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AnetteSchaumloeffel

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Rezensionen und Bewertungen

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Cover des Buches Parts Per Million (ISBN: 9783596708918)

Bewertung zu "Parts Per Million" von Theresa Hannig

AnetteSchaumloeffelvor 7 Tagen
Kurzmeinung: Was wäre, wenn die Klimabewegung erkennt, dass friedlicher Protest sie nicht weiterführt? Ein schmerzhafter, mutiger und provokanter Roman!
Schmerzhaft und notwendig

Ich war von Theresa Hannigs Roman "Pantopia" begeistert und darum sehr gespannt auf dieses neue Buch, von dem ich schon wusste, dass es alles andere als eine Utopie sein würde. Die anfangs naive Autorin Johanna, die in einer nicht zu fernen Zukunft, in der die AfD in der Regierung ist und mit Härte gegen die Klimabewegung vorgeht, ihr "kleines Leben" lebt, verändert sich rasch. Auf einem Klimacamp, das sie für die Recherche für ein neues Buch besucht, bringt ein altgedienter Klimaaktivist sie rasch auf den Stand, auf dem ich als Leserin bereits bin. Zunächst denkt sie noch, seine Zukunftszenarien seien übertrieben, doch ihr wirkliches Aufwachen findet statt, als sie an einer friedlichen Aktion teilnimmt. Die selbstverständliche Gewalt der zukünftigen Polizei leitet die ersten Schritte ihrer Radikalisierung ein und bald schon nimmt sie sich eine Pause von ihrem Leben in einer erkalteten Beziehung und als Mutter einer abgewandten Teenagerin. Die Aussicht, mit ihrem Schreiben nicht nur eine auf Finanzierung durch ihren Mann angewiesene "Künstlerin" zu sein, sondern real mit einem Buch etwas verändern zu können, gibt ihr ein neues, aufregendes Ziel im Leben. Als dann noch ihre kreative Fantasie dem müden, ausgepowerten Kampfarsenal der Klimabewegung mit neuen Ideen frischen Schwung verleiht, ist sie Feuer und Flamme. Doch sie hat nicht bedacht, dass diese ihren Ursprung verzehren und unmerklich beginnt die Situation, die sie selbst geschaffen hat, ihr zu entgleiten, bis sie sich schließlich selbst nicht wiedererkennt.


Theresa Hannig lädt uns Leserinnen in eine Geschichte ein, die erschreckend nahe liegt. Was wäre, wenn eine bislang ausnahmslos friedfertige Bewegung die Bedrohung durch die Untätigkeit der Politik und die Dominanz der klimaschädigenden Industrien ernst nehmen und den zerstörerischen Kräften den wirklichen Krieg erklären würde? Aus der Sicht der Autorin Johanna erleben wir die emotionalen Stadien mit, wenn wir sie nicht selbst bereits kennen. Hannig begibt sich auf eine schmerzhafte Reise, die sich zunächst anfühlt wie ein ersehnter Befreiungsschlag. Die Kapitel, in denen die Entwicklung erzählt wird, sind alle überschrieben mit Meldungen über katastrophale Ereignisse, die der Klimaveränderung zuzuschlagen sind. Diese gewinnen an Brisanz ab dem Moment, als eine Datierung klarmacht, dass diese Meldungen nicht in die erzählte Zeit einige Jahre in der Zukunft gehören, sondern real in 2023 und 2024 durch die Medien liefen. Das Problem ist riesig, global und real. Was können wir tun, da doch so viel auf dem Spiel steht? 


Mit ihrem Nachwort rundet die Autorin, die sich politisch als Stadträtin engagiert, ihr notwendiges und verstörendes Buch ab. Wir müssen Wege finden, das bleibt klar, aber es ist keineswegs egal, ob diese friedfertig sind oder nicht.


 


Cover des Buches Climate Action (ISBN: 9783522202947)

Bewertung zu "Climate Action" von Christian Linker

AnetteSchaumloeffelvor 4 Monaten
Kurzmeinung: Toller Anstoß zur Auseinandersetzung mit einem brennenden Thema für Jugendliche
Spannender Mitmachroman zu sehr aktuellem Thema

"Climate Action" von Christian Linker ist halb Tagebuchroman, halb interaktives Abenteuerbuch. Die Geschichte beginnt mit einer zufälligen Begegnung in der Straßenbahn. Der Erzähler, ein männlicher Teenager, sieht dort ein sehr nervöses Mädchen, das sich verfolgt zu fühlen scheint und die Bahn überhastet verlässt. Jedoch steckt sie ihm zuerst ein Buch zu. Dieses erweist sich als Tagebuch. Er kann der Versuchung nicht widerstehen, hineinzuschauen - schließlich hat sie es ihm ja gegeben. Schon mit dem ersten Eintrag kündet das Mädchen Pauline an, das sich in ihrem Leben etwas Neues entwickelt. Und so lesen wir gemeinsam mit dem Erzähler, wie sich ihre Gedanken zum Klimaschutz hin zu Taten gegen umweltschädliches Verhalten entwickeln. An ihrer Seite steht zunächst nur Mitschüler Sadiq, bald aber auch die Erbin der Fast-Fashion-Firma, Vic. Allein an den beschriebenen Gesprächen dieser drei, die schließlich die Aktivistengruppe "Too Hot" gründen, werden schon unterschiedliche Perspektiven deutlich, die die Jugendlichen zum Tun treiben. Schließlich spitzen sich ihre Aktionen zu, aber anstatt diese als Lesende weiter zu verfolgen, ist man plötzlich mit von der Partie. Der Erzähler hat von Pauline ihre Telefonnummer zugesteckt bekommen und jetzt müssen wir entscheiden, wie es weitergeht.
Man merkt dem Buch an, dass der Autor viel mit Jugendlichen arbeitet. Es ist temporeich und gerade Paulines Sprache in ihrem Tagebuch ist glaubwürdig jung. Die Geschichte ist spannend, was sich im Mitmachteil noch steigert durch das Gefühl, hier selbst etwas beeinflussen zu können. Eine gründliche Auseinandersetzung mit dem kontroversen und sehr aktuellen Thema Aktivismus zum Klimaschutz, die beim Lesen hilft, die eigene Position zu bedenken und zu hinterfragen. Zudem ein einfach gut geschriebenes und spannendes Leseerlebnis. Für Jugendliche auf jeden Fall sehr zu empfehlen!

Cover des Buches Glitsch (ISBN: 9783729651197)

Bewertung zu "Glitsch" von Adam Schwarz

AnetteSchaumloeffelvor 6 Monaten
Kurzmeinung: Abgedreht - aber dabei gut geschrieben
Sehr, sehr seltsame Geschichte, aber mit Stil erzählt

Mich hat das Buch interessiert, weil ich im Moment viel Climate Fiction lese. Die geschlossene und bizarre Kreuzfahrerwelt, in der Glitsch spielt, könnte eine Vision aus der recht nahen Zukunft (oder Gegenwart) sein, wo Menschen, die keine Lust mehr auf die verwirrende Gegenwart haben, sich einfach in diese Luxuswelt flüchten. Der Erzähler fühlt sich hier nicht zugehörig, ebenso wenig seine Freundin, die erklärt, über die Buchung einer Kreuzfahrt einem Flug nach Japan zu entgehen. Sie, die Erfolgreiche, er, der ewige Student. Eigentlich verstehen sie sich gut, aber dieses "eigentlich" wird bald so groß, dass ungehindert ein Eisberg hindurchschwimmen könnte. Die Freundin verschwindet und auf der Suche nach einer Antwort auf die Beziehungsfrage und schließlich nach ihr verwirrt sich der Protagonist und die Geschichte. 

Der Stil ist wunderbar, bissige Beobachtungen werden auf pointierte Weise erzählt. Leider interessierte mich weder der Beziehungskonflikt noch die eigentlich sympathische, aber auch recht weinerliche Selbsterforschung des Erzählers genug, um dem Autor in die Tiefen seiner ausufernden Fantasie zu folgen. Aber das mag auch an meiner Erwartungshaltung gelegen haben. Darum drei, statt nur zwei Punkten. 



Cover des Buches Hab ich noch Hoffnung, oder muss ich mir welche machen? (ISBN: 9783499011863)

Bewertung zu "Hab ich noch Hoffnung, oder muss ich mir welche machen?" von Till Raether

AnetteSchaumloeffelvor 9 Monaten
Kurzmeinung: Ein hilfreicher Führer zum besseren Verständnis des Phänomens "Hoffnung"
Phänomen Hoffnung: Zart aber doch hartnäckig und unverzichtbar

Till Raether ist ein deutscher Schriftsteller und hat sich neben dem Verfassen von Krimis und anderen Büchern schon essayistisch mit einigen nicht ganz leichten Themen befasst. So hat er zum Beispiel aus der eigenen Erfahrung heraus ein Buch über Depressionen geschrieben. Sein Buch über Hoffnung gründet ebenfalls auf autobiografischem Erleben.
"Hab ich noch Hoffnung, oder muss ich mir welche machen" gefällt mir als Titel schon einmal sehr gut, denn die Formulierung wendet eine aktuell nicht sehr erfreuliche Lage (die Hoffnungslosigkeit angesichts der globalen Entwicklungen von Klimakrise, Seuchen und Kriegen) auf witzige Weise in die Möglichkeit einer Selbstermächtigung.
Dabei holt mich Raether besonders gut ab, denn ich bin ein Jahr vor ihm geboren und kann mich sehr gut an die Zeit in den 80ern erinnern, in der wir uns als Jugendliche in einer Welt befunden haben, die unter ständiger Bedrohung der plötzlichen Zerstörung durch einen Atomkrieg lag. Raether beschreibt diese Stimmung und einen besonderen Moment, in dem er sich durch die Teilnahme und Organisation an einem Protest aus der Passivität in eine Position der Selbstermächtigung bewegt hat. Über diese Wandlung - und die positive Erfahrung - knüpft Raether eine Verbindung zu den heutigen Jugendlichen, deren Klimaengagement sich von den Fridays-for-Future-Märschen bis hin zu den Klebeaktionen der Letzten Generation.
Wie sich Raether dann auf die Spuren der unterschiedlichen Arten von Hoffnung und ihrer Begleiterscheinungen begibt, ist mitfühlend, erhellend und klärend. Am Ende hat man dieses Phänomen deutlich besser verstanden und weiß eines: Aufgeben gilt nicht!



Cover des Buches Die große Vertrauenskrise (ISBN: 9783462005820)

Bewertung zu "Die große Vertrauenskrise" von Sascha Lobo

AnetteSchaumloeffelvor 10 Monaten
Kurzmeinung: Bestens geschrieben, relevant und sehr hilfreich
Ein guter Reiseführer für den Übergang zu einem neuen Vertrauen, das wir dringend benötigen

"Vertrauen Sie mir!"
So endet das Buch "Die große Vertrauenskrise" von Sascha Lobo, das ich mit großem Gewinn und Vergnügen gelesen habe. Für das Vergnügen sorgt Lobos immer wieder unterhaltsamer, witziger, selbstironischer Schreibstil, aber auch seine Fähigkeit, tiefgründige und komplexe Sachverhalte so zu vermitteln, als ob es ein Spaziergang wäre. Ich bewundere seine Art, Fremdwörter und wissenschaftliche Begriffe zu benutzen und sie direkt so eingängig zu erklären, dass jeder versteht, worum es geht.
Das Thema "Vertrauen" bzw. die Vertrauenskrise ist universell und aktuell enorm wirksam und schädlich. Lobo hilft dabei, zu verstehen, wie diese überhaupt entstand, warum sie im Moment so akut und virulent ist und worin die Ansatzpunkte liegen, um sie zu überwinden. Er gibt mir als Leserin eine Art Landkarte an die Hand, mit der ich verstehe, wie Social Media und ihre Algorithmen zusammen mit den neuen technischen Möglichkeiten von KIs und DeepFakes die nicht mehr zeitgemäßen Mechanismen des "alten Vertrauens" noch mehr erodieren. Und weil er Sascha Lobo ist, zeigt er auch auf, wie wir mit denselben Mitteln, Kooperation und jeweils einer gesunden Prise Skepsis und Optimismus ein handfestes "neues Vertrauen" aufbauen können.
Ganz besonders möchte ich dieses Buch der Generation 40+ ans Herz legen, die in großer Gefahr lebt, sich durch ihre generelle Ablehnung vieler neuer Technologien, von den positiven Möglichkeiten abzuschotten, die diese beinhalten. Im Ernst: Wer spart noch auf die Enzyclopädia Britannica, wenn man mit einem Klick in Wikipedia abtauchen kann?
Lobos klarsichtige und aufklärerische Reise durch die Welt von Wissen, Wahrheit, Vertrauen und Manipulation ist ein wichtiges Buch, dass es gebraucht hat, um nun darauf aufbauend am "neuen Vertrauen" mitzuwirken. Danke dafür.

Cover des Buches Der beste Platz zum Leben (ISBN: 9783426286036)

Bewertung zu "Der beste Platz zum Leben" von Anne Weiss

AnetteSchaumloeffelvor einem Jahr
Kurzmeinung: Unterhaltsam erzählt und vollgepackt mit nützlichen Informationen
Wo man das Haupt niederlegen und wo man aufwachen möchte

Anne Weiss hat in "Der beste Platz zum Leben" nicht zum ersten Mal eine Lebenssituation zum Anlass genommen, sich einem relevanten Thema zu nähern. Mit "Mein Leben in drei Kisten" geht es um grundsätzliche Fragen der Ausrichtung in Bezug auf Karriere, Geld und vor allem: Dinge. Im neuen Buch drängt sich nun die Frage nach dem Bleiben auf, da die aktuelle Wohnung der Erzählerin im Badezimmer ein Deckenloch aufweist, das mich an Spitzwegs armen Poeten unterm Dach denken ließ. 

Weiss nutzt diese Ausgangssituation, um sich schreibend bei dem Ausloten unterschiedlichster Optionen zu begleiten und lässt kaum etwas aus. Vom Traum, auf dem Land zu leben über Gemeinschaften in der Stadt, den Waggons oder der Jurte, von der Trockentoilette bis zum Gemeinschaftsbadezimmer, alles ist dabei. Weiss mischt ihre Recherchereise mit persönlichen Beobachtungen, was die hohe Lesbarkeit und den großen Unterhaltungsfaktor des Buches ausmacht. Doch sie bleibt nicht im Individuellen stecken.
Immer wieder greift sie das Thema der Wohnungsnot auf und geht der Frage nach, warum in Deutschland etwas, was eigentlich ein Grundrecht sein sollte, in hohem Maße zu einem Mittel finanzieller Spekulationen und Gewinnerwirtschaftung geworden ist. Ihrer Analyse fügt sie auch Informationen hinzu, die jedem nützen, der sich schlauer machen und vielleicht sogar mit anderen zusammentun möchte, um einen Gegenentwurf zu leben oder etwas an der Gesamtsituation zu änern. 

Am Ende des Buches hat sie das Thema gründlich durchgearbeitet, für sich und auch für mich als Leserin. Ich weiß, dass ich auf die Informationen darin bestimmt noch zurückgreifen werde. 

Dass das Buch nur vier Punkte von mir bekommt, hat mit seiner Konkurrenz mit dem "Leben in drei Kisten" zu tun. Beide Bücher sind ähnlich aufgebaut, bei dem ersten jedoch ist die Intensität größer und die Mischung aus persönlichen Auseinandersetzungen und sachlicher Aufbereitung hat irgendwie mehr Krawumm. Lesenswert aber ist "Der beste Platz zum Leben" auf alle Fälle und für jederman/frau, der/die noch nicht die eigene Hobbithöhle bezogen hat.

Cover des Buches Die Spur der Aale (ISBN: 9783462003451)

Bewertung zu "Die Spur der Aale" von Florian Wacker

AnetteSchaumloeffelvor einem Jahr
Kurzmeinung: Ein ruhiger Krimi, in dem nicht nur Baby-Aale an die Oberfläche kommen.
Krimi vor nächtlicher Fluss-Kulisse

Der Ermittler, auf den niemand mehr hört, findet seinen Tod beim Angeln. Sein Hilferuf an die Staatsanwältin ruft sie zu spät auf den Plan. Und doch lässt sie seine Nachricht nicht los und sie ermittelt. Bürokratische Regeln, Aufstieg, Revierkämpfe verhindern die Wahrheitsfindung mehr als sie nützen.
Der ruhig erzählte Krimi liest sich sehr gut und mit Greta Vogelsang bietet er eine Hauptfigur, der man gerne folgt, ihr Privatleben, ihre Vergangenheit blättern sich in leisen Zwischentönen auf. Und natürlich lässt sie nicht locker und kommt der Gewalttat auf die Spur.

Cover des Buches Das Erwachen der Hüterin - Die Chroniken der Wälder: Band 1 (ISBN: B0836D76JD)

Bewertung zu "Das Erwachen der Hüterin - Die Chroniken der Wälder: Band 1" von E. S. Schmidt

AnetteSchaumloeffelvor einem Jahr
Kurzmeinung: Tolle High-Fantasy, der die Klischees um das Feenvolk auf sehr intelligente und überraschende Weise mit Leben füllt. Achtung: Cliffhanger!
Cover des Buches 12 Gesetze der Dummheit (ISBN: 9783430211024)

Bewertung zu "12 Gesetze der Dummheit" von Henning Beck

AnetteSchaumloeffelvor einem Jahr
Kurzmeinung: Kluges Buch zur Vermeidung von Denkfehlern
Heute mal klüger sein

Unter dem provokanten Titel "12 Gesetze der Dummheit" erklärt Henning Beck in zwölf ebenso unterhaltsamen wie klugen Kapiteln eine Reihe von Denkfehlern, die uns Menschen im Wege stehen, wenn es darum geht, langfristig kluge Entscheidungen zu treffen (und durchzuziehen). Hierbei stützt er sich auf Erkenntnisse der Wissenschaft und zieht historische Beispiele heran, gern auch aus der jüngeren Vergangenheit, sodass es niemandem einfällt, sich als jetztzeitiger Mensch klüger zu fühlen als unsere Vorfahren. Denn eher das Gegenteil scheint der Fall zu sein. Beck ist dem Rätsel auf der Spur, warum wir in einer Zeit vielfältiger wissenschaftlicher Erkenntnisse immer weniger auf die Wissenschaft hören, was uns anfällig für Verschwörungstheorien macht und wieso wir es einfach nie schaffen, die Zukunft treffend vorherzusagen (Spoiler: Weil wir zu sehr dazu neigen, die Vergangenheit fortzuschreiben).

Seine Aufzählung und (verständlich und witzig geschriebene) Erläuterungen versuchen jedoch nicht nur, unsere Irrtümer nachvollziehbar zu machen. Immer wieder weist er auch auf alternative Wege hin, wie wir unser doch eigentlich ziemlich leistungsfähiges Gehirn nutzen können, die immer gleichen Fehler zu umgehen, zum Beispiel, indem wir erst etwas (Schädliches) verbieten, wenn wir eine (unschädliche) Alternative dazu anbieten können.

Eigentlich müssten Politiker und Unternehmensführer, Medienmacher und Forschende dieses Buch lesen, vielleicht könnten wir mit dem darin enthaltenen Wissen doch noch die Kurve vor dem großen Klimacrash bekommen.

Am Ende des Buches fehlt mir ein abschließendes Kapitel, in dem die Denkfehler, Dummheiten und die Tricks, mit denen wir uns ihrer entledigen, sie umgehen können, noch einmal übersichtlich zusammengefasst sind und - wo möglich - auch noch einmal in Zusammenhang gebracht werden. Dazu hätte ich sehr gerne ein dreizehntes Kapitel in Kauf genommen. 

Cover des Buches Godland (ISBN: 9783737343114)

Bewertung zu "Godland" von Martin Schäuble

AnetteSchaumloeffelvor einem Jahr
Kurzmeinung: Eine spannende Geschichte in einer geschlossenen Welt, die sich überraschend entwickelt.

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