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Angelcurse

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Cover des Buches Sternenfeuer: Vertraue Niemandem (ISBN: 9783426653272)

Bewertung zu "Sternenfeuer: Vertraue Niemandem" von Amy Kathleen Ryan

Sternenfeuer: Vertraue Niemandem
Angelcursevor 11 Jahren
Rezension zu "Sternenfeuer: Vertraue Niemanden" von Amy Kathleen Ryan

Powered by Bookaddicted.de / Eine Jugend-Dystopie-Perle!

"Sternenfeuer. Vertraue niemandem" ist der zweite Band der "Sternenfeuer"-Reihe von Amy Kathleen Ryan. Wie auch schon im ersten Teil befinden wir uns wieder auf einem Raumschiff und erleben mit, wie Waverly, Kieran und Seth alles versuchen, um ihre in Teil 1 entführten Eltern zurückzuholen.

Mir hat der zweite Band dieser Serie noch besser gefallen als der erste. "Sternenfeuer: Vertraue niemandem" ist ein unglaublich tiefgründiges Buch - tiefgründig und auch hart. Aus meiner Sicht handelt es sich eigentlich nicht mehr um ein Jugendbuch, denn es kamen mindestens zwei Stellen vor, die ich persönlich für ein Jugendbuch schon zu heftig fand.

Während im ersten Teil noch Erwachsene eine Rolle spielen, sind die Kinder in Band 2 alle auf sich allein gestellt. Denn ein Großteil der Eltern ist tot oder befindet sich auf dem Feindschiff, der "New Horizon" als Gefangene. Die an Bord der "Empyrean" verbliebenen Erwachsenen liegen im künstlichen Koma, um sich von Strahlenschäden zu erholen. Kieran, der sich im ersten Teil zum Anführer aufgespielt hat, wird von der Crew zunehmend infrage gestellt, zweifelt so auch immer mehr an sich selbst. Waverly entdeckt nach und nach ihre dunklen Seiten und muss mit den Konsequenzen ihrer Handlungen leben lernen. Und Seth entwickelt sich vom Außenseiter zum Helden.

Man merkt es schon: Die Charaktere entwickeln sich unglaublich, in so vielen Facetten. Außerdem hatte ich beim Lesen das Gefühl, dass es sich gar nicht mehr um Kinder handelt. Wie sie sprechen, wie sie handeln, worüber sie nachdenken – all das erinnerte mich mehr an Erwachsene. Aber dies kam mir nicht deplatziert vor, sind doch die Kinder völlig auf sich allein gestellt und müssen nicht nur auf einem Raumschiff überleben, sondern auch dafür sorgen, dass sie zur "New Horizon" aufholen, um ihre Eltern zu retten.

Es ist schwer, einen tollen Roman zu besprechen, ohne zu viel zu verraten. Ich möchte "Sternenfeuer" allen Lesern ans Herz legen, die eine in erster Linie tiefgründige Dystopie lesen möchten, in der die Liebesgeschichte eher in den Hintergrund tritt, aber mit tollen, facettenreichen Charakteren und spannender Gesamthandlung. Das Weltraum-Setting kommt zweiten Band übrigens viel mehr zur Geltung. Eine starke Fortsetzung! Hätte ich Teil 3 schon im Regal, würde ich sofort weiterlesen wollen. Denn am Ende gibt es einen Cliffhanger ...

Cover des Buches Engelsnacht (ISBN: 9783833726835)

Bewertung zu "Engelsnacht" von Lauren Kate

Engelsnacht
Angelcursevor 11 Jahren
Rezension zu "Engelsnacht" von Lauren Kate

Powered by Bookaddicted.de / Paranormales Liebesdreieck ohne Höhen und Tiefen

„Engelsnacht“ von Lauren Kate war ein Fehlkauf meinerseits, da ich eigentlich „Engel der Nacht“ von Becca Fitzpatrick haben wollte. Todesmutig ließ ich mich dennoch auf die Geschichte ein, wurde aber leider trotzdem enttäuscht.

Eine Inhaltsangabe von „Engelsnacht“ erspare ich mir an dieser Stelle, liegt doch in dieser das größte Problem dieses Hörbuchs: Sie nimmt viel zu viel vorweg! Dadurch konnte mich „Engelsnacht“ nicht wirklich fesseln, hielt keinerlei Überraschungen, Höhen oder Tiefen bereit. Ein typisches Liebesdreieck mit paranormalen Wesen – hier Engeln – erwartet den Hörer, gemischt mit einer üblichen Internatsstory (blöder Unterricht, fiese und erträgliche Lehrer, Partys mit viel Alkohol etc.)

Auch mit der Sprecherin dieses Hörbuchs, Julia Nachtmann, konnte ich leider nicht 100%ig warm werden. Einige Protagonisten werden von ihr so ähnlich gelesen, dass ich manchmal gar nicht genau wusste, wer eigentlich gerade spricht. Der Prolog und der Epilog hingegen werden von Jacob Weigert gelesen, was in meinen Ohren viel, viel besser klang. (Allerdings habe ich auch eine persönliche Vorliebe für Männerstimmen. Aber es wäre wohl seltsam, einen paranormalen Jugendroman mit einer HeldIN von einem Mann lesen zu lassen.)

Die Liebesgeschichte zwischen Lucinda (Luce) und Daniel war für mich ebenso wenig überzeugend wie der gesamte Plot. Wie so oft in Jugendbüchern ist auch hier die Liebe der beiden grenzenlos, aber dafür gibt es keinerlei Begründung oder Erklärung. Sie ist völlig durchschnittlich, aber er liebt sie abgöttisch, was sie wiederum überhaupt nicht verstehen kann – und ich auch nicht. Das typische Schema eben. Ich frage mich gerade, ob ich das Hörbuch überhaupt zu Ende gehört hätte, wäre es nicht eine gekürzte Lesung gewesen.

Empfehlen würde ich „Engelsnacht“ allen Engel-Fans, die am besten auch noch auf Internatsgeschichten stehen und sich nicht daran stören, wenn ein Hörbuch keine großen Überraschungen bereithält. Zwar ist „Engelsnacht“ der erste Teil einer Reihe, doch ich werde sie definitiv nicht weiterverfolgen. Für mich ein absolut durchschnittliches Hörbuch.

Cover des Buches Demonica - Verführt (ISBN: 9783802583780)

Bewertung zu "Demonica - Verführt" von Larissa Ione

Demonica - Verführt
Angelcursevor 12 Jahren
Rezension zu "Verführt" von Larissa Ione

Powered by Bookaddicted.de / Romantasy mit viel Sex und wenig Romantik

Als die Dämonenjägerin Tayla in einem Kampf schwer verwundet wird, kommt sie in ein Krankenhaus für übernatürliche Wesen. Dort kämpfen sexy Dämonenärzte um das Leben von – genau – Dämonen. Im UGH (Underworld General Hospital) lernt sie den Inkubus Eidolon kennen, den sie natürlicherweise auf der Stellt töten müsste. Aber immerhin hat er ihr das Leben gerettet! Innerhalb kürzester Zeit stellt er ihr Leben auf den Kopf. Tayla merkt bald, dass ihre schwarz-weiße Welt in allerhand Grauschattierungen zerfällt und muss sich für schließlich für eine Seite entscheiden.

Wow, was für ein Buch. Oder eher: Oh Mann, was für ein Höllenritt. Larissa Ione hat mit dem Auftakt der Demonica-Reihe, die im Original fünf Bände umfasst, ordentlich vorgelegt. Mit Tayla hat sie eine starke, aber verletzliche Heldin erschaffen, die sich von der hemmungslosen Killerin in ein Wesen mit Ecken und Kanten, mit einer völlig neuen Sicht auf die Dinge verwandelt. Denn nachdem sie Eidolon, den Sex-Dämon, kennenlernt, stellt sie fest, dass es nicht nur “gut” und “böse” gibt, sondern auch Vieles dazwischen. Noch dazu hat sie, wie wohl fast alle Heldinnen im Paranormal Romance-Genre, ihr Päckchen zu tragen, hat eine grauenvolle Kindheit hinter sich.

Eidolon, seines Zeichens Sex-Dämon und sexy Arzt im UGH, ist von Anfang an fasziniert von Tayla. Doch seine Brüder Wraith und Shade sehen es gar nicht gern, dass er mit einer Aegis-Hure anbändelt. (Die Aegis sind Menschen, die Dämonen jagen, wie Tayla.) Noch dazu hat er ein großes Problem, denn er ist jetzt 100 Jahre alt und seine Wandlung, seine S’Genesis, steht kurz bevor. Entweder muss er vorher eine Gefährtin finden, an die er sich sein Leben lang bindet (und Dämonen wie er werden viele hundert Jahre alt), oder er ist nach seiner Transformation dazu verdammt, dass seine dämonische Seite die Oberhand gewinnt, das Menschliche in ihm immer mehr in den Vordergrund rückt.

Klingt nach viel Sex und Gewalt – ist es auch! Larissa Iones Heldinnen und Helden werfen mit Kraftausdrücken nur so um sich, Organe fliegen durch die Gegend, Gemetzel sind an der Tagesordnung – und oft, sehr oft geht es richtig zur Sache. Nun muss man es Ione natürlich zugute halten, dass sie mit Eidolon einen Inkubus, also einen Sex-Dämon, erschaffen hat …

Auf der Verlagshomepage wird darauf verwiesen, dass Fans von Nalini Singh von Larissa Iones Romanen begeistert sein werden. Nun. Ich selbst habe zum gegenwärtigen Zeitpunkt die ersten vier Bände von Singhs Gilde der Jäger-Reihe gelesen, sowie die ersten beiden Bände der Gestaltwandler-Reihe. Auffällig ist, dass in Iones “Verführt” wirklich wesentlich weniger Romantikanteile vorhanden sind – eigentlich so wenig, dass das Genre eigentlich nicht “Paranormal Romance” heißen dürfte. Auch gibt es in der Tat mehr Sex – den ersten freilich bereits nach nur 36 Seiten. Wo Singhs Charaktere sich noch gegenseitig beschnuppern, sich einschätzen und einander heiß machen, haben Iones Helden bereits den dritten Orgasmus hinter sich. In etwa.

Ich persönlich habe “Verführt” gerne gelesen und werde die Reihe definitiv weiterverfolgen. Allerdings finde ich, dass sich die Reihe eher mit der Black Dagger Brotherhood von J.R. Ward vergleichen lässt. An einigen Stellen erschien mir “Verführt” ein Abklatsch von Wards Reihe zu sein, allein schon, weil es sich um paranormale Brüder handelt, die füreinander sterben würden und irgendwie eine Art Symbiose bilden. Bei J.R. Ward sind es Vampire, bei Ione sind es Dämonen. Bei Ward sind es Krieger, bei Ione Ärzte, die aber auch ordentlich austeilen können. Ein großer Unterschied besteht aber wohl bei den Heldinnen: Während Wards Frauen eher zerbrechlich wirken und ziemlich offensichtlich an den Beschützerinstinkt der Männer appellieren, ist Tayla aus “Verführt” schon eine echt harte Nuss mit großem Mundwerk.

“Verführt” von Larissa Ione ist der vielversprechende Auftakt zu einer Paranormal Romance-Reihe, die es in sich hat: Sex, Gewalt, Gemetzel und Flüche gehören hier zum Alltag. Wer mehr die romantische Schiene mag, sollte Iones Demonica-Reihe besser auslassen. Fans von J.R. Ward und mit Abstrichen auch von Nalini Singh (deren Bücher ich wesentlich romantischer finde), werden die Demonica-Reihe mit großer Wahrscheinlichkeit mögen.

Übrigens: Die Demonica-Reihe umfasst insgesamt fünf Bände und ist damit (im Original) bereits abgeschlossen. Aber die neue Reihe von Larissa Ione, Eternal Riders, spielt im Demonica-Universum und die Leser werden darin, laut Website der Autorin, viele alt-bekannte Gesichter wiedersehen.

Cover des Buches Herzen im Herbst (ISBN: 9783862783519)

Bewertung zu "Herzen im Herbst" von Roxanne St. Claire

Herzen im Herbst
Angelcursevor 12 Jahren
Rezension zu "Herzen im Herbst" von Roxanne St. Claire

Powered by Bookaddicted.de / Unterhaltsamer Schmöker für kalte Herbstabende

Der Band „Herzen im Herbst“, erschienen im Mira Taschenbuch Verlag, vereint vier Kurzromane von mehr oder weniger bekannten Autorinnen:

Roxanne St. Claire: Liebe – heiß und himmlisch!
Die Geschichte über den Kreativdirektor einer Werbefirma, Jackson und die Benimm-Trainerin Lily belegt bei mir Platz 3 von 4. Sie war nett, aber beide Protagonisten wuchsen mir nicht so sehr ans Herz wie andere in diesem Band. Dennoch kam der Herbst in dieser Geschichte wenigstens teilweise vor und auch Romantik und Erotik kamen nicht zu kurz. 4 Sterne

Barbara Delinsky: Der Herzenswunsch
Jenna möchte unbedingt ein Kind von Trevor, dem Bruder ihrer besten Freundin. Und mehr nicht! Doch beide entdecken nach und nach, dass sie doch mehr füreinander empfinden. / Diese Geschichte belegt Platz 2 von 4, sie hat mir sehr gut gefallen! Das Pärchen war mir sehr sympathisch und den Aufhänger für die Geschichte fand ich kreativ. Die zwei Wochen auf einer einsamen Insel (in der Wärme, wohlgemerkt) passte nicht so ganz zum Herbst, dennoch war diese Story sehr spannend! 5 Sterne

Cindy Gerard: Kann ich dir jemals widerstehen?
Meine Lieblingsgeschichte in diesem Band: Der Verleger Webster möchte die eigenbrötlerische Fotografin Tonya zu einem Job überreden, doch sie bleibt stur. Und dann gibt es ein Unwetter und die beiden müssen ein paar Tage alleine in Tonyas Waldhütte ausharren … Diese Geschichte ist mein Favorit! Aufgrund des Settings im herbstlichen Wald an der kanadischen Küste kam nicht nur die Herbststimmung am besten rüber. Auch die Protagonisten fand ich am interessantesten, da es zwischen der naturliebenden Tonya und dem Großstadthengst Webster einfach viele Gegensätze gibt, und sie am Ende – natürlich – trotzdem zusammenfinden. 5 Sterne

Beverly Barton: Gestern, heute, für immer?
Als Spencer erfährt, dass seine Nichte in Wahrheit seine Tochter ist, ist er natürlich geschockt. Aber der größte Schock steht ihm noch bevor: Die eigentliche Mutter des 14-jährigen Mädchens ist seine Jugendliebe Pattie! Diese hingegen glaubt, vor 14 Jahren eine Totgeburt durchlitten zu haben. Spencer fährt in die Heimatstadt von Pattie und möchte dort alles aufklären, wobei alte Gefühle wieder hochkommen. / Diese Geschichte hat mir in diesem Band am wenigsten gefallen, denn sie war eher dramatisch-tragisch und zog sich am Ende etwas in die Länge. Hier hat die Autorin versucht zu viel Geschehen in diesen Kurzroman zu „quetschen“. Dennoch riss das niedliche Ende den weniger positiven Gesamteindruck noch mal raus. 3 Sterne

Insgesamt ein toller Band mit vier zuweilen sehr erotischen Liebesgeschichten, in denen der Herbst eine mehr oder weniger große Rolle spielt. Definitiv ein sehr empfehlenswerter Schmöker für kühle Herbstabende und –nächte! Ich hatte die 558, eng bedruckten Seiten innerhalb von drei Tagen verschlungen!

Cover des Buches Rabenblut drängt (ISBN: B008CQYYQK)

Bewertung zu "Rabenblut drängt" von Nikola Hotel

Rabenblut drängt
Angelcursevor 12 Jahren
Rezension zu "Rabenblut drängt" von Nikola Hotel

Powered by Bookaddicted.de / Wunderbarer Liebesroman für Wald-Liebhaber

Die Biologiestudentin Isa arbeitet als Praktikantin an der deutsch-tschechischen Grenze. Eines Tages finden sie und ihre Kollegen einen nackten, bewusstlosen Mann, der einen toten Kolkraben im Arm hat. Sie bringen ihn ins Krankenhaus. Der Mann, der sich angeblich an nichts erinnern kann, stellt sich später als Alexej vor und wohnt eine Weile bei ihnen. Dann verschwindet er wieder. Doch Isa hat sich in den gutaussehenden Exoten verliebt und kann nicht anders, sie muss seinem Geheimnis auf die Spur kommen. Als sie dann auch noch merkwürdige Untersuchungsergebnisse von Alexej aus dem Krankenhaus bekommt, ist sie mehr als irritiert ...

Geschichten über Männer, die sich in irgendwelche Wesen verwandeln können und Frauen, die sich trotzdem in sie verlieben, sind nicht neu und haben derzeit Hochkonjunktur. Hauptsache sexy, stark und (anfangs) unnahbar - dann ist es egal, ob die Herren der Schöpfung in Wahrheit Vampire, Engel oder Dämonen sind oder sich in Werwölfe, Tiger oder Raben verwandeln können. Raben? Genau! In Kolkraben um genau zu sein. Denn in Alexejs Brust schlagen zwei Herzen, durch seine Adern fließt nicht nur menschliches, sondern auch Rabenblut. Dadurch hat Nikola Hotel einen interessanten und vor allem ungewöhnlichen männlichen Hauptprotagonisten erschaffen, denn durch sein Rabengemüt ist Alexej sehr freiheitsliebend, fühlt sich schnell eingeengt und ist ständig hin- und hergerissen zwischen einem Leben als Rabe und dem als Mensch.

Hotels Romandebüt wartet vor allem mit authentischen, liebenswürdigen Charakteren auf und mit einer Stimmung, in die man gerne versinkt. Denn wenn sie erst mal beginnt den Wald, seine Gerüche, seine Flora und Fauna zu beschreiben, fühlt man sich sofort in seinen Lieblingswald hineinversetzt, meint förmlich die beschriebenen Düfte selbst in der Nase zu haben. Der Wald und die Lebewesen darin scheinen im Herzen der Autorin einen großen Platz einzunehmen und das merkt man diesem Roman deutlich an. Und noch dazu kann der Leser hier einiges lernen, nicht nur über den Wald, sondern auch über Kolkraben und nicht zuletzt sogar ein wenig über die tschechische Geschichte.

Trotz alledem fiel negativ auf, dass die Handlung ziemlich langsam ins Rollen kam und am Anfang eine Prise Durchhaltevermögen nötig war, bis es richtig spannend wurde. Außerdem hätte ich persönlich auf die historischen Details verzichten können, aber auch das ist Geschmackssache.

Nichtsdestotrotz lässt das Ende auf einen Folgeroman hoffen, den ich auch auf jeden Fall lesen würde! Wer sich für Rabenvögel, den europäischen Wald und die östlichen Gefilde Europas interessiert, findet hier eine schöne Liebesgeschichte mit zurückhaltender Erotik und wunderbaren Wald- und Naturbeschreibungen. Empfehlenswert!

Cover des Buches Der Seidenfächer (ISBN: 9783442367573)

Bewertung zu "Der Seidenfächer" von Lisa See

Der Seidenfächer
Angelcursevor 12 Jahren
Rezension zu "Der Seidenfächer" von Lisa See

Powered by Bookaddicted.de / Detailreiche Erzählung für China-Interessierte

China im 19. Jahrhundert. Lilie wächst in einer einfachen Bauernfamilie auf und kann sich eigentlich nichts sehnlicher wünschen, als halbwegs annehmbar verheiratet zu werden. Doch die Heiratsvermittlerin sieht etwas "Besonderes" in ihr: Sie schlägt Lilie für den Bund mit einer laotong, einer Weggefährtin, vor. Schneerose, ebenso jung wie Lilie, stammt aus einer wohlhabenden Familie aus der reichsten Stadt im Landkreis, Tongkou. Mit ihr geht Lilie den laotong-Bund ein. Fortan teilen die beiden Mädchen alles: Sie besuchen sich gegenseitig, stehen gemeinsam die grausame Tradition des Füßebindens durch und nichts kann ihre Freundschaft erschüttern. Bis Lilie eines Tages Dinge über Schneerose erfährt, die ihr den Boden unter den Füßen rauben und die die Freundschaft der beiden Mädchen auf eine harte Probe stellen.

Auf "Der Seidenfächer" von Lisa See bin ich aufmerksam geworden, weil das Buch verfilmt wurde: Ende Juni 2012 kam er ins Kino und Ende November erscheint er auf DVD. Da ich das Buch gerne vorher lesen wollte, nahm ich es in Angriff.

Zunächst kam die Geschichte recht langsam in Schwung und ich musste mich vor allem an die komischen Namen gewöhnen: Lilie und Schneerose, ok, aber dass die Geschwister mit "ältester Bruder" oder "dritte Schwester" bezeichnet wurden, war erst einmal ungewohnt. Die chinesischen Ortsnamen und - leider - wirklich wenigen chinesischen Worte, die im Buch vorkamen, machten mir als Chinesisch-Studierende keine Probleme. Man kann "Der Seidenfächer" aber definitiv völlig ohne (Vor-)Kenntnisse lesen.

Trotz des recht gemächlichen Beginns war ich bis zum Schluss des Buches immer neugierig, wie es mit Lilie und Schneerose weitergehen mag und Geschichten über tiefe Frauenfreundschaften faszinierten mich schon immer. Leider kam durch die Erzählweise keine rechte Sympathie für die Protagonisten auf, obwohl Lilie die Geschichte aus ihrer Sicht in Ich-Form erzählt. Dies geschieht leider aber auf eine sehr distanzierte Weise.

Das Große PRO an "Der Seidenfächer" ist eindeutig, dass man Vieles über die chinesischen Traditionen in Hunan erfährt, insbesondere über das Füßebinden und die vielen Heiratstraditionen und -zeremonien, die bis ins kleinste Detail geschildert werden. Wer sich dafür interessiert, wird Lisa Sees Bestseller sicher mögen.

Hätte ich das Buch einzig und allein nur zur Unterhaltung gelesen, wären es wohl nur 3 Sterne geworden, da ich nicht recht mit den beiden Mädchen mitfiebern konnte. Außerdem ist der Text sehr narrativ, denn es gibt wenig wörtliche Rede und im Grunde handelt es sich um einen einzigen Monolog. Auch gab es für ein einmaliges Lesevergnügen zu viele Details über chinesische Gebräuche und Traditionen. Da ich mich aber andererseits für sowas interessiere, vergebe ich insgesamt 4 Sterne.

Cover des Buches Dornentöchter (ISBN: 9783471350867)

Bewertung zu "Dornentöchter" von Josephine Pennicott

Dornentöchter
Angelcursevor 12 Jahren
Rezension zu "Dornentöchter" von Josephine Pennicott

Powered by Bookaddicted.de / Familiengeheimnis-Roman + Krimi = gute Unterhaltung

Sadie möchte ein Buch über ihre Großmutter Pearl schreiben, die eine anerkannte Kinderbuch-Autorin war. Allerdings wurde sie in den 1930er Jahren ermordet - und der Mörder wurde nie gefunden. Also zieht Sadie mit ihrer Tochter Betty von Sydney nach Pencubitt, Tasmanien (Australien), in das Familienanwesen Poet's Cottage. Im Keller des Hauses wurde Pearl vor vielen Jahren niedergestochen - wen wundert es da, dass es im Haus zu spuken scheint? In Pencubitt leben sogar noch einige Leute, die Pearl persönlich kannten und Sadie davon berichten können, allen voran die rüstige Birdie.

Zunächst möchte ich die wunderschöne Ausstattung dieses Buches loben, die für mich von vorne bis hinten stimmt: Das Schriftbild, der Satz, das Cover, einfach die gesamte Gestaltung dieses Romans ist herrlich und für einen Bücherfreund ein Augenschmaus!

Glücklicherweise wird der Inhalt dem Äußeren in jedem Falle gerecht. Ich kann kaum nachvollziehen, dass einige andere Rezensenten das Buch nicht spannend fanden - erst ganz zum Schluss wird aufgeklärt, wer Pearl ermordet hat und genau das war es, was ich unbedingt wissen wollte. Denn Möglichkeiten gab es viele, schließlich hatten viele Menschen einen Grund Pearl umzubringen.

Außerdem hatte das Buch ordentlich Schwung dadurch, dass vor allem Pearl einen besonders, sagen wir, schwierigen Charakter hat. Offenbar leidet sie unter einer psychischen Störung, die in den 1930er Jahren, zumindest in Tasmanien, weder diagnostiziert, noch behandelt wurde. Insofern verwundert es wenig, dass die anderen Einwohner Pearl alle nur als "verrückt" bezeichnen - das ist sie definitiv auch. Und teilweise völlig unberechenbar. Das machte das Lesen spannend für mich! Auch die Charaktere von Sadie, Betty, Birdie und Co. fand ich gut beschrieben, glaubwürdig und deren Handlungen nachvollziehbar.

Aber auch sprachlich konnte mich "Dornentöchter" überzeugen, denn es ließ sich flüssig lesen, ohne jedoch allzu oberflächlich zu wirken.

Insgesamt empfehle ich "Dornentöchter" allen, die gerne Familiengeheimnis-Romane lesen, wo gerne auch eine Mordaufklärung im Vordergrund stehen darf. Wer sich dazu noch für Geister und Übersinnliches interessiert, sollte unbedingt zuschlagen!

Cover des Buches Renegade - Tiefenrausch (ISBN: 9783492702812)

Bewertung zu "Renegade - Tiefenrausch" von J. A. Souders

Renegade - Tiefenrausch
Angelcursevor 12 Jahren
Rezension zu "Renegade" von J. A. Souders

Powered by Bookaddicted.de / Trotz des kreativen Settings leider nur Durchschnitt

Die junge Evie lebt in Elysium, einer Stadt tief unten im Meer. Dort wird sie von der allgegenwärtigen Herrscherin, die nur Mutter genannt wird, zu ihrer Nachfolgerin ausgebildet. Als eines Tages einer der gefürchteten und verhassten Oberflächenbewohner in Elysium auftaucht, kann Evie nicht anders, als ihm zur Flucht zu verhelfen. Doch durch Gavin erfährt sie, dass einiges in Elysium nicht so ist, wie es scheint.

"Renegade: Tiefenrausch" ist das in der Ich-Form aus der Sicht von Evie verfasste Romandebüt der amerikanischen Autorin J.A. Souders. Wie in jeder Jugend-Dystopie lassen sich auch in "Renegade" die typischen Merkmale des Genres finden.

Besonders das Setting unter dem Meer hatte mich auf den Roman aufmerksam gemacht, ebenso wie das schöne blaue Cover. Leider reichte es dann doch nur zu einer durchschnittlichen Bewertung, da "Renegade" - für mich - nicht aus der Masse der derzeit erscheinenden Jugend-Dystopien heraussticht.

An einigen Stellen hatte ich das Gefühl, die Autorin würde das Genre selbst ein wenig auf die Schippe nehmen - Absicht oder nicht? In jedem Falle war "Renegade" manchmal recht witzig geschrieben und auch der Aufbau - zu Beginn eines jeden Kapitels gibt es Auszüge aus bestimmten Schriftstücken aus Evies Welt - gefiel mir ausnehmend gut.

"Renegade: Tiefenrausch" von J.A. Souders ist für mich persönlich nur eine durchschnittliche Dystopie. Von dem kreativen Setting hatte ich mir mehr erhofft, jedoch spielt sich lediglich das genre-übliche Szenario vor einem neuen Hintergrund ab. Schade!

Cover des Buches White Horse (ISBN: 9783492702522)

Bewertung zu "White Horse" von Alex Adams

White Horse
Angelcursevor 12 Jahren
Rezension zu "White Horse" von Alex Adams

Powered by Bookaddicted.de / Blutiges Debüt, nichts für schwache Nerven!

In einer Welt, in der 90% aller Menschen einer mysteriöse Seuche namens “White Horse” zum Opfer gefallen sind, kämpfen wenige Gesunde ums Überleben. Auch Zoe – und Zoe ist schwanger. Die Menschheit steht kurz vor dem Aussterben, doch Zoe trägt ein neues Leben in sich. Da der Vater des Kindes nichts von ihrer Schwangerschaft weiß, macht sie sich zu ihm auf den Weg – auf den gefährlichen Weg durch eine sterbende Welt.

“White Horse” ist der erste Band einer Trilogie und gleichzeitig das Debütwerk von Alex Adams. In Zeitsprüngen zwischen “damals” und “jetzt” wird die Geschichte aus der Sicht von Zoe erzählt. Auf ihrem Weg nach Griechenland, wo sie den Vater ihres Kindes zu finden hofft, trifft sie jedoch nicht nur freundliche, sondern auch geistesgestörte Überlebende. Von den zahlreichen Monstern, die durch die Seuche zu etwas Unbeschreiblichem mutiert sind, ganz abgesehen … Und dann ist da auch noch dieser mysteriöse Behälter, der eines Tages plötzlich in Zoes Wohnung auftauchte. Hat er etwas mit White Horse zu tun?

Wer “White Horse” lesen möchte, sollte sich auf viel Blut und Gewalt gefasst machen. Die Dosierung wirkte jedoch an keiner Stelle übertrieben, sondern unterstrich den Endzeit-Charakter der Geschichte. Der allgegenwärtige Tod und die Schwangerschaft Zoes stellen gleichzeitig die Angst zu Sterben, aber auch die Vorfreude auf neues Leben in den Vordergrund.

Besonders positiv anzumerken ist die Sprache von Alex Adams’ Debüt: An einigen Stellen wirkt sie nahezu poetisch, oft sarkastisch, ist aber dennoch immer leicht verständlich. Adams schafft es vor dem Auge des Lesers wirklich bedrückende Szenen heraufzubeschwören, sodass das Lesen emotional tatsächlich “an die Nieren gehen” kann.

Besonders der Anfang ist sehr spannungsgeladen, da man noch keinerlei Idee hat, wie White Horse, Zoe und das Gefäß zusammenhängen könnten. Gegen Mitte des Buches lässt die Lesefreude etwas nach, vor allem weil man einfach nach weiteren Informationen lechzt und langsam ungeduldig wird. Das Ende ist wieder spannend, bietet jedoch keinen direkten Cliffhanger. Notfalls hätte das Buch, obwohl einige Fragen ungeklärt bleiben, auch als Einzelband bestehen können.

“White Horse” ist aufgrund seines Themas ein trauriges, grausames und emotional aufwühlendes Buch und definitiv nichts für Leser mit schwachen Nerven! Fans von Endzeit-Romanen dürften aber vollends auf ihre Kosten kommen.

Cover des Buches Perlentöchter (ISBN: 9783764504335)

Bewertung zu "Perlentöchter" von Jane Corry

Perlentöchter
Angelcursevor 12 Jahren
Rezension zu "Perlentöchter" von Jane Corry

Powered by Bookaddicted.de / Familiendrama hoch zehn!

“Perlentöchter” erzählt die über mehrere Familiengenerationen reichenden Lebensgeschichten aus der Sicht der Frauen. Zunächst geht es kurz um Louisa (1897 bis 1898), dann wird zu Caroline ins Jahr 1997 geschwenkt. Und danach geht es chronologisch mit Louisas Tochter Rose und deren Tochter Helen weiter. Caroline wiederum war die Tochter von Helen und so schließt sich der Kreis. Und dann spielt auch noch eine angeblich verfluchte Perlenkette eine Rolle, die seit langer Zeit von Mutter zu Tochter weitergegeben wird.

Ich muss zugeben, dass mich “Perlentöchter” nicht begeistern konnte. Von Anfang an hatte ich große Probleme mit dem Schreibstil. Jane Corry neigt zu Sätzen, die sie mit vielen Kommata extem verlängert. Ein Beispiel:

“Papa dachte zuerst, es liege an ihrem rasanten Körperwachstum, das Fremde immer zu der Annahme verleitete, dass sie die Älteste der Schwestern war, obwohl Rose auch nicht gerade klein war, ein Umstand, den Lydia gerne mit der Feststellung kommentierte, dies werde “leider die Auswahl deiner Verehrer einschränken”.”

Zugegeben, ich habe ein extremes Beispiel gewählt. Trotzdem kann ich nur jedem vor dem Kauf die Leseprobe empfehlen.

Nach gewisser Gewöhnungszeit hatte ich den Schreibstil verinnerlicht, jedoch kam trotzdem keine rechte Freude beim Lesen auf. Dies lag vor allem daran, dass sämtliche Frauen, von denen das Buch handelt, unglückliche Ehen führen und/oder von ihren Männern betrogen werden. Oder sie heiraten jemanden, den sie nicht lieben, weil sie schwanger sind. Abgesehen davon sterben nicht wenige der Frauen jung an Krebs … Diese ganze Dramatik hat sich auf mein Gemüt gelegt. Da die Geschichten der Frauen teilweise auch zu Kriegszeiten spielen, habe ich sogar nachts von Krieg geträumt.

Versteht mich nicht falsch: In Büchern, die ich mag, muss nicht alles Friede, Freude, Eierkuchen sein. Aber wenn mich die Autorin schon durch fast 550 Seiten Familientragödien und Dramatik quält, erwarte ich am Ende wenigstens eine Lehre. Sodass ich nach dem Lesen sagen kann: “Ja, ich habe daraus etwas gelernt.” Aber so war es mit “Perlentöchter” leider nicht. (Ich dachte eigentlich während des Lesens die ganze Zeit nur: “Heirate bloß nicht. Und sei misstrauisch, denn fast alle Männer sind notorische Fremdgänger.”) Außerdem hat mir ein wenig die Sicht der Männer gefehlt. Fast alle gehen sie fremd, aber warum eigentlich? Da hier die Geschichten der Frauen erzählt werden, hat man darüber nichts erfahren.

Aber immerhin gelingt es Jane Corry gut aufzuzeigen, wie sich die Rolle der Frauen und auch deren Lebensgestaltung vom Ende der 1890er Jahre bis heute verändert haben.

Meiner Meinung nach eignet sich “Perlentöchter” für alle Leserinnen, die gerne etwas über Frauenschicksale lesen und kein Problem damit haben, wenn es dabei ausschließlich dramatisch, traurig und bedrückend zugeht. Außerdem erfährt man in “Perlentöchter” viel über die Veränderungen der Rolle der Frauen vom Ende der 1890er Jahre bis heute.

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