Bewertung zu "Der Zirkus der Diebe und die lausige Lotterie" von William Sutcliffe
Als Anna – die sich zwischen zwei Hs versteckt und darum Hannah heißt – spürt, dass ein Wüstenschiff, ein Trampeltier, ein Dromedar, ein Höckertier – also ein spuckendes und furzendes Kamel als Teil einer Zirkuskarawane ins Städtchen einmarschiert, unterbricht sie flugs ihr laufendes Experiment mit fliegenden Fischen, flutscht in ihre Gummistiefel und landet mit Willenskraft, Geschicklichkeit und Glück zwischen den Höckern desselben und mitten in einer aufregenden Geschichte. Vor ihr und dem ersten Höcker sitzt nämlich Billy, Zirkuskind und Hannahs nigelnagelneuer Freund. Auf ihrem schwankenden, trudelnden, wogenden, baumelnden, wippenden, schwingenden, dödelnden, zitternden und wackelnden Kamelritt, beschließen die beiden, Billy aus seiner erzwungenen Verbrecherlaufbahn zu befreien, dem Zirkus der Diebe das Handwerk zu legen und das Geheimnis der lausigen Lotterie zu lüften.
Okay, die ersten drei Seiten fand ich doof und hätte beinahe gedacht: „Boah, wie gewollt, langweilig, öde, und blöd.“ Doch halt! Einfach überblättern und auf Seite 8 beginnen (Wer jetzt denkt: „Hä? Wieso Seite 8, wenn nur 3 Seiten doof sind?“, der muss ganz unbedingt öfter ein Buch aufschlagen). Es sei denn, einer mag Katzen die Puschelfuß McFluff oder Phantastikatz heißen und überhaupt gar nichts, niente, nüscht und nix mit der Geschichte zu tun haben, der kann auch ganz vorne anfangen.
Doch dann geht es los, dieses wunderbar wortwitzige, sprachjonglierende und trotzdem spannende Zirkusabenteuer.
Wiliam Sutcliffe, der eigentlich Bücher für Große schreibt, soll es aufgeschrieben haben, nachdem er die Geschichte Abend für Abend seinen Kindern erzählte. Das glaube ich sofort, denn genaus so liest es sich.
Papa: „Also Kinder, so geht es weiter mit den irrwitzigen –“
Kind 1: „halbseidenen –“
Kind 2: „verbrecherischen –“
Kind 1: „unmöglichen –“
Kind 2: „gemeinen –“
Papa: „und gefährlichen Machenschaften von Scharks Vergnügungsimperium.“
Na, Ihr kennt das ja.
Und darum ist dieses zauberhafte Buch unbedingt auch eine Vorlesegeschichte, an der alle, also auch Papa, Mama, Oma, Opa, Onkel, Tante und die anderen großen Spaß haben werden.
Wer es selbst und ganz alleine lesen möchte, sollte mindestens 8 Jahre alt sein und müsste bestimmt nach einigen Worten fragen.
Natürlich bleiben am Ende Fragen offen, zum Beispiel: Weiß Oma wirklich, wer Arturo ist? Und: Wer ist eigentlich Arturo?