Ein Freund hat mir dieses neue Buch gegeben, und ich muss sagen, nach anfänglicher Skepsis habe ich doch viel Spaß damit gehabt. Es ist sozusagen eine Alternativversion der Geschichte von Rudolf, dem rotnasigen Rentier. Allerdings ist nicht Rudolf der Held, sondern Udo, das neunte Rentier. Weil er sich bei einem Werbefuzzi verplappert, wird von dem Rudolph the red-nosed reindeer geschrieben. Udo glaubt, es ginge dabei um ihn und führt sich auf wie ein Star. Daraufhin fliegt er raus. Er darf nicht mehr den Schlitten zu ziehen. Er entdeckt aber, wie er trotzdem dem Weihnachtsmann helfen kann.
Auch wenn die Story dem klassischen Schema eines Entwicklungsromans folgt, ist sie doch frei von Klischees. Die Rentiere sind rotzfrech und der Weihnachtsmann bekommt einige Seitenhiebe ab. Meinen Kindern wird das viel Spaß machen, wenn ich ihnen das in der Adventszeit vorlese. Mir hat es den Spaß schon gemacht. Endlich habe ich ganz andere, lustige Bilder im Kopf, wenn im Supermarkt mal wieder dieser dämliche Song spielt.
AndreaMaler
- Mitglied seit 23.10.2016
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Rezensionen und Bewertungen
Meg Wolitzer beschreibt eindringlich, wie sich eine Gruppe von Frauen durch die Mutterschaft verändert. Aus urbanen Kulturmenschen werden suburbane Muttertiere, die all ihre Energie in kleinlichen Vorstadtneurosen rund um die Schule ihrer Kinder verpulvern. Aber als die Kleinen erwachsen werden, müssen diese Frauen wieder eine neue Identität finden. Was ist noch übrig, von dem Selbstbild, das sie als Mädchen hatten? Woran können sie anknüpfen? Dieser Teil der Identitätsfindung, mit der dazugehörigen Bewertung der vergangenen zehn Jahre, ist der spannendste Teil des Romans. Nicht jeder Frau gelingt das.
Ich konnte die Leiden und Kämpfe dieser Frauen sehr gut nachvollziehen. Vielleicht fand ich das Buch deshalb so toll. Ich habe es schon an fast alle meine Freundinnen ausgeliehen. Pflichtlektüre, selbst wenn man keine Kinder hat.