Aramara

Eli und August Bell - zwei ganz besondere Brüder.
Während August nicht spricht und mit seinem Bruder nur über in die Luft geschriebene Wörter kommuniziert, findet Eli eine enge Beziehung zu ihrem Babysitter Slim Halliday - einem berüchtigten Knastausbrecher. Eben dieser gibt den beiden auch das Gefühl etwas Besonderes zu sein. Er ist der festen Überzeugung, dass August "alle Antworten" hat.
Beide wachsen in einer eher schwierigen Gegend auf und haben keine klassische glückliche Kindheit. Die Mutter durch ihren Freund heroinsüchtig, der Freund am dealen. In diesem Umfeld schaffen die beiden sich eine eigene glückliche Welt, welche nie ganz von Dauer sein wird.

Das Buch ist im Großen und Ganzen durchaus lesenswert. Die beiden Brüder wachsen einem schnell ans Herz, nicht zuletzt durch den sehr detailreichen und ausladenden, "Bilder malenden" Schreibstil. Leider zieht sich der Mittelteil dadurch auch enorm; es passiert nicht viel, der Alltag und wenig spektakuläre Dinge werden in die Länge gezogen. Man fühlt sich zeitweise etwas hingehalten, besonders wenn dann noch Andeutungen über die Zukunft und die Besonderheit der Brüder gemacht werden.
Das Ende hingegen hat nochmal etwas an Fahrt aufgenommen, hat mich aber auch nicht großartig aus den Socken hauen können, weil man dann doch vieles bereits erwartet hat.

Alles in Allem ein solides Buch, lesenswerter Schreibstil, leider eine zähe Geschichte.

Karla und Marie - ein unzertrennbares Team; bis Marie einen tragischen Unfall hat. Sie wussten alles voneinander, haben sich alles erzählt. 

Das dachte Karla zumindest. Als sie in New York ist, um von ihrer Schwester Abschied zu nehmen, stellt sich ihre Welt auf den Kopf. Was wusste sie wirklich von ihrer Schwester? Was hat sie ihr alles nicht erzählt?

Ein Buch, in dem durchweg sehr liebevoll über die Schwestern geschrieben wird. Die Erinnerungen sind unglaublich farbenfroh und man fühlt sich mittendrin, als würde man die Erinnerungen teilen.

Im Buch wird kapitelweise zwischen Karla und Marie - also auch zeitlich - gesprungen. Das gibt dem Ganzen etwas mehr Tiefe und man kann auch selbst ein Gespür für Marie und ihre Gefühle vor ihrem Tod entwickeln und bildet sich so Kapitel für Kapitel ein eigenes Bild von dem Drama. 

Auch ein paar eher unerwartete Wendungen sind parat und geben der Familiengeschichte ebenfalls nochmal etwas dramatisches.

Alles in allem muss ich sagen, dass die Spannung sich nicht durchweg halten konnte, der entspannte Schreibstil aber dafür gesorgt hat, dass es doch sehr angenehm zu lesen war.

Ein hochaktuelles, brandheißes Thema, über Frauen und die Gesellschaft, und wie gut wir unsere Mitmenschen kennen.
Eine großartige Message: Lasst uns mehr erzählen und weniger reden.