die Hand und keines davon ist von den Protagonisten aufgrund schierer Dummheit zu verantworten – was leider, viel zu häufig vorkommt. Jedoch konnte mich keine der Enthüllungen oder Plottwists wirklich überraschen. Sie waren die logische Konsequenz der vorangegangen Ereignisse. Zum Glück; es gibt nichts Schlimmeres, als Plottwists die einfach nur darauf ausgelegt sind den Leser zu schocken, egal ob das überhaupt Sinn ergibt oder nicht.

Fazit

„Monsters of Verity“ ist definitiv gute Unterhaltung, mit einem interessanten Grundkonzept und guten Charaktere, die vor allem gemeinsam sehr gut funktionieren. Nach einem zähen Einsteig, der mit Informationen nur so vollgestopft ist, folgt ein spannender zweiter Teil, der Lust auf den zweiten Band macht.

4/5 Sternen

Cover des Buches Die Grimm-Chroniken - Dornen, Rosen und Federn (ISBN: 9783038960089)

Bewertung zu "Die Grimm-Chroniken - Dornen, Rosen und Federn" von Maya Shepherd

Die Grimm-Chroniken - Dornen, Rosen und Federn
AlwaysReadingvor 5 Jahren
Gelungene Mischung aus Fantasy und Märchen

Diese Rezension könnte Spoiler zu allen bereits erschienenen Bänden (Stand: 08.01.19 - 8.Teil) haben. Ich habe versucht eher allgemein zu bleiben, vielleicht kann der eine oder andere aber etwas rauslesen! Nicht weiterlesen, wenn kein Interesse an Spoilern besteht. Und wenn doch, dann jammer hinterher nicht!

Meine Meinung

„Die Grimm-Chroniken“ sind definitiv mal etwas Anderes, was man nicht schon tausendmal in gleicher Ausführung gelesen hat. Das Zusammenspiel von Märchen und Fantasy funktioniert überraschend gut und steckt voller Potenzial. Hinzu kommt das Maya Shepherd einen sehr angenehmen Schreibstil hat, der die Seiten einfach nur fliegen lässt. Im Großen und Ganzen mag ich die Reihe wirklich gerne und werde auch definitiv am Ball bleiben.

In den bisher erschienenen acht Bänden tummelt sich eine Vielzahl unterschiedlicher Charaktere, die jedoch nicht so ganz facettenreich sein wollen. Im Allgemeinen kann man jeden einzelnen Charakter auf wenige, meist positive, Adjektive herunterbrechen. Durch den nicht vorhandenen Gegensatz können manche Szenen schnell ermüdend werden, da kein zwischenmenschlicher Konflikt herrscht und alle miteinander am selben Strang ziehen, was wiederum das Problem vermissen lässt. Um das sich eine Geschichte nun mal dreht, das hab ich mir nicht ausgedacht, das ist so.

Jedoch hat die Autorin sich sehr überschaubar an die ganzen Charaktere herangetastet und den Leser nicht gleich mit ihnen erschlagen. Man bekommt Zeit mit einem Charakter warmzuwerden, bevor der nächste ins Spiel geworfen wird. Dazu kommen dann die unterschiedlichen Zeitebenen, die alle miteinander verwoben sind. Am Ende des achten Teils ist man schon ein ganzes Stück schlauer und hat auch einige AHA-Momente gehabt, vieles bleibt jedoch noch im Dunkeln. Entgegen meiner Erwartungen wird es nicht langweilig, in den unterschiedlichsten Zeitebenen die Geschichte zu erleben, obwohl man stellenweise schon weiß, worauf der ganze Spaß hinausläuft.

Ein ganz großes Problem habe ich leider mit Protagonistin Mary … das Mädel ist am Anfang so hart naiv und leichtgläubig, dass man sich einfach nur gegen die Stirn schlagen will. Sicher, es macht innerhalb der Geschichte Sinn und hat auch durchaus seine Daseinsberechtigung. Ebenso ergibt diese Insta-Lovestory von Mary und Dorian weitblickend durchaus Sinn und erschafft ja erst das ganze Konfliktpotenzial. Das macht es aber nicht weniger anstrengend über ihre Naivität und Leichtgläubigkeit zu lesen. Wenigstens hat sie zum Ende des achten Teils in dieser Hinsicht schon einige Erkenntnisse gewonnen zum Beispiel, dass sie sich einfach nur in den ersten verliebt hat, der Interesse an ihr gezeigt hat und Kommunikation ohnehin nie die Stärke der Beiden war.

Aber auch sonst bin ich kein Fan von ihr. Bis auf die Zeitebene, in der sie die kaltherzige König ist. Da fand ich die Frau ungemein interessant. Denn sonst ist sie sehr, sehr passiv. Im Grunde tut sie nichts von sich aus; ständig wird sie von anderen geführt oder verschont. Mir fällt keine einzige, bedeutende Handlung ein, die sie selbst in die Wege leitet. Ständig wird ihr der Weg geebnet, sie wird von Wesen verschont, die eigentlich keinerlei Gnade haben. Das wirkt auf Dauer einfach nur konstruiert. Dasselbe passiert fast allen anderen Charakteren; die Antworten fliegen ihnen zu oder Personen, die die Antwort haben, tauchen im exakt richtigen Moment auf.

Ebenso hätte ich mir etwas mehr Grauschattierungen gewünscht; die Charaktere denken alle miteinander sehr stark schwarz oder weiß. Gewisse Dinge, die einige Probleme verhindert hätten, werden sofort abgeschmettert, ohne gründlich darüber nachzudenken, weil es sofort als „böse“ oder „falsch“ klassifiziert wird. So funktioniert das Leben nicht. Und auch, wenn ich mich immer wieder mit dem Gedanken „Märchen, halt“ beruhigt habe, konnte das irgendwann nicht mehr über die Tatsache hinweg sehen, dass einige Entscheidungen der Protagonisten einfach nur unüberlegt und übereilt waren. Wie es in dem Buch selbst heißt, das Böse ist Ansichtssache. Ich habe aber die Hoffnung, dass sich das in den nächsten Bänden legen wird.

Maya Shepherd hat die zwischenmenschlichen Beziehungen, bis auf Schmalz Attacke von Mary und Dorian (wobei ich hier langsam glaube, dass das Absicht ist), wirklich sehr gut ausgearbeitet. Hin und wieder wirken sie etwas überstürzt, aber dennoch schafft die Autorin es sie glaubhaft darzustellen. Sei es nun eine Geschwisterbeziehung, eine Freundschaft oder eine Nutzbeziehung. Ich hoffe, dass in dieser Hinsicht noch etwas mehr kommt.

Alles in Allem kann ich die „Grimm-Chroniken“ nur empfehlen. Sie machen ungemein Spaß und sind definitiv mal eine nette Abwechslung zum sonstigen Einheitsbrei. Ich habe immerhin alle 8 Bände nacheinander gelesen, das muss schon was heißen, wenn ich nicht sofort das Interesse verliere. Jedoch, hoffe ich, dass die Reihe langsam in eine andere Richtung verläuft, die sich nicht so an das Schwarz/Weiß denken klammert und vielleicht auch mal mit der Moral bricht. Denn sonst, könnte das alles am Ende mehr als unglaubwürdig erscheinen.


4/5 Sternen

Cover des Buches Die Grimm-Chroniken - Die Apfelprinzessin (ISBN: 9783906829708)

Bewertung zu "Die Grimm-Chroniken - Die Apfelprinzessin" von Maya Shepherd

Die Grimm-Chroniken - Die Apfelprinzessin
AlwaysReadingvor 5 Jahren
Sehr ausführlicher Prolog

„Die Grimm-Chroniken: Die Apfelprinzessin“ liest sich wie ein sehr ausführlicher Prolog. Jedoch, ist das ein sehr vielversprechender Prolog. Maya Shepherd hat einen schönen Schreibstil. Ruhig und atmosphärisch. Selbst, teils langgezogene Beschreibungen, wirken nicht langweilig. Was auch an der wirklich schönen Stimme der Sprecherin Marlene Rauch liegen kann.
Zu keinem Zeitpunkt kam Langeweile auf und dass, obwohl ich bei Hörbüchern normalerweise die Geduld einer Gurke habe.
Die Vermischung von Märchen, Fantasy und Realität hat mir von Anfang zugesagt. Ebenso die Dynamik der Protagonisten Will, Maggie und Joe. Sie funktionieren als Gruppe sehr gut und ich bleibe gespannt wie die Geschichte der Drei weitergeht. Noch, ist man völlig im Dunkeln und kann nur wilde Theorien spinnen.
Einzig an die Geschichte von Mary und Dorian kam ich nicht ganz ran; sie ist noch sehr undurchsichtig und konnte mich nicht so packen, wie es die Geschichte der Anderen drei tat.
Jedoch, sollte man nicht aus den Augen verlieren, dass es sich hierbei um den ersten von, möglicherweise, sehr vielen handelt und ein bisschen Rätselraten nicht unbedingt etwas Schlechtes sein muss.

Cover des Buches Rising Sparks (ISBN: 9783744810128)

Bewertung zu "Rising Sparks" von Nico Abrell

Rising Sparks
AlwaysReadingvor 5 Jahren
Nein. Einfach nein.

Inhalt

An ihrem siebzehnten Geburtstag ändert sich Skyes komplettes Leben. Ihr wird ein Beruf zugeteilt, den sie bis an ihr Lebensende ausführen soll - und es kommt noch schlimmer: Das System bestimmt nicht nur, was Skye zu tun hat und wo sie leben soll, sondern auch über alles andere, was im Leben zählt. Doch als Skye etwas erfährt, was nicht für ihre Ohren bestimmt ist, ist nichts mehr so, wie es vorher war.

Meine Meinung

Anscheinend muss man heutzutage sowas extra betonen. Ich habe keine Peilung wer der Autor ist, es ist mir im weitesten Sinne auch vollkommen egal. Ich bewerte DAS BUCH und nicht den Autor.

„Rising Sparks“ ist das schlechteste Buch, das ich jemals gelesen habe. Und ich habe einige Bücher gelesen, bei denen ich mich frage, wieso man sowas schreibt. Ich weiß gar nicht so genau wo ich anfangen soll. Beim Guten? Es liest sich schnell und erfordert auch nicht wirkliche Aufmerksamkeit. Man kann also ganz hervorragend ein Kapitel lesen, während man mechanisch im Kochtopf rührt.

Protagonistin Skye ist in etwa so gut gezeichnet wie die unfertige Skizze eines talentfreien Kindes, das sich mit Buntstiften austoben wollte. Mir ums Verrecken keine Charaktereigenschaft ein, mit der ich sie beschreiben könnte. Das einzige was dieses Kind macht, ist den ganzen Tag jammern. Und das macht sie ganz hervorragend; alles wird absolut zu Tode analysiert. Und dann wird es ausgegraben, aufgeschnitten, geschändet und nochmal analysiert. Ich war schon nach wenigen Seiten so genervt von Skye, dass ich mir wünschte, sie würde einen besonders kreativen, schmerzhaften Tod sterben.

Skye lebt in einer futuristischen Welt, die sich von unserer Welt insoweit unterscheidet, als am 17. Geburtstag eines Menschen jedem ein Beruf zugeteilt wird und dieser wird dann bis zum Lebensende ausgeführt. Deswegen jammert Skye übrigens am Anfang der Geschichte so sehr, obwohl durchaus die Möglichkeit besteht, dass sie einen Job bekommt, der ihr zusagt. Selbstverständlich ist dem nicht so, aber dazu später mehr.
Die Stadt New Ainé, in der Syke lebt, wird vom System kontrolliert. Wie das System funktioniert? Wie es entstand? Was die Anfänge waren und wie weit es den Alltag der Bürger beschränkt und kontrolliert? Das sind alles ganz hervorragende Fragen, liebe Freunde, auf deren Antwort ich auch noch warte. Der Autor erklärt rein gar nichts. Hier haben wir ein System, was den Beruf der Menschen bestimmt und hier ist eine Ausgangssperre … jetzt leb damit. Weil Plot.

Das farblose Gör hatte mal einen Bruder, der aber von den Outlaws abgeknallt wurde. Ich will jetzt nicht behaupten, dass das in Skyes Leben GAR KEINE Rolle spielt … doch eigentlich schon. Es spielt keine Rolle in ihrem Leben. Es wird betont wie nahe sie dem Bruder stand, aber gefühlstechnisch bekommt man davon gar nichts mit. Die Emotionalität in Bezug auf dieses Ereignis, dieses Verlustes liegt auf einer Höhe mit meiner emotionalen Betroffenheit, wenn mir meine, ohnehin auf gerauchte Zigarette, vor dem letzten Zug aus der Hand fällt.

Des Weiteren hat Sykes Bruder, Emilian, einige Kapitel aus seiner Sicht, welche auch noch in der Vergangenheit spielen. Diese, leicht inzestuös angehauchten Seiten, hatten keinerlei Bewandtnis für den Handlungsverlauf. So absolut gar nicht. Einen wirklichen Unterschied im Erzählton zu seiner Schwester kann man auch nicht ausmachen. Hinzu kommt, dass ich hochgradig verwirrt war, weil diese Kapitel nicht einmal in chronologischer Reihenfolge waren, was aber auch nicht förderlich für die Story war.

Der Autor bedient sich knappen Sätzen. Eigentlich sind es keine Sätze, sondern Wortgruppen. Ich kam mir durchgehend vor, als würde ich auf Arbeit stehen, wo die Kunden mir auch nur einzelne Wörter an den Kopf knallen und erwarten, dass ich weiß, was die von mir wollen.
Wörter werden in Endlosschleife widert. Da stehen dann wirklich Dinge wie „Und ich laufe. Und laufe. Und laufe.“ Herzlichen Dank, ich habe schon beim ersten Mal geschnallt, das du läufst.

Es gibt einige sehr seltsame Beschreibungen in „Rising Sparks“. Was ist zum Beispiel ein luftiges Geräusch? Ebenso die Beschreibung „Beinahe lautlos“ … das ist ein Widerspruch in sich. Entweder ist etwas leise oder lautlos, beinahe lautlos gibt es nicht. Oder in einem Satz steht, Skye bleibt „zwischen Tür und Angel“ stehen. Das haut nicht hin. Zwischen Tür und Angel ist eine Redewendung und kein tatsächlicher Ort.

Das alles könnte ich bis zu einem gewissen Punkt sogar ignorieren, wenn das Buch „das gewisse Etwas“ hätte, sodass es einem, warum auch immer, trotzdem gefällt. Dem ist aber nicht so. Ich war schon nach wenigen Seiten total genervt und musste nach fast jedem Kapitel eine Pause einlegen, weil es anstrengend war dieses Buch zu lesen. Und ja, es ist einfach schlecht geschrieben. Vielleicht sollte der Autor sich dahingehend weiterbilden, bevor er einen neuen Versuch wagt. Es ist ja nun keine Schande, das Schreiben erstmal zu lernen, bevor man es tut.

Die ganze Story von „Rising Sparks“ macht hinten und vorne keinen Sinn. Es ist nicht nur übersät von Plotlöchern, es besteht aus Plotlöchern.

Ich hatte erwähnt, dass Syke dann ihren Beruf zugeteilt bekommt. Selbstverständlich, landet sie in einem Beruf, der mit ihrem Hass gegen die Outlaws Hand in Hand geht. Und das traut sie sich nicht zu. Sie will nicht. Immer und immer wieder dieselben Gedanken, als hätte man einfach nur einen Abschnitt immer wieder eingefügt. Und trotzdem, ist sie, obwohl sie ihr Leben lang ungefähr so sportlich aktiv war wie eine altersschwache Schildkröte, die Beste. Die Schnellste. Die Stärkste. Das war dann auch der Punkt, an dem ich anfing die Seiten nur noch zu überfliegen.

Die „Liebesgeschichte“ ist noch so ein Ding. Ihr Schmatzipuffi ist genauso flach und langweilig wie Syke selbst. Dahingehend haben sie dann wenigstens eine Gemeinsamkeit. Da kommt gar nichts an. Da ist die Beziehung zweier Arbeitskollegen, die sich seit drei Tagen kennen, deutlich tiefgründiger und besser nachzuvollziehen, als das.

Fazit

Alles in allem ist „Rising Sparks“ schlecht. Es ist schlecht geschrieben, ohne konsequente Handlung. Die Liebesgeschichte ist einfach da, weil anscheinend MUSS es eine Liebesgeschichte geben. Die Sätze … Pardon, Wortgruppen, wiederholen sich in Endlosschleife. Und ich war so froh, dass ich dieses Buch endlich durch habe, dass ich beinahe den Sekt rausgeholt hätte. Es gibt einen zweiten Teil „Flying Sparks“ … ohne mich. Dafür ist mir meine Lebenszeit zu kostbar.

Cover des Buches Verliebe dich nie in einen Rockstar (ISBN: 9783551314949)

Bewertung zu "Verliebe dich nie in einen Rockstar" von Teresa Sporrer

Verliebe dich nie in einen Rockstar
AlwaysReadingvor 5 Jahren
Herrlich abgedreht

Inhalt 

Ein Rockstar in ihrer Klasse! Zoey kann es noch gar nicht richtig glauben. Der angeblich coolste Junge aller Zeiten sitzt in Mathe plötzlich neben ihr. Acid. Ja, genau – DER Acid. Ungekämmtes Haar, verschlungene Tattoos auf den Armen, auffällige Sonnenbrille und natürlich tiefschwarze Klamotten. Vollkommen übertrieben, findet Zoey und versteht nicht, warum ihre Freundinnen bei jeder seiner Bewegungen loskreischen müssen. Aber es kommt noch viel schlimmer. Acid braucht Nachhilfe in Mathe – und die will er ausgerechnet und ausschließlich von Zoey.

Meine Meinung

„Verlieb dich nie in einen Rockstar“ ist eines von den Büchern, die man sich an einem Nachmittag hinter knallt, während eine 10-Stunden-Playlist im Hintergrund dudelt, die lustigerweise auch noch alle Lieder beinhaltet die im Buch genannt werden. Dieser erste Teil ist keine tiefgründige Lektüre oder beinhaltet und behandelt komplizierte, facettenreiche Themen. Das heißt aber nicht, dass das Buch deswegen schlecht ist.

Eigentlich würde mir die Protagonistin Zoey bei manch anderen Autoren wahnsinnig gegen den Strich gehen. Denn sie ist zickig und launisch, aber irgendwie schafft Teresa Sporrer es dennoch, dass man Zoey einfach nur extrem feiert. Oder sie schafft es zumindest bei mir. DAS nenne ich mal Sarkasmus und Schlagfertigkeit. Ihre Kommentare sind zum wegschmeißen. Und da die Autorin sich auf diese Eigenschaft am meisten konzentriert, funktioniert Zoey als Protagonistin unheimlich gut.

Eine Sache die mir ebenfalls an diesem Buch (und seinen Nachfolgern) gefällt ist die Darstellung der Mädchenfreundschaft. Wir haben hier zwar keine schwierigen Zeiten, ausschweifende Trauergeschichten oder dramatische Momente und dennoch ist diese Freundschaft eine der realistischsten von denen ich jemals gelesen habe. Andere Autoren neigen dazu Zickereien und Intrigen einzustreuen, sobald mehr als zwei Mädchen befreundet sind. Bei Teresa Sporrer jedoch gibt es Harmonie und Vertrauen. Sie zeigt die schönen Seiten solch einer tiefgehenden Freundschaft. Nicht die tränenreichen Nächte, die Krisenbewältigungen, die schweren Zeiten. Sondern die Lachanfälle, die Späße und das simple Zeit miteinander verbringen. Vielleicht habe ich da einfach Glück, aber ich habe pausenlos dabei an meine Mädels gedacht. Wir sind auch vier Weiber und da wird nicht gelästert oder gelogen. Gibt es ein Problem, so wird das offen angesprochen und aus der Welt geschafft. Punkt. Aus. Ende.

Die eigentliche Handlung jedoch konzentriert sich auf die Liebesgeschichte zwischen Zoey und Alex. Von Anfang an ist klar, wie das alles ausgehen wird. Aber der Weg dahin ist einfach zum wegschmeißen komisch. Ich weiß, ich wiederhole mich. Aber das ist einfach genau mein Humor! Da interessiert auch die gehetzte und überstürzte Handlung nicht. Selbst ein Kitsch – und Romantikhasser wie ich bezeichnet die Beiden als „zuckersüß“ - obwohl ich mir den Arsch ablache, wenn die anfangen sich anzubitchen.

Mit all den Anspielungen auf Bücher, Serien und Musik macht dieses Buch einfach nur Spaß. Wie gesagt, es ist nicht besonders ausschweifend oder tiefgründig, aber es erfüllt seinen Zweck: Spaß machen. Die Seiten fliegen nur so dahin. Ich habe dieses Buch tatsächlich innerhalb eines Nachmittags/Abends gelesen. Und genau das erwarte ich auch, wenn ich dieses Buch aufschlage (bzw. meinen eReader anstelle – lasst uns fair bleiben).

Fazit 

„Verlieb dich nie in einen Rockstar“ ist eine süße kleine Liebesgeschichte für zwischendurch. Protagonistin Zoey bringt den Leser im Minutentakt zum Lachen mit ihrer sarkastischen Art. Ich kann mich gar nicht oft genug wiederholen und sagen, dass hier der Humor das ausschlaggebende ist. Ist vielleicht nicht für jeden was, aber meinen Geschmack trifft es. Diese Sprüche werde ich wahrscheinlich noch in 50 Jahren feiern!

5/5 Sternen

Cover des Buches Und jetzt lass uns tanzen (ISBN: 9783453359420)

Bewertung zu "Und jetzt lass uns tanzen" von Karine Lambert

Und jetzt lass uns tanzen
AlwaysReadingvor 5 Jahren
Kann man gelesen haben, muss man aber nicht

Inhalt

Beinahe wären sie einander nie begegnet: Marcel, der den Sternenhimmel liebt, und Marguerite, die nur dem Tag Schönheit abgewinnen kann. Er, für den nur die Freiheit zählt, und sie, die ausnahmslos allen Regeln folgt. Doch dann verlieren beide ihre langjährigen Ehepartner. An diesem Wendepunkt in ihrem Leben treffen sie aufeinander und stellen überrascht fest, dass sie über die gleichen Dinge lachen. Wagen sie es auch, noch einmal zu lieben?

Meine Meinung

„Und jetzt lass uns tanzen“ ist kurzweilige Unterhaltung. Der Schreibstil ist flüssig und hat irgendwie etwas Geschmackvolles. Man merkt beim Lesen schon, dass die Protagonisten deutlich älter sind als der Durchschnitt. Allerdings kommt genau dadurch bei mir dann auch etwas Unverständnis auf. Die Protagonistin war über fünfzig Jahre mit einem Mann verheiratet der sie kontrolliert und unterdrückt hat und auch wenn sie es nie als negativ empfunden hat, konnte ich nicht anders als mit großen Augen dazusitzen. Ich meine … wer siezt denn schon seinen Ehepartner?

Auch hält sich durch diese Konstellation dann die Thematik der Trauer in Grenzen, da Marguerite nicht wirklich trauert. Es ist eher eine Leere, die Abwesenheit von Gewohnheiten, die sich durch die ersten Kapitel zieht. Was auch besser in die Geschichte gepasst hat. Eine alles umfassende Trauer wäre irgendwie unglaubwürdig gewesen.

Diese Einschränkungen, die Marguerite ihr Leben lang geduldet hat, führen dann dazu, dass man sich für ihre Entwicklung nur umso mehr freut. Es sind wirklich die ganz kleinen Dinge, die sie nun genießen kann und man freut sich als Leser einfach für sie, dass sie endlich, dass machen kann, was sie möchte.

Auch die Geschichte des männlichen Protagonisten hat mich jetzt nicht vom Hocker gehauen. Sie ist da, sie ist passiert. Aber irgendwie lässt sie einen kalt. Vielleicht liegt es auch an der Kürze des Buches, aber emotional konnte ich mich nicht in die Charaktere hineinversetzen. Leider, ist dann das ganze Buch genau so: es ist nett, es ist da. Aber man hat absolut nichts verpasst, wenn man es nicht gelesen hat. Und man hat auch einfach nicht viel dazu zu sagen, außer: "Ja, war ganz nett."

Fazit

„Und jetzt lass uns tanzen“ ist kurzweilige Unterhaltung, die mich jedoch nicht berührt hat. Man hat nichts verpasst, sollte man dieses Buch nicht lesen. Karine Lambert erzählt eine Liebesgeschichte in hohem Alter und wie sich die Charaktere an den kleinen Dingen erfreuen. Anscheinend entwickelt man sich im Alter wieder zurück, denn ein bisschen Instalove war das ja schon. Da hier aber nicht gleich von Herzen und Liebe geredet wurde, konnte ich das gut verdrängen, sodass es im Endeffekt keine negativen Auswirkungen auf das Gesamtbild hatte.

3/5 Sternen

Cover des Buches Dein Bild für immer (ISBN: 9783548291185)

Bewertung zu "Dein Bild für immer" von Julia Hanel

Dein Bild für immer
AlwaysReadingvor 5 Jahren
überraschend gut

Inhalt

Sophie trauert um ihre große Liebe. Ein halbes Jahr zuvor ist ihr Verlobter Maximilian ums Leben gekommen. Die Reise nach Bali, die er ihr zur Hochzeit schenken wollte, tritt sie schweren Herzens allein an. Doch schon im Flugzeug kommt der erste Schock: Maximilians Platz wurde neu vergeben, an Niklas, einen jungen Fotografen. Als sich die Wege der beiden nach der Landung erneut kreuzen, beschließt Sophie, Niklas auf seiner Fototour über die Insel zu begleiten. Sie selbst hat auch eine Mission: An jedem Ort, den sie mit Maximilian bereisen wollte, hinterlässt sie ein Bild von ihm. Während sie Maximilian langsam loslässt, wird Niklas von Tag für Tag wichtiger für sie. 

Meine Meinung

Als ich „Dein Bild für immer“ aufschlug, habe ich erwartet, dass ich das Buch an sich gut finden würde, jedoch nach der Hälfte etwas angenervt von der ständig präsenten Trauer und depressiven Stimmung sein würde. Ich bin in der Hinsicht einfach ein Mensch, der mit konstanter Trauer nicht klar kommt und das auch häufig bei Büchern bemerkt, die sich mit dem Thema Verlust auseinandersetzen. Ich vertrete da eher die Ansicht, dass das Leben weitergeht, was nicht bedeutet, dass man die Person vergessen muss, sondern in Erinnerungen und kleinen Anekdoten weiterlebt, die man immer und immer wieder über das Leben verteilt hat/erzählt. Glücklicherweise hat sich Julia Hanel für genau diese Richtung entschieden.

Denn ich bin positiv überrascht von dieser Geschichte. Sie hat mir richtig gut gefallen. Sogar so gut, dass ich jetzt schon sage, dass ich dieses Buch definitiv noch mindestens einmal in Zukunft lesen werde.

„Dein Bild für immer“ ist aus der Sicht von Sophie und Niklas geschrieben. Einige wenige Kapitel am Ende sind auch aus der Sicht von Charlie, Sophies Schwester, geschrieben. So hat man immer einen sehr guten Einblick in die Gefühls – und Gedankenwelt der Charaktere. Sie funktionieren als Charaktere eigenständig mit genügend Stärken und Schwächen, die sie authentisch wirken lassen. Was mir an dem Buch jedoch am meisten gefallen hat, war wie gut die Protagonisten im Zusammenspiel funktionieren. Sie strahlen eine gewisse Leichtigkeit aus, die sich auch ganz wunderbar in den vielen Dialogen zeigt. Des Weiteren waren viele Szenen überraschend amüsant, die Charaktere haben sich die Vorlagen nur so zugespielt und mich einige Male zum Lachen gebracht. Hier hatte ich tatsächlich mal zwei Protagonisten, die mir zu keinem Zeitpunkt auf die Nerven gingen, weder Männlein noch Weiblein.

Ironischerweise war für mich der Punkt, an dem ich wirklich weinen musste, übrigens nicht Sophies Geschichte, sondern die des männlichen Protagonisten. Sie wird nur einmal wirklich angeschnitten, aber diese Szene hat mir wirklich sehr gut gefallen. Sie war emotional und dadurch, dass sie nicht so viel Raum einnimmt, wirkte sie auch noch mal einprägender und machtvoller. Dieses Gespräch fand ich, auch in Verbindung mit der Situation, wirklich sehr gut. Die Szene ist mir im Nachhinein am deutlichsten im Gedächtnis geblieben.

Der Großteil der Handlung spielt auf Bali. Julia Hanel hat es mit ihren schönen, farbenfrohen Beschreibungen geschafft, dass man direkt Lust bekommt nach Bali zu fliegen und dort alles zu erkunden. Die Grundthematik der Trauer bekommt in diesem Setting auch irgendwie einen erträglicheren Touch. Im Allgemeinen hat es mir sehr gut gefallen, wie die Autorin mit diesem Thema umging. Sophie rutscht nicht völlig in Depressivität ab. Sie nimmt langsam, auf ihre Art und in ihrem Tempo von ihrem Verlobten, Maximilian, Abschied. Sie reflektiert ihr gesamtes Leben, ihre Entscheidungen, inwieweit sie sich vielleicht seinem Leben angepasst hat. Sophie verändert sich, würdigt in diesem Prozess aber niemals ihre Liebe zum Verstorbenen herab, macht aus ihm aber auch nicht ein unerreichbares Ideal. Sie akzeptiert es, als das was es ist: eine wunderschöne Zeit, die ein tragisches Ende nahm, aber nicht ihr restliches Leben bestimmen darf.

Die erste Hälfte von „Dein Bild für immer“ hat mir einen Ticken besser gefallen als die zweite. Das macht die zweite Hälfte aber nicht schlecht. Überhaupt nicht. Auch, wenn ich die Konsequenz, die Sophie aus Niklas Aktion zieht, nicht wirklich nachvollziehen kann, war sie aber auch nicht irrational. Sie ist nur nicht das was ich gemacht hätte. Das ganze dramatisch-romantische Hin und Her zum Ende war ein bisschen in die Länge gezogen, vor allem die letzten zwanzig Seiten, hätten mit einem einzigen Satz beendet werden können. Zumal es auch nicht wirklich logisch war. Die Protagonisten hatten im gesamten Buch zu keinem Zeitpunkt Kommunikationsschwierigkeiten, die haben immer ehrlich miteinander geredet und haben auch viel geredet. Und auf einmal kann man nicht mehr reden? Glücklicherweise hat sich das auf wenige Seiten beschränkt.

Die wenigen Nebencharaktere haben gut in die Geschichte gepasst und ihren ganz eigenen Charme gehabt, vor allem Sophies Schwester Charlie fand ich erfrischend. Sie war die Stimme der Vernunft, die ihrer Schwester dann in den Hintern getreten hat, auf eine Art und Weise, wie es nur eine Schwester schafft, dass die Person es dann auch wirklich, nach einer solchen Wortwahl, macht.

Als ich am Ende ankam war ich etwas traurig. Ich hätte gerne noch mehr Zeit mit Sophie und Niklas verbracht, was mir schon lange nicht mehr passiert ist. Aber, man soll ja bekanntlich aufhören, wenn es am Schönsten ist.

Fazit

„Dein Bild für immer“ hat mich positiv überrascht. Das Thema Verlust in Verbindung mit einer neuen Liebe wurde sehr gut umgesetzt, da die Autorin sich dennoch die Zeit genommen hat, dass der Verlust betrauert wird und die Charaktere sich kennenlernen. Vielleicht wirkt es auch einfach nur so, weil das Buch, trotz ernster Thematik, einen fröhlichen Touch hat, was an den Unterhaltungen der Protagonisten liegt. Ich werde dieses Buch definitiv, in ein paar Jahren, nochmal lesen.

4/5 Sternen

Über mich

  • weiblich
  • 01.11.1994

Lieblingsgenres

Science-Fiction, Biografien, Jugendbücher, Fantasy, Krimis und Thriller, Literatur, Unterhaltung

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