AnjaP

Der Kriminalroman startet schwungvoll mit einer grauenhaften frauenfeindlichen Angriff. Die Protagonisten sind gut dargestellt mit sehr unterschiedlichen Charakteren. Die Suche nach Tätern und Hintergründen beginnt.

In dem Kriminalroman wird ein aktuelles gesellschaftliches Thema aufgegriffen und die Auswirkungen auf die Beteiligten gut dargestellt. Zunehmend gesellen sich mythische Hintergründe dazu, die spannend dargestellt sind.

Die Beziehungen zwischen den einzelnen Charakteren sind authentisch und gut nachvollziehbar dargestellt. Insbesondere Alex mit seiner leicht chaotischen Art ist absolut liebenswert.

Die Tätersuche verläuft oft in Sackgassen. Dadurch zieht sich die Aufklärung und die Spannung leider ganz schön. Insgesamt fehlte mir dauerhaft ein Spannungsniveau. Dennoch in solider Kriminalroman.

Das Cover

Ich muss gestehen - das Cover hat mich nicht sofort angesprochen. Für einen Thriller empfinde ich es zu unaufgeregt. Aber das ist sicherlich Geschmackssache.

Der Titel

Auch der Titel hat mich nicht sofort vom Hocker gehauen. Er findet sich nur punktuell im Buch wieder. Der Bezug zur Geschichte war mir persönlich zu wenig.

Die Geschichte

Die handelnden Personen sind toll und authentisch dargestellt. Die Persönlichkeiten sind gut dargestellt und beim Lesen emotional nachvollziehbar.

Die Story ist mit einem hohen Spannungsniveau geschrieben. Der Schreibstil des Autors liest sich gut. Lediglich an ein paar wenigen Stellen bin ich hängen geblieben, da mir die geschriebenen Wörter nicht geläufig waren. Worte wie „Kakophonie“ und „gerendert“ haben meinen Lesefluss unterbrochen und gleichzeitig meinen Wortschatz bereichert.

Die einzelnen Leseabschnitte wechseln zwischen Vergangenheit, Ist-Zeit und sachlichen Backroundinformationen. Der Wechsel der Perspektiven ist gut gelungen.

Beim Ende hätte ich mir noch mehr Zeit für Zusammenhänge gewünscht. Einiges kam doch recht überraschend. 

Tim ist ein totaler Computer-Nerd, der Arbeit und Leidenschaft verbindet: das Programmieren und das Spielen von Computergames. Sein Leben wird komplett auf den Kopf gestellt, als er in den Besitz brisanter Geheiminformationen gerät. Mit einer ehemaligen Geheimdienstagentin versucht er, die Informationen zu entschlüsseln. Dabei gerät er ins Fadenkreuz verschiedener Geheimdienste, der örtlichen Polizei sowie der Medien.

Ein absolut spannender Thriller. Die handelnden Personen sind gut zu überschauen und einfach klasse beschrieben. Insbesondere die Gefühlsregungen sind sehr real beschrieben, so dass man direkt in die Personen hineinfühlen kann. Am besten haben mir die Gefühlswelten von General Johnson gefallen - einfach klasse!

Vom weiteren Inhalt will ich nicht zuviel verraten. Für mich ist das Buch ein absoluter Geheimtipp. Ich freue mich schon auf weitere Bücher der für mich bis dahin noch unbekannten Autorin.

Um sich schneller von einem Ort an einen anderen bringen zu können, nutzt man die Geschwindigkeit des Lichts. Nicht als Transportmittel. Sondern der Mensch wird in seine Lichtpartikel transformiert und kann damit an einen beliebigen Ort „gebeamt“ werden. Doch diese Technik funktioniert noch nicht einwandfrei. Viele sterben bei dieser Art des Transports. Andere finden sich in unterschiedlichen Zeitschleifen wieder. So auch Dietz - die Hauptperson des Buches.

Alles im Buch dreht sich um den Krieg und den Kampf. Doch gegen wen? Und wofür? Dietz kommt mit zunehmenden „Sprüngen“ in Zweifel, ob er/sie tatsächlich auf der richtigen Seite kämpft.

Das Geschlecht von Dietz wird -vermutlich bewusst- lange unklar gelassen. In der Story werden alle Handelnden nur mit Nachnamen tituliert. Ein interessanter Schreibstil, den ich so noch nicht kannte. Das hat es mir persönlich jedoch sehr schwer gemacht, mir eine Vorstellung von Personen und Beziehungen aufzubauen. Die Geschichte war dadurch für mich schwerer zu lesen. 

Die Wortwahl und die Schreibweise ist oft derb und hart. Wie im Krieg eben. Die Szenen sind oft blutig und krass. 

Die Idee des Buches mit der Transformation in Licht und die Sprünge in verschiedene Schlachten finde ich gut gelungen. Teilweise habe ich jedoch den Überblick und die zeitlichen Zusammenhänge verloren.

Fazit: auf jeden Fall ein lesenswertes Buch mit einem interessanten Schreibstil. Der Leser muss selbst entscheiden, ob das bewusste Weglassen/Nichterwähnen der Geschlechter interessant oder eher hinderlich ist.

Ruth ist selbstbewusst und sagt geradeaus, was sie denkt. Sie ist offenherzig und hilfsbereit. Nachdem sie über Ärzte ohne Grenzen nach Madagaskar kommt, lernt sie Ian kennen. Ein smarter Arzt, jedoch komplett verschlossen, introvertiert und 100% auf seine Arbeit fokussiert. Zwei Gegensätze, die miteinander klarkommen müssen.

Die Lage in Madagaskar wird gut beschrieben. Mir war nicht bewusst, dass das Land an solcher Armut leidet. An der ein oder anderen Stelle hätte ich mir noch mehr Zeit für die Beschreibung des Landes und seiner Gegebenheiten gewünscht. Die Arbeit der Ärzte ohne Grenzen erfordert viel Offenheit, Mut und Toleranz. Ruth mit ihrer lösungsorientierten westlichen Denkweise  kann vieles nicht nachvollziehen. Mit ihrer offenen und unbefangenen Art versucht sie aber auch hier, ihren Kopf durchzusetzen. 

Ian ist von Ruths unbefangener Art anfangs genervt, jedoch zunehmend fasziniert. Er kämpft mit sich selbst und mit seinen Dämonen der Vergangenheit.

Im Verlaufe des Buches ist vieles für mich zu harmonisch dargestellt. Für Liebhaber romantischer leichter Literatur jedoch genau das Richtige.

Es war mein erstes Buch von Daniela Arnold und ich war positiv überrascht. Ich liebe gute Thriller und wurde nicht enttäuscht. Die Hoffnung der Protagonistin, ihre Schwester doch noch lebend zu finden, zog mich die ganze Lesedauer in den Bann. Die letzten Seiten habe ich aufgesogen - es war spannend ohne Ende. Für mein Gefühl hätte es zum Schluss noch etwas mehr Lesestoff sein dürfen. Die Rettung ging dann doch recht schnell - das fand ich schade.

Insgesamt sehr zu empfehlen!

Nach „Limit“ war dieses Buch für mich das zweite von Frank Schätzing. Es kommt jedoch an Limit nicht heran.

Das Hintergrundthema ist der Golfkrieg 1990/1991, in welchem die Protagonisten auf düstere Weise miteinander verbunden waren. Der Hauptteil der Geschichte spielt in der Gegenwart und rankt sich um die Privatdetektivin Vera Gemini. Eine tolle selbständige Frau, die sehr sympathisch und authentisch rüberkommt.

Die erste Hälfte des Buches baut die Story auf. Zur Mitte hin hat sich das Lesen ganz schön gezogen. Dann gab es erste Hinweise, welche zu ersten eigenen Vermutungen geführt haben. Ab da wurde es echt spannend. Auch wenn die Auflösung schon ab Mitte des Buches zu vermuten war.

Die Protagonisten sind toll beschrieben. Die Sichtweise von Bathge auf die Welt, auf unseren Umgang mit Medien und der Flucht ins Internet haben etwas sehr reales. Beim Lesen wurde mir düster bewusst, dass viel Wahres darin liegt.

Insgesamt ein empfehlenswertes Buch! Ich hätte mir noch mehr Geschichtliches in der Vergangenheits- Story gewünscht. Daher und wegen des langen Spannungsaufbaus: drei Sterne.

Eine neu zusammengesetzte Regierung. Eine unfähige Vorgänger-Regierung die mehr kaputt gemacht als gefördert hat. Angespannte Länderbeziehungen. Und dazu auch noch Attentate, die nur die Vorbereitung für etwas Unvorstellbare sind. Eine tolle Mischung für einen spannenden Politthriller.

Schon die Namen der Autorinnen haben mich sofort neugierig gemacht. Das Buch ist eine tolle Mischung aus Hochspannung, Einblicke in das strategischen Strippenziehen innerhalb der Politik und die sehr gelungene Darstellung, dass die Politiker auch „nur“ Menschen sind.

Ellen als Protagonistin ist eine unheimlich starke Persönlichkeit, die mir sofort sympathisch geworden ist. Sie kämpft verbissen darum, ihr Land zu retten und hinter die Drahtzieher der Attentate zu kommen. Gut gefallen haben mir die unterschwelligen Vergleiche, die man mit realen Geschehnissen und Personen ziehen kann.

Im Buch gibt es sehr viele Personen und Stellungen und Verbindung. Für einen guten Überblick hat mir eine eigene Personenliste geholfen - sehr zu empfehlen.

Insgesamt ein absolutes Top-Buch!

Ein Mord am Strand und die alkoholsüchtige Ermittlerin Mila Fochs, die verbissen um die Aufklärung des Falls kämpft und gleichzeitig mit ihren eigenen Dämonen zu tun hat.

Die Geschichte ist spannend und schlüssig erzählt. Es gibt viele Gelegenheiten, eigene Ermittlungen und Verdächtigungen im Kopf vorzunehmen - das hat mir gut gefallen. Leider nehmen Kapitel, in denen Mila Fochs mit ihren eigenen Abstürzen zu kämpfen hat, verhältnismäßig viel Platz ein. Durch wird für mich die eigentliche Story um die Ermittlungen stark verdrängt. Die sehr detaillierten Beschreibungen haben mir Mila an vielen Stellen unsympathisch gemacht. Damit viel es mir an manchen Stellen schwer, ihr weiter folgen zu wollen. Hier wäre für mich weniger mehr gewesen.

Die Auflösung zum Schluss ist nachvollziehbar und die Spannung ist gut gegeben. Ich hoffe, dass in einem weiteren Fall von Mila Fochs der Fokus eher bei den Ermittlungen liegt und Mila mehr als starke Frau, denn als alkoholsüchtiges Wrack dargestellt wird.