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Annabel

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    Cover des Buches Die Dämonenkriege - Dunkelkönig (ISBN: 9783453319516)

    Bewertung zu "Die Dämonenkriege - Dunkelkönig" von Michael Hamannt

    Die Dämonenkriege - Dunkelkönig
    Annabelvor 3 Jahren
    Kurzmeinung: Blutig, spannend, die richtige Mischung aus Intrigen und Lügen.- High Fantasy nach meinem Geschmack.
    "Der Tod macht keine Helden, er macht nur Leichen […]."

    Figuren: 

    Jede einzelne Figur hat sich nicht nur seit Beginn des ersten Bandes verändert, sondern entwickelt sich bis zum Schluss weiter und trotzdem bleiben alle von ihnen unverkennbare Einzelstücke, die die Story auf ihre ganz eigenen Arten vorangebracht und reichhaltiger gemacht haben.

    Während Ryk von den in seiner Welt Zurückgebliebenen für tot gehalten wird, schlägt er sich mit Kela in Cros'Anoriel herum. Entgegengesetzt halten er und auch Kela Prinz Ishan für tot, der wiederum hat sich den Rebellen, die innerhalb eines unterirdischen Tunnelsystems leben angeschlossen und unterstützt Prinzessin Iritari bei ihrem Widerstand. 

    Auch meine geliebte Catara ist zum Glück wieder dabei, nur leider bekommt sie diesmal recht wenige Kapitel des Buches gewidmet. Sie ist einfach ein so starker und interessanter Charakter, dass ich sie wirklich vermisst habe, wenn sie für mehrere Kapitel nicht auftauchte.

    Immerhin ist mit Veitt, der im ersten Band noch eher eine Nebenrolle spielte, eine neue Hauptfigur auf den Plan getreten, mit der ich mich wirklich gut arrangieren konnte. Er hat wohl die größte Veränderung seit Band 1 durchgemacht. Seine Magie wird immer mächtiger, seine Persönlichkeit festigt sich und sein ganzes Auftreten gewinnt an Stärke. Er wuchs mir das gesamte Buch über hinweg derart ans Herz, dass mir die anderen Charaktere, bis auf Catara, recht egal wurden. Im Fokus stand für mich zum Schluss nur noch, ob Veitt sein verdientes Happy End bekommt, um ehrlich zu sein.


    Schreibstil: 

    Ehrlich gesagt habe ich hier nicht besonders viel zu schreiben. Michael Hamannt weiß mit Worten umzugehen, fantastische Szenerien zu schaffen und wie er seine Leser in neue Welten entführen kann. Kurz gefasst lässt sich für mich sagen: Im ersten Band der Reihe mochte ich den Schreibstil des Autors und im zweiten bin ich zum Fan geworden. 


    Inhalt: 

    Ryk wird in der Gegenwelt gefangen gehalten und dort von Dämonen, seinen eigentlichen Erzgegnern verhört. Während seiner Gefangenschaft bemerkt er jedoch, dass diese Welt, aus der die Dämonen in seine Heimat immer wieder einfallen, eine andere ist, als zuvor angenommen und dass er einen gewaltigen Fehler begangen hat. Denn die Ordnung ebendieser Welt hat sich geändert und nun muss Ryk befürchten, den dritten Dämonenkrieg ermöglicht zu haben und dieser würde ohne die Hilfe der längst verschwundenen alten Magier ein fatales Ende für die Menschheit bedeuten. Und hinzu kommen die Humanos und Animalia, die vor den Toren der Stadt lauern. In diesem Zeitraum lässt er sich die Gegenwelt und vor allem die Stadt, genannt „Cros'Anoriel“, von seinem ehemaligen Gegenspieler erklären. Dieser öffnet ihm die Augen und Ryk muss einsehen, dass die Rettung seiner Welt und der Gegenwelt darin besteht, sich mit dem Feind zu verbünden um die gemeinsame Bedrohung rechtzeitig beseitigen zu können. Gleichzeitig planen Madea und Zaragoth nämlich die Wiedererweckung eines alten Gottes, dessen Versteck jedoch noch keiner kennt. 

    Bis zum Schluss fand ich es sehr bemerkenswert, wie dynamisch Michael Hamannt in beiden Büchern, also Band 1 und Band 2, die Verschiebungen von Gut und Böse beschrieben hat und wie stark das auch meine Meinung von den Charakteren selbst teilweise geändert hat.


    Während Ryk, Ishan, Veitt und all ihre anderen Verbündeten versuchen, das Unheil abzuwenden und eigentlich so schon wirklich viel Stoff für den Storyverlauf geliefert wird, hat es der Autor tatsächlich geschafft, bis zum Schluss immer mehr über seine geschaffene Welt und die Magie in ihr zu verraten und alte Geschichten mit in die Handlung und Hintergründe einzubauen, ohne, dass ich als Leserin das Gefühl hatte, mit der Nase draufgedrückt zu werden. Tatsächlich kommt es ja oft vor, dass Bücher darunter leiden, wenn der Autor oder die Autorin noch tausende Details einbinden will, in „die Dämonenkriege“ waren all diese Informationen allerdings nie überladen und haben auch nie die Story überschattet, sondern diese sogar sehr logisch begründet.


    Irgendwie will mein Kopf ja nicht so wirklich akzeptieren, dass es das schon mit den Dämonenkriegen gewesen sein soll, doch egal wie sehr ich mich dagegen wehre, ich muss es einfach hinnehmen, dass diese geniale Story bereits beendet ist.

    Kommentare: 2
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    Cover des Buches Wächter und Wölfe - Das Erwachen der Roten Götter (ISBN: 9783734161315)

    Bewertung zu "Wächter und Wölfe - Das Erwachen der Roten Götter" von Anna Stephens

    Wächter und Wölfe - Das Erwachen der Roten Götter
    Annabelvor 3 Jahren
    Kurzmeinung: Schwacher Beginn, grandioses Finale und in der Mitte ein Eiertanz. - Ein durchwachsener zweiter Band.
    Lässt auf eine grandiose Fortsetzung hoffen

    Figuren 

    Um etwas genauere Beschreibungen von den einzelnen Figuren zu bekommen, schaut am besten bei meiner Rezension zum ersten Band vorbei, denn hier werde ich nur noch einmal einen kleinen Blick auf die Entwicklung der Charaktere werfen.

    Dom und Rillirin selbst haben sich meiner Meinung nach stark verändert. Sie haben beide neue Rollen zugespielt bekommen, allerdings sind ihnen insgesamt weniger Kapitel gewidmet und ich frage mich, ob das Ganze darauf hinauslaufen wird, dass sie zu Nebenfiguren werden und andere in den Fokus treten. Schlimm fände ich das allerdings nicht, so lang mir Crys erhalten bleibt, denn er bekommt in Band 2 mehr Aufmerksamkeit als im Vorgänger. Auch sein gesamtes Umfeld rückt mehr in den Vordergrund, was bedeutet: Soldaten und Kriegsführer geben nun den Ton der Story an und somit wird alles noch einmal militärischer und verhärmter, verliert jedoch nicht seinen morbiden Witz, der mich im ersten Teil schon so gefangen genommen hat.


    Schreibstil 

    Ich mag Anna Stephens Schreibstil wirklich. Er ist die perfekte Mischung aus Gore und tiefschwarzem Humor. Allerdings hat sich das Lesen von „Das Erwachen der Roten Götter“ teilweise mehr wie ein Eiertanz angefühlt. Einigen ersten Szenen fehlt es an Substanz, doch ist mir nach ungefähr 200 Seiten ein positiver Wandel aufgefallen und die Autorin schien sich ab da in ihrem Schreiben wieder gefangen zu haben. Ich hoffe wirklich, dass dieser Rhythmus in Band 3 weitergeführt wird, denn für mich wurde das Leseerlebnis durch manches anfängliches Hickhack doch ziemlich gestört.


    Inhalt 

    Ich habe wirklich eine ganze Weile an meinem Verstand gezweifelt, als es um die Lage der Orte und Länder der Story ging, denn ich war der festen Überzeugung, dass doch Band 1 eigentlich eine Karte hatte und, siehe da, nach ewigem Zeifeln habe ich das erste Buch in die Hand genommen und tatsächlich eine Karte vorgefunden. Da frage ich mich, warum Band 2 keine bekommen hat, immerhin wäre sie mir in vielen Situationen sehr nützlich gewesen. Wer meinen Blog schon länger liest, weiß, dass ich Landkarten in Büchern liebe, daher bin ich doch etwas von der Person enttäuscht, die entschieden hat, in das zweite Buch keine zu drucken.

    Während die Mirak in Rilporin einfallen, treten eine Menge Figuren auf, die die ersten Kapitel füllen. Ich muss zugeben, ich bin mir noch immer nicht sicher ob ich die meisten schlichtweg seit dem Lesen von Band 1 vergessen habe, oder ob es komplett neue waren. Jedoch bestand der erste Teil des Buchs für mich aus Charakteren, die ich wohl entweder vergessen hatte oder die völlig neu waren, und Charakteren, an die ich mich nur noch schwach erinnern konnte. Nicht nur einmal habe ich mir die Frage gestellt, wo die bekannten aus Band 1 bleiben.

    Auch hat manches Kampfgeschehen die Atmosphäre für mich ziemlich getrübt. Hier wäre wirklich eine Art „Was bisher geschah“-Abschnitt nicht schlecht gewesen, denn in „Wächter und Wölfe“ passiert recht viel und alles kann man sich einfach nicht merken, was problematisch ist, wenn Handlungen und Figuren aus der Vergangenheit noch einmal im Folgeband wichtig werden.

    Aus diesen Gründen hat es eine ganze Weile gedauert, bis ich mir wieder einen Überblick über Story und Figuren verschafft hatte und meine Liebe zu den alten Charakteren wieder zurückgekehrt ist. Zeitweise habe ich wirklich überlegt, aus Frust das Buch erst mal beiseite zu legen, doch dieses wiedergewonnene Mitfiebern mit den Figuren und meine Begeisterung für den Schreibstil der Autorin haben mich die Zähne zusammenbeißen lassen. Ich habe „Wächter und Wölfe 2“ also eine neue Chance gegeben und wurde zum Glück nicht enttäuscht. 

    Stück für Stück setzte sich dann eine wirklich spannende Handlung zusammen und ich konnte einfach nicht mehr von der Story fortkommen. 

    Götter, die plötzlich auf Erden wandeln und sowohl kleine Siege als auch Verluste der Protagonisten haben mich vollkommen in ihren Bann gezogen und inhaltlich folgte eine Welle der Gewalt nach der anderen. Mit jeder Seite wurde die Story blutiger und bekam sogar richtige Splatter-Elemente und dann hat auch noch Crys die Rolle der Hauptfigur bekommen und ich war auch dem zweiten Band der Reihe völlig verfallen. Ich liebe diesen Buchcharakter einfach so sehr!

    Und das Finale der Story... Oha. Ich verrate nur so viel: Es lässt auf eine sehr starke Fortsetzung hoffen!

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    Cover des Buches Die Verdammten (ISBN: 9783865522924)

    Bewertung zu "Die Verdammten" von Brett McBean

    Die Verdammten
    Annabelvor 3 Jahren
    Kurzmeinung: Mitreißend und bewegend, jedoch, wenn auch voller Brutalitäten und Schocker, gehaltvoll genug um zum Denken anzustoßen.
    Eine Überraschung

    Figuren

    Ich werde an dieser Stelle nicht alle auftretenden Figuren nennen, da ich sonst schon zu viel der fortlaufenden Story verraten würde, daher beschränke ich mich hier darauf, allgemein etwas über die Charaktere und zu schreiben.

    Für mich ist es noch immer erstaunlich, wie verschieden alle Personen sind, denen ich in der Story begegnet bin. Wir hätten da die starke Mutter, die ihre anstandslose Tochter zu beschützen versucht, den zurückhaltenden aber langsam durchdrehenden Nerd und eine ganze Menge gruseliger Gestalten, die das Ende der Welt dazu ausnutzen, ihre kriminellen und auch zum Teil schockierend brutalen Seiten auszuleben und damit sogar erfolgreich werden. Es war frustrierend zu lesen, wie sehr viele der überlebenden Menschen in diesem Endzeit-Szenario verwildern und Krieg in eine Welt bringen, in der Zusammenhalt die Priorität sein sollte. Der Autor hat sich hier wahrlich ausgetobt und das Schlimmste der Menschheit zum Vorschein gebracht, jedoch auch hin und wieder Lichtblicke in Form jener Personen erlaubt, die es doch irgendwie geschafft haben, sich mit der Situation zu arrangieren und möglichst friedliche Wege zu gehen.


    Schreibstil

    Es gibt einfach Bücher, bei denen fällt es wirklich schwer, in verständliche Worte zu fassen, was sie in mir als Leserin ausgelöst haben. Genauso geht es mir mit „Die Verdammten“. Mir scheint es unmöglich, jemandem verständlich zu beschreiben, wie beklemmend der Autor dieses Buch geschrieben hat. Mit gerade genug Details schafft er eine schöne und gleichzeitig grässliche Bühne für seine Figuren und hat mich damit in einem Sturzbach von Gefühlen gestoßen. Vielleicht gerade durch die riesigen Bäume, die dicht den Planeten bedecken, hatte jedes der drei Bücher für mich die Erscheinungsform einer geschlossenen Szenerie auf einer eigenen kleinen Bühne in einem Stück.


    Inhalt

    „Die Verdammten“ besteht aus drei Büchern, deren Handlungen früher oder später ineinanderspielen, also ist es etwas schwer, den Inhalt des einen zu erklären, ohne etwas aus dem anderen zu spoilern. Ich werde hier also mal mein Bestes versuchen.

    Im Grunde genommen bietet jedes Buch einen zeitlichen Ausschnitt zu verschiedenen Etappen aus dem Ende der Welt. Das erste Buch ist der Beginn vom Ende und wirft die Protagonisten mit voller Wucht aus dem städtischen Alltag in die neue Wildheit der Endzeit. Das zweite Buch baut darauf auf, wie verschiedene Menschgruppen sich allmählich mit der neuen Lebenssituation zurechtfinden und auf welche verschiedenen Wegen die Überlebensstrategien entwickelt haben. Das dritte Buch spielt dann 4 Jahre später und ist damit ein großer Schnitt zu seinen beiden Vorgängern. Die Welt ist auf irre Weise anders geworden und es fühlte sich beim Lesen eher so an, als wären Jahrhunderte vergangen, statt nicht einmal ein halbes Jahrzehnt.


    Das Chaos der Story findet seinen Beginn in einem Parkhaus eines Einkaufszentrums. Während die letzten Leute ihre Einkäufe zu den Autos bringen, beginnt die Erde zu beben und gigantische Bäume schießen aus der Erde, zerstören Beton und Metall und lassen das erste Blut fließen. Die letzten Überlebenden des Parkhauses finden sich in einer Gruppe zusammen und schmieden Pläne um ihr Überleben zu sichern, auch wenn erschreckenderweise bereits zu diesem Zeitpunkt für manch einen nicht Nahrung und sauberes Wasser Priorität haben. Ganz nach dem Motto „back to the roots“ beginnen die Figuren sich mit Stöcken und Speeren zu bekämpfen bzw. sich damit zu verteidigen, während die Natur immer mehr menschlich geschaffene Strukturen zurückfordert. Doch nicht nur Mord und Totschlag sind der Mittelpunkt der Bücher, ich gebe zu, ich war überrascht als ich bemerkte, wie viel Tiefgang doch hinter dem Gesamtwerk steckt, wenn man nur mit den richtigen Hintergedanken liest. Tatsächlich ist das Verhältnis zwischen Grausamkeiten und Heldentaten, zumindest im ersten Buch, noch recht ausgewogen, was ich so nicht erwartet hätte.


    Nun möchte ich noch ein paar Sätze zum zweiten Buch loswerden, während ich das dritte unangetastet lasse, denn jeder Satz wäre hier wahrscheinlich schon zu viel.

    Das zweite Buch spielt nur einige Monate nach den Geschehnissen im ersten. Grob genommen dreht sich die Handlung um zwei Lager, die sinnbildlich schon fast für Paradies und Hölle stehen und deren Bewohner immer wieder aneinandergeraten. Wie sich hier nun sicherlich jeder denken kann, sind die Konflikte vorprogrammiert.

    Der zweite Band ist nach meinem Geschmack etwas kurzlebiger gewesen, dafür allerdings auch schockierender auf verschiedenen Ebenen. Ab hier nimmt „die Verdammten“ wirklich jene Züge an, die ich von den Büchern des Festa Verlags, die ich bereits kenne, gewohnt bin. Ein verhängnisvoller Moment folgt dem nächsten und trotz der Schockmomente blieb mir beim Lesen genug Zeit, den Schreibstil und die aufgebaute Welt des Autors wertzuschätzen und von weiter weg zu betrachten.

    Viel weiter in der Story möchte ich hier gar nicht vorweg greifen, nur so viel sei von meiner Seite gesagt: Mit dem Ende hätte ich nach allen drei Büchern auf diese Weise nicht mehr gerechnet.


    Fazit

    Mitreißend und bewegend, jedoch, wenn auch voller (teils vorhersehbarer) Brutalitäten und Schocker, gehaltvoll genug um zum Denken anzustoßen. Hier bringt nicht nur die Menschheit, sondern auch die Natur Gefahren hervor und trotzdem zeigt der Autor auch die schönen Seiten von Mutter Erde auf.

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    Cover des Buches Die Krone der Elemente (ISBN: 9783453319561)

    Bewertung zu "Die Krone der Elemente" von Matthias Oden

    Die Krone der Elemente
    Annabelvor 4 Jahren
    Kurzmeinung: Ein wilder, blutiger und facettenreicher Auftakt, der mich bereits auf viele Folgebände hoffen lässt. - Trotzdem definitiv Geschmackssache.
    Schwerer High Fantasy wie ich es liebe

    Figuren: 
    Ich will ehrlich sein: Ich habe wirklich nicht den Nerv dazu, hier nun jede Figur vorzustellen, die eine wichtige Rolle in der Handlung zu diesem Buch spielt, also werde ich das Ganze etwas gröber zusammenfassen.
    In Elyrdan sind Männer und Frauen gleichgestellt. Beide können die höchsten Ränge im Militär erreichen und keiner unterdrückt den anderen wegen des Geschlechts. Das ist an sich heutzutage nichts unbedingt Neues mehr, allerdings im High Fantasy eher selten und daher war es in diesem Buch wirklich erfrischend, von Atlis, einer führenden und hoch angesehenen Soldatin zu lesen oder von Grautwis, einem Seher, der gut beschützt in einer Art Akademie lebt und lernt und in Träumen wandert.
    Neben den beiden gibt es noch Bjorn, den ersten Reiter der Oberbefehlshaberin, Ranke (den Wappenkönig), Tyrja (sagen wir einfach: Ein bösartiges und durchtriebenes Monster) und viele weitere starke Charaktere, die zur weitgreifenden Handlung des Buches beitragen. Jeder kocht dabei irgendwie sein eigenes Süppchen, allerdings werden früher oder später alle vom kommenden Krieg tangiert und so sind sie immerhin durch diesen hauchdünnen Faden miteinander verbunden.

    Schreibstil: 
    Beim Lesen der ersten Seiten war ich wirklich überrumpelt von all den Bandwurmsätzen, für die der Autor eine Schwäche zu haben scheint. Zwar wirkt es so, als hätte er sich das Ganze ab dem folgenden Kapitel noch einmal überlegt und die Schreibweise etwas geändert, doch bleibt dieses Buch definitiv trotzdem anspruchsvoller High Fantasy mit einer Menge Details. Matthias Oden beschreibt jeden Stock und jeden Stein, jede Person und ihre Kleidung und jede Landschaft bis ins Detail. Man könnte sagen, es war Glück für das Buch, dass ich ausgerechnet zum Zeitpunkt des Lesens wahnsinnig Lust auf so etwas hatte. Ich besitze eine gewisse Affinität für schweren High Fantasy, daher habe ich den Schreibstil gemocht, doch weiß ich, dass das manch anderen Leser stören könnte. 
    Tyrja, eine der wichtigeren Figuren im Buch, wird außerdem ab einem bestimmten Punkt nur „sie“ genannt und ich bin mir immer noch nicht sicher, ob das ein Stilmittel des Autors sein soll, um sie unglaublich wichtig und angsteinflößend erscheinen zu lassen á la „Der, dessen Name nicht genannt werden darf“, oder ob er einfach ab diesem Punkt vergessen hat, wie die Figur heißt. Mich jedenfalls hat dieser plötzliche Wechsel gestört, denn es hat das Lesen unnötig erschwert, zumal „sie“ auch nicht anders hervorgehoben wurde, sei es durch Kursivschrift oder dergleichen. Ich musste daher manche Sätze mehrmals lesen, bis ich begriff, dass es um Tyrja ging.

    Inhalt: 
    Die Story von „Die Krone der Elemente“ beginnt an verschiedenen Orten und mit verschiedenen Charakteren gleichzeitig, weshalb ich mich die erste Zeit nur fragen konnte, was eigentlich überhaupt los ist. Das Grundproblem ist schnell geklärt: Benachbarte Völker im Krieg und eine geheime Armee der Chimren, die das Land der Salen erobern will. Trotzdem ist die Handlung bis zum Schluss „all over the place“. Jede Figur hat ihren eigenen Handlungsstrang und ihre eigene Motivation, allerdings kommt es bis zum Schluss kaum zu Berührungspunkten zwischen ihnen. Nach einer Weile hatte ich mich damit abgefunden, allerdings hoffe ich trotzdem darauf, dass in Band zwei die verschiedenen Roten Fäden zueinanderfinden.
    Es würde zu lange dauern, um die gesamten Nebenhandlungen dieses Buches zu beschreiben, also möchte ich euch hier nur einen groben Überblick über das Hauptproblem geben:
    Tyrja gelangt an die Krone der Elemente und beschließt, dass es Zeit ist, eine neue Weltordnung durchzusetzen.- Mit einer Menge Mord und Intrigen. Gleichzeitig wird Snorri zu den Nehebet geschickt, um Frieden an der Grenze zur Wüste zu stiften, damit die Chimren nicht an zwei Fronten kämpfen müssen.
    Die Chimren fallen also ins Land der Salen ein und erklären ihnen damit den Krieg. Zum gleichen Zeitpunkt wird Grautwis, ein junger Seher, von einer Gestalt besucht, die ihm offenbart, dass er in Zukunft noch eine schwerwiegende Rolle spielen wird. All das passiert in Carcosa, einer Stadt aus Traum, und wenn ich euch jetzt sage, dass allein diese Stadt eine eigene Reihe verdient hat, könnt ihr euch vielleicht vorstellen, wie schwer es ist, die Handlung von „Die Krone der Elemente“ simpel so in Worte zu fassen, dass jemand, der diese Rezension liest, wenigstens einen groben Überblick bekommen kann.
    Der Autor hat sehr detailreich ein komplettes neues Universum geschaffen, das über Kulturen und Natur bis hin zu den einzelnen Figuren bis in die letzte Faser perfekt durchdacht ist. Daher ist es kein Wunder, dass ich die Hälfte des Buches gebraucht habe, um mich mit den wichtigsten Figuren, ihren Rängen und den Begriffen, die sie nutzen, vertraut zu machen. Bereits da hatte ich schon das Gefühl, dass diese Chroniken ein großes Projekt werden und ich denke nicht, dass ich da falsch liege.

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    Cover des Buches Der Ruf der Tiefen (ISBN: 9783492280273)

    Bewertung zu "Der Ruf der Tiefen" von Wolfgang Hohlbein

    Der Ruf der Tiefen
    Annabelvor 4 Jahren
    Kurzmeinung: Kein schlechtes Buch, aber auch kein gutes. Flach und nett für nebenbei, aber ohne größere Spannungskurven oder interessante Charaktere.
    Ganz ok für nebenbei

    Figuren: 
    Janice ist eine junge Frau der Oberschicht, gut betucht und das zeigt sich auch in ihren Ansprüchen und Verhaltensweisen, die sie manchmal wirklich putzig erscheinen lassen. Egal unter welchen Umständen, sie lässt nie außer Acht, wer sie ist. Da sie gut behütet vor allem Schlechten lebt, kann sie nicht wirklich damit umgehen, dass ihr Leben nun aus den Fugen gerät. Und genauso wenig akzeptiert sie ein Nein als eine Antwort, und das muss sie als Frau in dieser Welt leider oft hören. Zwar beschließt Janice kurzerhand, loszuziehen um ihren Verlobten zu suchen, doch ist sie trotzdem keine selbstständige Person. Hätte sie Steve oder die Hilfe anderer nicht, wäre sie in einigen Momenten verloren gewesen. Durch ihre schnippische, anspruchsvolle Art und ihren für mich zu flachen Charakter, ist sie nicht unbedingt eine sympathische Figur, aber passt (vielleicht gerade deshalb) gut in die Welt und das Abenteuer, welches Hohlbein für sie geschaffen hat.

    Steve mochte ich etwas mehr. Er ist ganz offensichtlich hinter Janice her, kommt ihr aber mit großem Respekt entgegen und zögert auch nicht, ihr dabei zu helfen, Joffrey, ihr Verlobter und sein bester Freund, wiederzufinden. 


    Schreibstil: 
    Wolfgang Hohlbein war einer der ersten Autoren, deren Bücher ich lieben gelernt habe. Umso enttäuschter bin ich von diesem. Keine Frage, er schafft eine bildreiche Geschichte und eine wunderbar düstere Atmosphäre, allerdings entwickelt sich die Story unheimlich langsam, scheint sich manchmal im Kreis zu drehen und wirkliche Spannung habe ich beim Lesen auch nie verspürt; Ein bisschen Neugier, aber nicht den Hunger auf mehr.


    Inhalt: 
    Während sonst niemand mehr auf eine Rückkehr hofft, will Janice ihren Verlobten nicht aufgeben, welcher vor knapp einem Jahr verschwunden ist. Tatsächlich stößt sie auf eine Spur, eine Karte, von der sie glaubt, dass sie ihr den Weg zu ihm zeigt. Fast zeitgleich beginnt allerdings etwas damit, sie zu verfolgen. Ein Wesen, mehr wabernde Masse als lebendiger Mensch oder wirkliches Tier, folgt ihr im Wasser und Janice begreift nach und nach, dass sie nicht mehr in Sicherheit ist, denn auch ein grauer Mann hat die Verfolgung aufgenommen. Sie reist los und bleibt wegen eines Sturms in einem kleinen Dorf hängen. Nach dem Unwetter, das die folgende Nacht tobt, ist alles anders geworden. Die Welt scheint zwielichtiger und auch Janice bemerkt das. Selbst Steve, bester Freund ihres Verlobten und ein treuer Begleiter, scheint etwas zu verbergen. Die Krone setzt dem Ganzen ein Geisterschiff auf, dass nur Janice in der Nacht gesehen zu haben scheint. Sie beginnt, nicht nur an dem Überleben ihres Geliebten, sondern auch an ihrer eigenen geistigen Gesundheit zu zweifeln.

    Das alles mag für jemanden, der dieses Buch nicht kennt, nach recht viel zu klingen, doch liefert die Story erst nach 200 Seiten wirklich Substanz. Janice und Steve landen nämlich nun in einer Hafenstadt, in der Janice angegriffen wird. Tatsächlich besteht der Großteil der Handlung von „Ruf der Tiefe“ daraus, dass Janice für verrückt gehalten wird, um Antworten und ihren Verstand kämpft, oder einfach von einer Frage zur anderen stolpert.
    Janice setzt immer wieder neue Prioritäten, wenngleich es immer dabei ihr Ziel ist, Joffrey näher zu kommen.
    Dem gesamten Buch wären weniger Geheimniskrämerei und mehr Details zugute gekommen. Selbst mit einem überraschen gefühlvollem Ende konnte Hohlbein das Leseerlebnis für mich rückblickend nicht besser machen.

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    Cover des Buches Die verlorene Puppe (ISBN: 9783867622752)

    Bewertung zu "Die verlorene Puppe" von Judith Vogt

    Die verlorene Puppe
    Annabelvor 4 Jahren
    Kurzmeinung: Eine grandiose Fortsetzung, die trotzdem auch ganz eigenständig standfest ist und mit der mich die Autoren erneut von sich überzeugten.♥
    Suchtmaterial

    Figuren: 
    Als kampflustiger und wagemutiger Trapezartist ist Ferenc nicht nur ein aufregender Hauptcharakter sondern mit seinen ganzen Macken auch sehr realistisch gezeichnet. Zwar scheint hin und wieder der Weiberheld in ihm durchzukommen, doch ist seine tiefe Zuneigung zu Yue, seiner Partnerin am Trapez, ein starker Pol seiner Gefühle, die ihn immer wieder durcheinander bringen und verletzlich machen.

    Schreibstil: 
    Und erneut hat mich dieses Autoren-Duo begeistert in Atem gehalten. Der Schwermut Ferencs gesamter Geschichte ist von der ersten Seite an spürbar, packend, und der Spannungsaufbau beginnt auch in diesem Buch sehr früh. Das Wiedereintauchen in die Welt von Eis und Dampf war ein bisschen, als würde ich wieder an einen Ort kommen, den ich lange vermisst habe (nur wirkt er jetzt noch etwas fantastischer).

    Inhalt: 
    „Die verlorene Puppe“ spielt im gleichen Universum wie „Die zerbrochene Puppe“, nur eine Weile nach den Ereignissen des ersten Bandes. Trotzdem würde ich behaupten, dass man dieses Buch auch unabhängig vom ersten lesen kann, nur wüsste man die Welt um Ferenc und viele Nebencharaktere dann nicht zu schätzen, denke ich. Denn wie „Die zerbrochene Puppe“ werden die Kapitel auch hier wieder von Tomkes Fahrtenbucheinträgen getrennt, welche das Gesamtbild für mich perfekt gemacht haben, jemandem, der das erste Buch nicht kennt, jedoch erst einmal fehl am Platz vorkommen könnten.
    Die Artisten des Apocalástico sind bunt zusammengewürfelt, doch was sie verbindet sind ihre vielen kleinen und großen Probleme und Mysterien, die sie mit sich herumtragen und bei manch einem sehr viel schwerwiegender und umfangreicher sind, als zuerst angenommen.

    Während einer Vorstellung brennt das Zirkuszelt des Apocalástico nieder und seine Artisten, eingeschlossen Ferenc, werden entführt. Mit ihren Kidnappern überqueren sie den Atlantik von Spanien aus zum Reich der Mexica, doch bereits kurz nach dem Aufbruch kommt es zu Vorfällen auf dem Luftschiff; Ein Mann begeht Selbstmord und Zwietracht zwischen den Gefangengenommenen wird gesät, denn es stellt sich heraus, dass nicht nur der Tote Geheimnisse hatte. Bei den Mexica angekommen beginnt direkt das nächste grausige Abenteuer, in das sich die Mitglieder des Zirkus' stürzen müssen. Das Spiel zwischen Realität und Fiktion, das dabei vonstatten geht, ist wahrhaft hypnotisierend. Ich habe jeder Seite entgegengefiebert, gleichzeitig aber das Ende befürchtet, weil ich einfach nicht schon wieder diese Welt verlassen wollte. Das haben mir die Autoren noch schwerer gemacht mit dem schockierenden aber auch berührenden Finale des Buches.

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    Cover des Buches Der silberne Traum (ISBN: 9783867623216)

    Bewertung zu "Der silberne Traum" von Thomas Finn

    Der silberne Traum
    Annabelvor 4 Jahren
    Kurzmeinung: Ein spannungsreiches Abenteuer, wenn auch teilweise zu perfekt und glatt gesponnen.
    Ein spannungsreiches Abenteuer, wenn auch teilweise zu perfekt und glatt gesponnen.

    Figuren: 
    Fi und Nikk sind die Hauptfiguren in „Der silberne Traum“, wobei sie von vielen anderen schillernden und auch unscheinbaren Protagonisten durch das Buch begleitet werden. Während Fi, ganz typisch Elfe, bedacht, sensibel und immer mit einer sanften Art an alles herangeht wirkt Nikk dabei immer einen Tick entschlossener und vielleicht auch haltloser, wenn man es so nennen will. Beide Figuren haben ihre kleinen Fehler, wobei Fi nach meinem Geschmack ruhig etwas mehr davon hätte haben können, denn auch Elfen können durchaus ihre Macken und Definzite besitzen.

    Schreibstil: 
    Thomas Finn entführt mit seinem nicht zu einfachem, doch gediegenem Schreibstil in eine liebevoll geschaffene Welt. Für gewöhnlich finde ich es immer schwierig, ein Buch als für fast alle Altersgruppen geeignet zu bezeichnen, doch hier trifft das durchaus zu. Der Autor schreibt auf eine Weise, die bildreich und leicht verständlich ist aber trotzdem nicht anspruchslos. Lediglich ein paar Szenen kamen mir etwas ungelenk vor, als sei er beim Schreiben eher darübergestolpert. Diese sind allerdings so kurz und spärlich verteilt, dass sie dem Lesefluss keinen Abbruch tun.

    Inhalt: 
    Fi ist eine Elfe, gibt sich jedoch als männlicher Elf aus. Zwar hat sie ihre Erinnerungen verloren und kennt daher den Anlass dazu nicht mehr, ist jedoch so geistesgegenwärtig, ihre Verkleidung nicht abzulegen, da diese sicher ihre Gründe hat. Und tatsächlich stellt sich schnell heraus, dass sie sich versteckt halten muss, da sie von ihren Feinden gesucht wird. 

    Zwar wird der Grund ihrer Gedächtnislosigkeit erst einige Zeit später klar, doch ist die Situation, in der sie auf Koggs Windjammers Schiff erwacht schnell geklärt: Eine Sirene hat die gesamte männliche Besatzung entführt, welche nun in höchster Gefahr schwebt. Kurzerhand startet Fi eine Rettungsmission, in der sie unerwartet auch auf Nikk, einen Meermann trifft. Dieser ist auf der Suche nach einem Heilkraut, das seinem Vater, dem Meerkönig, das Leben retten soll.  Bereits jetzt müssen Fi und die anderen sich plötzlich mit Morgoyas Lakeien anlegen. – Hier wurde für mich beim Lesen schon auffällig, dass die Handlung doch sehr dicht gesetzt ist, allerdings mit genug Platz zwischen den wichtigsten Handlungsknoten, um ein wenig Ruhe einzubringen. 

    Thomas Finn hat eine vielfältige, bunte Welt geschaffen mit dunklen Ecken und voller Geheimnisse. In dieser Welt leben nicht nur außergewöhnliche Kreaturen, sondern auch die typischen Wesen, die im High Fantasy immer wieder auftauchen. Sie alle tragen die Handschrift des Autors, haben neue Eigenheiten bekommen und auch stereotypische behalten.
    Für Einsteiger in das Genre High Fantasy ist dieses Buch meiner Meinung nach echt super geeignet, denn statt der typischen langen Kämpfe setzt der Autor hier mehr auf das Abenteuer und Entdeckungen selbst, durch die es trotzdem einen Feind zu besiegen gilt. 

    Unter dem Aspekt gesehen, dass dieses Buch auch für Jugendliche geschrieben wurde, ist die kleine Lovestory zwischen Fi und Nikk ganz süß konzipiert, für mich zu Beginn jedoch überstürzt. Zwar wirkt er allein aus dem Grund, dass er ein Meermann ist, eine ganz besondere Anziehungskraft auf Frauen aus, doch wird mir die emotionale Nähe zwischen Nikk und Fi zu früh aufgebaut. Das Ganze bleibt jedoch immer eher im Hintergrund und fügt der Geschichte nur eine weitere Ebene hinzu, statt sie einzunehmen.

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    Cover des Buches Herr der sieben Königreiche (ISBN: 9783961114580)

    Bewertung zu "Herr der sieben Königreiche" von Sylvia Rieß

    Herr der sieben Königreiche
    Annabelvor 4 Jahren
    Kurzmeinung: Eine irrwitzige, spannende Geschichte über den Wert der Freundschaft, verpackt in einer einfallsreichen Fantasy-Kulisse.
    Fantasy für jedes Alter

    Figuren: 
    Die weibliche Hauptfigur ist Zitara, eine Zwergin die Voodoodienstleistungen anbietet, höchst intelligent ist, wenn auch vielleicht etwas eitel, und es sich zur Aufgabe gemacht hat, Maljosh dabei zu helfen, ein Heilmittel für seinen kranken Hamster Ambros zu finden.
    Maljosh ist ein Gnom und ein Dieb, was ihn erst in die missliche Lage gebracht hat. Er ist überraschend unbeholfen für seine Profession, erweist sich aber trotzdem nach und nach als kleiner Held.
    Zu den beiden gesellen sich noch weitere Figuren, allesamt liebenswert mit ihren kleinen und großen Macken und den Streitereien untereinander.

    Schreibstil: 
    Sylvia Riess' Schreibstil ist leicht, aber sie bringt alles direkt auf den Punkt. In „Herr der Sieben Königreiche“ hat sie eine kleine, kompakte Welt geschaffen, die die Figuren der Story perfekt umschließt. Außerdem muss ich der Autorin das Talent zusprechen, jede noch so große Absurdität glaubwürdig rüberbringen zu können. Beim Lesen habe ich die gesamte Zeit den Eindruck gehabt, dass sie großen Spaß beim Schreiben dieser Geschichte hatte.

    Inhalt: 
    Der kleine Hamster Ambros ist am Geisterhusten erkrankt. Das heißt, er verliert nach und nach kleine Teile seiner Seele, beispielsweise sein Gemüt oder seine Angst vor Wasser. Erst dieser Umstand erweckt Zitaras Interesse, als Maljosh hilfesuchend vor ihrer Tür steht. Gemeinsam ziehen sie also los, um die sieben Zutaten der Macht zu besorgen, damit Zitara einen Heiltrank für Ambros herstellen kann. Dieses Abenteuer jedoch bringt viele Gefahren mit sich. Die beiden müssen sich samt Begleiter durch ein Höhlensystem voller Fallen, Ghule und Oger schlagen, während Ambros immer schwächer wird. Trotz der vielen gefährlichen Stolpersteine liefert dieses Buch eine witzige Geschichte, was nicht zuletzt den von Grund auf verschiedenen Charakteren und ihren Zwisten untereinander zu verdanken ist.
    Ich bin sicher, mit vielleicht 13 Jahren hätte ich diese Geschichte über alles geliebt. Nicht, dass ich mich beim Lesen „zu alt“ fühlte - das keineswegs – doch ist „Herr der Sieben Königreiche“ für mich nichtsdestotrotz eher eine süße, spannende und fantasiegeladene Geschichte für Zwischendurch. Denn auch, wenn der Großteil der Handlung sich unter der Erde abspielt, hat die Autorin eine sehr bunte, abwechslungsreiche Story mit vielfältigen Kreaturen und Persönlichkeiten geschaffen.

    Fazit
    Eine irrwitzige, spannende Geschichte über den Wert der Freundschaft, verpackt in einer einfallsreichen Fantasy-Kulisse.

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    Cover des Buches Das sechste Erwachen (ISBN: 9783453319196)

    Bewertung zu "Das sechste Erwachen" von Mur Lafferty

    Das sechste Erwachen
    Annabelvor 4 Jahren
    Kurzmeinung: Ein wahnsinnig gutes Buch und meiner Meinung nach super für jene, die sich an das Genre Sci-Fi herantasten wollen.
    Blutig, spannend & verdreht

    Figuren: 
    Insgesamt sechs Menschen bilden die Besatzung des Raumschiffes „Dormire“ und abgesehen von dem Bordcomputer mit eigenem Bewusstsein und 2500 Zivilisten im Tiefschlaf sind sie allein im Weltraum. 
    Am sympathischsten war mir Maria, das Mädchen für alles, wenn man es so nennen möchte. Den Umständen, unter denen sie als ihr eigener Klon aufwacht, zum Trotz verhält sie sich von Beginn an relativ normal, handelt möglichst rational und versucht, die Fassung zu bewahren. Einen weiteren Ruhepol stellt Joanna, die Ärztin an Bord, dar. Dann wären da noch Wolfgang, der nicht besonders vertrauenserweckende Sicherheitschef, die mürrische Kapitänin Katrina, Paul der Ingenieur und Hiro, der Pilot des Raumschiffs, bei dem bei mir als erstes die Alarmglocken geschrillt haben. 

    Schreibstil: 
    Mur Lafferty schreibt lebendig, ohne ihre Story zu überladen. Sie hat in „Das sechste Erwachen“ geschickt Krimi, Horror und etwas Humor miteinander vermischt und eine wirklich packende Geschichte daraus gesponnen. Die vielschichtigen Charaktere und ihre starken Hintergründe runden das Bild perfekt ab.

    Inhalt: 
    In einer Zeit, in der die Menschen bereits den Mond besiedelt haben, wacht Maria Arenas Klon mitsamt dem Rest der geklonten Mannschaft ohne Erinnerungen auf. Blut und Leichen treiben durch den schwerelosen Raum und schon steht die Besatzung der Dormire vor einem riesigen und vor allem gefährlichen Rätsel: Wer hat die gesamte Crew umgebracht und warum wurden mit dem Bewusstsein der Leute nicht auch ihre Erinnerungen in die neuen Körper gepflanzt?
    Mit Erinnerungsfetzen und gesammelten Hinweisen vom Tatort kann sich die Crew nach und nach, wenigstens zum Teil, ein Bild der Gesamtsituation machen. Die 2500 Menschen an Bord des Raumschiffes sind Sträflinge, die einen neuen Planeten, bzw. eine neue Erde, besiedeln sollen, denn die alte ist nicht nur überbevölkert, sondern durch Kriege bereits dem Untergang geweiht.

    Neben dem eigentlichen Handlungsstrang wird immer wieder ein interessantes, ethisches Problem angesprochen: Das Klonen. Unter anderem werden hier die Legalität des Klonens und das Modifizieren von Menschen infrage gestellt. Ist es noch natürlich, Geschlecht, Hautfarbe, Erbkrankheiten und dergleichen nach eigenen Wünschen in einem neuen Körper zu züchten oder zu ändern? Die Autorin greift immer wieder tief in diese Materie und lässt ihre Charaktere nicht nur über den Sinn des Lebens diskutieren, sondern auch über die Unsterblichkeit eines Menschen, der sich immer wieder klonen lassen kann. Diese „Nebenthematik“ trägt dazu bei, dass sich ein sehr komplexer und authentischer Weltenbau über das gesamte Buch erstreckt.

    Fazit: 
    Ein wahnsinnig gutes Buch und meiner Meinung nach super für jene, die sich an das Genre Sci-Fi herantasten wollen.

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    Cover des Buches Die zerbrochene Puppe (ISBN: 9783867621564)

    Bewertung zu "Die zerbrochene Puppe" von Judith Vogt

    Die zerbrochene Puppe
    Annabelvor 4 Jahren
    Kurzmeinung: Spektakulärer Steampunk, begeisternd anders und packend von der ersten bis zur letzten Seite. Einfach ein wundervolles Buch.
    Talentierte Autoren

    Figuren: 
    Ich glaube, Figuren, wie Judith und Christian Vogt sie erschaffen, habe ich vor diesem Buch noch nie getroffen. Jede von ihnen ist facettenreich, interessant, sehr individuell und begeistert auf ihre ganz eigene positive oder negative Art. Das „Juwel“ unter diesen Charakteren ist Naðan, der Hauptcharakter. Er scheint nur aus Gegensätzen, die trotzdem miteinander harmonieren, zusammengesetzt zu sein. Er wirkt wie ein zerbrechlicher Mann, beweist allerdings auch oft genug, dass er eine starke Seele besitzt. Obwohl ihm großes Unrecht geschieht und er gerade erst seine geliebte Ehefrau verloren hat, bleibt er am Boden und trägt überraschenderweise keinen großen Zorn in sich, jedoch vermehren sich seine Rachegelüste nach und nach.

    Schreibstil: 
    Ich war von Beginn an wirklich überwältigt von der spürbaren Liebe Naðans zu seiner Frau Æmelie, obwohl sie nicht diese typische, schwere Romantik inne hat, sondern ganz eigen die beiden miteinander verbindet. Das Autorenpaar hat einen wirklich besonderen Schreibstil, den ich mittlerweile zu meinen allerliebsten zähle. Er ist lyrisch und angenehm anspruchsvoll, gleichzeitig aber leicht und mit einem Hauch Poetik, dann wieder düster und schroff und trotzdem immer konstant unkompliziert.

    Inhalt: 
    Naðan und seine Frau Æmelie werden nachts aus dem Schlaf gerissen, als Fremde in ihre Unterkunft einbrechen. Naðan kann gerade so mit der Porzellanpuppe seiner Frau entkommen, Æmelie selbst hat dabei jedoch nicht so viel Glück. Überstürzt und verwirrt flieht er durch das vereiste Venedig, die Puppe Ynge dabei als seinen einzigen Trost immer in der Tasche. Während er die Nachforschungen um den Verbleib seiner Frau aufnimmt, stößt er auf immer mehr blutige Geheimnisse verschiedenster düsterer Gestalten, eines davon: Das urplötzliche Verschwinden von Leichen häuft sich in der letzten Zeit und die Anzahl an mechanischen Zombies, nach Frankensteins Art zusammengebaut aus Leichen, steigt. Während er der mal mehr, mal weniger deutlichen Spur folgt, verläuft Naðan sich zwischen Prostituierten, alten Bekannten und den Ermittlungen immer wieder, ist aber nie von seinem eigentlichen Ziel abzubringen. Selbst, als er scheinbar den Verstand verliert, weil er glaubt seine Frau würde durch Ynge mit ihm reden, knickt er nicht ein, sondern lernt nur mehr und mehr, wie er auf seine Weise um Gerechtigkeit kämpfen kann.
    Nach langem verzweifelten Hin und Her landet er in den Armen von Wilden, den Friesen, und findet in unerwarteten Gestalten Verbündete, und Feinde gleichermaßen. Mein liebster Teil vom Buch beginnt hier, doch würde ich spoilern, wenn ich an dieser Stelle mehr verraten würde. Nur lasst mich so viel sagen: Tragik, Nervenkitzel, dunkler Humor und derart neue und alte Emotionen setzten hier nicht nur Naðan, sondern auch mir zu. 
    Judith und Christian Vogt haben eine traurige, verhärmte alternative Welt zu unserer geschaffen, in der Zeppeline über gefrorenen Städten kreisen und weitgreifende, dunkle Machenschaften überall miteinander verzweigt sind. Sie haben geschickt gewohnte und ungewohnte Elemente miteinander verwoben und so eine ideale Mischung erschaffen.

    Fazit
    Spektakulärer Steampunk, begeisternd anders und packend von der ersten bis zur letzten Seite. Einfach ein wundervolles Buch von Autoren, die immer die richtigen Worte zu finden scheinen.

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