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Andraja

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Rezensionen und Bewertungen

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Cover des Buches Victorian Rebels - Ein Herz voll dunkler Schatten (ISBN: 9783736307735)

Bewertung zu "Victorian Rebels - Ein Herz voll dunkler Schatten" von Kerrigan Byrne

Victorian Rebels - Ein Herz voll dunkler Schatten
Andrajavor 5 Jahren
Eine mitreißende Geschichte mit vielen dunklen Geheimnissen

Ein Geheimnis, für das sie eher Sterben würde … und ein Auftrag, der seine Welt aus den Angeln reißt …

Mit „Ein Herz voll dunkler Schatten“ gehen Kerrigan Byrnes Victorian Rebels in die zweite Runde!Dieses Mal nimmt sich die Autorin der Geschichte des Christopher Argents an. Durch seine Position im Gefolge des schwarzen Herz' kennt der Leser diese Figur bereits flüchtig, doch die Enthüllungen, die Byrne nun macht, haben das Potenzial Leser für Stunden zu fesseln. Bereits zu Beginn baut der Roman sehr schnell das erste Spannungshoch auf und gewinnt damit die Aufmerksamkeit der Leser für sich. Die Ausgangssituation ist schnell klar und die Ereignisse knüpfen nahtlos aneinander an sodass die Spannung sich immer weiter steigert und eine fesselnde Atmosphäre aus Intrigen, Verrat und gefährlichen Geheimnissen entsteht. Durch die abenteuerliche Handlung kommt es selbstverständlich auch zu einigen vorhersehbaren Ereignissen, doch diese werden von anderen unerwarteten Wendungen überschattet bzw. gehen in ungewöhnlichen 'Folgen' unter. So gelingt es der Autorin, den Leser von der ersten Seite an zu unterhalten.

Doch die Geschichte wäre nichts ohne ihre Protagonisten.
Mit der Figur der Millie LeCour erschafft die Autorin viele Geheimnisse. Ihre Karriere als gefeierte Schauspielerin bringt ihr eine recht angesehene Position in der Londoner Gesellschaft ein. Doch neben dem Leben auf der Bühne zählt für die junge Frau einzig und allein das Leben ihres Sohnes Jakub, der sie auf Schritt und Tritt geleitet. Doch urplötzlich wendet sich das geregelte Leben der beiden, als Christopher Argent den Auftrag erhält, die Schauspielerin zu töten somit Millies sorgfältig errichtetes Konstrukt wie ein Kartenhaus zum Einsturz bringt. Aber für den abgebrühten Killer stinkt der Auftrag zum Himmel und seine Instinkte spielen verrückt. Argent wechselt die Seiten, um herauszufinden, wer oder was die Londoner Unterwelt aufmischen und Millies Leben will.
Das Zusammenspiel der beiden Protagonisten ist im Verlauf der Handlung auf vielen Ebenen beeindruckend. Wie Hund und Katze, Feuer und Eis, Licht und Schatten … Millie und Argent sind gegensätzlich und doch werden sie durch einen gemeinsamen Feind und einen folgenschweren Deal miteinander verbunden. Obwohl anfangs Misstrauen und Unsicherheit die erzwungene Beziehung der beiden dominiert, sorgen die Taten des jeweils anderen dafür, dass sich die Protagonisten immer weiter öffnen, neue Seiten preisgeben und einander immer mehr vertrauen. Zugleich müssen beide aber auch einsehen, dass Schweigen die Taten der Vergangenheit nicht ewig ausschließen kann … es kommt zu schockierenden Enthüllungen und ergreifenden Konflikten, die alle Fortschritte vernichten können.

Neben den Protagonisten ist es eine besondere Freude mit Jacub eine junge, unschuldige Figur im Spiel zu haben, die Argent auf die ein oder andere Weise zur Räson rufen kann und somit die sanften Seiten des Auftragsmörders erwachen lässt. Doch auch das schwarze Herz und seine Fee (die Protagonisten des ersten Bands) sind zurück. Man erlebt endlich auch, wie es zwischen den beiden ehemaligen Hauptcharakteren weiter geht und erfährt durch aufwühlende Diskussionen, wie Argent wirklich zu den Anderen steht. Die Verbindungen aus New Gate geraten somit in ein neues Licht.

Bewertung:
„Victorian Rebels – Ein Herz voll dunkler Schatten“ hat mich sehr überrascht. Nachdem ich mir im ersten Teil Christopher Argent ganz anders vorgestellt hatte, wurde ich mit seiner Geschichte in diesem Band eindeutig schockiert.
Die Handlung und die Idee des Romans haben mir unglaublich gut gefallen, da besonders die Spannung zwischen den Figuren konstant auf einem mitreißenden Level gehalten wurde und die einzelnen Schicksale mich sehr berührt haben. Hinzu kommt die Tatsache, dass Kerrigan Byrne durch die Entwicklung ihrer Figuren eine sehr lebendige Romanwelt mit vielseitigen Handlungssträngen erschaffen hat, die nur wenige vorhersehbare Szenen zuließen und immer wieder überraschen konnten.

Alles in allem hat mir der zweite Band der Victorian Rebels sehr gut (und vielleicht sogar noch ein bisschen besser als Band eins) gefallen.

Cover des Buches King of New York (ISBN: 9783736306929)

Bewertung zu "King of New York" von Louise Bay

King of New York
Andrajavor 6 Jahren
Willkommen an der Wall Street!

Rezension:
Fragt man ihn, so hat er alles, was er jemals wollte. Die Frauen in seinem Leben sind da jedoch einer ganz anderen Meinung...

Mit dem Roman „King of Now York“ beginnt Louise Bays Reihe rund um die erfolgreichsten Männer New Yorks. Den Anfang macht die Autorin mit dem Unternehmer Max King, dessen Welt sich außerhalb der Firma zweifelsohne um seine Tochter dreht.
Sobald man in die ersten Kapitel des Romans hinein liest, wird deutlich, dass die Geschichte ohne zu zögern durchstartet und den ein oder anderen Leser damit überrumpelt. Die ausschlaggebenden, teils rauen, rüpelhaften Ereignisse, die den Roman eröffnen, sorgen damit leider auch dafür, dass man anfänglich 'Probleme' mit Max' Verhalten und den Reaktionen der Protagonisten Harper haben kann.
Hat man diesen Part jedoch akzeptiert, ist man schnell in den Geschäften der Wall Street gefangen. Eine gute Mischung aus Business, Humor, Intrigen und einer guten Portion Selbstkritik (besonders im Bezug auf „äußerst überraschende Zufälle“) übernimmt das Ruder. In Kombination mit dem wirklich sehr angenehmen und bildlichen Stil Bays baut sich ab diesem Punkt die Handlung sowie die Spannung kontinuierlich immer weiter auf und man kann den Roman nicht mehr weglegen. (Ohne zu lügen: ich habe das Buch innerhalb eines Abends verschlungen)

Aber was ist denn nun mit der oben genannten „Abneigung“ gegen die Charaktere? Diese Frage ist recht schnell beantwortet. Ja, als Geschäftsmann, der immer alles unter Kontrolle hat, ist es für Max eine ganz normale Reaktion sehr ruppig mit Harper umzugehen. Lernt man in Max' Kapiteln aber die Beweggründe kennen, kann man eigentlich nur die Augen verdrehen und sich über Harpers Reaktion freuen. Sobald der King of New York nach Hause kommt und sich um seine Tochter kümmert, ist er aber wie ausgewechselt, sodass man ihn einfach gern haben muss.

Mit der jungen Harper Jayne hat die Autorin eine sehr unterhaltsame Protagonistin gewählt, die man – abgesehen von einigen irrationalen Entscheidungen gegenüber Max' – wirklich sehr gut verstehen kann. Mit ihrer Vergangenheit wurde ein guter, realistischer und besonders „klischeefreier“ Hintergrund geschaffen, der sich überraschend gut in die Handlung einfügen lässt und gegen Ende sehr vernünftig gelöst wird. Man kauft Harper die „Business Woman“ ab, wie man so schön sagt, und nimmt mit dieser Art eine kompetente Protagonistin war.
Zugleich zeigt sie aber auch viel Verständnis für Max' Tochter und löst mit Humor und Eleganz die typischen Vater-Tochter-Probleme, dass man sie ins Herz schleißt und mit ihr gemeinsam leidet und sich freut. Der innere wie auch äußere Konflikt zwischen Vergangenheitsängsten, Familienproblemen und Zukunftsvisionen, kann man daher sehr gut gemeinsam mit Harper durchleben.
Wie zuvor angerissen ist Max zwar ebenfalls ein starker Protagonist, der in seiner Rolle als Wall Street-Unternehmer aufgeht. Doch anders, als man es vielleicht erwartet, hat er eine sehr vernünftige, ruhige und 'machofreie' Art an sich. Dies sieht man allein schon daran, wie er mit seinen Schwestern, seiner Tochter und der Mutter seines Kindes umgeht. Damit bildet er in manchen Aspekten einen guten Kontrast zu Harper die stärker von Emotionen und Erlebnissen gelenkt wird.

Max und Harpers Geschichte ist das eine, doch wirklich besonders wird der Roman erst durch die 'hilfreichen' Kommentare und Handlungsauslöser seitens Harpers bester Freundin, die unglaublich geniale, sarkastische Kommentare hinzufügt; Max' Schwestern, die ihren Bruder in den Wahnsinn treiben und selbstverständlich dessen Tochter, die alles daran setzt, um ihren Dad zu dem lang ersehnten und dringend benötigten Geschwisterchen zu überzeugen, dessen Name natürlich bereits festgelegt ist. Diese liebevolle und nackende Kombination hat mich unglaublich oft zum Schmunzeln gebracht und den Roman noch einmal stark aufgewertet.

Bewertung:
Dem Genre geschuldet, habe ich eine dieser typischen, klischeehaften Bürostorys erwartet und wurde mit einem kleinen Schatz überrascht.

Obwohl die Geschichte von Max und Harper bezüglich des Anfangs und der Tiefe hier und da ihre Schwächen hat, hat die Autorin Louise Bay die Handlung in eine sehr vernünftige Richtung gelenkt. Immer wieder wurde ich von kleinen und auch großen Ereignissen überrascht und je nach Situation zum Lachen gebracht.
Zugleich beweisen Bays Charaktere einen sehr niveauvollen und vielseitigen Humor, der einige meiner liebsten Zitate hervorgebracht hat.
Doch mein Highlight ist und bleibt die beeindruckende Beziehung zwischen Max und seinen Schwestern sowie seiner Tochter. Während der Gespräche merkt man immer wieder, wie nahe sich die Familie steht und wie wichtig sie einander sind … dies mögen vielleicht viele Stories beinhalten, doch wie 'locker' die Autorin dies umgesetzt hat, hat mich wirklich überrascht.

„King of New York“ ist damit für alle Genrefans, die den etwas holprigen Anfang verkraften können und eine gute Mischung aus Humor, Spannung und Niveau lieben, eine klare Leseempfehlung!

Ich selbst werde mir demnächst die komplette Reihe in der Originalausgabe anschaffen.

8/10 bzw. 4/5 Sterne
★★★★★★★★☆☆

PS Dieser Roman wurde mir freundlicherweise von NetGalley und dem Lyx Verlag zur Verfügung gestellt. Vielen lieben Dank für die Unterstützung! Dieser Umstand hat jedoch keinen Einfluss auf meine Bewertung. 

Cover des Buches Victorian Rebels - Mein schwarzes Herz (ISBN: 9783736306943)

Bewertung zu "Victorian Rebels - Mein schwarzes Herz" von Kerrigan Byrne

Victorian Rebels - Mein schwarzes Herz
Andrajavor 6 Jahren
Bis das Schicksal sie im nächsten Leben vereint!

Erscheinungsdatum: 25.05.2018

Autor: Kerrigan Byrne

Seitenzahl: 407 Seiten

ISBN: 978-3-7363-0694-3

Erhältlich: hier

Klappentext:
Wenn eine Liebe durch tiefste Dunkelheit geht …

Farah Mackenzie will sich nie wieder an einen Mann binden. Zu schmerzhaft ist die Erinnerung an ihre erste Liebe Dougan. Als sie jedoch dem berüchtigten Verbrecher Dorian Blackwell begegnet, gerät ihr Leben erneut aus den Fugen. Blackwell, der sie beunruhigt, aber auch etwas tief in ihrem Innersten berührt, entführt Farah nach Schottland — angeblich zu ihrem Schutz. Doch jeder Moment, den sie mit dem scheinbar so eiskalten Mann verbringt, führt sie zu einer Wahrheit, die ihr erneut das Herz zu brechen droht … (Cover, Klappentext by Lyx Verlag)

Rezension:
Bis das Schicksal euch in einem neuen Leben wieder zusammenführt und eure Seelen einander wiedererkennen ...

Mit dem Roman „Victorian Rebels - Mein schwarzes Herz“ entführt die Autorin Kerrigan Byrne den Leser in die faszinierende Kulisse des viktorianischen Londons, wo sie die ungewöhnliche Geschichte der Farah Mackenzie erzählt. Allein durch die Kulisse und die politischen Gegebenheiten der Zeit baut der Roman schnell eine angenehme Leseatmosphäre auf. Die Intrigen der Grafen und Barone beherrschten die das Land, weshalb es nur eine Frage der Zeit ist, bis sich der Leser in den Fäden dieser Lügen wiederfindet. All diese Umstände sind die perfekten Voraussetzungen für eine spannende und mitreißende Handlung, die gemeinsam mit Byrnes flüssigen Stil, eine Wendung nach der anderen für den Leser parat halten. Wirklich unterhaltsam wird der Roman jedoch durch seine toughe und gnadenlos starrköpfige Protagonistin, die das männliche Geschlecht mit überraschender Gewandtheit in die Schranken weißt.

Farah Mackenzie hat – wie man so schön sagt – mehr als nur eine Leiche im Keller liegen. Nachdem sie ihre „Jugendliebe“ Dougan verloren und alles für ihn aufgegeben hat, schuf sich die junge Witwe eine ungewöhnliche Karriere. Als Sekretärin im Scottland Yard verdient sie ihren Lebensunterhalt und kommt dabei täglich mit einigen der brutalsten Verbrecher Londons ebenso wie mit hochrangigen Polizisten in Kontakt. Letztere wären aus gesellschaftlicher Sicht die optimale Partie für Farah, um sich von ihrem Leben als arbeitende Witwe zu lösen. Doch selbst nach dessen Tod kann sie sich nicht von Dougan trennen. Wobei doch dieses Dilemma von einem Familiengeheimnis, das Mitschuld am Tod ihres Mannes tragen könnte, überschattet wird. Aber es bleibt keine Zeit für Mitleid. Als die Geister der Vergangenheit beginnen die Gegenwart zu beeinflussen, findet sich die junge Frau nämlich plötzlich als Geisel und kurz darauf als Komplizin des berüchtigten Dorian Blackwell, dem schwarzen Herz von Ben More, wieder.
Als man die junge Farah im Prolog kennenlernt, gibt es für ihren Charakter nur ein Wort zur Beschreibung: naiv. Doch schon im ersten Kapitel, welches viele Jahre später spielt, wird klar, dass von dieser Person nichts mehr übrig ist. Sie ist zu einer selbstbewussten, jungen Frau geworden, die bereits zu viel gesehen hat, als dass sie leicht zu schockieren wäre. Und doch lässt sie sich von dem ungehobelten und frei von jeglicher Etikette handelnden Dorian aus der Fassung bringen. Dies ist eine angenehme Auflockerung der sonst so steifen Protagonisten. Dabei wirkt sie aber keineswegs 'schwächer' oder 'weiblicher', nein … Farahs Streitgespräche und Diskussionen lassen die junge Frau realer erscheinen. Zudem bieten sie viel Angriffsfläche für die Intrigen des Adels, um die Handlung voranzutreiben.

Aber so interessant die Intrigen und die Protagonisten auch sein mögen, der Dreh- und Wendepunkt des Romans, der den Leser zum Rätseln anregt und die ersehnt Gefahr mit sich bringt, ist Dorian. Als ehemaliger Mitgefangener Dougans und einflussreichster Verbrecher des Landes deckt er viele verschollene Bruchstücke der Vergangenheit auf. Er weiß Dinge, die Farah dem Leser nicht verraten will und offenbart zugleich eigene tiefe Wunden, die den Leser gleichermaßen faszinieren, wie auch erschüttern. Mit deiner 'Angst' vor Berührungen, seiner teils grausamen Art und den „Racheplänen“, die er verfolgt, ist er ein unglaublich sympathischer Antiheld, den man schnell ins Herz schließt.

Doch besonders die „Flashbacks“ zwischen Dougans Vergangenheit, Dorians Erlebnissen und Farahs kindlichen Erinnerungen frischen die Konstellation der Charaktere auf und liefern viele Anhaltspunkte für den neugierigen Geist des Lesers. Wie sich langsam alle Fäden zusammenführen, neue Geheimnisse offenbaren … und … nun ja … auch der ein oder andere stirbt, erschafft einen ganz eigenen Charme.

Die Vielzahl der Nebencharaktere kommt dabei jedoch seitens Dorians. Seine „Bande“ ist es nämlich, die Farah Gesellschaft leistet und eigene Geschichten erzählt. Die Persönlichkeiten aus Farahs Umfeld sind im Gegensatz leider eine lange Zeit kaum noch von Bedeutung, sobald die Handlung erst einmal ihren Lauf genommen hat. Doch wie auch immer. Ein besonders angenehmer Zug der Autorin war es, ein LBGT Couple einzubauen. Obwohl es in dieser Zeit alles andere als „normal“ war, zeigt sie damit, was im Geheimen geschah.

Bewertung:
Mit „Victorian Rebels – Mein schwarzes Herz“ hat die Autorin Kerrigan Byrne genz klar einen interessanten Roman geschrieben. Trotz, dass er ein manchen Stellen auf die typischen Klischees zurückgreift oder gar – was gewisse Handlungsfäden angeht – sehr vorhersehbar ist, wird man wunderbar unterhalten.

Besonders die 'schwierige Situation' – um es gelinde auszudrücken –, die Dorian immer wieder durchleidet, wurde wirklich sehr galant gelöst. In Kombination mit den vielen vergangenen Handlungssträngen, die noch für sehr viel Spannung sorgen, hat man im Bezug auf die Intrigen einen wahren Page Turner mit dem ersten Band von „Victorian Rebels“ in der Hand.

9/10 bzw. 4,5/5 Sterne
★★★★★★★★★☆

Cover des Buches Artemis (ISBN: 9783453271678)

Bewertung zu "Artemis" von Andy Weir

Artemis
Andrajavor 6 Jahren
Eine interessante Handlung mit vielen Überraschungen


Erscheinungsdatum: 05.03.2018

Autor: Andy Weir

Seitenzahl: 423 Seiten

ISBN: 978-3-453-27167-8

Erhältlich: hier

Klappentext: Jazz Bashara ist kriminell. Zumindest ein bisschen. Schließlich ist das Leben in Artemis, der ersten und einzigen Stadt auf dem Mond, verdammt teuer. Und verdammt ungemütlich, wenn man kein Millionär ist. Also tut Jazz, was getan werden muss: Sie schmuggelt Zigaretten und andere auf dem Mond verbotene Luxusgüter für ihre reiche Kundschaft. Als sich ihr eines Tages die Chance auf einen ebenso lukrativen wie illegalen Auftrag bietet, greift Jazz zu. Doch die Sache geht schief, und plötzlich steckt Jazz mitten drin in einer tödlichen Verschwörung, in der nichts Geringeres auf dem Spiel steht, als das Schicksal von Artemis selbst.(Cover, Klapppentext by Heyne Verlag)

Rezension:
Eigentlich hätte alles so einfach sein können, doch der verfluchte Sinn, das Richtige zu tun, war nun einmal leider stärker.

Willkommen auf dem Mond! Nachdem der Autor Andy Weir mit seinem Roman „Der Marsianer“ seine Leser ins All geschickt hat, so werden sie in seinem neusten Roman auf den Mond geschossen. Um genauer zu sein in die namensgebende Stadt Artemis. Obwohl es durch ein recht geordnetes System gibt und Kriminelle eine Seltenheit sind, so hat auch die erste und einzige Stadt auf dem Mond ihre Probleme, die über kurz oder lang Konsequenzen mit sich ziehen.
Weirs Idee bietet dabei viele Spielräume, die sich neben dem Erzählten im Kopf weiterentwickeln und die Umgebung lebendig erscheinen lassen. Doch bis es so weit ist, muss man erst einmal der etwas trägeren Anfang überwinden, bei dem sich durch die vielen Unbekannten nur schwer eine Spannung aufbaut. Dieser Umstand wird lange Zeit durch das Nichtvorhandensein eines klaren Ziels oder eines offensichtlichen Feindes unterstützt. Man verfolgt sozusagen die Geschichte der Protagonistin, ohne zu wissen, wohin es gehen soll. Doch innerhalb weniger Kapitel wird aus diesem „Manko“ der große Coup Andy Weirs. Aus dem Nichts folgt eine überraschende Wendung auf die nächste und die Spannung steigt unaufhaltsam, sodass man die Worte förmlich inhaliert.

Die interessante Atmosphäre des Romans ist aber nicht nur auf die Handlung, sondern auch auf die außergewöhnliche Protagonistin Jazz Bashara zurückzuführen.
Keine aufgesetzte Höflichkeit, keine Maske des Gefallens … die junge Frau ist schonungslos ehrlich und nimmt kein Blatt vor den Mund, wenn es darum geht, dem Leser ihre Geschichte zu erzählen. Sie ist weder eine strahlende Heldin noch eine abgebrühte Kriminelle. Viel mehr will sie doch einfach nur ein gutes und sorgloses Leben leben. Als Jazz plötzlich die Lösung aller Probleme greifbar nahe vor sich sieht, kann sie diese Gelegenheit selbstverständlich nicht ausschlagen. Doch was einfach begann, wandelt sich sehr sehr schnell in eine Katastrophe!
Ja, unsere Protagonistin ist keine Heldin, doch muss sie während ihres Abenteuers Entscheidungen treffen, die sie auf lange Sicht auch nicht zur fiesesten Verbrecherin des Mondes machen. Dieser ständige, moralische Wechsel hat somit natürlich auch Auswirkungen auf Jazz Charakter, der egal wie man es dreht und wendet sich zum einen verändert und zum anderen dennoch die gleichen Ziele im Blick behält. Hinzu kommt ihr trockener und überaus sarkastischer Humor, der die Story immer wieder auflockert und den Leser zum Lachen bringt.

Obwohl es neben Jazz noch viele mehr oder weniger wichtige Nebencharaktere, wie ihren Vater, ihren (ehemals) besten Kumpel und einen potenziellen Partner gibt (Ich lasse die Namen hier gezielt unerwähnt, um mögl. Spoiler zu vermeiden), so haben diese in dieser Geschichte nur recht wenig zu sagen. Dies scheint unter anderem daran zu liegen, dass die Geschichte von Jazz in der Vergangenheitsform erzählt wird und ab und an immer wieder die 4. Wand zum Publikum mit den Anmerkungen der Protagonistin durchbrochen wird. Dennoch baut sich durch den Stil der Erzählung eine interessante Umwelt auf, die zwar etwas leer wirkt aber damit gleichzeitig die Handlung unterstützt, indem das Hauptaugenmerk auf Jazz haften bleibt. Überraschungen sind also garantiert!

Bewertung:
Ich lieb ja bekanntlich Sci-Fi Bücher, weshalb ich nicht widerstehen konnte, mit „Artemis“ ein Buch von Andy Weir zu „probieren“. Anfänglich war ich etwas enttäuscht, da sich die Spannung nur sehr langsam aufgebaut hat und dadurch nur schwer in die Handlung hineinfinden konnte.
Doch sobald das erste Drittel überstanden war, hat mich die Handlung nicht mehr losgelassen. Ein Grund dafür ist die Tatsache, dass man – wie bereits erwähnt – nicht weiß, auf welches größere Ganze die Handlung hinausläuft.

Durch die spannenden anderen zwei Drittel der Geschichte vergebe ich daher

8/10 bzw. 4/5 Sterne
★★★★★★★★☆☆

Danke an Randomhouse und das Bloggerportal für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars und die resultierende Unterstützung meiner Arbeit. Dieser Umstand hat jedoch wie immer keinen Einfluss auf meine Meinung.

Cover des Buches The Ivy Years - Bevor wir fallen (ISBN: 9783736304505)

Bewertung zu "The Ivy Years - Bevor wir fallen" von Sarina Bowen

The Ivy Years - Bevor wir fallen
Andrajavor 6 Jahren
Jeder hat sein Päckchen zu tragen ....

Erscheinungsdatum: 29.03.2018

Autor: Sarina Bowen

Seitenzahl: 311 Seiten

ISBN: 978-3-7363-0786-5

Erhältlich: hier

Klappentext: Seit einem Sportunfall ist Corey Callahan auf den Rollstuhl angewiesen, doch ihren Platz am renommierten Harkness College will sie auf keinen Fall aufgeben! Im Wohnheim trifft sie auf Adam Hartley – aus dem Zimmer direkt gegenüber. Corey weiß augenblicklich, dass sie das in Schwierigkeiten bringen wird: Denn auch wenn Corey sich von niemandem besser verstanden fühlt als von Adam und sie sich sicher ist, dass es ihm genauso geht – für sie beide gibt es keine Chance ... (Cover, Klappentext by Lyx Verlag)

Rezension:
Eine einzige falsche Entscheidung, eine einzige falsche Bewegung und das Leben liegt in Trümmern...

Nachdem Sarina Bowen mit ihrer „True North“ Reihe ihren Lesern die Schönheit Vermonts nähergebracht hat, schlägt sie mit „The Ivy Years“ eine ganz andere Richtung ein und entführt uns auf den Campus des Harkness Colleges! Doch Bowen wäre nicht Bowen, wenn sie nicht auch ungewöhnliche Protagonisten einbinden würde, und der Handlung somit einen besonderen Touch verleiht.
Nachdem ich selbst bisher die „True North“ Reihe der Autorin kannte, war ich mehr als nur gespannt, wie sie über die „wilden College Jahre“ schreiben wird. Bereits in den ersten Seiten merkt man deutlich, dass die Autorin zwar ihren angenehmen und packenden Stil beibehält, aber zugleich auch einen neuen und etwas „raueren“ Ton anschlägt. Die Kombination aus beidem sorgt letztendlich dafür, dass man die Geschichte unglaublich schnell lesen kann und sich mit jedem Satz in die Handlung verliebt. Diese startet dabei ab dem ersten Kapitel sehr interessant und baut sich immer weiter auf, sodass Handlungs- und Spannungsbogen die meiste Zeit parallel verlaufen und immer wieder neue Überraschungen erscheinen. Lediglich im letzten Drittel löst sich der vorliegende Konflikt unrealistisch schnell auf, sodass die Spannung kurzzeitig absackt.

College-Romane mag es viele geben, doch ich glaube, die wenigsten von ihnen haben so eine besondere Protagonistin, wie Corey Callahan sie ist.
Für die junge Studentin war Eishockey ihr Leben. Als Captain des heimischen Frauenteams und einem Vater als Trainer drehte sich beinahe alles um ihre Passion. Selbst die Wahl ihres Colleges wurde nicht unmaßgeblich von ihrem großen Bruder, der im Team des Harkness Colleges spielte, und dem Spot beeinflusst. Doch ehe sie sich versieht, zerstört ein tragischer Unfall ihre Pläne – Coreys Beine sind gelähmt und sie wird wahrscheinlich nie wieder auf dem Eis stehen. All der Sorgen und Rückschläge zum Trotz bleibt die junge Frau stur und tritt ihre Zeit in Harkness an. Noch während sie mit der neuen Situation zu kämpfen hat, macht sie Bekanntschaft mit Adam Hartley – dem Captain der Eishockeymannschaft – der aufgrund einer Verletzung ebenfalls im einzigen behindertengerechten Wohnheim der Anlage lebt. Durch die Erinnerungen, die er und seine Teamkollegen jedoch bei Corey immer wieder hervorrufen, scheint die so hoffnungsvoll angetretene Zeit auf dem College ihre Hürden für die an Gehilfen gefesselte Frau mit sich zu bringen.
Wer nach dieser kurzen Beschreibung ewiges Trübsalblasen und bemitleiden erwartet, der ist hier leider völlig falsch. Ganz im Gegenteil, Corey ist von den Bemutterungen und vorsichtigen Behandlungen derart genervt, dass sie die Freiheit, die das College mit sich bring, kaum erwarten kann. Dort zeigt sie immer wieder die toughe und ironische Person, die sie bereits vor dem Unfall gewesen zu sein scheint. Doch die Erinnerungen an früher und das wissen, was sie alles verloren hat, machen ihr immer wieder zu schaffen. Ablenkung und Trigger ist in diesen Momenten immer wieder Adam, dem sie nach und nach ihr Vertrauen schenkt und für ihren Geschmack unpassend nahekommt. Über kurz oder lang haben diese verschiedenen Einflüsse schließlich zur Folge, dass Corey sich unglaublich stark weiter entwickelt und neue Seiten von sich entdeckt und sich neue Ziele setzt.

Sobald Corey Zeit auf dem College beginnt, kommen viele neue Charaktere hinzu. Neben ihrer neuen Mitbewohnerin stehen auch Adams Freunde und Teamkollegen auf dem Plan, die neben vielen unterhaltsamen und teils peinlichen Szenen mit ihren Auftritten für eine dynamische und lebendige Romanwelt sorgen. Somit ist die Geschichte nicht ausschließlich auf die Protagonisten fixiert und die Atmosphäre des Buches fühlt sich überraschend „echt“ und vielseitig an.

Bewertung:
Im New bzw. Young Adult Genre trifft man leider immer wieder auf ewig gleiche Klischees, die mich in mancherlei Hinsicht regelrecht von solchen Büchern abgeschreckt haben oder zur Folge hatten, dass ich mich an Romane mit zu jungen Protagonisten nicht mehr heranwage (traurig aber wahr). Es ist also kaum verwunderlich, dass ich vielleicht ein wenig mit der Sorge zu kämpfen hatte, dass der wunderbare Eindruck, den Sarina Bowen mit ihren True North Büchern bei mir hinterlassen hat, unter „The Ivy Years – Bevor wir fallen“ leiden könnte. Sobald ich die ersten Seiten gelesen hatte, konnte ich das Buch kaum aus den Händen legen.

Besonders beeindruckt hat mich dabei die Art, wie die Autorin von Corey Behinderung schreibt, sodass man sich hier und da einfach fragen muss, wie selbstverständlich man sein momentanes Leben als 'normal' erachtet. Dieses Feeling und die Harmonie zwischen den Figuren und der Handlung haben mir wieder in Erinnerung gerufen, warum ich solche Bücher überhaupt lese: Weil man ab und an das Glück hat, auf solche Schätze zu stoßen.

Alles in allem kann die „The Ivy Years – Bevor wir Fallen“ jedoch jedem Fan von ungewöhnlichen Charakteren und wunderschönen Schreibstilen empfehlen. Ich selbst kann den zweiten Teil der Reihe kaum erwarten!


10/10 bzw. 5/5 Sterne
★★★★★★★★★★

Cover des Buches Hot Cop (ISBN: 9783736307285)

Bewertung zu "Hot Cop" von Samanthe Beck

Hot Cop
Andrajavor 6 Jahren
Das Buch hat mich positiv überrascht!

Erscheinungsdatum: 01.03.2018

Autor: Samanthe Beck

Seitenzahl: 253 Seiten

ISBN: 978-3-7363-0728-5

Erhältlich: hier

Klappentext: Good Cop - Bad Girl - kann diese Liebe für immer sein?
Laurie glaubt nicht an Mister Für-immer, sie glaubt an Mister Für-den-Augenblick. Doch eine Nacht mit dem sexy Sheriff Ethan Booker lässt sie ihren Grundsatz (fast) vergessen. Ethan will kein One-Night-Stand für Laurie sein, er will ihr Herz gewinnen und ein „Und sie lebten glücklich bis an ihr Ende“. Als ihre Bäckerei „Babycakes“ einem Feuer zum Opfer fällt, nutzt er seine Chance: Er hilft Laurie, ihre Existenz zu retten, wenn sie ihm im Gegenzug sechs Dates gewährt. (Cover, Klappentext by Lyx Verlag)

Rezension:
Ein Deal, der alles verändert ….

Mit dem eBook „Hot Cop“ erscheint beim Lyx Verlag bereits der 2. Teil von Samantha Becks „Compromise me“ Reihe. Auch wenn man den ersten Band -wie ich- leider (!) nicht gelesen hat, so findet man sich schnell in Becks Roman zurecht und lernt die neuen Charaktere Schritt für Schritt kennen. Dies ist nur möglich, weil die einzelnen Bücher in sich selbst abgeschlossen sind, was die Bücher zu einer sehr 'quereinsteigerfreundlichen' Reihe macht.
Ohne die Handlung zu überstürzen, erzählt die Autorin die Geschichte ihrer Protagonisten ihren Lesern und erschafft eine gelungene Mischung aus Emotionen und Action. Durch kleine aber ebenso gekonnt platzierte 'Konfliktauslöser' baut sie immer wieder Spannung auf und löst im Leser Wut und Verzweiflung auf gewisse Charaktere aus. Diese Konstellation der verschiedensten Umstände sorgt letztendlich dafür, dass man den Roman schnell und flüssig verschlingen kann und mit der Handlung mitfiebert.

Die Protagonistin Laurie kommt von ganz unten. Mit einer verantwortungslosen Mutter geschlagen, hat sie nicht die besten Voraussetzungen auf ein gutes und sorgenfreies Leben in der besser gestellten Gesellschaft. Doch sie ist eine Kämpferin und nicht gewillt, so einfach klein beizugeben. Trotz ihrer wilden Jugend rauft sie sich mit den Jahren zusammen, kommt von ihrer Mutter los und erfüllt sich ihren Lebenswunsch: eine eigene Bäckerei. Es scheint, als hat sie alles erreicht, was sie sich jemals wünschte … doch dieses Paradies wird innerhalb weniger Stunden zu Rauch und Asche, als ihre geliebte Bäckerei abbrennt und sämtliche Absicherung zerstört wird. Laurie steht vor dem Untergang. Anzahlungen müssen zurückgezahlt, die lausige Versicherung kontaktiert werden, Rechnungen sammeln sich an und zu allem Übel sitzt ihr auch noch die ungeliebte Mutter mal wieder im Nacken. Das Chaos ist eigentlich perfekt. In ihrer Verzweiflung nimmt sie weshalb das ungewöhnliche Angebot von Sheriff Ethan Brooker, der seine lang ersehnte Chance endlich sieht, an: 6000 € für sechs Dates.
Obwohl man die Protagonistin als eine sehr mutige und sture Persönlichkeit kennenlernt, ist sie in vielen Momenten unschlüssig und verängstigt. Diese Konstellation sorgt auf Dauer immer wieder für kleine oder auch größere Konflikte mit Ethan, der sie als seine Begleitung auf den sechs Veranstaltungen rund um die Hochzeit seiner Schwester mitnimmt, um seiner kuppelwütigen Mutter zu entkommen. Während der besagten Dates lernen sich die beiden immer besser kennen und bauen langsam aber sicher eine zarte Beziehung zueinander auf, die besonders Lauries Charakter stärkt. Ihr elbstbild erhält eine starke Aufwertung. Durch diese hoffnungsvolle Ablenkung sieht sie die nahende Bedrohung jedoch nicht kommen, die all ihre Erfolge zerstören könnte.

Ethan Brooker und seine Familie werden durch die vielen Aufeinandertreffen während der Veranstaltungen, bei denen Laurie Ethans Begleitung ist, zu einem wichtigen Bezugspunkt im Leben der Protagonistin. Ob durch kleine Neckereien, liebevolle Blicke oder peinliche Situationen ... sie sind die positiven und aufheiternden Momente, die der Romanwelt eine freundliche und regelrecht liebevolle Atmosphäre verlieren, in der man sich als Leser äußerst wohlfühlt. Als genauer Gegenpol kommen Lauralies Mutter und einige andere unschöne Begegnungen ins Spiel, die neben ihrer Funktion als Konfliktherd Abwechslung verschaffen und die Umgebung sowie die Handlung weiter aufbessern.

Bewertung:
Nachdem mich meine letzten Leseversuche in diesem Genre daran haben zweifeln lassen, ob ich nicht langsam zu alt dafür werde (und das ist wirklich eine traurige Bilanz), kommt mit Hot Cop wieder ein Lichtblick in meiner Leseliste.
Die Idee und die Umsetzung in Kombination mit den Konflikten haben mir wirklich sehr gut gefallen und auch die Charaktere (besonders Ethan) muss man einfach ins Herz schließen. Samantha Beck hat einen unglaublich schönen und gefühlvollen Stil, den man in diesem Genre leider nicht immer antreffen darf.
Die Zwiegespaltenheit und das folgende 'Hin und Her' der Protagonistin, die mir dadruch etwas unsympathisch erschien, ging mir persönlich jedoch an manchen Stellen auf die Nerven, weshalb ich dahin gehend einen kleinen Abzug machen muss.

Alles in allem ist „Hot Cop“ jedoch ein sehr schönes und gefühlvolles Buch, dass man gern während einer Zugfahrt lesen möchte.

… und ich denke, der Vorgänger wird auch bald seinen Weg zu mir finden …

8/10 bzw. 4/5 Sterne
★★★★★★★★☆☆

PS Bei diesem Roman handelt es sich um ein vom "Lyx Verlag" und "Vorablesen.de bereitgestelltes Rezensionsexemplar. Ich bedanke mich recht herzlich für die daraus resultierende Unterstützung meiner Arbeit auf diesem Blog. Dennoch hat dieser Umstand keinerlei Einfluss auf meine Meinung und Bewertung des Werkes.

Cover des Buches Hearts of Blue - Gefangen von dir (ISBN: 9783736307483)

Bewertung zu "Hearts of Blue - Gefangen von dir" von L. H. Cosway

Hearts of Blue - Gefangen von dir
Andrajavor 6 Jahren
Hat meine Erwartungen leider weit verfehlt...

Erscheinungsdatum: 04.01.2018

Autor: L. H. Cosway

Seitenzahl: 434 Seiten

ISBN: 978-3-7363-0748-3

Erhältlich: hier

Klappentext: Er nimmt sich alles, was er haben will - doch sie hat sein Herz gestohlen
Lee Cross ist ein Dieb. Seitdem er denken kann, bewegt er sich auf der dunklen Seite des Gesetzes, und mit 25 Jahren steckt er inzwischen viel zu tief drin, als dass er noch damit aufhören könnte. Doch dann begegnet er Karla Sheehan. Er und die junge Polizistin könnten unterschiedlicher nicht sein. Während sie auf der Karriereleiter ganz nach oben kommen will und Verbrecher jagt, verkörpert Lee alles, wovon sie sich fernhalten sollte. Doch je mehr er versucht, der schönen Gesetzeshüterin aus dem Weg zu gehen, desto deutlicher spürt er, dass sie längst sein Herz gestohlen hat ... (Cover, Klappentext by Lyx Verlag)


Der Cop und der Verbrecher … einer Kombination, die so nicht funktionieren soll...

Bei dem Roman „Hearts of Blue – gefangen von dir“ von der Autorin L.H. Cosway handelt es sich um den 4. Band der Hearts Reihe. Ich selbst habe die Vorgänger nicht gelesen und konnte auch keinerlei bzw. kaum Anspielungen auf diese finden, weshalb die einzelnen Romane vermutlich ineinander abschlossen sind.
Cosways Schreibstil ist die meiste Zeit über recht flüssig und schnell zu lesen, während sie versucht aus der Sicht der Protagonistin Karla deren Alltag und Probleme mit dem charmanten Verbrecher Lee Cross dem Leser schmackhaft zu machen. An für sich ist da kein Problem und bietet viel interessante und witzige Möglichkeiten, in welche die Handlung abdriften könnte … doch nein … Cosway bleibt bei den Klischees, wodurch ein ewiges Hin und Her zustande kommt und ein potenzieller Spannungsbogen kaum den Hauch einer Chance erhält, sich aufzubauen.

Die Polizistin Karla Sheehan hat es in ihrem Beruf nicht leicht. Abgesehen davon, dass es auf dem Revier teilweise nur so von Sexisten wimmelt, ihr Ex dort arbeitet, ihre Vorgesetzte DJ Jennings sie aus unersichtlichen Grund schikaniert und ihr Vater, der ebenfalls Polizist ist, ihre Berufswahl bei jeder Gelegenheit schlecht macht, trifft sie in letzter Zeit immer häufiger auf die bekannte Cross Familie. Karla erwartet in dieser Familie rücksichtslose Verbrecher und trifft jedoch auf liebevolle Menschen, die sich durch ihr Schicksal nicht aus der Szene befreien können bzw. wollen. Gegen jegliche Warnungen und Logik baut sie von daher langsam eine Verbindung zu den Cross Brüdern und insbesondere Lee Cross auf. Doch der Konflikt mit ihrem Job ist unvermeidlich, sodass Karla bald gezwungen ist, eine Entscheidung zu treffen, die sie zum einen nicht treffen will und zum anderen vermutlich auch nicht treffen kann.
So macht die junge Frau einen Konflikt zwischen ihren Pflichten und ihren Gefühlen durch, welcher von der Gefahr, in der sie durch ihre Beziehung zur Cross Familie schwebt, begleitet wird. Sie versucht immer wieder Lee den Weg in die richtige Richtung zu weißen und stößt auf taube Ohren, während ihr Ansehen unter den anderen Brüdern immer weiter sinkt. Doch nicht nur das, ob ungewollt oder beabsichtigt wird sie zu einem Informationsleck der Londoner Polizei, was Karla wiederum zweifeln lässt, wie gut die Cross' wirklich sind.

Abgesehen von Karla selbst haben die Cross Brüder – die so viele sind, dass man teilweise etwas durcheinander kommt – eine wichtige Rolle im Roman. Sie sind einerseits mit Lee in Form von Freund und Liebhaber ein positiver Aspekt in Karlas Leben, andererseits ein potenzieller Gefahrenpool, der sie jederzeit auffliegen lassen könnte und bei dem die junge Frau auf taube Ohren trifft (z.B. Stu). Ebenso interessant ist aber auf DJ Jennings, die im Verlauf der Handlung neue Seiten entwickelt und damit sowohl Leser als auch Protagonistin überrascht. Gegenüber Karlas Familie ist es schwer, keinen Hass zu empfinden, wenn man nach und nach über die Probleme der scheinbar perfekten Familie stößt. Diese Konflikt Parteien – allen voran Jennings, der Vater und etwas abgeschlagen auch Lee sind es, welche die instabile Handlung am Leben erhalten haben und hier und da mit Überraschungen aufwarten konnten.

Bewertung:
Man merkt es meiner bisherigen Rezension wahrscheinlich an: Hearts of Blue konnte mich nicht überzeugen.
Die Handlung bietet so viel ungenutztes Potenzial, dass man von den Klischees beinahe erschlagen wurde. Ich habe mich anfangs noch wirklich auf den Roman gefreut und gehofft, ich würde mit einem guten Buch ins Jahr starten …. doch im Endeffekt musste ich mich zwingen weiter zu lesen.
Und dabei bin ich die Letzte, die etwas gegen Klischees hat, solange sie sich im Rahmen halten und das Zusammenspiel von Handlung und Charakteren überzeugen kann. Leider war genau das nicht der Fall. Ich wurde mit Karla einfach nicht warm und auch Lee war mehr als mangelhaft aufgebaut … doch das Schlimmste an der ganzen Konstellation war dieses ewige Hin und Her mit einem Hauch von „ich darf mich nicht in ihn verlieben … aber ich liebe ihn so sehr“. Das hat dann wirklich alles zerstört, da es sich durch den gesamten Roman gezogen hat und ich einfach nur langweilte.

Ein Lichtblick waren hingegen die anderen Charaktere wie DJ Jennings oder Lees Brüder, die nicht von der rosa Brille beeinflusst waren und somit auch Bereitschaft zeigten, Konflikte auszulösen. Sie und Cosways Schreibstil werten meinen Gesamteindruck noch einmal auf:

4/10 bzw. 2/5 Sterne
★★★★☆☆☆☆☆☆

PS Bei diesem Roman handelt es sich um ein vom "Lyx Verlag" und "Vorablesen.de bereitgestelltes Rezensionsexemplar. Ich bedanke mich recht herzlich für die daraus resultierende Unterstützung meiner Arbeit auf diesem Blog. Dennoch hat dieser Umstand keinerlei Einfluss auf meine Meinung und Bewertung des Werkes.

Cover des Buches Taste of Love - Mit Sehnsucht verfeinert (ISBN: 9783404176601)

Bewertung zu "Taste of Love - Mit Sehnsucht verfeinert" von Poppy J. Anderson

Taste of Love - Mit Sehnsucht verfeinert
Andrajavor 6 Jahren
Ein guter Roman für zwischendurch....


Erscheinungsdatum: 21.12.2017


Autor: Poppy J. Anderson


Seitenzahl: 303 Seiten


ISBN:  978-3-404-17660-1


Erhältlich: hier


Klappentext: Hayley liebt Scott, und Scott liebt Hayley. Ihre Traumhochzeit ist schon in Vorbereitung – doch plötzlich geben die beiden ihre Trennung bekannt. Während Freunde und Familie noch über die Gründe rätseln, sucht Hayley ihr Heil in der Flucht: Sie nimmt im weit entfernten Kalifornien eine Stelle als Gourmetköchin an. Doch sie kann Scott nicht vergessen, und so kehrt sie zurück in ihre Heimat Boston. Er hat mittlerweile eine steile Karriere hingelegt, gilt nun als einer der begehrtesten Junggesellen der Ostküste. Bekommt ihre Liebe trotzdem eine zweite Chance? (Cover, Klappentext by Lübbe)




Rezension:
Gefangen im Griff der Vergangenheit, gehetzt von Erinnerungen und angetrieben von Sehnsucht.


Der Roman „Taste of Love – mit Sehnsucht verfeinert“ ist bereits der 4. Roman von Poppy J. Andersons gleichnamiger Taste of Love Reihe, in der sie von den unterhaltsamen und dramatischen (Beziehungs-)Geschichten angehender Sterneköche und Pâtissier berichtet. Im neusten Band teilen sich die Protagonisten Scott und Hailey meist abwechselnd die Perspektiven mit den wechselnden Kapiteln, sodass der Leser einen guten Einblick in die Gedanken- und Gefühlswelt der zwei Charaktere erhält. Gespickt wird dieser Perspektivenwechsel von einigen Rückblenden und Erinnerungen, die helfen, unausgesprochene Tatsachen zu verstehen oder Zusammenhänge zu finden. So schön der Wechsel der Erzählperspektiven jedoch auch ist, beim Spannungsbogen ist dieser etwas hinderlich. Ich kann nicht genau sagen, ob es ausschließlich an Haileys und Scotts Sicht der Dinge liegt oder ob der „Fehler“ bei der Handlung selbst zu suchen ist … jedoch viel es mir schwer, wirklich von der Geschichte gepackt und 'aufgefressen' zu werden. Man merkt regelrecht, wie die Spannung immer wieder schwankt. Während das erste Drittel langsam begonnen hat und gegen Ende des Abschnittes immer spannender und konfliktgeladener wurde, war bei Beginn des zweiten Abschnittes alles wieder wie verschwunden. Die Handlung muss sich erst wieder langsam aufbauen, was mir als „Gelegenheit-Romance-Leser“ schwer zu schaffen gemacht hat.


Die Charaktere hingegen sind bis auf einige Stellen sehr interessant und vor allem liebenswert gestaltet.
Als Hailey nach Jahren wieder in ihre Heimatstadt zurückkehrt, um einen vielversprechenden neuen Job anzunehmen, und kurz darauf auch noch auf ihren Ex-Verlobten Scott trifft, ist klar, dass ihre Rückkehr unter einem besseren Stern stehen könnte. Doch es nützt alles nichts, die junge Frau hat genug davon immer wieder immer weiter wegzulaufen und so stellt sie sich ihrer erschütternden Vergangenheit. Doch dies scheint nicht ohne verletzende Diskussionen und Anschuldigungen möglich zu sein.
Die kühle und abwertende Schale, die sich die Protagonistin sein Beginn der Handlung wie einen Mantel angelegt hat, ist die einzige Rettungsleine, die Hailey hat, um im Angesicht ihrer Vergangenheit nicht zusammenzubrechen. Doch sowohl Scott als auch die gegebenen Umstände veranlassen die junge Frau immer wieder ihre Grenzen zu überschreiten und lassen somit Risse in dieser kalten Fassade entstehen. Dies hat schließlich zu Folge, dass die Welt der Köchin wieder ins Wanken gerät und sie große Zweifel an ihren Handlungen plagen. Doch die Einsicht kommt zu spät.


Ähnliches gilt auch für Scott. Als er völlig unerwartet von seiner Verlobten verlassen wird, denkt er es handle sich nur um einen nötigen Abstand um gewisse Erlebnisse zu verarbeiten... Doch Hailey bleibt für Jahre weg, und als sie plötzlich wieder zurückkehrt und ein neues Leben anfangen will, sieht sich der nun erfolgreiche Unternehmer gezwungen, seine Liebe zu konfrontieren. Mit den rätselhaften Vorwürfen, die ihm entgegenfliegen, hat er jedoch nicht gerechnet. Wie soll er also etwas wieder gut machen, wenn er nicht einmal weiß, was der Fehler war?
Es ist verständlich, dass Scott anfangs zwar wütend aber zugleich verständnisvoll bzw. versöhnlich auf Hailey reagiert. Je weiter ihre gegenseitigen Anschuldigungen und Diskussionen gehen, umso ungehaltener und verzweifelter wird aber auch er. Es scheint als seinen die beiden zu keinem normalen Gespräch mehr in der Lage und ein Happy End wirkt aussichtslos. Doch mit der Zeit ist auch Scotts' Geduld am Ende und er schaltet stur.


Unterstützt und - wenn auch etwas schmunzelnd getippt – ins Verderben gestürzt werden die beiden Streithähne von Nebencharakteren auch den verschiedensten Bereichen. Sowohl Familie als auch Kollegen, Freunde und Bekannte nehmen hier und da größeren Einfluss auf die Ereignisse. Doch im Großen und Ganzen drehte es sich (zu) stark um Hailey und Scott, sodass das Gefühl einer schwächelnden Umwelt entsteht. Nichtsdestotrotz gab es auch viele lustige und spannende Momente mit den Sidecharakteren, sodass ich ihre Geschichte unbedingt noch lesen muss ;)


Bewertung:
Mit „Taste of Love – Mit Sehnsucht verfeinert“ ist Poppy J. Anderson im Ganzen betrachtet ein guter Roman für zwischendurch gelungen. Obwohl er vor allem spannungstechnisch und hier und da auch handlungsbedingt einige Schwächen hatte, hat es mir dennoch ganz gut unterhalten, die Geschichte von Hailey und Scott zu verfolgen.
Ein persönliches Highlight war für mich jedoch viel mehr, wie ehemalige Protagonisten miteinander agiert und mich damit neugierig auf ihre Story gemacht haben, weshalb weitere Bücher der Reihe mir bestimmt auch noch zum Opfer fallen werden!




6/10  bzw. 3/5 Sterne
★★★★★★☆☆☆☆

Cover des Buches Wie das Feuer zwischen uns (ISBN: 9783736303560)

Bewertung zu "Wie das Feuer zwischen uns" von Brittainy C. Cherry

Wie das Feuer zwischen uns
Andrajavor 7 Jahren
Hat mich leider nicht überzeugt

Erscheinungsdatum: 21.07.2017

Autor: Brittainy C. Cherry

Seitenzahl: 383 Seiten

ISBN: 978-3-7363-0356-0

Erhältlich: hier

Klappentext: Es gab einmal einen Jungen, den ich liebte.

Logan Francis Silverstone und ich waren das komplette Gegenteil. Ich tanzte, er stand still. Er brachte kein Wort heraus, ich hörte nie auf zu reden. Er konnte sich kaum ein Lächeln abringen, während ich zu keinem einzigen finsteren Blick fähig war.

Doch in der Nacht, als er mir die Dunkelheit zeigte, die in ihm tobte, konnte ich nicht wegsehen.

Wir waren beide zerbrochen und zusammen doch irgendwie ganz. Alles an uns war falsch, und doch fühlte es sich irgendwie richtig an.
Bis zu dem Tag, als ich ihn verlor.

Es gab einmal einen Jungen, den ich liebte.

Und ich glaube, ein paar Atemzüge lang, für einige wenige Momente liebte er mich auch.
(Cover, Klappentext by Lyx-Verlag)

Rezension:
Ein Leben geprägt von Hilflosigkeit, Angst und Hass.
Ein Leben beeinflusst durch Arroganz, Missachtung und Einsamkeit.
Eine unsichere Zukunft mit Versprechen auf Hoffnung, Vertrauen und Liebe.

Nach "Wie die Luft zum Atmen" erscheint mit "Wie das Feuer zwischen uns" nun auch der zweite Band der Autorin Brittainy C. Cherry in Deutschland.
Der Roman ist in zwei Teile eingeteilt, wobei der Erste in der Vergangenheit spielt und der Zweite die damaligen Ereignisse in der Gegenwart aufarbeitet. Dazu sollte gesagt sein, so "böse" es auch klingen mag, der erste Abschnitt des Romans strotzt nur so vor Klischees und vorhersehbarer Story.
Nachdem man dies aber überwunden hat, beginnt sich die Handlung kontinuierlich aufzubauen und spannender zu werden. Cherry nutzt unerwartete "Hiobsbotschaften" um den Leser aus seinem Gefühl der Geborgenheit zu reißen und ihn, um das Leben der Charaktere bangen zu lassen. Dennoch hat man hier und da das Gefühl, als würde man eine Szene mehrfach wiederholen und verschiedene Enden ausprobieren. Wer viele Wendungen erwartet ist hier also falsch. Ein kleines Highlight des Stils der Autorin ist, wie sie es schafft, durch Textnachrichten Geschehnisse und Zeitabstände kurz aber informativ zu überbrücken.

Alyssa ist das typische Goodgirl aus gutem Hause, welches auf seine Mutter hört, sich nach der Aufmerksamkeit ihres Vaters sehnt und sich bloß von dem Badboy fernhalten soll! ... Zumindest, wenn es nach ihrer karrieresüchtigen Mutter ginge. Doch als Alyssa Logan kennenlernt und die Zeit miteinander verbringen, entwickelt sich eine Tiefe Freundschaft, aus der mehr werden soll.
Naiv ist im Bezug auf die Protagonistin gar kein Ausdruck (zumindest im 1. Teil). Man hat durchgängig das Gefühl eingreifen zu müssen, um Alyssa zur Vernunft zu bringen. Doch auch diese Lebensphase hat einmal ein Ende und aus dem unsicheren und naiven Teenager wird eine selbstbewusste und immer noch leicht naive junge Frau. Von ihrem gesamten Charakteraufbau aus gesehen, hat Alyssa kaum einen Fehler, abgesehen von ihrer Sturköpfigkeit, was die zu einer künstlichen Protagonisten werden lässt, mit der man nur sehr mitfühlen kann.

Logan ist im Gegensatz der typische Badboy mit Vorliebe für Drogen, Alkohol und nicht genutzter Intelligenz. Von klein auf an die Drogen heran geführt, ist es sein Schicksal denselben Weg, wie seine Mutter einzuschlagen. Und obwohl ihm die Gefahr bewusst ist und Alyssa durch ihren guten Einfluss sein Fixpunkt wird, ziehen ihn seine Mutter, Selbstzweifel und Leichtsinnigkeit immer tiefer in den dunklen Abgrund der Abhängigkeit hinein.
Durch seine Freundschaft mit Alyssa wird der junge Mann maßgeblich beeinflusst. Man merkt, wie er ohne seinen Anker, sein High, verbrechen und den Kummer in Drogen ertränken würde. Als es nach gewissen Umständen jedoch genau dazu kommt, erkennt Logan, dass es noch viel tiefer gehen kann und er den Fehler seines Lebens begangen hat. Nun setzt er alles daran, um nicht so zu enden, wie es ihm seine Mutter im Vollrausch prophezeit hat. Doch ist Logan wirklich in der Lage dazu, seine Dämonen zu bekämpfen? Und kann er auch ohne Alyssa überleben?

Eng an Alyssas und Logans Seite sind Kellan und Erika, die Geschwister der Protagonisten. Dieses ungleiche Paar lockert die Stimmung des Romans besser auf, als es die Hauptcharaktere je könnten. Obwohl auch diese beiden eine schwere Zeit mit ungewissen Ausgang durchstehen müssen, schaffen sie es doch immer wieder die Stimmung aufleben zu lassen, ohne dabei -wie Logan an einigen Stellen- wie Clowns aufzutreten.
Doch es gibt nicht nur gute Nebencharaktere. Besonders im Hinblick auf Ricky und Alyssas Mutter wird dies klar. Sie erdienen wirklich eine Nominierung für die Kategorie "Charaktere, die man zu hassen lernt". Aber genug von Schwarz und Weiß, Grau ist doch auch eine sehr schöne Farbe! Im Verlauf der Handlung muss man sich auch schnell eingestehen, dass man nicht alle Charaktere für ewig hassen kann, und man ihrer Veränderung Anerkennung zollen muss.

Bewertung:
Fans von emotionalen Liebesromanen wird bei diesem Buch der Taschentuchvorrat ausgehen!
Viel Drama und ein ewiges "Er liebt mich, er liebt mich nicht; ich sollte mich von ihm fernhalten, kann es aber nicht" ist also vorprogrammiert. In vielen Punkten ist der Roman stark klischeebehaftet und sehr vorhersehbar, sodass man kaum noch überrascht wird. Wenn dies aber dann doch einmal der Fall ist, dann richtig!

Mir persönlich war der Roman zu handlungsarm und klischeereich, als dass ich ihn noch einmal lesen würde. Diejenigen, die mich kennen, wissen, dass ich gern etwas Leichtes und auch Klischeebehaftetes zwischendurch lese und auch meinen Spaß daran habe. Doch in diesem Fall bin ich einfach nicht mit den Protagonisten warm geworden. Zudem hat es mir eindeutig an Spannung und Action gefehlt.

Mein persönliches Highlight aus "Wie das Feuer zwischen uns" waren jedoch Kellan und Erika, die mit ihrer Sidestory mein Interesse geweckt haben.

6/10 bzw. 3/5 Sterne
★★★★★★☆☆☆☆

Cover des Buches Kopf aus, Herz an (ISBN: 9783736304215)

Bewertung zu "Kopf aus, Herz an" von Jo Watson

Kopf aus, Herz an
Andrajavor 7 Jahren
Ein guter, aber leider viel zu vorhersehbarer Beginn der Reihe

Erscheinungsdatum: 28.06.2017

Autor: Jo Watson

Seitenzahl: 316 Seiten

ISBN: 978-3-7363-0421-5

Erhältlich: hier

Klappentext: Hör auf dein Herz und tanz unter den Sternen!
Lillys schlimmster Albtraum wird wahr, als ihr Verlobter sie vor dem Traualtar stehen lässt. Doch anstatt den Kopf in den Sand zu stecken, beschließt sie, die Hochzeitsreise nach Thailand trotzdem anzutreten – und zwar allein. Noch im Flugzeug lernt sie den attraktiven Damien kennen, der mit seinen Tattoos und der spontanen Art eigentlich genau die Art Mann ist, um die Lilly sonst einen großen Bogen machen würde. Doch jetzt, wo es nichts gibt, was sie zurückhält, lässt sie es zu, dass er sie auf eine Reise entführt – eine Reise, die ihr zeigt, was es bedeutet, auf sein Herz und nicht auf seinen Kopf zu hören … (Cover, Klappentext by Lyx Verlag)


Rezension:
Ist es wirklich möglich, dass ein Leben verflucht sein kann? Ist es möglich, dass all diese schlimmen Zufälle ein Ziel haben? Und wenn ja, wer zum Teufel steckt dahinter und denkt sich so einen Mist für das Schicksal eines Menschen aus?!

Fragen, die sich die Protagonistin Lilly in Jo Watsons Buch "Kopf aus, Herz an" vermutlich mehr als nur einmal stellt. Bei dem Roman handelt es sich um den ersten Band aus der zurzeit dreiteiligen Destination Love Reihe. Jedes der Bücher hat eine in sich abgeschlossene Handlung, weshalb ein Einstieg jederzeit möglich ist.
Doch nun um Buch an sich. Wenn "Kopf aus, Herz an" in einem Punkt besonders heraussticht, dann ist es der ganz eigene und humorgespickte Schreibstil von Watson. Die Tatsache, dass sie immer wieder den Leser mit einbezieht und mit sarkastischen Bemerkungen zum mit machen auffordert, sorgt für eine lockere Hintergrundatmosphäre der Handlung.
Die eben angesprochene Handlung sticht allein betrachtet jedoch nicht besonders hervor, geschweige denn bleibt sie noch lange Zeit in den Köpfen der Leser. Ein Grund dafür, ist der strickte und extrem zufallslastige Ablauf der Ereignisse, der besonders im Mittelpart gekünstelt und steif wirkt. Man weiß einfach das gleich etwas "Undenkbares" passiert und die Protagonisten ins nächste Abenteuer geworfen werden.

Lilly Swansons Leben könnte nicht besser sein. Sie hat einen liebevollen Verlobten, plant mit ihm Kinder, ein Haus und Hund... und wird von ihm 5 Minuten vor der geplanten Hochzeit vor 500 Gästen sitzen gelassen. Gut, Letzteres ist nicht geplant gewesen; aber Lilly wäre nicht Lilly, wenn sie sich nicht bald wieder fangen würde. Also beschließt die verlassene Braut die Flitterwochen allein anzutreten. Ein paar ruhige Tage im Spa bei Gourmetessen, können schließlich Wunder auf die Nerven wirken, nicht? Leider nein, denn bereits der Flug wird zur totalen Katastrophe und ist erst der Anfang eines unvergesslichen Trips.
Unsere Protagonistin stellt sich bereits in den ersten Kapiteln als eine recht prüde Persönlichkeit heraus, die außerhalb ihres geregelten Tagesablaufs sehr schnell jedes verfügbare Fettnäpfchen mitnimmt. Doch an der Seite von Damien muss sie sich in unbekannte Situation stürzen und ich anpassen. Dabei entdeckt sie eine bisher "tote" Seite ihres Charakters, die sie nicht mehr missen möchte. Aus dem kleinen Feigling wird also im Verlauf der Handlung ein wagemutiger Draufgänger.

Damien Bishop, äußerlich ein Badboy, wie er im Buche steht. Obwohl er aus einer sehr wohlhabenden Familie stammt, bevorzugt er es als Bagbagger durch die Welt zu reisen und von der Hand in den Mund zu leben. Doch als er auf seinem Weg zu Burning Moon Festival auf eine scheinbar Verrückte trifft, ändern sich seine Pläne schlagartig und unwiderruflich.
Damien ist eine sehr lebensfrohe und flüchtige Person. Für ihn ist es ein Leichtes, sich von seinen Wurzeln zu lösen und durch die Welt zu streifen. Aber trotz allem ist er auch ein waschechter Nerd. Kein wunder also, dass er durch Lilly seine weiche Seite nach außen kehren kann und Schützwälle fallen lässt.

Obwohl Lillys Familie eine enorme Größe hat und anhand der gegebenen Umstände auftreten könnte, ist deren Einsatz im Roman gleich null. Sicher gibt es ein/zwei Stellen, an denen auch sie sich die Ehre geben, doch dabei sagt jeder dieser Nebencharaktere im Schnitt drei Sätze.
Anders sieht es dabei bei Lillys "Urlaubsbekanntschaften" aus. Von zwei homosexuellen Pärchen bis zu einigen anderen Bekannten, ist alles, wenn auch wenig, vertreten. Diese ca. 5 Personen sind es damit auch, die die Nebencharakterriege vertreten.

Bewertung:
Ich mag ja nicht immer auf Titel und Cover von Büchern eingehen, dennoch schaue ich immer Mal bei der original Version vorbei. Und ehrlich: Ich finde sowohl original den Titel (Burning Moon) als auch das Cover bei diesem Roman sehr viel besser. Wie einige von euch vielleicht wissen, bin die niemand, der reine "Kitschromane" sehr ansprechend findet, weshalb ich "Kopf aus, Herz an" beim besten Willen nicht auf dem Schirm hatte, sondern eher abgeschreckt war.
Aber gut, das ist Geschmackssache; weiter im Text:
Der humorvolle Stil und die Idee des Romans finde ich wirklich gut. Und auch die Ausgestaltung der Charaktere finde ich in Ordnung. Doch die Handlung war mir einfach zu gekünstelt und platt, weshalb ich immer wieder kleine Flauten beim Lesen hatte. Ich gehe voll und ganz mit, dass es sich hierbei um Genrevorlieben handelt, die ich akzeptiere. Dennoch kann objektiv betrachtet noch Einiges besser gemacht werden, was hoffentlich in den Folgebänden auch passiert. Ich bin auf jeden Fall gespannt.

6/10 bzw. 3/5 Sterne
★★★★★★☆☆☆☆

PS: Bei "Kopf aus, Herz an" handelt es sich um ein vom Lyx-Verlag bereitgestelltes Rezensionsexemplar. Ich möchte mich für Bereitstellung des Romans und die daraus folgende Unterstützung für meinen Blog bedanken. Dennoch gilt wie immer: Diese beeinflusst keineswegs meine persönliche Meinung über das Buch.

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