4.5 Sterne 🌟
Die englische Ausgabe des Buches stand schon seit Ewigkeiten auf meiner Wunschliste. Nicht nur finde ich das Cover einfach unglaublich schön, auch finde ich den Klappentext überaus ansprechend. Ein weiteres Plus ist definitiv, dass es hierbei um Drachen geht, denn mit Drachen kann man mich immer locken, spannend fand ich hier allerdings die Herrangehensweise. Denn in diesem Buch sind die Drachen weder die gemeinen, Jungfrauen-raubenden Gegner, noch Freund/Verbüntete eines Volkes. Das Drachenblut stellt im diesem Roman ein seltenens Gut dar, dass einigen Menschen, sogenannten Blutgesegneten, bestimmte Kräfte verleiht. Dadurch werden die Drachen zu einer begehrten Beute und das Buch enthält einige teils recht brutale Beschreibungen wie die Drachen gefangen werden und das Blut geerntet wird.
Mir hat das Buch von Anfang an schon recht gut gefallen, aber so richtig überzeugen konnte es mich erst in der zweiten Hälfte. Wir erleben die Geschichte aus drei verschiedenen Charakterperspektiven: Clay, Lizanne und Hilemore. Und während mir die ersten beiden Perspektiven sehr gut gefallen haben, fand ich Hilemore's Perspektive leider durchgängig etwas zu oberflächlich. Allgemein hätte ich mir bei den Charakteren stellenweise ein bisschen mehr Tiefe gewünscht um wirklich mit ihnen mit zu fühlen. Ich würde auch sagen, dass dieses Buch eher durch den Verlauf der Geschichte und der Welt an sich lebt als durch seime Charaktere (plot-driven vs. character-driven).
In anderen Rezensionen habe ich gelesen, dass es sich bei dem Buch um ein Buch mit langsamen Erzähltfluss handelt, was ich allerdings gar nicht so gesehen habe. Jedes Kapitel wir aus einer anderen Charakterperspektive erzählt und endet meist in einer Art Cliffhanger. Dadurch, die vielen Kampfszenen und dem überspringen einiger Reisetage fand ich das Buch sehr flüssig und es lies sich relativ schnell lesen.
Was mir außerdem besonders gut gefallen hat ist die in dem Buch beschriebene Welt. Denn das Setting ist nicht, wie in vielen anderen Famtasy-Büchern, mittelalterlich sondern eher industriell und zählt, wie man mir sagte, zu dem Genre Steampunk. Ich bin mir durchaus einiger Fehler des Aurors betreffend der Dampfmotoren und ähnlichem bewusst. Da ich aber selbst nicht besonders bewandert in diesen Themen bin oder das Gefühl hatte dass diese im Fokus der Geschichte standen, haben sie mich beim Lesen nicht gestört
Weiterhin sehr gut gefallen hat mit das Magiesystem des Buches. Es ist leicht zu verstehen, wirkt gut durchdacht und ist vorallem konsistent wobei es dennoch Spielraum für Erweiterungen in den Folgebänden lässt.
Viele der Wendungen der Geschichte haben mich unvermutet getroffen und positiv überrascht und ich war mir bis zum Ende nicht so ganz sicher worauf das alles hinaus laufen wird. Das hat mir sehr gut gefallen. Auch fand ich sehr gut, dass der Autor nicht davor zurückschreckt einige seiner Charaktere sterben zu lassen. Man mag mich makaber nennen, aber ich finde es wesentlich glaubwürdiger wenn in solch brenzligen Situationen nicht immer alle auf magische Weise unversehrt bleiben.
Das Buch ist nicht komplett in sich geschlossen, aber ich mochte das Ende und hatte nicht das unbefriedigende Gefühl lediglich ein Kapitel beendet zu haben, wie es in Reihen ja durch aus häufig der Fall ist. Das Ende macht definitiv Lust auf mehr, ich fühle mich aber nicht genötigt direkt zum nächsten Buch zu greifen (was ich früher oder später aber definitiv tuen werden!).
Da ich das Buch später auch als englisches Buch bekommen habe und so einige Kapitel als deutsches eBook gelesen habe, andere im englischen Hardcover kann ich sagen, dass ich die Übersetzung auch durchaus gelungen finde. Zwar klingen einige Begriffe und Schiffsnamen meiner Meinung nach im englischen Besser wenn man sie einmal kennt aber das tut der Geschichte definitiv keinen Abbruch.