AngelikaGodau

Wer die Bücher von Gabrielle C. J. Couillez kennt, hat sicherlich auch bei diesem Werk viel erwartet und ich denke, sie hat keinen ihrer Leser enttäuscht. Man kennt den „kleinen Prinzen“, mehr weiß man über seinen Schöpfer selten. Nach dieser Lektüre sieht man den Autor sicherlich anders. Als vielschichtigen Mann, der zu tiefen und großen Gefühlen fähig war. In gewohnt wortgewaltigem Stil nimmt uns die Autorin mit auf eine Reise durch sein Leben. Ich habe es sehr genossen und empfehle es unbedingt weiter

Wenig im Leben finde ich schwieriger als Kollegen zu rezensieren. Zumal dann, wenn die selbst schon so wunderbare Rezensionen geschrieben haben. Also, ich habe den ersten Band nicht gelesen, war daher nicht immer auf dem Laufenden, aber das Meiste wurde ja gut erklärt. Der Blick hinter die Kulisse von Geheimdiensten und Diplomaten hat Spaß gemacht und auch ansonsten habe ich mich mit der Geschichte gut unterhalten gefühlt. Kathie hätte ich ab und zu schütteln mögen und Tobias mit seiner Aktion im Hydepark… aber, nun gut, er bekommt dafür seine Strafe. Den Schreibstil fand ich gut, flüssig zu lesen und alles in allem ist das eine runde Sache. 

Am Anfang hatte ich so meine Probleme mit den vielen französischen Namen, bei denen ich mir unsicher war, wie sie ausgesprochen werden, aber nach einer Weile legte sich das und ich konnte in die äußerst spannende Geschichte um Olivier und die Kreuzzüge eintauchen. Nachvollziehbar, spannend und bis ins Detail historisch korrekt hat die Autorin hier den Wahnsinn der Kreuzzüge lebendig gemacht. Aufgezeigt, dass es für die allerwenigsten um Religion, sondern -wie immer- und Macht, Geld und Gier ging. Ausgenommen König Louis, der Fromme, der wohl tatsächlich vom Wunsch beseelt ist, das heilige Land von den Ungläubigen zu befreien. Das Buch spielt vor ca. 800 Jahren, aber seine Ähnlichkeit mit den heutigen Umständen ist erschreckend, es scheint sich nichts geändert, die Menschen nichts verstanden zu haben.

Es ist nun nicht wirklich keine Neuigkeit, dass unsere Kinder immer aufmüpfiger, fordernder und anspruchsvoller werden. Dass ihnen häufig jeglicher Respekt vor ihrem Gegenüber fehlt, ist auch bekannt. Schon vor 30 Jahren schrieben Dreikurs, Moor und andere, ähnliches.