Mit Winterschwalben ist Ira Habermeyer und Silvia Hildebrandt eine interessante Reise in den Ostbock der 68er Jahre gelungen.
Ich wollte das Buch lesen, weil ich den Protagonisten Arvo, einen freiheitsliebenden estnischen Oberst der russischen Armee, aus Iras zeitlich später angesiedelten Werk "Unter dem roten Stern" liebgewonnen hatte. Hier trifft er auf Silvias Protagonisten Nelu, einen alternden lebenshungrigen Rumänen und Stasi-Agenten, der mit einem geheimen Auftrag ins Nachbarland unterwegs ist. Aber Nelu wird vom KGB an der Grenze abgefangen, wo Arvo ihn verhören soll. Doch die beiden Protagonisten spielen ihr eigenes Spiel, bei dem sie sich näherkommen ...
Als etwas Besonderes empfand ich, dass Arvos Sicht von Ira und die von Nelu Sylvia geschrieben hatte. Die beiden Autorinnen besitzen ihren eigenen blumigen Schreibstil, der wunderbar harmoniert und die 68er wieder lebendig werden lässt.